Ein neues Flaggschiff von Sony bedeutet jedes Jahr vor allem eines: Viel Freude beim Ausprobieren. Diesmal hat es das Sony Xperia Z5 in die A1 Blog Redaktion für einen Test geschafft. Von der Qualität der kleineren Version – dem Z5 compact – konnten wir uns ja schon überzeugen. Was das Z5 besser macht, wo es besonders beeindruckt und was weniger gut gefällt, habe ich im Praxistest herausgefunden. Show
Design | Display | Ausstattung | Kamera | Akku | Fazit Erster Eindruck Design ist Geschmackssache. Beim Z5 werden die Herzen vieler Puristen höher schlagen: Das Smartphone kommt im gewohnten, quaderförmigen Sony Xperia Design daher, ganz ohne Auffälligkeiten wie gebogene Kanten oder einem besonders hervorstechenden Rahmen. Xperia Fans werden mit dem Design vertraut sein: Auf den ersten Blick sieht es nicht anders aus als die Vorgänger der Xperia Reihe. Mit den Abmessungen 146 x 72 x 7,5 mm sticht es aus der Xperia Familie nicht heraus: Es ist damit genau so groß wie das Z3 und um eine Spur größer und etwas dicker als einer seiner direkten Konkurrenten, das Samsung Galaxy S6. Das Xperia Z5 wirkt ebenso gut verarbeitet wie alle anderen Vertreter der Xperia Reihe: Die Materialien Glas und Metall fügen sich zu einem solide wirkenden Gesamtbild zusammen. Die Rückseite ist im Vergleich zu den Vorgängern nicht mehr glänzend, sondern mattiert – das sorgt für ein gewisses Understatement. Aufgrund der matten Lackierung des Rahmens wird einem allerdings auch nicht sofort klar, dass es sich hierbei nicht um Kunststoff, sondern um Aluminium handelt. Sony ist übrigens einer der wenigen Hersteller die es schaffen, dass die Kamera nicht aus dem Gehäuse herausragt – Samsung, Apple und HTC haben das bei ihren aktuellen Spitzenmodellen nicht geschafft. An der Verarbeitungsqualität an sich gibt es keine Mängel: Das Z5 wirkt sehr stabil und macht den Eindruck, als könnte es auch Stürze auf den Boden unbeschadet überstehen. Auch Regengüsse sollten ihm nichts anhaben: Das Xperia Z5 ist laut den IP-Schutzarten 65/68 wasser- und staubgeschützt. Entgegen den Vorgängern ist es allerdings nicht mehr komplett wasserdicht – Untertauchen in Wasser sollte man also lieber nicht probieren. Die größte Änderung rein äußerlich finden wir an der rechten Seite: Dort ist der für die Xperia Reihe neue Fingerabdrucksensor untergebracht. Sony platziert ihn goldrichtig: Während bei anderen Herstellern ein Umgreifen auf den Home-Button notwendig ist, fällt das beim Z5 gänzlich aus. Der Button ist außerdem an genau jener Stelle angebracht, wo man als Rechtshänder seinen Daumen normalerweise hat, sobald man das Handy in die Hand nimmt. Linkshänder können anstatt des Daumens einfach einen anderen Finger – zum Beispiel den Zeige- oder Mittelfinger – einscannen. Nur wenn das Smartphone auf dem Tisch liegt hätte ein Scanner an der Vorderseite Vorteile gegenüber jenem beim Z5. Zum Aussehen kann man abschließend sagen, dass Sony hier konsequent den Weg seit dem Z1 fortsetzt: Große Designänderungen hat es seit dem nicht gegeben. Samsung, HTC, Apple & Co. hingegen verpassen ihren Flaggschiffen jedenfalls immer wieder Design-Neuerungen und sorgen so für frischen Wind. Vielleicht ist der eingefleischte Xperia User ja besonders zufrieden mit dem Aussehen seines Lieblingshandys und Sony sieht deswegen keinen Bedarf für Neues. Ist alles Spekulation, aber eines ist sicher: Für Aufsehen am hart umkämpften Smartphone Markt sorgt Sony damit nicht. Display Das Z5 compact musste sich noch mit einem HD Display begnügen, was für seine Größe auch angemessen ist. Das Z5 ist gewachsen und mit ihm auch die Auflösung: Das 5,2 Zoll Display löst mit 1920 x 1080 Pixel auf, es handelt sich also um ein Full HD Display. Wie bei Sony üblich wird die IPS-LCD Technologie verwendet, die durch die Triluminos-Technologie aufgewertet wird: Dieselbe Technik verwendet der Konzern auch bei seinen Fernsehern. Das bedeutet gute Schwarzwerte, dadurch