Was bedeuten schatten auf der leber

Späte Symptome bei Leberkrebs

Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung können Leberkrebs-Symptome auftreten, die auf den Funktionsverlust des Organs zurückzuführen sind. Denn je weiter sich der bösartige Tumor ausbreitet, desto mehr gesundes Lebergewebe verdrängt er - die Funktionsfähigkeit der Leber schwindet. Angesichts der vielfältigen wichtigen Aufgaben des Organs hat das gravierende Auswirkungen:

Im weiteren Verlauf der Erkrankung beeinträchtigt der Tumor  die Funktionen der Leber immer stärker. Die verminderte Ausscheidung von Bilirubin (das Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin) kann zu einer Gelbsucht (Ikterus) führen. Hat sich der Tumor bereits soweit vergrößert, dass er gegen die Leberkapsel drückt, empfindet der Patient häufig Schmerzen im rechten Oberbauch. Eine verminderte Eiweißproduktion der Leber kann zudem Wasseransammlungen in Beinen und Bauch zur Folge haben sowie die Blutgerinnung beeinträchtigen.

Durch die Strukturveränderungen der Leber kann es im fortgeschrittenen Stadium zu einer höheren Belastung der Pfortader kommen (portale Hypertension). Der erhöhte Blutdruck in dem großen Gefäß bewirkt, dass sich verstärkt on Umgehungskreisläufen (sogenannte portokavale Anastomosen) ausbilden. Dazu gehören Krampfadern (Varizen) in Speiseröhre, Magen und um den Bauchnabel (periumbilikal) herum. Durch den hohen Druck können die Krampfadern reißen und lebensbedrohliche Blutungen verursachen.

Gelbsucht (Ikterus)

Bei Leberkrebs sind die Leberzellen häufig nicht mehr in der Lage, das Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes - das gelb-bräunliche Bilirubin - ausreichend zu verstoffwechseln und über die Galle auszuscheiden. Es lagert sich dann zuerst im weißen Anteil des Auges (Sklera), später auch in der Haut und den Schleimhäuten ab und verfärbt diese gelblich. Mediziner bezeichnen dies als Gelbsucht. Diese geht oft mit Juckreiz einher - vermutlich, weil sich Bilirubin in der Nähe von sensiblen Hautnerven ablagert und diese dadurch reizt.

Wasseransammlungen

Die Leber produziert normalerweise viele wichtige Eiweiße (Proteine). Im fortgeschrittenen Stadium von Leberkrebs kann das Organ aber bestimmte Eiweiße nicht mehr in ausreichender Menge bilden. Dies hat gleich mehrere Konsequenzen - unter anderem Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme):

Der Grund dafür ist, dass die rkanke Leber nicht mehr genug Albumin bilden kann. Dieses Protein ist im Gefäßsystem dafür zuständig, Flüssigkeit zu binden und den Blutdruck aufrecht zu erhalten. So verhindert es, dass sich Flüssigkeit im Gewebe ablagert. Durch den Albuminmangel bei Leberkrebs tritt aber Wasser aus dem Gefäßsystem in das umliegende Gewebe aus. Es entstehen Wasseransammlungen in den Beinen (Beinödeme) und im Bauch (Bauchwassersucht = Aszites).

Die Ödeme in den Beinen lassen sich leicht nachweisen: Presst man am Außenrand des Schienenbeins einen Finger für ein paar Sekunden in die Haut, bleibt bei einem Ödem nach dem Loslassen eine kleine Delle sichtbar, die sich nur sehr langsam zurückbildet. Eine Wasseransammlung im Bauch macht sich durch eine Zunahme des Bauchumfanges bemerkbar.

Grundsätzlich können solche Wasseransammlungen aber auch bei anderen Erkrankungen auftreten, beispielsweise bei einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz).

Gestörte Blutgerinnung

Auch die Blutgerinnung leidet unter dem krebsbedingten Rückgang der Eiweißproduktion in der Leber:

Die Blutgerinnung ist ein komplexes System, das nur dann funktioniert, wenn ausreichend Gerinnungsfaktoren im Blut vorhanden sind. Dabei handelt es sich um bestimmte Proteine, die in der Leber gebildet werden. Späte Leberkrebs-Symptome können deshalb Blutungen sein - der Mangel an Gerinnungsfaktoren hat zur Folge, dass das Blut (etwa bei Verletzungen) nicht mehr ausreichend gerinnen kann. Dies ist insbesondere in Kombination mit einem erhöhten Blutdruck in der Pfortader (siehe unten) fatal, weil dann lebensbedrohliche Blutungen in Speiseröhre oder Magen auftreten können.

Erhöhter Blutdruck in der Pfortader

Abhängig von seiner Lage kann Leberkrebs auch die Funktion der sogenannten Pfortader (Vena portae) beeinträchtigen. Das ist eine große Vene im Bauch, die sauerstoffarmes und nährstoffreiches Blut von den Verdauungsorganen (Magen, Darm) und der Milz in die Leber transportiert.

