Welche bedeutung haben honig apfel und challa an rosch ha-schana

Bereits das Buch Levitikus (hebr. Wajjiqra) erwähnt den ersten Tag des jüdischen Monats Tischri, der den Beginn des neuen Jahreskreislaufs markiert (vgl. Lev 23,24). In der jüdischen Diaspora wird das Fest traditionell zwei Tage lang gefeiert – die Kommunikation mit den entfernten religiösen Zentren war schwierig und durch die Verlängerung sollte sichergestellt werden, dass mindestens ein Tag gemeinsam gefeiert werden kann. Das Reformjudentum sieht in der Diaspora einen dauerhaften Zustand und verzichtet daher auf den zweiten Tag.

Rosch Haschana ist ein Tag der Freude

Rosch Haschana erinnert an den Jahrestag der Schöpfung von Adam und Eva, als die Menschheitsgeschichte ihren Anfang nahm. Gott ist König über alle Menschen und weiß um ihre Taten. Das jüdische Neujahrsfest gilt daher auch als Tag des Gerichts über alle Völker. Die zehn darauf folgenden "Tage der Reue" laden zu innerer Umkehr ein und gipfeln in Jom Kippur, dem großen Versöhnungstag und heiligsten jüdischen Fest. Trotz dieser ernsten Thematik ist Rosch Haschana ein Tag der Freude. Die Gläubigen gedenken der barmherzigen Zuwendung des Herrn und bitten um ein glückliches neues Jahr.

Wenn der erste Tag des jüdischen Monats Tischri nicht auf einen Sabbat fällt, der frei von jeder Arbeit sein soll, beginnt das Neujahrsfest mit dem Blasen eines Widderhorns, das Schofar genannt wird. Ähnlich wie christliche Kirchenglocken unterbricht der Klang des Schofars den Alltag und ruft zum Gebet auf. Bereits in der jüdischen Antike wurde bei Königskrönungen das Widderhorn geblasen. An Rosch Haschana erinnert das Schofar zusätzlich an die Erschaffung der Welt, die den Anfang von Gottes Herrschaft darstellt.

Nach dem Gebet in der Synagoge gehen viele Juden an einen See, Fluss oder ans Meer. Dort werfen sie symbolisch ihre Sünden ins Wasser, indem sie besondere Gebete sprechen und dabei ihre Taschen entleeren. Dieses Ritual wird Taschlich genannt. Gott soll in seinem Erbarmen alle Sünden "in die Tiefen des Meeres werfen" (Micha 7,19), damit die Gläubigen versöhnt in das neue Jahr gehen können.

Süße Äpfel für ein süßes Jahr

Im Anschluss an Taschlich findet im Familienkreis ein Festessen statt. Viele Nahrungsmittel haben hierbei eine besondere Bedeutung. Eine der markantesten Traditionen zu Rosch Haschana ist das Eintauchen von Äpfeln in Honig als Ausdruck der Hoffnung auf ein "süßes" neues Jahr. Ebenfalls in Honig eingetaucht wird das Challa, das jüdische Feiertagsbrot. Es erinnert an Ernte und Aussaat und verbindet so Vergangenheit und Zukunft. Je nach Region sind auch Granatäpfel an Rosch Haschana beliebt, deren Kerne reichen Segen symbolisieren. Und kein jüdisches Fest ist vollständig ohne süßen Wein, über den das rituelle Gabengebet Kiddusch gesprochen wird.

Dass viele Gläubige am Neujahrstag einen Fischkopf essen, ist nicht nur ein Wortspiel mit dem Namen des Festes. Wörtlich übersetzt bedeutet Rosch Haschana "Kopf des Jahres". Das Verzehren eines Fischkopfes symbolisiert den guten Vorsatz, Selbstbeherrschung zu üben und Herr über sich selbst zu sein. Lange Zeit galt es als sicher, dass unser Neujahrsgruß "Guter Rutsch" eine Verballhornung des hebräischen Rosch Haschana ist. Mittlerweile ist diese These umstritten. Die Redewendung sei erst um 1900 entstanden, obwohl Juden schon seit vielen Jahrhunderten in Deutschland leben. Vielleicht meint das "Rutschen" hier auch auf einfach das "Reisen" in ein neues Kalenderjahr. So oder so: Guten Rutsch ins neue Jahr – oder "Schana Towa"!


Wann beginnt Rosch Haschana?

In diesem Jahr beginnt Rosch Haschana am Sonntagabend, den 25. September. Montagabend (26. September) beginnt der zweite Tag von Rosch Haschana. Der Feiertag endet am Dienstagabend mit dem Erscheinen von drei Sternen.

Anzünden von Kerzen und Jom Tov-Licht

Welche bedeutung haben honig apfel und challa an rosch ha-schana

Welche bedeutung haben honig apfel und challa an rosch ha-schana

Welche bedeutung haben honig apfel und challa an rosch ha-schana

Sonntagabend vor Sonnenuntergang zünden wir die Jom-Tov-Kerzen an (die Beracha lautet: lehadlik ner schel Jom Tov) und Montagabend, sobald drei Sterne am Himmel zu sehen sind, zünden wir erneut Jom Tov-Kerzen an (lehadlik ner schel Jom Tov). In beiden Nächten sagt man nach dieser Beracha auch die Beracha Schehechianu. Am zweiten Abend von Rosch Haschana stellen viele eine neue Frucht neben die Kerzen, um das Aussprechen von Schehechianu zu rechtfertigen.

