Wie hoch darf der blutzucker sein tabelle

Die Blutzuckerwerte geben den Glukosegehalt (Zucker) im Blut an. Blutzucker ist wichtig für die Gesundheit des Menschen, denn er gilt als Energielieferant für die Zellen und somit für den ganzen Körper. Die Werte sind von verschiedenen Faktoren wie der Nahrungsaufnahme abhängig und können im Laufe des Tages schwanken. Zum Vorbeugen von Krankheiten ist es ratsam, die Werte in regelmäßigen Abständen überprüfen zu lassen, um Krankheiten wie Diabetes frühzeitig behandeln zu können. In diesem Artikel finden Sie wichtige Informationen zu den Blutzuckerwerten: die Bedeutung der verschiedenen Werte sowie die Normwerten bei Erwachsenen und Kindern.

Was sind Blutzuckerwerte?

Blutzuckerwerte beschreiben den Zuckergehalt im Blut. Dieser verändert sich tagsüber ständig aufgrund der Nahrungsaufnahme und es ist völlig normal, das der Wert schwankt. Morgens sind die Werte am niedrigsten, da man in der Nacht keine Nahrung zu sich genommen hat und nach dem Essen steigen die Werte an.

Der Blutzucker ist für die Energieversorgung der Zellen verantwortlich. Glukose wird mit der Nahrung aufgenommen und gelangt vom Darm aus in das Blut. Im Blut wird Glukose mithilfe von Insulin, einem Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird, in die Zellen transportiert und dort aufgenommen. Manche Erkrankungen beeinflussen die Regulation des Blutzuckerspiegels. So kann es sein, dass die Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin produziert. Der Betroffene leidet dann an der Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus.

Bei den gemessenen Werten unterscheidet man zwischen zwei Messdaten: dem Kurzzeitzucker und dem Langzeitzucker. Wird eine Routineuntersuchung durchgeführt, so untersucht man den Kurzzeitzucker, welcher die tagesabhängigen Schwankungen des Glukosewerts angibt. Mit diesem Wert erkennen Diabetiker, ob ihnen eine Über- oder Unterzuckerung bevorsteht und können so einen Zuckerschock vermeiden. Der Langzeitzucker hingegen wird alle zwei bis drei Monate gemessen. Der Wert kann bei der Behandlung von Diabetes vor allem bei Prognosen unterstützend sein.

HbA1c-Wert

Der HbA1c-Wert, oder auch glykosyliertes Hämoglobin genannt, spielt eine wichtige Rolle in der Beurteilung der Blutzuckereinstellung. Dieser Wert beschreibt den Anteil von dem „gezuckerten“ roten Blutfarbstoff im Gesamthämoglobin wieder. Das HbA1c entsteht nicht nur bei Diabetikern, sondern bei jedem Menschen. Der Wert orientiert sich an der durchschnittlichen Blutzuckerkonzentration – sprich je höher der Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum ist, desto höher ist auch der HbA1c-Wert. Mit diesem Wert kann man den Blutzuckerspiegel der vergangenen 8 bis 10 Wochen feststellen. Neben der Blutzuckermessung und dem Glukosetoleranztest, welche beide in den kommenden Abschnitten erklärt werden, gilt der Test des HbA1c-Wertes als enorm wichtig in der Diabetestherapie.

Wie wird der Blutzucker gemessen?

Die Messung des Blutzuckers erfolgt im Labor oder mittels tragbaren Blutzuckermessgeräten. Dies kann ein Arzt, das medizinische Fachpersonal oder auch der Patient selbst durchführen (nach ausführlicher Einweisung). Da der Blutzuckerwert über den Tag hinweg stark schwanken kann, reicht ein einmaliger Test nicht aus. Daher müssen mehrere Messungen für längere Zeit getätigt werden, damit sicher feststeht, ob die Blutzuckerwerte dauerhaft zu hoch oder zu niedrig sind.

Die Blutzuckermessung findet im nüchternen Zustand des Patienten statt. Nüchtern bedeutet in diesem Zusammenhang, bevor der Patient Nahrung zu sich genommen hat. Das Ergebnis nennt man den Nüchtern-Blutzucker. Man sticht leicht in den Finger oder in das Ohrläppchen, sodass ein kleiner Tropfen Blut gewonnen werden kann. Dieser Tropfen wird auf ein kleines Stäbchen aufgetragen, welches in ein Blutzuckermessgerät gesteckt wird. Nach circa 30 Sekunden zeigt das Gerät den Zuckergehalt des untersuchten Blutes an. Man kann den Wert auch bei einer normalen Blutabnahme bestimmen.

