Wann steckt der Nikolaus was in die Schuhe?

Was passiert am Nikolaustag?

Am Abend des 5. Dezember ist in vielen christlichen Familien alles anders als sonst. Viele Kinder putzen ihre Schuhe, stellen einen sauberen Stiefel in die Fensterbank und stecken einen kleinen Zettel hinein. darauf haben sie zuvor ihre Wünsche an das Christkind gemalt oder geschrieben. Manche ersetzen den Stiefel auch durch einen Schuh oder einen großen Strumpf. Sie hoffen, dass der Nikolaus in der Nacht an ihrem Haus vorüber kommt, den Wunschzettel abholt und stattdessen kleine Geschenke aus seinem großen Sack in den geputzten Stiefel oder Puschen steckt.
Am nächsten Morgen herrscht Aufregung. Der erste Weg führt zum Schuh. Und tatsächlich: Der Wunschzettel ist fort. Statt dessen finden die meisten Kinder Äpfel, Nüsse oder Süßigkeiten und vielleicht sogar ein kleines Spielzeug oder andere Dinge in ihrem Stiefel oder Strumpf.

Oft ragt auch ein Nikolaus aus Schokolade aus dem Schuh. Oder ein Weihnachtsmann. Die Kopfbedeckung verrät, um wen es sich handelt. Der Weihnachtsmann trägt eine rote Mütze und einen roten Mantel mit weißem Fell. Der Nikolaus hat einen hohen Bischofs-Hut auf dem Kopf. Er heißt Mitra. Außerdem wärmt den Nikolaus ein Umhang und oft hat er einen dicken Sack und einen langen Stab dabei.

Früher fanden freche Kinder manchmal nur eine Rute aus Zweigen oder Kohlen im Schuh. Ihnen wurde erzählt, dass zu ihnen nicht Sankt Nikolaus, sondern Knecht Ruprecht gekommen sei, der böse Kinder für ihren Ungehorsam bestraft.

Veröffentlicht am 05.12.2019

Fragt ihr euch das auch immer? Oder werdet Ihr das vielleicht gefragt? Gerade die lieben Kleinen möchten solche Fragen immer gleich beantwortet bekommen. Wir gehen dem Stiefel auf die Spur.:-)

Aber fangen wir doch einmal von vorne an.

Woher kommt denn der Nikolaus?

Hier ranken sich viele Geschichten. Der heilige Nikolaus lebte zwischen dem 3ten und 4ten Jahrhundert nach Christus. Er wurde zwischen 270 und 286 in Pataria, Lykien (der heutigen Türkei) geboren.

Nikolaus von Myra stammte aus einem reichen Elternhaus. Schon als Heranwachsender fing er an, sein vererbtes Vermögen an die armen bedürftigen Menschen zu verteilen. Nicht nur Essen, auch pures Gold schenkte er her. Seine Gaben bewahrten viele Menschen vor einem sicheren Tod.

Nikolaus wurde später Priester und anschließend zum Bischof ernannt. Der heilige Nikolaus war geboren.

Der Brauch mit den Stiefeln

Die Tradition, dass viele Menschen ihre Stiefel oder Schuhe geputzt am Abend vor dem Nikolaustag bereitstellen, ist durch eine der vielen Überlieferungen entstanden. Sie besagt, dass zu Lebzeiten des heiligen Nikolaus ein Mann mit seinen drei Töchtern lebte.

Da die Familie arm war und sich keine Mitgift leisten konnte, konnte der Vater seine drei Töchter nicht verheiraten. Als Nikolaus das mitbekam, warf er nachts kleine mit Gold befüllte Päckchen in den Kamin der Familie. Sie landeten allesamt in den Stiefeln und Socken, da diese zum Trocknen am Kamin hingen. Daraufhin konnten alle drei Mädchen heiraten und vor einem weiteren Leben in Armut gerettet werden.

Und wenn Ihr noch ein schönes Gedicht für Nikolaus sucht, hätten wir dieses für Euch (in bayerisch):

Lieber Heiliger Nikolaus,
Du braver Mo,
I sing dir a Liedl
So guat wia is ko.
I sing dir a Liedl
So guat wia is ko.

Hast in deim Sackerl drin
Apferl und Kern,
Viel Nussn und Mandeln,
Mei die mog i gern.
Viel Nussn und Mandeln
Mei die mog i gern.

Sag zu deim Tomte da
Gfreit sie jeds Kind,
Dasd er von Schweden
nach „Stadt*“ herfind.
Dass er von Schweden
nach „Stadt*“ herfind.

Stadt*: Ersetze „Stadt“ durch deinen Wohnort

Und jetzt wünschen wir Euch einen tollen Nikolaus mit vielen tollen Leckereien.

Euer TEAM von zeitconcept

Bild: Nicole Kammerer

Wann steckt der Nikolaus was in die Schuhe?

Bräuche

Warum der Nikolaus uns heute Geschenke in den Stiefel steckt

Nikolaus ist einer der am meisten verehrten Heiligen. Auch bei Kindern steht er hoch im Kurs. Sie putzen tags zuvor sogar ihre Schuhe.

Prall gefüllte Stiefel: Darauf hoffen Kinder, wenn sie am Morgen des Nikolaustages am 6. Dezember aus ihren Betten klettern und vor die Zimmertür blicken. Dabei wurde der Stiefel erst nach und nach zu einem Teil der Tradition. „Das Nikolaus-Brauchtum hat sich in Stufen entwickelt“, sagte Theologe und Brauchtumsexperte Manfred Becker-Huberti.

