Was war der Grund für WhatsApp Ausfall?

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Meta: Weltweite Panne bei Whatsapp behoben ZDFheute Logo

Seit etwa 9 Uhr funktionierte WhatsApp nicht mehr. Meta bestätigte die weltweite Panne. Am späten Vormittag schien der Dienst langsam wieder anzulaufen.

Symbol des Whatsapp-Messengers auf einem deutschen Smartphone im App Store Whatsapp-Messenger
Quelle: imago

Der Messenger-Dienst WhatsApp war seit etwa 9 Uhr sowohl in Deutschland als auch international ausgefallen. Zahlreiche Nutzer in Europa, Asien und Afrika hatten Probleme beim Senden und Empfangen von Texten und Videos gemeldet. Über Störungen wurden etwa aus Deutschland, Großbritannien, Indien oder Südafrika berichtet. Der Mutterkonzern Meta hatte die weltweite Panne bestätigt. Es werde daran gearbeitet, den Dienst "so schnell wie möglich" wiederherzustellen", sagte ein Sprecher des US-Konzerns der Nachrichtenagentur AFP.

Gegen 11.00 Uhr am Dienstagvormittag war das Senden und Empfangen von Nachrichten über die App des Dienstes wieder möglich. "Wir haben das Problem behoben und entschuldigen uns für jegliche Unannehmlichkeiten", sagte ein Sprecher von Whatsapps Mutterkonzern Meta. Einen Grund für die Störung nannte sie nicht.

Instant-Messenger Whatsapp in Deutschland aber auch international betroffen

Nutzer des Messengerdienstes hatten zuvor auf Twitter und anderen Kanälen berichtet, dass sie keine Mitteilungen mehr senden konnten. Die Website Downdetector, die Berichte über Störungen bei Online-Diensten sammelt, verzeichnete ab etwa 9 Uhr morgens einen massiven Anstieg der Meldungen zu Whatsapp. Um 9.30 Uhr lagen bereits über 200.000 Störmeldungen bei AlleStörungen.de vor.

Downdetector teilte mit, dass in Indien mehr als 11.000 Nutzer über einen WhatsApp-Ausfall berichteten, während es in Großbritannien rund 68.000 waren und in Singapur 19.000 waren. Downdetector bietet Statusberichte über verschiedene Internetseiten und Dienste. Der nun genannte WhatsApp-Ausfall dürfte allerdings eine größere Zahl von Nutzern getroffen haben.

WhatsApp ist wichtiges Kommunikationsmittel für Haushalte und Unternehmen

Auf Twitter kommunizierten die Menschen unter #whatsappdown über den Ausfall des Sofort-Nachrichtendienstes. Die einen freuten sich, dass nach dem Ausfall von WhatsApp alle zu Twitter wechselten, um zu sehen was da los ist. Die anderen machten sich über Mark Zuckerberg lustig, der in Fotomontagen mit Strippen hantierte.

Facebook, heute bekannt unter dem neuen Firmennamen Meta, kaufte WhatsApp im Jahr 2014. WhatsApp ist zu einem wichtigen Kommunikationsmittel für Haushalte und Unternehmen geworden. Als der Messengerdienst im vergangenen Oktober einen stundenlangen Ausfall hatte, traf es den Handel mit Vermögenswerten von Kryptowährungen bis Öl, bevor Händler auf alternative Plattformen wie Telegram umstiegen.
WhatsApp hat über zwei Milliarden aktive Nutzer pro Monat und ist in den meisten Ländern der Marktführer für Messaging, Telegram hat mit etwa 700 Millionen Nutzern die Rolle des Herausforderers übernommen.

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Beim Internet-Riesen Facebook ist es am Montag Abend für mehrere Stunden zu Störungen gekommen, die Seite war nicht aufrufbar. Gleiches galt auch für die Tochterunternehmen Whatsapp und Instagram. Was ist der Grund für die Panne?
05. Oktober 2021 - 06:26 Uhr |

Unter anderem Facebook ist aktuell nicht zu erreichen. (Symbolbild)

Unter anderem Facebook ist aktuell nicht zu erreichen. (Symbolbild) © Fabian Sommer/dpa

Rund sechs Stunden ohne Facebook, WhatsApp und Instagram: Ein ungewöhnlich langer Total-Ausfall hat am Montag Milliarden Nutzern des Online-Netzwerks zugesetzt. Während Facebook sich zunächst nicht zu den Ursachen der Störung äußerte, tippten Experten auf einen Konfigurationsfehler in der Netzwerk-Infrastruktur, der alle Facebook-Dienste unerreichbar machte.

"Vereinfacht dargestellt: Die Dienste von Facebook, WhatsApp und Instagram sind noch da - aber es fehlt im Internet quasi die Verknüpfung dorthin", erläuterte Rüdiger Trost von der IT-Sicherheitsfirma F-Secure der Deutschen Presse-Agentur. "Als hätte jemand auf einer Autobahn die Ausfahrtsschilder zu den "Orten" Instagram, WhatsApp und Facebook entfernt."

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg entschuldigt sich für Facebook-Ausfall

Bei Facebook selbst sprach Technologie-Chef Mike Schroepfer zunächst nur von "Netzwerk-Problemen". WhatsApp-Chef Will Cathcart versprach, man werde daraus lernen. Facebook-Gründer und Konzernlenker Mark Zuckerberg entschuldigte sich in einem kurzen Facebook-Post. Insgesamt nutzen weltweit rund 3,5 Milliarden Menschen mindestens einen Dienst des Konzerns.

