Was ist wenn der Herpes juckt?

Man unterscheidet das Krankheitsbild nach der ersten Infektion (Primärinfektion) mit den Viren, z. B. durch Intimkontakte und das Krankheitsbild nach einer Reaktivierung der Viren. Die Inkubationszeit beträgt bei beiden Virustypen meist zwischen drei und sieben Tagen, kann aber auch kürzer oder deutlich länger (bis zu drei Wochen) dauern.

HSV1 - Lippenherpes

Die Primärinfektion verläuft meist ohne starke äußere Anzeichen. Möglicherweise treten die typischen Bläschen an den Lippen oder an anderen Stellen im Gesicht auf.

Ein Rezidiv (erneutes Auftreten der Erkrankung) macht sich zuerst durch Spannungsgefühl der Haut, Jucken und Brennen bemerkbar. In den folgenden Stunden oder wenigen Tagen bilden sich schmerzhafte, mit klarer Flüssigkeit gefüllte Bläschen an den Lippen oder an anderen Stellen im Gesicht. Die Flüssigkeit enthält Herpesviren und ist somit infektiös. Nach einigen Tagen bis zu zwei Wochen heilen die Bläschen ab. Dabei trocknen die Bläschen aus und es bildet sich eine Kruste, die am Ende abfällt.

HSV2 - Genitalherpes

Die Primärinfektion mit Herpes genitalis verläuft oft mit starken Beschwerden. Vor allem dann, wenn die betroffene Person nicht bereits Lippenherpes hatte, reagiert das Immunsystem sehr stark auf den unbekannten Virustyp. Innerhalb weniger Stunden bis Tage schwillt die Vulva an und es bilden sich Bläschen über größere Flächen des Genitalbereiches und der angrenzenden Haut. Durch die Verteilung der Viren über den Bläscheninhalt, kann auch das Innere der Scheide, der Muttermund und die Harnröhre betroffen sein. Die betroffenen Bereiche brennen und schmerzen. Oft schwellen die Lymphknoten in den Leisten an und sind schmerzhaft. Bei Frauen, die vorher noch kein Lippenherpes hatten, können zusätzlich allgemeine Krankheitszeichen wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen auftreten. Die Bläschen können bis zu drei Wochen bestehen bleiben.

Ein Rezidiv eines Herpes genitalis verläuft meist deutlich schwächer. Bereits vor dem Sichtbarwerden von Bläschen treten Schmerzen in den betroffenen Arealen auf. Hier bilden sich dann zahlreiche, gruppiert angeordnete Bläschen im Bereich der kleinen und großen Schamlippen, möglicherweise auch in der Vagina und am Gebärmuttermund. Bei Übertragung durch analen oder oralen Geschlechtsverkehr können der Enddarm bzw. der Rachen betroffen sein. Die Haut bzw. Schleimhaut ist gerötet und geschwollen; der betroffene Bereich kann stark schmerzen oder brennen. Allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber oder Kopfschmerzen sind bei einem Rezidiv seltener als bei der Primärinfektion. Weitere Symptome sind Schmerzen beim Wasserlassen, glasiger Ausfluss und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Komplikationen

Da die Herpesbläschen schnell aufplatzen und die Haut darunter offen liegt, besteht die Gefahr einer Superinfektion, d. h. die offenen Stellen können sich zusätzlich mit anderen Erregern wie Bakterien oder Pilzen infizieren.

Eine weitere Komplikation entsteht, wenn die Herpesviren über das Blut ins Gehirn gelangen. Auf diese Weise kann es zu einer Herpesentzündung des Gehirns (Herpesenzephalitis) kommen.

Vor allem bei starker Abwehrschwäche, z. B. im Rahmen einer HIV-Infektion, kann der Verlauf sehr schwer sein. Dann sind oftmals sehr große Bereiche der Haut- und Schleimhaut betroffen.

