Was machen wenn der blutzucker zu hoch ist

Bei einer Überzuckerung befindet sich zu viel Zucker in Ihrem Blut. Auch wenn Sie Ihren Blutzucker optimal managen, kann es doch gelegentlich vorkommen, dass Ihre Werte zu hoch sind. Hohe Blutzuckerwerte können langfristig gefährlich werden (Folgeerkrankungen z.B. Polyneuropathie). Lernen Sie, die Anzeichen einer Überzuckerung (wenn ihr Nüchternblutzuckerwert ≥ 126 mg/dl bzw. ≥7,0 mmol/l und/oder ihr Blutzuckerspiegel bei 200 mg/dl (=11.1 mmol/l) oder höher nach Durchführung des Zuckerbelastungstests OGTT liegt) zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Einige Patienten, die schon lange an Diabetes erkrankt sind, zeigen trotz erhöhter Blutzuckerwerte möglicherweise keine Symptome.

Erkennen Sie die Symptome

  • Vermehrter Durst
  • Häufigeres Wasserlassen als normal, vor allem nachts
  • Müder als sonst
  • Verschwommensehen
  • Kopfschmerzen

Versuchen Sie herauszufinden, warum Ihre Werte hoch sind

  • War Ihre Mahlzeit oder Zwischenmahlzeit größer als sonst?
  • Haben Sie Ihre Kohlenhydrataufnahme richtig berechnet?
  • Haben Sie zu wenig Insulin gespritzt?
  • Waren Sie körperlich weniger aktiv als sonst?
  • Sind Sie krank?

Ergreifen Sie Maßnahmen, um Ihren Blutzuckerwert wieder auf den Zielwert abzusenken.

Hinweis: Wenn Sie Ihren Diabetes-Behandlungsplan erhalten und mit Ihrem Arzt besprechen, fragen Sie ihn, wie Sie Ihr Insulin bei hohen Blutzuckerwerten anpassen sollten.

  • Seien Sie mindestens 30 Minuten körperlich aktiv und trinken Sie dabei ausreichend Wasser oder andere Flüssigkeiten, um einem Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) vorzubeugen.
  • Messen Sie erneut Ihren Blutzuckerwert, um zu schauen, ob er sich verringert hat.
  • Wenn die Werte für einige Tage auf einem hohen Niveau bleiben, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Möglicherweise muss Ihr Plan für das Diabetesmanagement angepasst werden.

Wenn Ihr Blutzuckerwert sehr hoch (> 240 mg/dl) ist oder bei Ihnen die nachfolgenden Symptome auftreten, dann überprüfen Sie den Ketonspiegel.

Es kommt zu einer Ketoazidose, wenn Ihr Körper zu wenig Insulin produziert und er daher Fette zu Ketonen abbaut. Der Ketonspiegel kann einfach im Urin mit einem Teststreifen gemessen werden (ähnlich wie bei den Teststreifen für Blutzucker). Solche Teststreifen erhalten Sie in der Apotheke.

Eine Ketoazidose ist ernst zu nehmen und gefährlich; sie kann zu einem diabetischen Koma führen. Eine Ketoazidose entwickelt sich für gewöhnlich langsam. Wenn es allerdings zu Erbrechen kommt, kann sich dieser lebensgefährliche Zustand in wenigen Stunden einstellen.

Nehmen Sie umgehend medizinische Hilfe in Anspruch, wenn bei Ihnen diese Symptome auftreten:

Von Beginn an:

  • Durst oder sehr trockener Mund
  • Häufiges Wasserlassen
  • Hohe Blutzuckerwerte
  • Hoher Ketonspiegel im Urin

Später:

  • Ständiges Müdigkeitsgefühl
  • Trockene oder erhitzte Haut
  • Übelkeit, Erbrechen oder Magenschmerzen
  • Atemprobleme
  • Fruchtiger Atem
  • Probleme, aufmerksam zu sein, oder Gefühl von Verwirrtheit

Da Sie möglicherweise auf die Unterstützung von Personen in Ihrer Nähe angewiesen sind, kann Folgendes hilfreich sein:

  • Tragen Sie ein Notfallarmband/-anhänger/-kette, um andere Menschen auf Ihre Erkrankung aufmerksam zu machen.
  • Klären Sie Familienangehörige und Freunde über Symptome auf, auf die sie achten sollen, und sagen Sie ihnen, wie sie reagieren sollen.
  • Geben Sie diese Liste und Informationen an Familienangehörige und Freuende weiter, so dass diese Bescheid wissen und entsprechend helfen können.
  • Haben Sie stets einen Vorrat an Keton-Teststreifen zu Hause.
Quellen:

Mayo Clinic. Hyperglycemia in Diabetes.
https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/hyperglycemia/symptoms-causes/syc-20373631. Online geöffnet am 8. August 2019

American Diabetes Association. DKA (Ketoacidosis & Ketones).
http://www.diabetes.org/living-with-diabetes/complications/ketoacidosis-dka.html. Online geöffnet am 8. August 2019

