Die Trockenen Mittelbreiten umfassen eine Fläche von 16,5 Mio. km², was einem Anteil von 16,5 % entspricht. Sub-Ökozonen sind die Grassteppen mit einer Fläche von 12,0 Mio. km² und die Wüsten/Halbwüsten auf einer Fläche von 4,5 Mio. km². Show
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Die Trockenen Mittelbreiten – VerbreitungDie Trockenen Mittelbreiten umfassen große Teile im Inneren von Eurasien (von der Ukraine über Kasachstan bis in die Mongolei), den Mittleren Westen und die großen intramontanen Becken von Nordamerika (von Saskatchewan und Alberta in Kanada bis nach Arizona und Texas in den USA) sowie auf der Südhalbkugel Ostpatagonien und ein kleines Gebiet im Süden von Neuseeland). Ausbreitung der Trockenen MittelbreitenBild wurde nachträglich bearbeitet (Hervorhebung); Originale Bildquelle: Von Ökologix – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19879991 Die Schwerpunkte der Verbreitung liegen in den kontinentalen Räumen von Eurasien und Nordamerika, etwa zwischen 35 und 55° N. Auf der Südhalbkugel kommen die Trockenen Mittelbreiten nur in geringer Ausdehnung in Ostpatagonien und Neuseeland vor. Die Trockenen Mittelbreiten lassen sich in zwei Subzonen gliedern:
Die Trockenen Mittelbreiten unterscheiden sich von den Feuchten Mittelbreiten im Wesentlichen bei folgenden Punkten:
Die Trockenen Mittelbreiten befinden sich im Inneren der Kontinente und/oder im Lee von Gebirgen. Diese Lage prägt das Klima. Aufgrund der kontinentalen Lage sind die Tagestemperaturamplituden hoch. Dementsprechend ist das Klima normalerweise als winterkalt und sommerheiß zu beschreiben. Die Niederschläge liegen zwischen 0 und 600 mm pro Jahr. Sie sind einer hohen Variabilität unterworfen. So kann Wassermangel auch während der Regenzeit bestehen. Schnee fällt selten. In den südlichen und östlichen Teilgebieten der Trockenen Mittelbreiten kommt der Niederschlag insbesondere durch konvektive Vorgänge zustande. Die Sonneneinstrahlung ist ganzjährig hoch und fast so stark wie in den tropischen/subtropischen Gebieten. Die Wolkenbedeckung ist in der Regel gering. Kansas City liegt in den Great Plains und ist somit ein Vertreter des Klimas in den Grassteppen: Quelle: climate-data.orgTürkmenbaşy liegt in Turkmenistan. Es ist Vertreter der Zone der Halbwüsten mit sehr wenig Niederschlag (136 mm) und einer fast ganzjährigen Aridität. Die Trockenheit in Eurasien ist zu begründen durch die Leelage (u.a. Himalaya, Ural, Altai). Daher können die feuchten Luftmassen nicht so weit ins Landesinnere vordringen. Die Trockenen Mittelbreiten – Geomorphologie und HydrologieIn den natürlichen Grasländern herrscht nur eine geringe morphodynamische Aktivität vor. Reliktische periglaziale Formen (z.B. Löss) und glaziale Formen sind landschaftsbestimmend. Zonal betrachtet handelt es sich bei den Steppenregionen eher um Akkumulations- als um Abtragungsgebiete. Lössebenen sind charakteristisch. Hinsichtlich aktueller Aktivitäten kommt es in erster Linie zu fluvialer Erosion und Denudation (Hangabtragung). Außerdem können äolische Prozesse sowie Solifluktion und Massenselbstbewegungen auftreten. Ebenso können frostdynamische Aktivitäten (z.B. Frostsprengung) auftreten. Aufgrund der geringen chemischen Verwitterung bleiben die markanten Reliefstrukturen wie Schichtstufen erhalten. Durch den Mensch werden Prozesse wie Bodenerosion und Abspülung hervorgerufen. Eine lückige Vegetationsdecke (entsteht z.B. in Folge von Beweidung durch Viehherden) begünstigt äolische und fluviale Prozesse. Es entstehen