hohe Kontraste und realistische Farben. Und zwar aus jedem Blickwinkel: Egal von wo aus man auf den Bildschirm blickt, die Inhalte wirken immer klar und lebendig. Der Unterschied in der Auflösung zum Z5 compact macht sich bemerkbar: Am Z5 wirken die Inhalte am Bildschirms noch um ein Stück deutlicher und klarer als auf der compact Version. Bei 424 Pixel pro Zoll auch kein Wunder, einzelne Pixel sind nicht auszumachen. Ist eine höhere Auflösung notwendig? – Eher nein, für den Betrachter sind Auflösungen ab 350 Pixel/Zoll vollkommen ausreichend, um keine einzelnen Punkte mehr zu erkennen. Höheres wirkt also nur auf dem Papier beeindruckend, hat aber in der Praxis kaum Auswirkungen. Wer mit der Farbmischung am Z5 nicht zufrieden ist, kann den Weißabgleich für seinen Geschmack im Menü selbst ändern. In den Displayeinstellungen finden wir einen Menüpunkt, der mit Android 6.0 den Weg auf alle Android Smartphones finden wird: Die Möglichkeit zur Anpassung der Systemsymbole – wer beispielsweise das Akku Symbol nicht mehr sehen möchte, blendet es einfach aus. Leistung Bei der Ausstattung bekommen wir alles, was ein Premium Smartphone ausmacht: Einen Octa-Core Prozessor, eine Menge Arbeitsspeicher und großzügigen internen Speicher. Genau gesagt werkt im Z5 der bewährte Qualcomm Snapdragon 810 Prozessor bei 4 x @ 2,0 GHz und 4 x @ 1,5 GHz. Sony stattet übrigens auch das Z5 compact mit diesem Prozessor aus, dementsprechend wenige Unterschiede gibt es bei der Leistung. Einzig der Arbeitsspeicher wurde von 2 GB beim compact auf 3 GB bei der größeren Version erhöht. Immer für einen Spaß zu haben: Spielen am Z5 ist ein GenussIn der Praxis bedeutet das: Keinerlei Hänger oder Ruckler – aktuelle Spiele wie Asphalt 8 laufen ruckelfrei und ohne Probleme. Das Z5 eignet sich also besonders gut zum Spielen – und liegt aufgrund seiner Größe und seiner Ergonomie dafür auch sehr gut in der Hand. Eines merkt man aber: Das Smartphone wird bei hoher Auslastung recht warm und zwar in etwa dort, wo sich die Kamera befindet. Der Snapdragon 810 Prozessor ist für seine relativ hohe Hitzeentwicklung bekannt, auf die tadellose Leistung hatte das beim Test aber keinerlei Auswirkungen. Mit dem Speicher kommt man trotz 32 GB recht schnell an die Grenzen. Schuld daran ist vor allem die Kamera: Sie löst mit 23 Megapixel aus, das bedeutet Dateigrößen von bis zu 9 MB pro Bild. Wenn es eng werden sollte, kann der Speicher via SD Karte um 200 GB erweitert werden. Und dann bleibt ja auch noch die Cloud, wo man Dank LTE Cat6 alle Bilder in Sekundenschnelle hochladen kann. Kamera Im Vergleich zum Z3 hat Sony dem Z5 einige Verbesserungen spendiert. Die Kamera arbeitet mit einem Exmor RS-Sensor, der eine Auflösung von 23 Millionen Pixeln ermöglicht. Damit sollten sich also bei entsprechender optischer Qualität der Linse Details aufnehmen lassen, die anderen Kameras sonst verborgen bleiben. Genau deswegen wirbt Sony auch mit seinem digitalen 5-fach Zoom, der wie bei einer klassischen Kompaktkamera via Zoom-Taste (beim Z5 ist das die Lautstärke-Wippe) bedient werden kann. Die Blende beträgt beim Z5 f/2.0 und sollte damit genug Licht hereinlassen, um auch bei schwierigen Verhältnissen gute Ergebnisse zu bekommen. Der Exmor Chip ist noch in einer anderen Hinsicht interessant: Laut Sony handelt es sich um den schnellsten Autofokus, den es bei einem Smartphone derzeit gibt. Die richtige Schärfe wird via Phase ermittelt, diese Art bietet im Gegensatz zur gängigen (und billigeren) Kontrastmethode vor allem Vorteile bei der Geschwindigkeit. Das Z5 sollte sich also besonders gut für Schnappschüsse eignen. Dass es das Z5 mit richtigen Kameras aufnehmen möchte, sieht man noch bei einem anderen Merkmal: Ein eigener Auslöseknopf. Der funktioniert wie bei einer Kompaktkamera: Leichtes Durchdrücken triggert den Fokus, ein fester Druck löst die Aufnahme aus. Wer gerne viele Fotos schießt wird diese Art der