Healthline. Checking Ketone Levels.
https://www.healthline.com/health/type-2-diabetes/facts-ketones#symptoms. Online geöffnet am 19. August 2019

Was machen wenn der blutzucker zu hoch ist

  • Mai 10, 2022
  • Michelle Oswald

Viele Mechanismen in unserem Körper sind selbstreguliert. Das heißt, es bedarf keiner bewussten Ausführung damit unser Organismus reibungslos funktioniert. Die Atmung ist ein klassisches Beispiel. Der Körper reguliert den Austausch von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid selbst, ohne dass wir dies gezielt steuern müssen. Bei Bedarf können wir unsere Atmung jedoch bewusst kontrollieren. Was passiert allerdings, wenn Stoffwechselprozesse wie ein regulierter Blutzuckerspiegel bei uns Menschen nicht effizient ablaufen? Können wir auch hier bewusst eingreifen oder drohen langfristig bei regelmäßiger Überzuckerung Erkrankungen wie Übergewicht oder ein Diabetes mellitus Typ 2?

Der Blutzucker - Überblick

Der Blutzucker gibt diejenige Menge an Zucker an, die frei im Blut zirkuliert. Dabei handelt es sich um den Einfachzucker Glukose, der auch als Traubenzucker bekannt ist. Die Glukose dient den Körperzellen zur Energiegewinnung (Stiftung Gesundheitswissen 2021). Ein konstanter Blutzuckerspiegel ist daher für uns Menschen essentiell. Die Werte, die der Blutzucker aufweist, unterliegen einer natürlichen Schwankung und sind von unterschiedlichen Faktoren beeinflussbar wie zum Beispiel der Nahrungsaufnahme. Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel natürlicherweise an (Wyatt et al. 2021). Blutzuckerwerte, die den gegenwärtigen Gehalt an Zucker im Blut widerspiegeln, werden in zwei Maßeinheiten angegeben: Millimol pro Liter (mmol/l) und Milligramm pro Deziliter (mg/dl) (Shah et al. 2019). Von einem normalen Blutzucker sprechen Ärzte bei einem Wert im nüchternen Zustand von < 100 mg/dl (5,6 mmol/l) oder wenn der Wert zwei Stunden nach einer Mahlzeit < 140 mg/dl (7,8 mmol/l) ist (Genuth et al. 2003). Die Runterregulierung des Blutzuckers erfolgt durch das Hormon Insulin, welches der Körper bei gesunden Menschen in ausreichenden Mengen über die Bauchspeicheldrüse bereitstellt.

Insulinproduktion des Körpers

Die Hauptaufgabe des Insulins ist es, Glukose aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. Erst dort kann der Zucker für die Energiegewinnung genutzt werden. Gebildet wird das Insulin in den Beta‑Zellen unserer Bauchspeicheldrüse. Ist der Blutzuckerspiegel erhöht, weil wir etwas gegessen haben, wird Insulin ausgeschüttet, um die Blutzuckerwerte wieder zu senken. Das Insulin befördert die Glucose in die Zielzellen, zu denen unteranderem die Skelettmuskulatur zählt. (Franz 1997). Nimmt die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse ab und ist deshalb nicht ausreichend Insulin zur Regulation des Blutzuckers vorhanden, sprechen Ärzte von der Erkrankung der Diabetes mellitus Typ 1. Bei einer sich entwickelnden Resistenz der Zellen gegenüber dem Insulin diagnostiziert der Arzt einen Diabetes mellitus Typ 2 (Bundesministerium für Gesundheit 2021). Die Manifestation zu einem Menschen mit Diabetes äußert sich durch das vermehrte Auftreten einer Überzuckerung auch Hyperglykämie genannt.

Was machen wenn der blutzucker zu hoch ist

Hyperglykämie

Von einer Hyperglykämie spricht man, wenn die Blutzuckerwert nüchtern > 125 mg/dl (7,0 mmol/l) beträgt oder bei einem zufällig gemessenen Wert > 200 mg/dl (11,1 mmol/l) (Umpierrez et al. 2002). Bei Diabetikern werden verschiedene Medikamente angewendet, um einer Überzuckerung entgegenzuwirken. Zu den Symptomen einer Hyperglykämie gehören:

  • Starker Durst
  • Häufiges Wasserlassen
  • Trockene Haut und Schleimhäute
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Muskelkrämpfe

Gefahren durch zu hohen Blutzucker

Hohe Blutzuckerwerte lösen keine Schmerzen aus, führen aber langfristig zu verschiedenen Erkrankungen, die den Stoffwechsel betreffen. Gesunde Menschen sollten entsprechend achtsam sein, wenn ihr nüchtern Blutzuckerwert > 100 mg/dl (5,6 mmol/l) oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit > 140 mg/dl (7,8 mmol/l) beträgt. Um einer Diabetes Typ 2 Entstehung rechtzeitig entgegenzuwirken, sollten gezielte Ernährungsanpassungen, die zu niedrigen Blutzuckerreaktionen führen, integriert werden und der Abbau überschüssiger Fettdepots durch zum Beispiel Sport gefördert werden (Francesconi et al. 2016).

Bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 stellt neben einer Hyperglykämie die sogenannte Ketoazidose ein mögliches Risiko des Insulinmangels dar. Wenn der Körper aufgrund des Insulinmangels die Glukose nicht zur Energiegewinnung nutzen kann, greift er auf freie Fettsäuren zurück. Die bei der Verstoffwechselung entstehenden Ketonkörper können zu einer Übersäuerung des Bluts führen (Castellanos 2020). Beim Diabetes Typ 2 hingegen versucht der Körper über vermehrte Urinausscheidung den übermäßigen Zucker aus dem Körper zu transportieren. Die Folgen können von einer Dehydration bis hin zu einem komatösen Zustand reichen (Mehnert, Hellmut et al. 2003).

Wann kommt es zum Energiedefizit?

Nun, wo jetzt schon einiges zur Überzuckerung gesagt wurde, stellt sich die Frage, welche Folgen wenig Zucker oder auch eine Unterzuckerung haben könnten. Vorweg schonmal die Entlastung, dass es bei gesunden Menschen in der Regel zu keiner Unterzuckerung kommt (Deutsches Ärzteblatt 1998). Die Hypoglykämie kann nämlich lebensbedrohlich für den Betroffenen sein. Insulinpflichtige Menschen mit Diabetes haben hingegen ein erhöhtes Risiko einer Unterzuckerung und müssen daher ihr Insulin angemessen dosieren (McGill, Levitsky 2016)

Was jedoch häufiger vorkommt, ist dass unser Blutzuckerspiegel nach einem hohen Anstieg zum Beispiel nach einer Mahlzeit aus einfachen Kohlenhydraten, sehr schnell und sehr stark wieder sinkt und teilweise unter das Ausgangsniveau fällt. Dieses Energiedefizit lässt uns schlapp und müde werden und führt nicht selten zu Heißhungerattacken, um das Energieniveau wieder anzuheben (Verbraucherzentrale 2021). Ein solches Energiedefizit scheint auch eine Komponente des Auslösens für Migräneattacken darzustellen. Betroffene können von einer blutzuckerstabilisierenden Ernährungsweise profitieren und ihre Migräne dadurch verbessern, wie schon in Migräne: Ursachen und wie du sie verhindern kannstbeschrieben.

Fazit

Unser Blutzucker ist ein sehr fein reguliertes System, bei dem das Hormon Insulin eine entscheidende Rolle spielt. Bei einem Mangel oder einer Insulinresistenz ist der Blutzucker dauerhaft zu hoch. Einem zu hohen Blutzucker kann entgegengewirkt werden, indem wir uns gesund ernähren und Lebensmittel auswählen, die unseren Blutzucker niedrig halten.

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Was machen wenn der blutzucker zu hoch ist

Fasziniert von dem Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden eines jeden Individuums studiere ich mit Begeisterung und aus Überzeugung Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften im Master. Seit Sommer 2019 arbeite ich als Werkstudentin bei Perfood.

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Wie kann man schnell einen erhöhten Blutzucker senken?

Greifen Sie vor allem zu frischen, möglichst wenig verarbeiteten Lebensmitteln, wie Obst und Gemüse. Bevorzugen Sie zudem Nahrungsmittel, die ungesättigte Fette enthalten, etwa Olivenöl, Fisch und Nüsse. Das kann helfen, den Blutzucker zu senken.

Welches Hausmittel senkt den Blutzuckerspiegel?

Auch auf die Blutfettwerte hat der Zimt eine positive Wirkung, was gerade Typ II Diabetikern, die neben hohen Blutzuckerwerten auch hohe Blutfettwerte aufweisen, gelegen kommt. Hierfür wird die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Zimtkapseln aus der Apotheke empfohlen.

Bei welchem zuckerwert muss man ins Krankenhaus?

Ihr Blutzucker-Langzeitwert (HbA1c-​Wert) sollte vor einer Operation unter 8,5 Prozent (69 mmol/l) liegen, idealerweise aber einer normalen Einstellung entsprechen oder Ihrem individuellen Therapieziel. Ist dieser Wert zu hoch, fragen Sie Ihr behandelndes Diabetes-Team, wie Sie die Behandlung verbessern können.

Welcher Blutzuckerwert ist gefährlich?

Von einer Hyperglykämie spricht man, wenn die Blutzuckerwert nüchtern > 125 mg/dl (7,0 mmol/l) beträgt oder bei einem zufällig gemessenen Wert > 200 mg/dl (11,1 mmol/l) (Umpierrez et al. 2002). Bei Diabetikern werden verschiedene Medikamente angewendet, um einer Überzuckerung entgegenzuwirken.