Wer ist besser spotify oder napster

Spotify, Deezer, Apple Music...

7 große Musik-Streaming-Dienste im Vergleich

| 19. August 2022, 17:19 Uhr

Die Zeiten, in denen Musik nur auf Vinyl, als CD oder MP3 verfügbar war, sind vorbei. Stattdessen stellen Musik-Streaming-Anbieter wie Spotify, Deezer, Amazon und Co. Millionen Songs, Podcasts und Hörbücher jederzeit auf Abruf bereit.

Nicht nur im Videobereich ist Streaming hoch im Kurs, auch beim Musikhören wird zunehmend auf Streaming-Angebote zurückgegriffen. So kann ein großes Musikangebot sehr komfortabel jederzeit und überall gehört werden. In der Regel funktioniert das über eine monatliche Gebühr, die vom Anbieter erhoben wird, der im Gegenzug Zugriff auf seine Mediathek gewährt. TECHBOOK vergleicht sieben der bekanntesten und größten Musik-Streaming-Anbieter im Musikbereich im Hinblick auf Preis, Angebot, Plattform und Handling.

Spotify

Laut Statista nutzten im Jahr 2021 165 Millionen einen Premium-Account bei Spotify. Über die kostenlose werbegetragene Version hörten sogar fast 365 Millionen Musik. Damit ist und bleibt der schwedische Streaming-Dienst Spitzenreiter. Das Musikangebot wächst täglich und umfasst inzwischen über 60 Millionen Titel, darunter auch Podcasts und Hörbücher. Besonders positiv: Der Algorithmus für Playlists und Musikvorschläge, der – erschreckend passende – personalisierte Musikvorschläge macht und Playlists erstellt. Und auch in Sachen Eigenproduktionen hat Spotify inzwischen einen großen Schritt gemacht, was diverse erfolgreiche Formate beweisen. Deutsche Podcast-Legenden wie „Gemischtes Hack“ oder „Fest & Flauschig“ gibt es außerdem exklusiv bei Spotify.

Preislich bewegt sich Spotify mit 9,99 Euro im Monat für die Standard-Version genau im Durchschnitt der monatlichen Kosten für Musik-Streaming-Dienste. Studenten zahlen sogar nur 4,99 Euro und für Familien gibt es ein Abo für 14,99 Euro im Monat. Bis zu sechs Familienmitglieder können so parallel mit eigenen Anmeldedaten Musik streamen. Generell ist Spotify im Handling sehr intuitiv, nur einige Funktionen wie beispielsweise die Synchronisation mit bereits bestehenden Musikdateien gestaltet sich mitunter etwas verwirrend. Auch die Suche nach einem bestimmten Titel ist in manchen Fällen komplizierter als nötig

Amazon Music Unlimited

Versandriese Amazon bietet neben Prime Music, das nur für Kunden mit einer Prime-Mitgliedschaft nutzbar ist, auch Amazon Music mit den Optionen Unlimited und HD an. Zwar kommen Prime-Mitglieder auch hier mit monatlich 7,99 Euro besonders günstig weg, für normale Nutzer liegt der Preis von 9,99 Euro im Monat aber ebenfalls voll im Rahmen. Die flexible Preisstrategie ermöglicht außerdem ein vergünstigtes Jahresabo. Ab 12,99 Euro bietet Amazon seit September 2019 auch einen Tarif in HD – High-Definition-Qualität – an. Nutzer können dabei auf die gleiche Auswahl wie im Regeltarif zugreifen, allerdings ist die Streaming-Qualität mit 16 Bit und 44,1 kHz höher. Passend zum HD-Sound gibt es bei dem Online-Händler mit dem Echo Studio auch einen Lautsprecher mit 3D-Sound.

Das Angebot wird permanent ausgebaut, nicht nur im musikalischen Bereich. Sportfans kommen beispielsweise mit Radio-Übertragungen der Bundesliga und anderer wichtiger Spiele auf ihre Kosten. Außerdem hat Amazon seine Sprachassistentin Alexa in die mobilen Apps für Android und iOS integriert, sodass diese komplett per Sprache gesteuert werden können. Seit dem 19.11.2019 gilt außerdem die vormals nur für Echo-Besitzer gültige kostenlose Version auch für alle anderen Nutzer. Die werbegestützte Version ist zwar mit einer Auswahl von Playlists und Radiosender im Vergleich stark eingeschränkt, Nicht-Amazon-Kunden dürften sich aber dennoch über das spannende Angebot freuen.