sog. Badlands. Die Flussdichte ist gering. In Halbwüsten/Wüsten findet man episodische Flüsse vor (sog. Wadis), welche nur nach starken Niederschlagsereignissen Wasser führen. Da der Boden jedoch kaum Wasser aufnehmen kann, kommt es jedoch schnell zu Überflutungen (im Wadi daher nicht übernachten). Neben Niederschlagsereignissen ist der Niederschlag an die Schneeschmelze gebunden – 70 % des Abflusses kommen währenddessen zustande. In der Regel fallen die Flüsse im Sommer (Trockenzeit) trocken. Fremdlingsflüsse (d.h. Flüsse, die nicht aus Trockengebieten kommen) führen in der Regel ganzjährig Wasser. Alle Flüsse sind aber im Winter eisbedeckt. Wie in den Feuchten Mittelbreiten ist der mäandrierende (schlangenlinienartiger) Flusstyp charakteristisch. Außerdem trifft man häufig auf Endseen und Salzseen. Mit dem Aralsee und dem Great Salt Lake liegen zwei der bekanntesten Vertreter der Salzseen in den Trockenen Mittelbreiten. Der Great Salt Lake in Utah, USA hat einen Salzgehalt von 25 %.Bildquelle: https://pxhere.com/de/photo/1151081 Die Taldichte ist gering. Bei den vorhandenen Tälern handelt es sich aber in der Regel um Kerb- und Sohlenkerbtäler. Die Trockenen Mittelbreiten – BödenDie zonalen Bodentypen der Grassteppen sind (subhumid bis semiarid) Phaezeme, Chernozeme und Kastanozeme. Es handelt sich dabei um A-C-Böden mit hohen Kalk- und Humusgehalten (Mull), hohen Austauschkapazitäten und Basensättigungen sowie günstigen Gefügemerkmalen (hohe Wasserkapazitäten). Böden der Trockenen Mittelbreiten sind generell sehr fruchtbar. Eine Besonderheit der Trockenen Mittelbreiten ist das große Vorkommen von Löss. Löss ist locker, carbonatreich und verfügt über eine hohe Basensättigung. Es dient daher häufig als Ausgangssubstrat für die Pedogenese. Durch den Einfluss der Westwinddrift handelt es sich um kontinentale Akkumulationsgebiete, in denen sich Löss sammelt. Die Böden der Steppen sind meist an lockere, kalkreiche Ablagerungen wie Lösse und Lössderivate gebunden. Die hohen Kalkanteile sorgen u.a. dafür, dass die pH-Werte für die Landwirtschaft sehr gut geeignet sind. Die physikalische und chemische Verwitterung hängt von den Jahreszeiten ab. So kommt es in feuchten Zeiten zu hoher chemischen Verwitterung, in kalten Wintern zu hoher physikalischer Verwitterung. Darüber hinaus sorgen Bodenwühler wie Hamster und Ziesel für eine hohe Bioturbation. Es findet intensive Humifizierung statt, jedoch kaum eine Remineralisierung. Daher akkumuliert sich der Humus. Die wichtigsten Prozesse der Bodenbildung sind Humifizierung, Bioturbation, Entkalkung und Karbonatanreicherung. Die wichtigsten zonalen Bodentypen in den Steppen sind: Graue Waldböden (Phaezoems/Greyzems) Degradierte Steppenböden (entkalkte, verbraunte Phaezoems) Schwarzerden (Haplic Chernozoems) Kastanienfarbene Böden (Kastanozems) Die wichtigsten azoanlen Bodentypen der Steppen sind: degradierte Schwarzerden (Luvic Chernozems) Parabraunerden (Luvisols) Intrazonale halomorphe Böden der Steppen sind: Solonetze (Alkali oder Natriumböden) In den Halbwüsten findet man Xerosole. Dabei handelt es sich um humusarme Böden. Konkret trifft man auf: In den Vollwüsten handelt es sich um Yeromosole. Sie sind sehr humusarm. Es zählen hierzu: Die Trockenen Mittelbreiten – VegetationDie Vegetationsperiode (Niederschlag zwischen 100-200 mm) dauert zwischen 2 und 4 Monaten. Sie tritt jedoch extrem unzuverlässig auf. Die Pflanzen sind angepasst an Kälte-, Salz- und Dürrestress. Die Primärproduktion der Steppen wäschst proportional zu den Niederschlagsmengen von etwa 4 auf 10 t/ha. Im Verhältnis zu den Phytomassen (10-25 t/ha) ist sie außerordentlich hoch. Man kann die Trockenen Mittelbreiten gliedern in Steppen, Wald- und Feuchtsteppe, Trocken- und Strauchsteppen, Wüsten, wobei die Zonen innerhalb auch wieder weiter differenziert werden können. Die Übergange zwischen den einzelnen Regionen sind fließend. Steppen (baumfreie Grasländer)
