Wer ist der neue mann von teresa enke

Teresa Enke: Robert würde sich freuen

Teresa Enke: Robert würde sich freuen

Teresa Enke engagiert sich für eine neue FIFA-Kampagne - und äußert sich positiv über die Fortschritte des Fußballs im Umgang mit Depressionen.

Wer ist der neue mann von teresa enke

Nun hat sich dessen Witwe Teresa zu den Fortschritten im Umgang mit mentalen Erkrankungen seit Enkes Tod im November 2009 geäußert - und ein positives Zwischenfazit gezogen.

„Depressionen werden endlich als das akzeptiert, was sie sind: eine ernstzunehmende Krankheit, die jeden Menschen treffen kann“, sagte Enke anlässlich der neuen FIFA-Kampagne #ReachOut, mit der der Fußball-Weltverband unter anderem von Depressionen betroffene Sportlerinnen und Sportler dazu bringen möchte, professionelle Hilfe anzunehmen.

Es sei „wichtig, dass wir uns als Gesellschaft auch weiterhin intensiv mit diesen Themen beschäftigen und anerkennen, welchen Stellenwert mentale Gesundheit für jeden Einzelnen und jede Einzelne von uns hat“, betonte Enke.

Bundestrainer Flick gedenkt Robert Enke

In ihren Augen gingen inzwischen viele Vereine besser mit dem Thema um und nähmen professionelle Hilfestellungen in Anspruch.

Auf die Frage, was ihr verstorbener Mann zu den Veränderungen sagen würde, meinte Enke: „Er würde sich sehr freuen zu sehen, was sich bezogen auf das Krankheitsbild auch im Sport verändert hat. Und er wäre zuversichtlich, dass wir den eingeschlagenen Weg der Enttabuisierung der Depression weitergehen.“

Am 13. Todestag ihres Mannes in der vergangenen Woche hatte Bundestrainer Flick bei der Bekanntgabe seines WM-Aufgebots dazu aufgefordert, wirklich auf das zu achten, „was wir uns alle vorgenommen haben: Dass wir mit den Menschen bewusster umgehen, dass wir auch immer wieder daran denken. Heute wäre so ein Tag, innezuhalten und an Robert zu denken.“

Als Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung engagiert sich die Witwe des 2009 durch Suizid verstorbenen Torhüters seit Jahren in der Erforschung und Behandlung von Depressionen sowie in der dazugehörigen Aufklärungsarbeit.

Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst von Depressionen und Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in zahlreichen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

2009 beging Nationaltorhüter Robert Enke Suizid. Seine Frau Teresa Enke macht es sich seitdem zur Aufgabe, über das Thema Depressionen aufzuklären. Mit dem Magazin BUNTE sprach sie über ihre Arbeit und ihren verstorbenen Mann. 

Von BUNTE Magazin

Nach dem Suizid ihres Ehemannes 2009 gründete Teresa Enke (46) zusammen mit dem DFB, der DFL und Hannover 96 im Jahr 2010 die Robert-Enke-Stiftung. Diese will über Depressionskrankheiten und Herzkrankheiten von Kindern aufklären.

Das Magazin BUNTE hat Teresa Enke zum Interview getroffen und sie gefragt, ob ihr Mann, der seine Depression nach außen immer tarnte, stolz auf ihre Arbeit wäre. Ihre Antwort? „Ich glaube, er würde sich freuen. Es wäre für ihn schön zu sehen gewesen, dass heute so offen über diese Volkskrankheit, die über vier Millionen Menschen betrifft, gesprochen wird, dass sich so viele dazu bekennen“

Stiftungs-Gründung war die „beste Form der Verarbeitung“

Teresa Enke sagt außerdem, dass die Gründung ihrer Stiftung die „beste Form der Verarbeitung“ für sie gewesen sei: „Für meine Tochter zu sorgen geht nur mit einem gesunden Geist. Und Kraft. Robert hätte auch nicht gewollt, dass ich mein ganzes Leben trauere.“ Außerdem sagt die 46-Jährige dem Magazin BUNTE: „Ich glaube, ich habe die Gabe, dass ich sehr resilient und lebensbejahend bin.“

Tochter Leila, die Teresa und Robert Enke wenige Jahre nach dem Tod ihrer leiblichen Tochter Lara adoptierten, ist mittlerweile 13 Jahre alt. Tochter Lara war mit einem schweren Herzfehler geboren und verstarb nach einer Ohren-OP. „Sie war so ein tapferes, fröhliches Kind, auf jedem zweiten Foto hat sie gelacht“, sagte Robert Enke einmal über sie.

Teresa Enke: „Roberts Tod gab der Krankheit ein Gesicht“

Wie ist Teresa Enkes Lebensgefühl heute? „Der Schmerz ist gegangen, die Dankbarkeit ist geblieben. Es war Robbis Weg, er hat hoffentlich seinen Frieden gefunden. Er hat viel Gutes bewirkt und er hatte trotzdem ein schönes Leben. Dass er so tragisch gestorben ist, ist nicht gerecht, das wird so stehen bleiben."

Sie sei aber froh, dass das Thema Depression heute kein Tabu mehr in der Gesellschaft ist: "Roberts Tod gab der Krankheit ein Gesicht.“

Die ganze Geschichte lesen Sie in BUNTE 41/2022, ab Donnerstag (6. Oktober) hier oder am Kiosk erhältlich.