Besonders schwere Verläufe einer Herpesinfektion findet man bei Neugeborenen, die während der Geburt mit dem Herpesvirus angesteckt werden. Bei Neugeborenen gelangen die Viren leichter ins Blut, so dass sich die Infektion im ganzen Körper ausbreiten (Herpessepsis) und zu einer Gehirnentzündung (Herpesenzephalitis) führen kann.

Marian Grosser studierte in München Humanmedizin. Daneben hat der vielfach interessierte Arzt einige spannende Abstecher gewagt: ein Philosophie- und Kunstgeschichtestudium, Tätigkeiten beim Radio und schließlich auch für Netdoktor.

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Der Lippenherpes (Herpes labialis) ist die häufigste Erscheinungsform von Herpes. Verursacher ist meist der Herpes-simplex-Virus Typ 1, manchmal jedoch auch Typ 2. Typisch sind die schmerzenden Bläschen am Mund, meist am Übergang zwischen Lippe und Gesichtshaut. In der Regel verläuft der Lippenherpes harmlos, bei Babys oder Immungeschwächten ist jedoch Vorsicht geboten. Lesen Sie hier alles Wichtige zum Lippenherpes.

ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.

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Bei Lippenherpes (Herpes labialis) fängt es an einer Stelle der Ober- oder Unterlippe an zu jucken oder kribbeln. Die Haut spannt und rötet sich dort und es bilden sich schmerzhafte Bläschen. Diese können sich auch auf die umliegende Haut, in die Mundhöhle oder Richtung Nase ausbreiten.

Lippenherpes, v.l.n.r.: Rötung, Bläschen, Krusten

Die Bläschen reißen beim Sprechen, Lachen oder Kauen leicht ein und nässen dann. Säuerliche Lebensmittel oder Flüssigkeiten wie Saft oder Essig können die entstandene Wunde reizen. Beim Abheilen bilden sich Schorf oder Krusten.

Wenn Lippenherpes zum ersten Mal auftritt – oft im Kleinkindalter –, verursacht er oft heftigere Beschwerden, weil der Körper noch keine Antikörper gegen das Virus gebildet hat: Es kann zu Fieber, Schwäche und geschwollenen Lymphknoten im Nackenbereich kommen. Zudem kann sich die Mundschleimhaut stark entzünden und schmerzen. Die Entzündung wird dann auch als Mundfäule bezeichnet, weil sie zu starkem Mundgeruch führt.

Ursachen Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_ELSE$$CMS_VALUE(tt_textCategory.dataset.formData.tt_name.convert2)$$CMS_END_IF$

Lippenherpes wird durch Herpes-simplex-Viren verursacht. Es gibt zwei verschiedene Arten, die als Typ 1 und Typ 2 bezeichnet werden. Für Lippenherpes ist vor allem der Typ-1-Virus verantwortlich. Herpes simplex Typ 2 löst dagegen Genitalherpes aus. Herpes-Viren befinden sich in der Flüssigkeit innerhalb der Bläschen. Sie können beispielsweise beim Küssen übertragen werden, aber auch durch Gegenstände oder Finger, die man zum Mund führt. Auch eine Übertragung beim Oralverkehr ist möglich: Vom Mund können die Viren in den Genitalbereich der Person gelangen, mit der man Sex hat. Auf diese Weise können Herpes-Viren vom Typ 1 auch Genitalherpes auslösen.

Die Viren setzen sich in den Knoten (Ganglien) des Gesichtsnervs (Trigeminus-Nervs) fest. Wenn man sich einmal mit Herpes-Viren angesteckt hat, bleiben sie lebenslang dort. Bei einem Ausbruch wandern sie entlang der Nervenfasern in die Lippen und lösen dort die typischen Beschwerden aus.

Die Bläschen treten vor allem auf, wenn das Immunsystem geschwächt oder gefordert ist – zum Beispiel durch eine Erkältung oder Fieber. Auch körperliche Anstrengung, Stress und hormonelle Schwankungen gelten als mögliche Auslöser – ebenso wie eine Reizung der Haut im Lippenbereich, etwa durch Sonnenlicht oder intensives Küssen. Warum einige Menschen immer wieder Lippenherpes bekommen und andere nicht, ist aber nicht vollständig geklärt.