Ausführliche und weiterführende Informationen zu diesem Thema gibt es im Artikel Blutzucker messen.

Wie hoch darf der blutzucker sein tabelle

Maßeinheit der Blutzuckermessung

Die Angabe des Blutzuckerwerts kann in zwei Maßeinheiten erfolgen: "Millimol pro Liter" (mmol/l) oder "Milligramm pro Deziliter" (mg/dl). In Westdeutschland ist es üblich die Werte in Milligramm pro Deziliter, also mg/dl, anzugeben und in Ostdeutschland verwendet man eher die international anerkanntere Maßeinheit Millimol pro Liter, also mmol/l. Während mg/dl das Gewicht der gelösten Zuckerteilchen pro Volumen angibt, erfolgt mit der Maßeinheit mmol/l die Angabe der Anzahl der Teilchen, also die Stoffmenge, pro Volumen. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass in der Fachliteratur häufig abweichende Normwerte auftauchen.

Oraler Glukosetoleranztest (oGTT)

Eine weitere Messung ist der orale Glukosetoleranztest  (Zuckerbelastungstest). Dieser zeigt an, ob eine Glukosetoleranzstörung vorliegt und wird somit zur Diagnose von Diabetes eingesetzt. Zu Beginn der Untersuchung bestimmt man zunächst den Nüchtern-Blutzuckerwert. Danach trinkt der Patient eine exakt abgemessene Menge an Zuckerlösung. Zwei Stunden später wird dann gemessen, wie hoch der Wert des Blutzuckers gestiegen ist und auch, wie schnell dieser wieder abfällt. Sind die Werte eindeutig erhöht, weist das auf Diabetes hin. Allerdings gibt es auch Patienten, die abnorme Zuckerwerte haben, jedoch noch nicht an Diabetes erkrankt sind. Dies ist dann eine Vorstufe von Diabetes.

Normale Blutzuckerwerte (Tabelle)

Die Blutzuckernormalwerte werden in nüchternen Zustand gemessen. Nüchtern bedeutet, dass man vor dem Test nichts gegessen hat, was zum Beispiel morgens direkt nach dem Aufstehen der Fall ist. Insgesamt darf vorher 8 Stunden nichts gegessen werden und auch nur Wasser getrunken werden.

Die normalen Blutzuckerwerte nüchtern liegen bei Erwachsenen zwischen 60 - 100 mg/dl (Milligramm pro Deziliter) bzw. zwischen 3,3 - 5,6 mmol/l (Millimol pro Liter). Nach dem Essen steigen die Blutzuckerwerte an und betragen zwischen 90 - 140 mg/dl bzw. 5,0 - 7,8 mmol/l.

Wie hoch darf der blutzucker sein tabelle

Blutzuckerwerte Erwachsene

Die Blutzuckernormalwerte bei Erwachsenen als Übersicht zeigen die folgenden Tabellen:

Messung in mg/dl Normal Verdacht Diabetes
Nüchtern < 100 100 – 126 > 126
2h nach dem Essen < 140 140 – 200 > 200
HbA1c < 5,7 5,7 – 6,4 > 6,4 %

Messung in mmol/l Normal Verdacht Diabetes
Nüchtern < 5,6 5,6 – 7,0 > 7,0
2h nach dem Essen < 7,8 7,8 – 11,1 > 11,1
HbA1c < 5,7 5,7 – 6,4 > 6,4 %

Blutzuckerwerte Kinder

Kinder haben einen anderen Blutzuckernormalwert als Erwachsene und auch unter Kindern gibt es altersabhängige Unterschiede bezüglich der Normalwerte. Bei einem 1 Tag alten Säugling liegen die Werte zwischen 34 bis 99 mg/dl und ab dem 2. Lebenstag liegt der Wert zwischen 46 und 81 mg/dl. Danach gilt für Kinder der gleiche gesunde Wert, welcher in den Tabellen entnommen werden kann.