Am Sonntagabend vor Beginn von Rosch Haschana, zünden wir auch ein Licht an, das mindestens 27 Stunden brennen muss, um die Jom Tov-Kerzen des zweiten Tages von Rosch Haschana am Montagabend anzuzünden.

Tage der Buße

Rosch Haschana kündigt einen Erneuerungsprozess an, der insgesamt zehn Tage bis zum Beginn von Jom Kippur andauert. Das sind die zehn Tage der Buße und Selbstanalyse. Wir und die Welt um uns herum müssen uns in diesen 10 Tagen der Teschuwa (Rückkehr) selbst verbessern.

Was wünschen wir uns gegenseitig?

Am Sonntagabend, nach Beginn von Rosch Haschana wünschen wir uns: “Leschana tova tikatev wetechatem” (Mögen Sie für ein gutes Jahr niedergeschrieben und besiegelt sein).

Apfel mit Honig
Nachdem wir etwas Challa zu uns genommen haben, tunken wir ein Stück süßen Apfel in den Honig und drücken symbolisch unseren Wunsch nach einem guten und süßen Jahr aus. Dann essen wir die verschiedenen traditionellen Gerichte und äußern unsere Wünsche.

Grußkarten

In vielen Familien ist es üblich, dass die Kinder all ihre guten Absichten und Wünsche auf eine Karte oder ein Blatt Papier schreiben und es unter die Challot legen, damit die Eltern es direkt nach dem Apfel mit Honig lesen können.

Schofar

Am Montag, den 26. September und Dienstag, 27. September blasen wir Schofar vor dem Mussaf Gebet.

Das Blasen des Schofars
-will uns aus dem Trott unseres Alltags wachrütteln.
-ist ähnlich dem Klang der Trompeten bei der Krönung eines irdischen Königs.
-erinnert uns an die Thora, die mit viel Schofar-Ton gegeben wurde.
-Blickt auf die Zeit des Maschiach, der auch mit dem Schofar begrüßt wird.

Dienstagabend Havdala

Dann machen wir Havdala, aber ohne die Kerze und ohne Beracha über der Kerze. Auch nehmen wir am ausgehenden Jom Tov keine duftenden Kräuter. Diese Havdala ist also kürzer als die Havdala am ausgehenden Schabbat.

Was bedeutet Rosch Haschana?

Rosch Haschana bedeutet: der Kopf des Jahres. Wir krönen G“tt zum König über das Universum. Wir blasen auf dem Schofar – mindestens 30 Töne, in der Regel sollten es aber wenn möglich 100 Töne sein. G“tt hat die Welt mit Rosch Haschana erschaffen und will von uns als König anerkannt werden.

G“tt wird zum König gekrönt

Jeder kann das zu Hause tun, indem er über unsere ganz persönliche Beziehung zu G“tt nachdenkt. G“tt, die Thora und das Judentum müssen zum Leitprinzip unseres Lebens werden. Adam und Eva wurden an Rosch Haschana erschaffen. Vieles ist an diesem Schöpfungstag schiefgegangen, aber es gibt immer Raum für Verbesserungen. Dies ist unsere persönliche Interpretation: Verbessern Sie die Welt, beginnen Sie bei sich selbst. Denn G“tt sucht eine intensive Verbindung zu jedem von uns.

Taschlich

Nach dem Nachmittagsgebet (Mincha) am Dienstag wandern wir alle zu einem Fluss oder einem anderen fließenden Gewässer, um die Gebete von Taschlich zu sagen oder zu hören. Wir nehmen einige Krümel mit und werfen unsere Sünden symbolisch in den Fluss. Wir verabschieden uns von unseren früheren schlechten Gewohnheiten und beginnen mit einem Neuanfang.

Neuanfang

Mehr denn je wünschen wir uns einen Neuanfang. Wir wünschen uns, dass wir alle gesund und munter das neue Jahr beginnen. Für eine Rückkehr zu G“tt und einen eigenen Neuanfang muss man sein Bestes geben.

Wir beginnen das neue Jahr mit Teschuva (Reue, Selbstbeobachtung und Selbstverbesserung), Tefilla (Gebet) und Zedaka (wohltätiges Geben).

Bleiben Sie alle gesund und Schana Tova 5783!

Report

Welche Bedeutung hat challa an Rosch Haschana?

An Rosch ha-Schana, dem jüdischen Neujahrsfest, gelten besondere Regeln: Da man sich ein „rundes Jahr“ wünscht, sind die Challot zum Neujahrsfest meist rund – auch um den Jahreszyklus zu symbolisieren. Zudem erhofft man sich ein „süßes Jahr“.

Was schenkt man zu Rosh Hashanah?

Es ist doch ein Familienfest. “ Rosch Haschana wird vor allem süß gefeiert. Es werden Trockenobst, Weintrauben, und Honig gereicht.

Was macht man an Rosh Hashanah?

Das traditionelle Taschlich-Gebet spricht man am Nachmittag des ersten Rosch ha-Schana Tages. Üblicherweise versammeln sich Gläubige am jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana an einem Fluss und streuen Brotkrumen ins Wasser, um sich symbolisch ihrer Vergehen des vergangenen Jahres zu entledigen.

Wie gratuliert man zum jüdischen Neujahr?

Vor Rosch Haschana wünscht man sich »Ktiwa wa Chatima towa« – das bedeutet eine gute Eintragung und Besiegelung. An Rosch Haschana wird über unsere Zukunft entschieden. Wir stellen uns bildlich vor, im Buch des Lebens eingeschrieben zu werden – und dass dieses auch besiegelt werden möge.