Aufnahme lieben, das bei anderen Smartphones sonst notwendige Drücken des Auslösers am Display fällt damit weg. Hier wie immer ein paar Beispielfotos, mehr gibt es auf OneDrive. Bei diesem Bild handelt es sich um einen Ausschnitt aus dieser Aufnahme. Die merkt man, wozu eine gute Optik in Verbindung mit einem leistungsfähigen Kamerachip und vielen Megapixel imstande ist. So viele Details sind ansonsten nur bei Aufnahmen mit echten Kameras möglich. Die von Sony angegebenen 0,03 Sekunden fürs Scharfstellen sind zwar eher theoretischer Natur, der Autofokus arbeitet aber tatsächlich sehr schnell und präzise. Auch bei Landschaftsaufnahmen kann ich keine Schwächen erkennen: Die Farben wirken genau richtig, die Belichtung ausgewogen und aufgrund der hohen Megapixel Anzahl sind eine Menge Details zu erkennen. Am besten einfach auf das Bild klicken und nach Belieben reinzoomen, es gibt viel zu entdecken! Für die Nachtaufnahme habe ich zwar nicht das allerschönste Motiv gewählt, allerdings zeigt es auf einem Blick die Stärken vom Z5: Hohes Detailreichtum auch bei schwierigen Lichtverhältnissen. Gute Kontraste, keinen Farbstich und nur am Himmel leicht erkennbares Rauschen. Mir ist bisher kaum eine Smartphone Kamera untergekommen, die bessere Ergebnisse unter solchen Bedingungen erzielt hätte. Akku Es gibt nur wenige Smartphones, die spritzwassergeschützt sind aber gleichzeitig einen austauschbaren Akku haben. Das Samsung Galaxy S5 neo ist so ein Kandidat. Beim Z5 bekommen wir einen fix verbauten 2.900 mAh Akku – bei der Leistung hat Sony also nicht gespart. Beim PC Mark Battery Test hält das Xperia Z5 knapp 7 Stunden lang durch – das ist jene Zeitspanne, in der bei mittlerer Displayhelligkeit unter voller Last die Akkuladung von 100 Prozent auf 20 Prozent fällt. Ein guter Wert – die zwei vollen Tage, die man laut Sony damit durchhalten sollte halte ich aber für übertrieben. In der Praxis kommt man mit einer Ladung sehr komfortabel durch den Tag und hat noch was für den Vormittag des nächsten Tages zur Verfügung. In erster Linie hängt die tatsächliche Laufzeit aber natürlich von der individuellen Beanspruchung ab. Das Xperia Z5 unterstützt mit dem richtigen Ladegerät Quick Charging, kabelloses Laden gibt es aber nicht. Wie mittlerweile bei Sony Smartphones üblich helfen viele unterschiedliche Akku Sparmodi dabei, auch bei niedrigem Ladestand noch für Stunden erreichbar zu bleiben. Fazit Mein Fazit nach vielen schönen Stunden mit dem Sony Z5 steht fest: Mit seinem Display, der Leistung und der Verarbeitung reiht es sich nahtlos in die Sony Xperia Reihe ein – auch seine Vorgänger konnten zu ihrer Zeit mit genau diesen Vorzügen glänzen. Es muss aber auch den Vergleich mit den Flaggschiffen anderer Hersteller nicht scheuen. Nur beim Design sollte Sony sich einmal etwas überlegen: Was auf einige schlicht und zeitlos wirkt, kann für andere auch alt und einfallslos wirken. Samsung und Apple erneuern ihr Design immer wieder, vielleicht sollte sich Sony das für das nächste Jahr auch einmal überlegen. Wo das Xperia Z5 aber wirklich aus der Masse heraussticht – und zwar auch aus der Premium-Riege – ist die Kamera: Mit ihr gelingen unter fast allen Bedingungen erstklassige Fotos, die auch so manche echte Kamera alt aussehen lässt. Durch die IP 65/68 Zertifizierung eignet sie sich auch zu Aufnahmen bei Regenwetter. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Z5 bei vielen Käufern die Kompaktkamera sogar komplett ersetzt. Mit dem Z5 bekommt man ein leistungsfähiges, robustes Smartphone das mit der Kamera ein Merkmal aufweist, von dem sich andere Hersteller noch etwas abschauen können. Was andere beim Design besser als Sony können, holen die Japaner also in anderen Bereichen wieder auf. Das Xperia Z5 ist für viele bestimmt eine willkommene Alternative zu Samsung, Apple und Co.! Die technischen Daten im Überblick
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