Durch die krankhaften Umbaumaßnahmen im Lebergewebe verändern sich die Blutgefäße des Organs. Sie geraten unter Druck und verhärten sich. Damit erhöht sich der Strömungswiderstand für das Blut, das über die Pfortader in die Leber fließt - es beginnt sich vor der Leber zu stauen, was den Blutdruck in der Pfortader ansteigen lässt. Bei einer anhaltenden Erhöhung des Pfortaderdruckes sprechen Mediziner von einer portalen Hypertension.

Krampfadern der Speiseröhre & Co.

Normalerweise strömt das Blut von der Pfortader zur Leber geleitete Blut anschließend über die untere Hohlvene (Vena cava inferior) weiter zum Herzen. Aufgrund des Rückstaus vor der Leber bei der portalen Hypertension sucht sich das Blut aber alternative Wege unter Umgehung der Leber: Es bilden sich sogenannte portokavale Anastomosen - Gefäßverbindungen zwischen Venen aus dem Einzugsgebiet der Pfortader und Venen, die zur unteren oder oberen Hohlvene (Vena cava) führen, die beide in den rechten Vorhof des Herzens münden. Bei fortgeschrittenem Leberkrebs weiten sich diese Umleitungen aus und sind prall mit Blut gefüllt. Mögliche Folgen sind zum Beispiel:

  • Krampfadern der Bauchwand: Durch die Blutumleitung können sich die Venen der Bauchdecke vergrößern und aussacken - sie werden als geschlängelte, bläulich schimmernde Krampfadern auf der Bauchdecke sichtbar - Mediziner sprechen von "Caput medusae" (Kopf der Medusa) in Anlehnung an die Schlangen auf dem Kopf der griechisch-mythologischen Gestalt Medusa.
  • Krampfadern der Speiseröhre und des Magens: Durch den erhöhten Venendruck in der Leber können sich auch Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) und des Magens bilden. Manche Betroffene berichten daraufhin von einem Druck- oder Völlegefühl. Diese Varizen verursachen aber nicht zwangsläufig Beschwerden.

Blutungen in Speiseröhre und Magen

Auch wenn sie zunächst keine Beschwerden verursachen, sind Varizen im Magen und der Speiseröhre problematisch.  Die Venen liegen hier sehr oberflächlich und können leicht verletzt werden, einreißen oder platzen und schwere Blutungen verursachen. Solche Blutungen können sehr plötzlich auftreten und schon durch Schlucken oder Husten verursacht werden.

Bei Blutungen aus der Speiseröhre oder dem Magen erbrechen die Patienten häufig kaffeesatzartiges, braun-schwarzes Blut. Es entsteht dadurch, dass das Blut aus der Speiseröhre oder aus dem Magen mit der Magensäure reagiert – es verfärbt sich dunkel und wird körnig.

Diese Blutungen sind sehr gefährlich, weil dabei in kurzer Zeit viel Blut verloren geht - es droht ein Kreislaufversagen. Im Rahmen einer Speiseröhren- oder Magenspiegelung kann die Blutung meist gestillt werden. Auch eine vorbeugende Verödung der Varizen ist möglich.

Weitere Auswirkungen

Je weiter der Leberkrebs fortschreitet, desto schlechter kann das Organ auch seine Funktion als Entgiftungsorgan erfüllen. In der Folge können zum Beispiel Giftstoffe, die im Rahmen des Eiweißstoffwechsels entstehen (wie Ammoniak), nicht mehr ausreichend abgebaut werden. Sie gelangen dann mit dem Blut in den Kopf und können dort Hirnzellen schädigen. Das kann Depressionen, Antriebslosigkeit, Persönlichkeitsveränderungen und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Leberkoma verursachen (siehe: Hepatische Enzephalopathie).

Auch in anderen Körperregionen können sich Giftstoffe ansammeln, welche die kranke Leber nicht mehr abbauen kann. Das führt zu einem Nierenversagen.

Was sind die ersten Anzeichen bei Leberkrebs?

Appetitlosigkeit, Übelkeit oder erhöhte Temperatur ungeklärter Ursache. Schwäche, Leistungsminderung. ungewollte Gewichtsabnahme. zunehmende Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht) und Juckreiz.

Welche Werte deuten auf Leberkrebs?

Leberkrebs produziert häufig den Tumormarker Alpha 1-Fetoprotein (AFP), der dann im Blut nachgewiesen werden kann. Erhöhte Tumormarker sind jedoch bei Patienten mit einem frühen Leberkrebs in der Regel nicht vorhanden. Andererseits können aber erhöhte AFP-Spiegel auch bei Patienten ohne Tumor vorkommen.

Was können Flecken auf der Leber sein?

„Nicht jeder Fleck in der Leber muss entfernt werden“, erklärt Professor Ockert, „wenn man sicher sein kann, dass er harmlos ist. Dies gilt zum Beispiel für die meisten Blutschwämmchen (Hämangiome), die nicht operiert werden müssen.

Kann man mit Ultraschall Leberkrebs erkennen?

Die Leber der Risikopersonen soll mittels einer Lebersonografie (Ultraschalluntersuchung der Leber) alle 6 Monate auf das Auftreten eines HCC untersucht werden. Entwickelt sich Leberkrebs, so wird er dadurch in der Regel in einem frühen, behandelbarem Stadium erkannt.