Messung in mg/dl Gesunder Wert
Nüchtern 65 – 100
2h nach dem Essen 80 – 126
HbA1c < 6,05

Messung in mmol/l Gesunder Wert
Nüchtern 3,6 – 5,6
2h nach dem Essen 4,5 – 7,0
HbA1c < 6,05

Blutzuckerwerte beim oralen Glukosetoleranztest

oGTT in mg/dl Normale Werte Erhöhte Werte Stark erhöhte Werte
Nüchtern-Wert < 100 mg/dl 100 – 125 mg/dl > 126 mg/dl
Blutzuckerwert nach dem Essen < 130 mg/dl > 180 mg/dl
Zwei-Stunden-Wert < 140 mg/dl 140 – 199 mg/dl > 200 mg/dl

oGtt in mmol/l Normale Werte Erhöhte Werte Stark erhöhte Werte
Nüchtern-Wert < 5,6 mmol/l 5,6 – 6,9 mmol/l > 6,9 mmol/l
Blutzuckerwert nach dem Essen < 7,2 mmol/l > 10 mmol/l
Zwei-Stunden-Wert < 7,8 mmol/l 7,8 – 11,0 mmol/l > 11,1 mmol/l

HbA1c-Werte

Diese Tabelle gibt eine zusätzliche Übersicht zu der Relation der HbA1c-Werte in den verschiedenen Maßeinheiten. Der HbA1c-Wert beschreibt den durchschnittlichen Zuckergehalt der vergangenen 8 bis 10 Wochen. Der Normwert bei einem gesunden Menschen liegt bei 5 bis 6%, bei einem gut eingestellten Diabetiker bei 6 bis 7% - geht der Wert darüber hinaus, beschreibt man einen Diabetiker als schlecht eingestellt. Da hier mehrere Faktoren, wie Alter und persönliche Verfassung, Einfluss auf den Wert haben, ist die Prozentangabe nie zu 100% sicher.

HbA1c mmol/l > mg/dl mg/dl > mmol/l
4.0% 2 ~ 36 40 ~ 2.2
4.5% 3 ~ 54 50 ~ 2.8
5.0% 4 ~ 72 60 ~ 3.3
5.5% 5 ~ 90 70 ~ 3.9
6.0% 6 ~ 108 80 ~ 4.4
6.5% 7 ~ 126 90 ~ 5.0
7.0% 8 ~ 144 100 ~ 5.6
7.5% 9 ~ 162 120 ~ 6.7
8.0% 10 ~ 180 140 ~ 7.8
8.5% 11 ~ 198 160 ~ 8.9
9.0% 12 ~ 218 180 ~ 10.0
9.5% 13 ~ 234 200 ~ 11.1

Umrechnungstabellen für Blutzuckerwerte

Um die Werte in die jeweils andere Maßeinheit umzuwandeln gibt es folgende Formeln:

mg/dl x 0,0555 = mmol/l

mmol/l x 18,02= mg/dl

Da die Zahlen nach dem Komma gerundet werden, kann es zu leichten Ungenauigkeiten kommen. Außerdem gibt es auch Tabellen, die eine schnelle Übersicht geben können.

Messung in mg/dl entspricht in mmol/l
60 3,3
80 4,4
100 5,5
120 6,7
160 8,9
200 11,1
240 13,3
300 16,6
360 20

Messung in mmol/l entspricht in mg/dl
3 54
4 72
6 108
8 144
10 180
12 216
14 252
16 288
20 360

Welche sind Blutzuckerwerte zu hoch?

Die Werte des Blutzuckerspiegels im nüchternen Zustand sind zu hoch, wenn der Wert über ≥ 110 mg/dl bzw. 6,1 mmol/l liegt. Dann liegt Verdacht auf Diabetes vor. Nach dem Essen sind die Blutzuckerwerte ab  140 mg/dl bzw. 7,8 mmol/l zu hoch, was beispielsweise auf eine gestörte Glukosetoleranz hindeutet.

Zu den Gründen für zu hohe Werte zählen die Folgenden:

  • Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus
  • Diabetes während der Schwangerschaft
  • Hormonstörungen durch Tumore im Nebennierenmark
  • Hormonstörungen durch Tumore der Hirnanhangsdrüse
  • Bauchspeicheldrüsenerkrankung
  • Erbkrankheiten
  • Nebenwirkung bestimmter Medikamente

Sind die Werte des Blutzuckers erhöht treten Symptome wie Durstgefühl, vermehrter Harndrang und Sehstörungen auf. Wenn er enorm hoch ist, besteht die Gefahr, dass ein lebensbedrohliches Koma eintritt und auch langfristig schädigt ein zu hoher Wert die Gefäße. Dies kann Arteriosklerose, Schlaganfall, Nierenschwäche und Verlust der Sehkraft zur Folge haben. Dazu kann es auch zu Gewebeschäden, zum Beispiel an den Unterschenkeln und Füßen, kommen.

