Warum sagt man zu Großbritannien England?

Der Unterschied zwischen England und Großbritannien ist zusammengefasst so zu beschreiben: Großbritannien bezeichnet die Insel, auf der das Land England liegt. Lesen Sie hier, wie man die beiden Begriffe außerdem noch unterscheiden kann.

Warum sagt man zu Großbritannien England?

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England und Großbritannien: Unterschied und Verbindung

Im informellen Kontext sagt man schnell mal „England“, wenn man eigentlich Großbritannien meint. Ein Fauxpas, den man im Beisein eines Briten besser nicht begeht. Denn die beiden Begriffe haben tatsächlich ganz unterschiedliche Bedeutungen.

  • Als Großbritannien, auf Englisch „Great Britain“ bezeichnet man die größte der britischen Inseln und das darauf befindliche Königreich. Auf dieser Insel liegen die drei Nationen England, Wales und Schottland.
  • England ist somit die Bezeichnung für eines der drei britischen Länder.
  • Noch ein weiterer Begriff taucht in diesem Zusammenhang oftmals auf: Das Vereinigte Königreich, auf Englisch „United Kingdom“. Dies ist eine Bezeichnung für die beiden vereinigten Königreiche Großbritannien und Irland.
  • Auch wenn England, Wales und Schottland als Nationen gelten, hat nur das Vereinigte Königreich rechtlich gesehen den Status eines souveränen Staates erlangt. Dies äußert sich in Kriterien wie der Währung, dem Staatsoberhaupt und dem Regierungschef, die in allen untergeordneten Einheiten gleich sind.

Warum sagt man zu Großbritannien England?

Der Unterschied zwischen England und Großbritannien ist schnell erklärt: Großbritannien bezeichnet die Hauptinsel der britischen Inseln, auf der sich das Land England befindet. imago images / agefotostock

England: Bedeutsamstes Land von Großbritannien

Die häufige Verwechslung der beiden Begriffe stammt möglicherweise daher, dass England meist als wichtigstes Land der Insel angesehen wird. Dies liegt an unterschiedlichen Faktoren:

  • England weist von allen britischen Ländern die höchste Bevölkerungsdichte auf. Mit rund 55 Millionen leben an die 85 Prozent aller Einwohner des Vereinigten Königreiches hier.
  • Auch flächenmäßig ist England allen anderen Ländern des Vereinigten Königreiches voraus: Die mehr als 130.000 Quadratmeter machen mehr als die Hälfte der Gesamtfläche aus.
  • Die Hauptstadt des Vereinigten Königreiches ist London, ebenfalls Hauptstadt von England und zudem Residenz der Königsfamilie.
  • Für Touristen ist England im Süden der Insel die beliebteste Reiseregion. Küstenstädte, Schlösser und Burgen sowie die Grafschaft Cornwall zählen zu den häufigsten Reisezielen.

Aktuell viel gesucht

Aktuell viel gesucht

Es ist soweit: Fast vier Jahre nach dem Brexit-Referendum und anschließend langwierigen Verhandlungen sowie politischem Hin und Her verlassen die Briten am Freitag die Europäische Union. Doch wer geht eigentlich – Großbritannien oder das Vereinigte Königreich?

In der Brexit-Berichterstattung und im allgemeinen Sprachgebrauch werden die beiden Begriffe gerne synonym verwendet. Doch das ist nicht ganz richtig. Denn es gibt Unterschiede.


Großbritannien

Großbritannien ist eine geografische Bezeichnung. Damit ist die größere der britischen Inseln gemeint, also die Insel mit England, Wales und Schottland.


Vereinigtes Königreich

Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland (engl.: United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland) ist dagegen der Staatenzusammenschluss von England, Wales, Schottland UND Nordirland.

Spricht man nur von Großbritannien schließt man Nordirland aus, denn das Land liegt auf der kleineren der beiden britischen Inseln.

Warum sagt man zu Großbritannien England?

Die Verwirrung in Bezug auf die Briten ist nicht neu. „Früher wurde oft von England gesprochen, wenn man sich auf das Vereinigte Königreich bezogen hat“, sagt der Historiker Dominik Geppert von der Uni Potsdam. Nicht weiter verwunderlich, England ist das einwohner- und wirtschaftsstärkste Land im Vereinigten Königreich. Mittlerweile sei immerhin so viel Sensibilität da, den Begriff Großbritannien zu verwenden, sagt er.

Warum sagt man zu Großbritannien England?