Die Störung war so schwer in Griff zu bekommen, dass Facebook der "New York Times" zufolge ein Team in sein Rechenzentrum im kalifornischen Santa Clara schicken musste, um einen "manuellen Reset" der Server zu versuchen. Das ist in etwa so, wie wenn man beim PC zuhause den Reset-Knopf drückt, weil nichts mehr geht.

Cyberattacke gegen Facebook unwahrscheinlich

Bei Facebook selbst seien neben der internen Kommunikationsplattform zum Teil auch digitale Türschlösser in Büros und andere vernetzte Technik ausgefallen, schrieb die "New York Times" weiter. Zwei namentlich nicht genannte IT-Sicherheitsexperten von Facebook sagten der Zeitung, eine Cyberattacke als Auslöser der Probleme erscheine unwahrscheinlich.

Die Facebook-Dienste waren ab etwa 18.00 Uhr deutscher Zeit nicht mehr nutzbar. Der Technik-Chef des Cloud-Dienstleisters Cloudflare, John Graham-Cumming, verwies darauf, dass Nutzer und auch Software weiterhin versuchten, Facebook-Dienste anzusteuern. Das sorge für einen massiven Anstieg der Auslastung anderer DNS-Dienste, schrieb er bei Twitter. Cloudflare erläuterte in einem Blogeintrag auch, wie Facebook sich durch Fehler beim "Border Gateway Protocol" - ein Mechanismus für die Zustellung von Datenpaketen zwischen Netzwerken - praktisch selbst aus dem Netz löschte.

Facebook-Ausfall trendet bei Twitter

Allein schon wegen des Austauschs über den Ausfall schlug die Stunde von Twitter - und der Facebook-Konkurrent war sich dessen bewusst. "Hallo buchstäblich alle", twitterte der Account des Kurznachrichtendienstes, auf dem sich über Stunden unzählige Facebook-Nutzer tummelten.

Für Facebook, das gerade in den USA unter verstärktem politischen Druck steht, war der mehrstündige Ausfall eine blamable Krönung ohnehin schlechter Wochen. Erst am Sonntag hatte eine ehemalige Mitarbeiter sich als Whistleblowerin zu erkennen gegeben und dem Online-Netzwerk vorgeworfen, Profit über das Wohl der Nutzer zu stellen. Am Dienstag sollte sie im US-Senat befragt werden.

Twitter war am Montag entsprechend voller Scherze darüber, wie das Verschwinden von Facebook alles auf einen Schlag besser gemacht habe, bis hin zum Weltfrieden. "Hoffentlich gehen Facebook, Instagram und WhatsApp nie wieder an", twitterte der Satiriker Jan Böhmermann. Der NSA-Enthüller Edward Snowden ergriff die Gelegenheit, um die Chat-App Signal als Alternative zu empfehlen, die mehr Datenschutz biete.

Auf den Störungsplattformen meldeten Nutzer zum Teil Probleme auch mit anderen Online-Diensten, die sich jedoch zunächst nicht weiträumig bestätigten.

Störungen, die auf Netzwerk-Fehler zurückgehen, gibt es im Web immer wieder mal. So hatte eine davon im Juli dafür gesorgt, dass zahlreiche Webseiten zeitweise nicht erreichbar waren. Die Zentralisierung der Netz-Infrastruktur bei großen Anbietern sorgt zudem dafür, dass der Ausfall bei einer Firma gleich viele Dienste und Webseiten vom Netz reißen kann.

Mark Zuckerberg verliert durch Facebook-Störung mehr als sechs Milliarden Dollar

Auch Anfang Juni waren bereits zahlreiche Webseiten weltweit nach einer Störung bei einem Cloud-Dienst rund eine Stunde nicht erreichbar gewesen. Damals betroffen waren unter anderem die Seite der britischen Regierung, die Plattform Reddit sowie die Nachrichtenportale des "Guardian", der "New York Times", der "Financial Times" und der französischen Zeitung "Le Monde".

Bei Facebook hatte es im Frühjahr 2019 einen großflächigen Ausfall gegeben, der dem Konzern zufolge auf einen Fehler bei der Server-Konfiguration zurückging. Die Störung vom Montag war jedoch in Ausmaß und Dauer außergewöhnlich.

Eine Frage ist, ob der Ausfall Werbekunden von Facebook dazu veranlassen wird, über Alternativen nachzudenken. Denn gerade viele kleine Unternehmen rund um die Welt verlassen sich auf Facebook, um Kunden anzulocken. Für sie bedeutete die Störung verlorenes Geschäft.

Die Facebook-Aktie schloss mit einem Minus von knapp fünf Prozent. Auch danach war das Unternehmen an der Börse immer noch rund 920 Milliarden Dollar wert. Das persönliche Vermögen von Zuckerberg schrumpfte nach Berechnungen des Finanzdienstes Bloomberg binnen weniger Stunden um mehr als sechs Milliarden Dollar. Mit trotzdem noch 121,6 Milliarden Dollar rutschte er um einen Platz nach hinten auf den fünften Rang hinter Microsoft-Gründer Bill Gates. Nachdem die Störung behoben war, legte der Kurs der Facebook-Aktie im nachbörslichen Handel zeitweise um 0,36 Prozent zu.

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Was war der Grund für den Ausfall von WhatsApp?

Im Oktober 2021 hatte es schon einmal einen mehrstündigen Ausfall der Meta-Dienste Facebook, Instagram und WhatsApp gegeben. Damals gab das Unternehmen falsch konfigurierten DNS-Einträge als Ursache an.

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Immer wieder kommt es zu Störungen bei WhatsApp Zuletzt hatte es im vergangenen April eine kurzzeitige Störung bei WhatsApp in Deutschland gegeben. Zu einem stundenlangen Ausfall des Messenger-Dienstes war es im Oktober 2021 gekommen.