Wie lange darf ich meinen kaminofen noch betreiben

Die Frist läuft: Bis zum 31.12.2024 müssen Öfen, die zwischen 1995 und Ende März 2010 gefertigt wurden, ausgetauscht oder nachgerüstet werden, um die Grenzwerte einzuhalten. Ihr Ofen ist noch älter? Dann ist Ihr Stichtag zum Kamintausch schon längst abgelaufen − höchste Zeit, den alten Ofen zu modernisieren.

Hier die wichtigsten Infos zu den Vorschriften für Kaminöfen.

Fristen beachten: Alte Öfen austauschen bis Ende 2024

Im Zuge der Energiewende schreibt der Gesetzgeber vor, alte Holzfeuerstätten, die nicht mehr den aktuellen Grenzwerten und Wirkungsgraden entsprechen, auszutauschen, nachzurüsten oder stillzulegen.

Die Vorschriften für Kaminöfen sind eindeutig:

  • Öfen bis Baujahr 31. März 2010 müssen bis zum 31.12.2024 ausgetauscht und nachgerüstet werden.
  • Öfen, die vor dem 1. Januar 1995 in Betrieb genommen wurden, mussten schon bis zum 31.12.2020 ausgetauscht oder nachgerüstet werden, um die Grenzwerte einzuhalten.

Über 12-jährige Kamine dürfen also nicht mehr einfach so weiter betrieben werden, sondern es muss nachgebessert werden. Wer trotzdem weiterheizt, muss mit hohen Geldstrafen rechnen.

Wie lange darf ich meinen kaminofen noch betreiben
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AdK/www.kachelofenwelt.de/Gutbrod

Neue Kaminofen Vorschriften 2022

Ab 1. Januar 2022 gelten für Schornsteine von neuen Kaminöfen und Pelletheizungen strengere Anforderungen. Schornsteine sollen künftig noch höher und firstnaher gebaut werden, damit der Rauch besser über die Nachbargebäude hinweg ziehen kann. Konkret: Der Schornstein muss den Dachfirst – also den höchsten Punkt des Daches – um 40 cm überragen.

Dies regelt die neue Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV – Erste Bundesimmissionsschutzverordnung).

Kaminofen Vorschriften: Ausnahmen von der Regel

Einige Kaminofenbesitzer kommen um die Austauschpflicht herum. Dazu gehören:

  • Offene Kamine, die nur gelegentlich genutzt werden. Für sie gelten die neuen Grenzwerte nicht.
  • „Oldtimer“, wie historische Kamine und Kachelöfen, die vor dem 1. Januar 1950 errichtet wurden. Hier drückt der Gesetzgeber ein Auge zu, allerdings nicht für antike Öfen, die neu in einem Haus errichtet werden.
  • Auch Besitzer eines Gartenhauses oder einer Immobilie, die allein durch eine Feuerstelle beheizt wird, können aufatmen.

Kamin- oder Kachelofen?

Was ist besser: ein Kamin- oder Kachelofen? Was muss im Neubau, was im Altbau beachtet werden? Eine Entscheidungshilfe für den Kauf neuer und den Austausch alter Öfen. Kaminöfen und Kachelöfen im Vergleich »

Muss es ein kompletter Austausch sein? Gibt es auch günstigere Lösungen?

Es braucht nicht immer der gesamte Ofen ersetzt werden. Bei Kachelöfen kommen laut der Vorschriften zum Beispiel auch Austausch-Heizeinsätze in Frage. Sie werden in passenden Größen, Heizleistungen und verschiedenen technischen Ausführungen angeboten, zum Beispiel mit Pellets oder Erdgas als Brennstoff.

Eine andere Lösung: Wenn Sie nachweisen können, dass Sie die geforderten Grenzwerte einhalten, dürfen Sie ebenfalls Ihren Kaminofen weiterbetreiben. Die aktuellen Grenzwerte sind:

  • Kohlenmonoxid: 4 Gramm je Kubikmeter Abgas
  • Feinstaub: 0,15 Gramm je Kubikmeter Abgas

Die Messung können Sie bei einem Schornsteinfeger in Auftrag geben, sie kostet ca. 150−300 Euro.

Ein weiterer Weg, den Kaminofen fit für die neuen Regeln zu machen, ist der Einbau eines Feinstaubfilters. Sogenannte aktive Feinstaubfilter werden elektrisch betrieben, passive arbeiten auch ohne Strom. Welche Lösung mit Blick auf Kosten und Umweltbewusstsein die beste ist, lässt sich am besten durch die Beratung eines Fachbetriebs lösen.

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Es gibt schätzungsweise 15 Millionen Feuerstätten für Holz in Deutschland. Viele davon sind alt und stoßen sehr hohe Mengen an Feinstaub aus. Das will die Bundesimissionsschutz-Verordnung ändern. Deshalb hat der Gesetzgeber einen Stufenplan festgelegt, damit nach und nach die alten Öfen ausgetauscht werden.