Die britischen Inseln umfassen sowohl Großbritannien als auch das Vereinigte Königreich – und sämtliche kleinere Inseln darum herum, wie zum Beispiel die Isle of Man oder die schottischen Inseln.

Dieser Begriff schließt entsprechend auch Irland ein, das kein Teil des Vereinigten Königreichs ist - beziehungsweise nicht mehr. Denn was zum Vereinigten Königreich zählt, hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder gewandelt.

Brexit: Die englische und walisische Monarchie waren eng verbunden

Im 13. Jahrhundert machte die Personalunion zwischen England und Wales den Anfang. Bei einer Personalunion verbinden sich souveräne Staaten, indem sie von einem gemeinsamen Monarchen regiert werden. Bis heute trägt der englische Thronnachfolger den Titel „Prince of Wales“.

Im 16. Jahrhundert folgte dann die formelle Eingliederung von Wales ins englische Königreich mit dem Act of Union durch Heinrich VIII., ein Tudor. „Die Tudors haben walisische Wurzeln – die englische Monarchie war also stark mit der walisischen verknüpft“, erklärt Geppert.

Es gibt einen traditionellen Widerstand gegen die englische Dominanz in Schottland.

Historiker Dominik Geppert

1603 holte das englische Königreich Schottland mit dazu – wieder über eine Personalunion. Das Verhältnis zu den Schotten gestaltete sich allerdings deutlich spannungsreicher. Ein Grund dafür ist laut Geppert der „traditionellen Widerstand gegen die englische Dominanz“ in Schottland. Als die Vereinigung von England, Wales und Schottland auch über die Ebene der Krone hinweg beschlossen wurde, konnte man das Vereinigte Königreich geografisch tatsächlich mit Großbritannien gleichsetzen.

Doch es geht weiter. 1801 wird Irland Teil des Vereinigten Königreichs – sowohl Großbritannien als auch die irische Insel sind jetzt Teil der Union. Das Problem: Die Iren sind überwiegend katholisch. Sie fühlen sich von England kolonialisiert. Mit dem Osteraufstand spaltet sich Irland nach dem Ersten Weltkrieg schließlich vom Vereinigten Königreich ab. Nur Nordirland, mit überwiegend protestantischer Bevölkerung bleibt.

Die Union Flag: Symbol für den Zusammenschluss der Länder

Warum sagt man zu Großbritannien England?

*1920 Teilung in Nord-und Südirland

Die Geschichte des Vereinigten Königreichs lässt sich gut an der britischen Flagge, dem sogenannten „Union Jack“, nachvollziehen.

Doch die Flagge wird immer seltener gehisst, beobachtet Geppert. Er beschäftigt sich seit 20 Jahren mit den Briten und hat deutliche Nationalisierungstendenzen erlebt. Statt der Union Flag sehe er heute immer häufiger das St. Georgkreuz oder die schottische Nationalflagge - ein Bedürfnis nach Autonomie?

Die Schotten jedenfalls hadern immer wieder mit ihrer Zugehörigkeit zum Vereinigten Königreich. Bisher ist aber der einzige Bereich, wo die vier Länder nicht geschlossen auftreten, der Fußball: England, Wales, Schottland und Nordirland haben alle ihr eigenes Nationalteam.

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Wann sagt man England und wann Großbritannien?

Das "Vereinigte Königreich" besteht aus vier Teilen: England, Schottland, Wales und Nordirland. England, Schottland und Wales bilden zusammen Großbritannien. Großbritannien und Nordirland bilden zusammen das „Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland“, auf Englisch sagt man „United Kingdom“ (UK).

Warum UK und nicht GB?

„Die Änderung der nationalen Kennung von „GB“ zu „UK“ symbolisiert unsere Einheit als Nation und ist Teil eines umfassenderen Schrittes zur Verwendung des „UK“-Symbols in der gesamten Regierung“, begründete das Ministerium das Vorgehen. Die Vereinten Nationen seien informiert.

Woher kommt der Begriff Großbritannien?

Die Bezeichnung Großbritannien wurde entwickelt, um eine Unterscheidung vom Namen Bretagne zu leisten. Die Wortwurzel ist keltisch brith „bunt, gefleckt“, das sich auf die keltische Sitte der Gesichtsmalerei bezieht. Determinativkompositum, zusammengesetzt aus dem Adjektiv groß und dem Substantiv Britannien.

Wie sagt man noch zu England?

England und Großbritannien sind nicht synonym zu gebrauchen. England ist eines von drei Ländern – England, Schottland und Wales – die auf der Insel Großbritannien liegen, die wiederum zu den Britischen Inseln gehört.