Was bedeuten die zahlen auf Tabletten?

„Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apothekerin, Apotheker“

Die Apothekerinnen und Apotheker beraten zur korrekten Einnahme der Medikamente. Sie unterstützen mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung im Sinne einer guten und erfolgreichen Arzneimitteltherapie.

Häufig treten auch beim Lesen des Beipackzettels viele Fragen auf: Was heißt Einnahme einmal, zweimal oder dreimal am Tag? Welche Abstände sind einzuhalten? Was bedeutet nüchterne Einnahme?

Hier werden die wichtigsten Begriffe erläutert:

Was heißt „Einnahme 1-mal am Tag“?

Das bedeutet, dass die verordnete Dosis einmal am Tag zu einer bestimmten Uhrzeit einzunehmen ist. Eine Dosis kann dabei mehrere Tabletten oder auch nur eine halbe Tablette sein. Die Einnahme muss jeden Tag zur selben Uhrzeit plus/minus zwei Stunden erfolgen. Somit ist ein ausreichend hoher Wirkstoffspiegel im Körper gewährleistet.

Was heißt „Einnahme 2-mal am Tag“?

In diesem Fall wird die Dosis auf zwei Zeitpunkte, alle 12 Stunden, aufgeteilt. Dabei sind die Zeiten morgens und abends plus/minus ca. eine Stunde einzuhalten. So wird ein ausreichend hoher Wirkstoffgehalt im Blut gewährleistet.
Achung: Wird eine Dosis zum Frühstück um 8 und eine zum Abendessen um 18 Uhr genommen, fällt der Wirkstoffspiegel in den 14 Stunden zwischen 18 und 8 Uhr eventuell unter den Wirkgrad des Medikaments. Die zweite Dosis sollte daher erst um 20 Uhr eingenommen werden.

Was heißt „Einnahme 3-mal am Tag“?

Die Dosierung dreimal täglich bedeutet eine Einnahme alle 8 Stunden. Hier ist die Einnahme plus/minus einer halben Stunde genau einzuhalten. Gerade bei dieser Form der Dosierung werden die häufigsten Fehler gemacht. Die landläufige Dosierung morgens, mittags, abends beginnt mit dem Frühstück und endet beim Abendessen. Hier ist der Zeitunterschied über Nacht mit seinen 12 bis14 Stunden gegenüber den 8 Stunden, die es sein sollten, natürlich erheblich größer. Dadurch ist nicht mehr garantiert, dass der Wirkstoff seine Wirkung voll entfalten kann. Besonders bei Antibiotika bedeutet dies den Wirkungsverlust gegen die Bakterien.

Es muss daher auf die genaue Einhaltung der Einnahme alle 8 Stunden geachtet werden!

Die Einnahme 4-mal täglich ist ebenso genau einzuhalten wie die Vorschrift dreimal täglich. Hierbei wird die Dosis alle 6 Stunden verabreicht. Auf die genaue Einhaltung der Zeitabstände ist zu achten!

Was heiß „nüchtern“ einnehmen?

„Nüchtern sein“ heißt nichts anderes, als dass der Magen ab einem bestimmten Zeitpunkt leer bleibt. Der Nüchternzustand wird erst mehrere Stunden nach dem letzten Essen erreicht. Ein reichhaltiges Frühstück hat erst nach ca. 2 Stunden komplett den Magen verlassen, ein Mittag- oder Abendessen kann dazu schon 6 bis 8 Stunden brauchen. Damit das Arzneimittel seine Wirkung auch wirklich im nüchternen Magen entfalten kann, darf auch ca. 1 Stunde nach der Einnahme nichts gegessen werden.

Was heißt „Einnahme vor dem Essen“?

Nehmen Sie Ihr Medikament mindestens 1 Stunde (!) vor dem Essen. „Vor dem Essen“ meint nämlich, dass der Wirkstoff schnell in den Darm weiterbefördert wird. So kann die Arznei ihre volle Wirkung rasch entfalten. Ein weiterer Grund: Nahrung kann "magensaftresistente" Tabletten unwirksam machen. Sie haben einen Überzug, der nur auf leeren Magen stabil bleibt. Dieser Überzug schützt entweder das Medikament vor der aggressiven Magensäure oder aber den Magen vor dem Medikament.