YouTube Music

Auch Video-Plattform YouTube ist auf den Musik-Streaming-Zug aufgesprungen. Der Streaming-Anbieter YouTube Music zeigte ursprünglich nur Musikvideos, ist aber inzwischen mit eigener App und umfangreichem Musikangebot ein vollwertiger Musik-Streaming-Dienst. Google Play Music wurde im Übrigen Ende 2020 in YouTube Music integriert, sodass es das Google-Musik-Angebot nun geballt gibtDie kostenlose Version schaltet alle paar Minuten/Titel Werbung, die werbefreie Premium-Version kostet – wie auch bei der Konkurrenz – 9,99 Euro im Monat.

Mit seinen standortbezogenen Wiedergabelisten versetzt einen der Anbieter direkt in Urlaubsstimmung, wenn man im Ausland unterwegs ist oder motiviert einen im Fitnessstudio. Leider sind die Apps für den bekannten Video-Dienst und das neuere Musik-Angebot getrennt und Nutzer können auch keine eigenen Songs hochladen. Dennoch ist die Video-Anbindung von Haus aus natürlich gut. Zu vielen Songs steht auch ein entsprechendes Musikvideo bereit.

Zudem reicht die Qualität des Vorschlagsalgorithmus noch lange nicht an die der Konkurrenz heran. Gibt man beispielsweise an, einen bestimmten Künstler gerne zu hören, schlägt der Anbieter lediglich neue Songs von ihm vor. So wird das Entdecken neuer Künstler doch deutlich eingeschränkt.

Apple Music

Apples Musik-Streaming-Dienst ging zwar erst 2015 und damit im Vergleich zur Konkurrenz spät an den Start. Das Angebot kam aber gut an und eignet sich vor allem für Nutzer, die bereits über Apple-Geräte verfügen und/oder eine iTunes-Mediathek haben. Denn wie üblich beim großen Hersteller aus Cupertino funktionieren die Produkte innerhalb des eigenen Systems sehr gut miteinander. Die Mediathek bietet über 90 Millionen Songs sowie 30.000 kuratierte Playlists und iTunes-Inhalte können problemlos in Apple Music übernommen werden. Mitunter bietet die Plattform Nutzern sogar Inhalte vor der offiziellen Veröffentlichung.

Überzeugend ist auch die Suchfunktion, die sogar das Finden von Songs über den Text ermöglicht. Einzig die Kompatibilität mit Geräten außerhalb des Apple-Kosmos ist nicht immer komplikationsfrei, vor allem mit intelligenten Lautsprechern wie dem Google Home. Es gibt eine einmonatige Testversion für alle Unschlüssigen.

Deezer

Fast ebenso bekannt wie Marktführer Spotify ist der französische Anbieter Deezer. Abos können nicht nur bei Deezer, sondern auch bei GMX oder Vodafone abgeschlossen werden, was Kunden dieser Dienste den Einstieg sehr erleichtert und Geld spart. Der Konkurrenz voraus hat Deezer außerdem neben den „üblichen“ personalisierten Playlists mit Vorschlägen auch einen individualisierten Radio-Sender, der sich den Vorlieben seiner Hörer anpasst. Generell verfügt der Dienst über ein beeindruckendes Radio-Angebot.

Ähnlich wie Spotify setzt Deezer auf Kompatibilität und Verbreitung. Auf diversen Plattformen, Audio-Hardware, Fernseher-Geräten, im Auto – die App ist nahezu überall abspielbar. Leider ist vor allem die kostenlose Version stark eingeschränkt. Wie bei der Konkurrenz ist Offline-Hören nur begrenzt möglich und es steht mobil nur die Radio-Funktion und die auf dem Zufallsprinzip basierende Funktion „Flow“ zur Verfügung. Dafür punktet der Musik-Streaming-Dienst mit sehr guter Audio-Qualität.

RTL+ Music

Inzwischen ist auch RTL mit einem eigenen Musik-Streaming-Dienst vertreten. Das Angebot heißt RTL+ Musik und ist an die hauseigene VoD-Plattform RTL+ angebunden. Die Verbindung dieser beiden Medien ist ein wesentlicher Teil des Angebots. So stehen in der Musik-App beispielsweise Playlists zur Verfügung, die den Soundtrack zu bekannten RTL-Formaten wie „Princess Charming“ liefern. Umgekehrt ist es möglich, von der Playlist zur RTL+-App und dem entsprechenden Video-Content zu wechseln.