Welche Blutzuckerwerte sind zu niedrig?

Von einem zu niedrigen Blutzuckerwert spricht man, wenn dieser bei weniger als 70 mg/dl oder weniger als 3,9 mmol/l liegt. Ein zu geringer Blutzucker äußert sich zu Beginn durch Hunger, Schwindel, Müdigkeit und Schweißausbrüchen. Ändert man nichts an dem Wert, sprich es wird kein Zucker zugeführt, können Krampfanfälle, Kreislaufkollaps, Schock und sogar Tod die Folge sein.

Ist der Blutzuckerwert zu niedrig kann dies folgende Ursachen haben:

  • Insulinüberdosierung während einer Diabetestherapie
  • Überproduktion von Insulin ausgelöst durch Tumore in der Bauchspeicheldrüse
  • Störungen des Hormonhaushalts
  • Übermäßige körperliche Arbeit und geringe Nahrungszufuhr
  • Mangelernährung durch Alkohol, Fasten oder Nahrungsverweigerung
  • Schwerer Leberschaden, beispielsweise Leberzirrhose
  • Alkoholkonsum auf nüchternen Magen

Leiden Menschen schon eine längere Zeit an einer Diabeteserkrankung ist es möglich, dass sich eine Unterzuckerung nicht symptomatisch äußert. Es gibt wenige oder gar keine Symptome, weshalb nicht rechtzeitig reagiert werden kann. Deswegen müssen Diabetiker die Blutzuckerwerte kontrollieren. Vor allem, wenn sie viel körperlich aktiv sind und viel Sport treiben.

Wie kann man Blutzucker senken?

Um einen erhöhten Blutzuckerwert zu senken, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Schon eine angepasste Ernährung mit reduziertem Zuckeranteil und einer Erhöhung von Ballaststoffen in Kombination mit Sport können den Blutzuckerwert senken. Durch zunehmende Bewegung wird die Muskelarbeit unterstützt und mehr Energie benötigt, welche durch Glukose im Blut geliefert wird. Zusätzlich bieten sich auch Arzneimittel an, die helfen den Blutzuckerwert zu senken. Spezielle Medikamente für Diabetiker heißen Antidiabetika. Mithilfe von Insulinspritzen ist es Diabetikern möglich die Blutzuckerwerte schnell zu beeinflussen.

Bei welchem Wert ist man zuckerkrank?

Die Diagnose Diabetes wird gestellt, wenn der Nüchternblutzuckerwert wiederholt über 126 mg/dl liegt (entspricht 7 mMol/L).

Welche zuckerwerte sind im Alter normal?

Blutzuckerziele im Alter individuell bestimmen Bei älteren Menschen mit Diabetes ohne sonstige größere Einschränkungen kann ein vergleichsweise streng eingestellter HbA1c-Wert von 7,0 bis 7,5 Prozent (53,0 bis 58,5 mmol/mol) sinnvoll sein sowie ein Nüchternblutzuckerwert zwischen 100 und 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l).

Wie hoch darf der Blutzucker bei 60 Jährigen sein?

Bei Betroffenen ab 60 Jahren empfehlen Geriater:innen (Spezialistinnen und Spezialisten der Altersmedizin) folgende Blutzuckerwerte : not below six (nicht unter sechs): im nüchternen Zustand immer über 6 mmol/l (108 mg/dl) never below five (nie unter fünf): im weiteren Tagesverlauf nie unter 5 mmol/l (90 mg/dl)

Wie hoch darf der Blutzuckerwert maximal sein?

Normale Blutzucker-Werte liegen nüchtern zwischen 50 und 110 mg/dl und steigen nach dem Essen höchstens auf 140 mg/dl an. Zu hohe Blutzucker-Werte führen zu den Beschwerden, die Sie vielleicht erlebt haben, bevor Ihr Diabetes entdeckt wurde: Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit oder Schwindelzustände.