Folgen Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_ELSE$$CMS_VALUE(tt_textCategory.dataset.formData.tt_name.convert2)$$CMS_END_IF$

Lippenherpes heilt bei ansonsten gesunden Menschen folgenlos von selbst aus.

Bei Menschen mit Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder schweren Verbrennungen kann das Herpes-Virus größere Hautbereiche besiedeln. Dazu kommt es aber eher selten. Ebenfalls selten entzünden sich die Augen. Dann können zum Beispiel die Herpesbläschen auf den Lidern entstehen. Wenn die Hornhaut betroffen ist, tränt das Auge, ist gerötet und es kann zu Sehstörungen kommen.

Bei einem stark geschwächten Immunsystem – etwa durch eine Chemotherapie – kann ein Lippenherpes länger andauern, ausgeprägter sein und zu schweren Komplikationen wie einer Gehirnentzündung führen.

Vorbeugung Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_ELSE$$CMS_VALUE(tt_textCategory.dataset.formData.tt_name.convert2)$$CMS_END_IF$

Meist steckt man sich schon in der frühen Kindheit mit Herpes-Viren an. Besondere Verhaltensweisen, um sich selbst vor einer Erstinfektion zu schützen, spielen für Erwachsene deshalb keine große Rolle. Bei der Vorbeugung geht es eher darum, andere nicht anzustecken.

Allgemein kann man andere Menschen vor einer Infektion schützen, indem man bis zur vollständigen Abheilung der Lippenbläschen und -krusten

  • niemanden küsst,
  • keine Handtücher, Geschirr und Besteck teilt,
  • die Hände wäscht, wenn man sich an die Lippe gefasst hat (zum Beispiel nach dem Auftragen von Salbe),
  • Sport mit Körperkontakt vermeidet und
  • keinen Oralsex hat, denn dabei können die Viren vom Mund auf den Genitalbereich der Person, mit der man Sex hat, übertragen werden und Genitalherpes auslösen.

Neugeborene bis zur achten Lebenswoche sind wegen ihres noch unreifen Immunsystems besonders gefährdet, wenn sie sich mit Lippenherpes anstecken. Wer Lippenherpes hat, sollte einen Säugling nicht küssen, dessen Schnuller nicht in den Mund nehmen, sich regelmäßig die Hände waschen und verhindern, dass das Kind versehentlich die Herpesbläschen berührt.

Auch außerhalb eines Ausbruchs ist es theoretisch möglich, andere anzustecken. Da dies aber nur sehr selten passiert, kann auf Vorsichtsmaßnahmen verzichtet werden, solange man gerade keinen Lippenherpes hat.

Unter Vorbeugung fällt auch, was man tun kann, damit ein Lippenherpes seltener ausbricht. Wer für sich festgestellt hat, dass die Beschwerden nach bestimmten Situationen häufiger auftreten – etwa nach einem Sonnenbad –, kann versuchen, solche auslösenden Faktoren zu meiden oder sich zu schützen: Zum Beispiel kann man Sonnencreme oder eine gute Lippenpflege ausprobieren.

Wenn das Virus sehr häufig ausbricht und zu Lippenherpes führt, kann auch eine vorbeugende Behandlung mit Medikamenten infrage kommen. Es ist allerdings kaum untersucht, wie gut sie vor Lippenherpes schützt.

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Lässt sich Lippenherpes-Ausbrüchen vorbeugen?

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Da Lippenherpes von selbst ausheilt, ist eine Behandlung normalerweise nicht notwendig.