Bildquelle: Matt Lavin, unter https://bit.ly/2ETUPKp (Lizenz: CC BY-SA 2.0) Waldsteppen
Feuchtsteppen
Trockensteppen
Tussock-Graslandschaft in Neuseeland Von Ulrich Lange, Bochum, Germany – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link Strauchsteppen
Halbwüsten und Wüsten
Bildquelle: https://pxhere.com/de/photo/891874 Die Trockenen Mittelbreiten – TiereUrsprünglich waren die Steppen Heimat großer Herden an Großsäugern (Ungulaten) und sehr reich an Tieren. Neben Nagern und Kaninchen sind typische Tierarten der Trockengebiete auf der Nordhalbkugel Bisons, Antilopen, Wildpferde, Hirsche und Füchse. In den Trockenen Mittelbreiten in Südamerika trifft man unter anderem auf Pumas, Hirsche, Kondore, Lamas, Stinktiere und Marder. In Neuseeland sind kaum Landsäugetiere anzutreffen, es besteht aber eine reiche Meeres- und Vogelfauna. Bisons sind die größten Landsäugetiere NordamerikasBildquelle: geohilfe.de 2015 Die Trockenen Mittelbreiten – Nutzung und RessourcenDie Langgras- und Kurzgrassteppen werden fast komplett agrarisch genutzt und auch als „Kornkammern“ der Erde bezeichnet. Die intensive agrarische Nutzung wird begünstigt durch die hohe Bodenfruchtbarkeit, hohe Sonneneinstrahlung und weithin flaches Gelände. In den Langgrassteppen wird spezialisierte großbetriebliche Ackerwirtschaft, meist in Form von Weizen, betrieben. Weitere Hauptanbaufrüchte sind Sorghum, Körnermais, Sojabohnen, Sonnenblumen, Gerste und Zuckerrüben. Die Kurzgrasssteppen werden für extensive stationäre Weidewirtschaft genutzt (Ranches). Regenfeldbau ist nur mithilfe von Dry Farming möglich. Probleme, welche sich aus der Nutzung ergeben, sind Versalzung („dry salinity“, Landdegradation („dust bowls“), die Bildung von „Badlands“ sowie Desertifikation.
Der „Wheat Belt“ der USA – das Hauptanbaugebiet von Winterweizen liegt in den Trockenen Mittelbreiten. By United States Information Agency, usa.usembassy.de – http://iwheat.org/book/export/html/2, Public Domain, Link Die Trockenen Mittelbreiten – QuizHier geht es zum Quiz über die trockenen Mittelbreiten. QuelleSchultz, J. (2016): Die Ökozonen der Erde. Stuttgart (UTB). Bildquelle Titelbild: Schnitzel_bank; lizenziert unter CC BY-ND 2.0 auf https://bit.ly/2JStgoH Wie entsteht ein Schichtstufenland?Eine Schichtstufenlandschaft entsteht, wenn Schichtpakete morphologisch harter und weicher Gesteine flach geneigt sind und ungleich abgetragen werden. Morphologisch hart sind die wasserdurchlässigen Gesteine wie Kalk und Sandstein. Sie bilden Steilstufen.
Wie ist das süddeutsche Schichtstufenland entstanden?Antiklinal-Stufenland zwischen Paris und Böhmerwald
Das Südwestdeutsche Stufenland ist Teil eines Antiklinal-Stufenlandes, das sich vom Böhmerwald bis ins Pariser Becken erstreckt. Dieses Antiklinal-Stufenland entstand durch tektonische Aufwölbung der Erdoberfläche zwischen Paris und Böhmerwald.
Was ist ein Stufenbildner?Die resistenten Gesteine, auch Stufenbildner genannt, bilden steile Stufen, die darunter liegenden weniger resistenten Gesteine (Sockelbildner) bilden flachwellige Landschaften vor den Stufen.
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