 

Wie lange darf ich meinen kaminofen noch betreiben

Welche Öfen sind betroffen?

Alle Feuerstätten mit festen Brennstoffen. Sie dürfen einen bestimmten Feinstaub-Grenzwert nicht überschreiten. Ausgenommen sind offene Kamine, die nur gelegentlich verwendet werden und nicht als Heizung dienen. Sobald der Kamin geschlossen ist, fällt er unter die Verordnung. Eine zweite Ausnahme sind historische Kaminöfen. Damit meint der Gesetzgeber handwerklich vor Ort gesetzte Feuerstätten mit dem Baujahr 1950 oder älter. Solche Modelle sind noch in Bayern in vielen alten Bauernhäusern oder Gastwirtschaften zu finden.

 

Wie lange darf ich meinen alten Kaminofen noch verwenden?

Das hängt in erster Linie vom Baujahr ab. Bis zum 31. Dezember 2014 waren alle Öfen aufgestellt, die bis Ende 1974 eingebaut wurden. Ende 2017 folgten die Baujahre bis 1984. Ende 2019 ist der Termin für Modelle, die älter sind als 1995. Ende 2024 sind schließlich alle Öfen dran, die bis zum März 2010 in Betrieb gegangen sind. Das Baujahr alleine ist aber nicht entscheidend, sondern der Feinstaub-Ausstoß. Auch ein älterer Kamin kann also weiter verwendet werden, wenn er die Grenzwerte nachweislich einhält.

 

Woher weiß ich, wie viel Feinstaub mein Kaminofen ausstößt?

Für alle Einbauten seit dem 22.03.2010 muss der Besitzer eine Prüfstandsmessbescheinigung vorweisen können. Sie belegt, dass die Schadstoff-Grenzwerte eingehalten werden. Bei den meisten jüngeren Modellen lässt sich diese Bescheinigung beim Hersteller einholen. Liegt sie nicht vor, kann man den Schornsteinfeger mit einer Messung beauftragen. Sind die Grenzwert zu hoch, dürfen Öfen, die seit dem 22.03.2010 eingbaut wurden, nicht mehr verwendet werden. Es ist also ein Risiko, einen Kaminofen zu kaufen, für den es keine Messbescheinigung gibt. Für alle Einbauten vor dem 22.03.2010 gelten die o.g. Fristen.

 

Was kann ich tun, wenn mein Kaminofen nicht mehr in Betrieb sein darf?

Es gibt drei Möglichkeiten: Ausbauen - Stilllegen oder Nachrüsten! Bei der Nachrüstung wird in der Regel ein Filter in den Schornstein eingebaut, der die Feinstaub-Werte senkt. Die Kosten für eine solche Nachrüstung können mit bis zu 1500 Euro betragen. Oft ist es deswegen denkbar rentabler, einen neuen Kamin einbauen zu lassen.

 

Gibt es auch ältere Modelle, die die Feinstaub-Grenzwerte einhalten?

Ja, für Modelle  vor dem Jahr 2000 ist das allerdings unwahrscheinlich. Kaminkehrer empfehlen deswegen in der Regel eine Messung für neuere Öfen. Für ältere Feuerstätten lohnt sie sich meist nicht, da die Kosten zwischen ca. 150 und 300 Euro liegen.

 

Was passiert - wenn die gesetzlichen Vorgaben nicht eingehalten werden?

Der Kaminkehrer wird Ihnen dann eine Frist setzen. Wer einen nicht mehr zugelassenen Kaminofen trotzdem weiter in Betrieb hält, muss mit einem Bußgeld rechnen. Die Behörden können Strafen bis zu 50000 Euro verhängen.

Wie lange darf man in Deutschland noch mit Holz heizen?

Betrifft Kamine und andere Einzelraumfeuerungsanlagen.

Warum jetzt viele ihren Ofen ausbauen müssen?

Kaminofenbesitzer müssen austauschen, wenn die Anlage die Grenzwerte nicht erfüllt. Während moderne Kaminöfen hocheffiziente Anlagen sind, die nur geringe Emissionen ausstoßen, entsprechen ältere Modelle nicht mehr den heutigen technischen und ökologischen Standards.

Was kostet ein Feinstaubfilter für Kaminöfen?

Die Kosten dafür, einen Staubabscheider oder Feinstaubfilter im Holzofen oder Kamin nachzurüsten, hängen davon ab, welches System Sie einsetzen können und wollen. Aktive Filter sind mit circa 1.000 Euro um einiges kostenintensiver als passive Filter, für die Sie um die 300 Euro einkalkulieren müssen.