Im Vergleich zu anderen Anbietern für Musik-Streaming muss RTL+ Musik vor allem technisch noch etwas aufholen. Inhaltlich ist der Dienst dank der Kooperation mit Deezer bereits recht gut aufgestellt. Hörspiele und Podcasts sollen im Laufe des Jahres 2022 folgen.

SoundCloud

Mit Abstand das größte Musik-Angebot hat SoundCloud. Das liegt vor allem daran, dass Künstler ihre Titel hier einfach selbst veröffentlichen können. Das ist besonders für jene interessant, die direktes Feedback erhalten und unkompliziert ihre Musik auf der Plattform hochladen wollen. Nutzer haben auf diese Weise die Möglichkeit, aus einem größeren Pool zu schöpfen und auch unbekanntere Künstler kennenzulernen. Die Standard-Version SoundCloud Go kostet monatlich 5,99 Euro, das Premium-Paket SoundCloud Go+ gibt es für 9,99 Euro.

Gerade für Vollblut-Musikliebhaber und Experimentierfreudige ist der Streaming-Dienst eine echte Option zu den Marktriesen. Das Angebot ist zwar wirklich umfangreich, viele bekannte (lizensierte) Titel fehlen aber.

Welcher Streaming-Dienst für Musik lohnt sich?

Im Vergleich der sieben Musik-Streaming-Anbieter zeigen sich die Unterschiede vor allem beim Angebot und den kompatiblen Plattformen und Geräten. Bei der Preispolitik sind sich hingegen alle ziemlich einig. Studenten zahlen, wenn es einen gesonderten Tarif gibt (Spotify, Amazon, Apple, YouTube, Deezer) monatlich ca. 4,99 Euro, der Regeltarif liegt bei 9,99 Euro und Familien-Pakete (nur bei SoundCloud und RTL+ Musik nicht erhältlich) kosten 14,99 bis 16,99 Euro.

Der erfolgreichste Streaming-Dienst ist Spotify und das trotz des im vergleich etwas kleineren Angebots. Dafür ist der Anbieter mit nahezu jedem System kompatibel, kann mit sozialen Profilen verknüpft werden und bietet den besten Algorithmus in Sachen Musikauswahl. Für Nutzer, die sich soft- und hardwaremäßig sowieso schon auf Apple oder Google eingeschossen haben, empfehlen sich hingegen durchaus die entsprechenden Musik-Streaming-Angebote Apple Music und YouTube Music. Im jeweiligen System sind die Synchronisation und Kompatibilität komplett gewährleistet und die Song-Auswahl groß. Apple Music bietet den großen Bonus, dass auch von wirklich bekannten Künstlern manchmal im Voraus ganze Alben zur Verfügung stehen.

Für Amazon-Kunden lohnt sich hingegen Amazon Music. Im Vergleich zum implementierten Angebot von Prime Music ist der Umfang der Streaming-Plattform um einiges größer. Live-Radio und Fußball-Übertragung sind dabei ein schöner Bonus. Deezer punktet vor allem mit exzellenter Audio-Qualität und einem individualisierten Radiosender. Ein etwas weniger umfangreiches, dafür aber an Video-Content angeschlossenes Angebot gibt es bei RTL+ Musik. SoundCloud hingegen richtet sich in erster Linie an alle Musikliebhaber, die sich auch gerne von gänzlich unbekannten Künstlern überraschen lassen.

Wie gut ist Napster?

Was die Streaming-Qualität betrifft, so kann Napster mit der Spitzengruppe im Test mithalten. Die Qualität, mit der die Titel übertragen oder zur späteren Wiedergabe gespeichert werden, kann dabei frei eingestellt werden. Maximal ist eine Bitrate von 320kbit/s möglich und damit genauso viel wie bei Testsieger Spotify.

Was ist besser als Spotify?

Amazon Music Unlimited (8,3) Apple Music (8,2) Qobuz (8,2) YouTube Music (7,9)

Für wen lohnt sich Spotify?

Spotify lohnt sich für Musikfans. Die Kostenlosvariante erlaubt den Zugriff auf 16 Millionen Lieder – und das viel einfacher als bei YouTube.

Ist Napster wirklich kostenlos?

Napster Ebenso wie Konkurrent simfy bietet der Streaming-Service Napster eine kostenpflichtige Musik-Flatrate an. Für 7,95 Euro im Monat können Sie über den Desktop-Client sowie über den Web-Browser sämtliche Titel in der Datenbank beliebig oft anhören.