Auf der anderen Seite gibt es auch Medikamente wie beispielsweise bestimmte Schmerzmittel, die besser vertragen werden, wenn man vor der Einnahme etwas isst.

Was heißt „Einnahme während des Essens“?

Während des Essens werden Medikamente eingenommen, die z. B. magenschädlich sind und nicht mit der Magenschleimhaut in Berührung kommen sollten. Die Wirkung tritt erst verzögert ein, da der Wirkstoff im Essensgemisch nur langsam in Magen- und Darmwand gelangt, um von dort aufgenommen zu werden.

Was heißt „Einnahme nach dem Essen“?

Nach dem Essen bedeutet, dass das Essen den Magen bereits verlassen haben muss. Nehmen Sie Ihr Medikament mindestens 2 Stunden nach dem Essen mit viel Wasser ein. Denn Nahrung kann diese Arzneien unwirksam machen. Ein wichtiges Beispiel dafür sind "magensaftresistente" Tabletten. Sie haben einen Überzug, der nur auf leeren Magen stabil bleibt. Dieser Überzug schützt entweder das Medikament vor der aggressiven Magensäure oder aber den Magen vor dem Medikament.

Warum sollten Tabletten und Kapseln immer mit Wasser eingenommen werden?

Die Arznei gelangt durch Schlucken in den Magen. Um von dort aus weiterbefördert zu werden, braucht der Magen ein Signal der Füllung. Das erreicht man durch das Trinken von Wasser - mindestens einen viertel Liter. Das Medikament wird damit schnell in den Darm gespült, wo die meisten Präparate aufgenommen werden sollen. Außerdem werden die Schleimhäute der Speisröhre dadurch geschont. Positiver Nebeneffekt ist, dass dem Körper ausreichend Wasser zugeführt wird. Nachweislich trinken die meisten Menschen zu wenig. Fruchtsäfte, Milch, Kaffe, Tee oder Limonaden eigenen sich nicht für die Einnahme von Medikamenten.

Können Lebensmittel die Wirkung von Medikamenten beeinflussen?

Manche Lebensmittel vertragen sich schlecht mit Medikamenten. Kaffee, Tee, Milch, Grapefruitsaft oder alkoholische Getränke sind nicht zum Einnehmen von Tabletten oder Kapseln geeignet, da es zu Wechselwirkungen kommen kann. So wirken zum Beispiel manche Antibiotika nicht oder viel weniger gut, wenn man sie mit Milch oder Milchprodukten einnimmt bzw. diese kurz nach der Einnahme trinkt. Sogar einige Gemüsesorten wie Brokkoli, Kohl oder Käse oder Mineralstoffe können die Wirksamkeit mancher Arzneimittel verändern.

Die Apothekerinnen und Apotheker unterstützen bei der sicheren Anwendung von Arzneimitteln und beraten dazu gerne. Denn „Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apothekerin, Apotheker.“

Was bedeuten Zahlen und Buchstaben auf Tabletten?

Zahlen im Arzneimittelnamen: Wirkstoffgehalt pro Einnahme-Einheit. N1, N2 oder N3: Hierbei handelt es sich um die Bezeichnung der Packungsgröße. N1 ist die kleine, N2 die mittlere und N3 die große Packung. Bei den verschiedenen Indikationen können diese Angaben aber unterschiedliche Mengen pro Packung bedeuten.

Was bedeutet Dosierung 1

001 oder 101. Zwei Beispiele für Zahlencodes, die künftig auf Rezepten stehen müssen. Die Ziffernfolgen sind Hinweise für die Dosierung: keine Tablette morgens, keine mittags, eine abends. Oder eine morgens, keine mittags, eine abends.

Was ist der Unterschied zwischen N1 und N2?

Die Kennzeichnung mit N1, N2 oder N3 auf der Arzneimittel-Packung beschreibt die Menge des Inhalts einer Arzneimittelpackung. N1-Packungen enthalten Medikamente für eine Therapiedauer von circa 10 Tagen, N2-Packungen reichen für etwa 30 Tage und N3-Packungen für etwa 100 Tage.

Was bedeutet 2 mal täglich 1 Tablette?

Was heißt „Einnahme 2-mal am Tag“? In diesem Fall wird die Dosis auf zwei Zeitpunkte, alle 12 Stunden, aufgeteilt. Dabei sind die Zeiten morgens und abends plus/minus ca. eine Stunde einzuhalten.