Virushemmende Salben, Cremes, Pflaster oder Gele können einen akuten Ausbruch um ungefähr einen Tag verkürzen. Teilweise können sie auch verhindern, dass sich Bläschen und Krusten bilden. Sie enthalten die Wirkstoffe Aciclovir oder Penciclovir und sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Wichtig ist die richtige Anwendung: Wenn sich die ersten Symptome zeigen, sollte die Behandlung innerhalb von 24 Stunden beginnen, um zu wirken. Am besten ist es, so früh wie möglich anzufangen. Die Mittel werden dann fünf Tage lang alle 2 bis 3 Stunden auf die betroffenen Hautstellen dünn aufgetragen.

Im Gegensatz zu den Cremes sind Tabletten mit virushemmenden Wirkstoffen nur auf Rezept erhältlich. Sie können die Krankheitsdauer ebenfalls um etwa einen Tag verkürzen. Ob sie wirksamer sind als eine äußerliche Behandlung, ist unklar. Sie sind aber einfacher anzuwenden, da man sie nur 1- oder 2-mal am Tag nehmen muss.

Deutlich größer ist die schützende Wirkung von Tabletten bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, zum Beispiel während einer Chemotherapie.

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Wie gut helfen Cremes und Tabletten bei Lippenherpes?

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Die meisten Menschen, die hin und wieder einen Lippenherpes bekommen, sind dadurch wenig eingeschränkt. Wenn man Lippenherpes hat, ist es nicht nötig, sich krankschreiben zu lassen oder dem Unterricht fernzubleiben. Die Symptome können aber belasten – und darauf zu achten, dass man die Viren nicht verbreitet, kann anstrengend sein.

Manche stört es, dass die Bläschen sichtbar sind. Sie fühlen sich durch den Lippenherpes weniger attraktiv und ziehen sich bei einem Ausbruch eher zurück. Vielen Menschen fällt Lippenherpes bei anderen jedoch gar nicht auf – oder zumindest nicht negativ, denn sie kennen das Problem schließlich selbst.

Creme gegen Herpesviren ist zum Teil auch eingefärbt erhältlich. Sie kann – zumindest bei hellhäutigen Menschen – die Rötung etwas kaschieren. Bei Make-up ist zu bedenken, dass sich die Viren leicht über die Finger oder die benutzten Schminkartikel verbreiten können. Außerdem könnte das Überschminken den Heilungsprozess stören – etwa indem beim Auftragen Bläschen und Krusten einreißen oder andere Keime in die wunden Stellen gelangen.

Um den betroffenen Hautbereich zu schützen, werden spezielle kleine Herpespflaster angeboten. Aber auch dabei ist Hygiene und behutsames Anwenden wichtig: Beim Entfernen der Pflaster können sich zum Beispiel aufgeweichte Krusten lösen und bluten.

Was tun wenn der Herpes juckt?

Cremes mit den Wirkstoffen Aciclovir oder Penciclovir verhindern, dass die Viren sich weiter vermehren können. Tragen Sie die Cremes alle zwei Stunden auf die betroffene Stelle auf. Manche Präparate enthalten noch den entzündungshemmenden Wirkstoff Hydrocortison. Er beschleunigt den Heilungsprozess.

Wann hört das Jucken bei Herpes auf?

Herpes genitalis verläuft von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Meist heilen die juckenden Bläschen innerhalb von zwei bis drei Wochen ab.

Was hilft gegen Herpes wenn es kribbelt?

Hausmittel gegen Herpes an der Lippe.
Sobald du das erste Kribbeln und Spannen an deiner Lippe spürst, kannst du die Stelle mit Eis kühlen. ... .
Wenn die Bläschen bereits aufgeplatzt sind und nässen, kann Zinksalbe helfen. ... .
Tupfe ein wenig Honig auf die offenen Stellen..

Soll man Herpes austrocknen lassen?

Haben sich bereits sekretgefüllte Bläschen gebildet, so lassen sich diese gut mit austrocknenden Salben oder Lotionen behandeln. Geeignet sind zum Beispiel Mittel mit Zink oder Zinksulfat.

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