Angefangen habe alles mit dem sogenannten „Wurf-Brauchtum“. Der Legende nach habe der Waisenknabe Nikolaus, bevor er zum Bischof wurde, drei arme Jungfrauen vor einem Leben auf der Straße bewahrt, indem er ihnen Geschenke zuwarf, die sie als Mitgift nehmen konnten. „Die Menschen haben es daher dem jungen Nikolaus gleich getan und den Kindern Geschenke zugeworfen“, erklärte Becker-Huberti.

Schnell sei klar gewesen, dass zumeist die größten Kinder die Geschenke fingen. „Also suchte man nach Behältern, um jedem, auch dem kleinsten Kind, Geschenke zu überreichen“. Da es im Mittelalter wenig Becher und Schüsseln gab und die wenigen im Haushalt benötigt wurden, kamen die Erwachsenen darauf, Schuhe oder Socken der Kinder als Behälter zu nehmen. „Aus dem Einwerfen wurde also die Tradition, dass Schuhe, meist Holzschuhe, in der Nacht vor dem 6. vor die Tür gestellt und befüllt wurden“, sagte der Theologe.

Größte Herausforder: sinnvolles Schenken

Dabei hätten die kleinen Kinder schnell verstanden, dass herausgeputzte Schuhe eher und mehr befüllt wurden, als schmutzige. Wenn ihnen daher gesagt wurde, dass sie zuerst ihre Schuhe oder Stiefel putzen sollten, bevor der Nikolaus sie beschenken würde, taten sie das bereitwillig, erklärte der Brauchtumsexperte.

Mit der Reformation habe die Nikolaus-Verehrung nachgelassen. „Die Protestanten haben das Schenken auf Weihnachten ausgerichtet“, sagte Becker-Huberti. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hätten die Katholiken den Nikolaus wieder als Person auftreten lassen, der persönlich in die Häuser kam, um brave Kinder zu belohnen und böse Kinder zu bestrafen. „Da diese Besuche jedoch des Öfteren von den Kindern nicht ernst genommen wurden, ließen viele wieder davon ab“, erklärte Becker-Huberti. Daher würden heute Geschenke wieder in der Nacht und heimlich überreicht, ohne Auftreten einer Nikolaus-Figur.

Die größte Herausforderung sei, überhaupt noch etwas Besonderes zu geben. „Kinder bekommen heutzutage nicht etwas geschenkt, das sie sonst nicht auch schon haben“, kritisierte der Theologe. Dabei sei es wichtig bei Kindern, „zeichenhaft“ zu schenken, um früh die Bedeutung eines Geschenks zu vermitteln.

Um den Heiligen ranken sich zahlreiche Legenden

Nikolaus ist einer der am meisten verehrten Heiligen der Christenheit. In der katholischen Kirche wird er häufig als „Nothelfer“ angerufen, die orthodoxen Christen bezeichnen ihn als „Wundertäter“. Der Forschung nach wurde die Gestalt des heutigen Nikolaus vermutlich aus zwei historischen Personen zusammengesetzt: Dem tatsächlichen Bischof Nikolaus von Myra in Kleinasien in der heutigen Türkei, der wahrscheinlich im 4. Jahrhundert lebte und sein Vermögen an die Armen verteilt haben soll und dem gleichnamigen Abt von Sion, der Bischof von Pinora war und am 10. Dezember 564 ebenfalls in Kleinasien starb. Bis heute wird der Heilige Nikolaus insbesondere in der katholischen und russisch-orthodoxen Kirche als Gabenbringer und Wohltäter verehrt.

Schon die in Myra früh einsetzende Verehrung des Nikolaus war vom Gedanken an seine Güte bestimmt. Um den Heiligen ranken sich zahlreiche Legenden, deren historische Ursprünge aber bei anderen Heiligen gleichen Namens liegen. Nach einer Erzählung erweckte Nikolaus drei ermordete Schüler wieder zum Leben. Er ist deswegen auch Patron der Schüler. Einer anderen Legende nach schenkte er drei Mädchen heimlich Gold für die Aussteuer, um sie vor der Tempelprostitution zu retten.

Im Mittelalter wählten Klosterschüler am Vorabend des Festes einen „Kinderbischof“. Abt oder Bürgermeister gaben die Herrschaft für einen Tag symbolisch in die Hände der Kinder. Der Kinderbischof, bekleidet mit einer Mitra und den Gewändern eines Bischofs, „visitierte“ die Klosterschule. Er bestrafte Schüler oder belohnte sie mit Süßigkeiten.

Weihnachtsmann hat nichts mit dem Nikolaus zu tun

In den vergangenen Jahren haben kirchliche Organisationen Initiativen gestartet, um das Andenken des Heiligen zu fördern und vom Weihnachtsmann der Werbung abzugrenzen. Verkauft werden dabei auch Schoko-Nikoläuse mit Mitra und Bischofsstab als Alternative zu den Weihnachtsmännern mit Mütze und Beutel.

Aus kirchlicher Sicht hat der am Konsum orientierte Weihnachtsmann der Geschenke-Industrie nichts mit dem Bischof Nikolaus zu tun, der selbstlos Menschen in Not geholfen habe. Die Aktion „Weihnachtsmannfreie Zone“ des katholischen Bonifatiuswerks wird inzwischen von zahlreichen Prominenten wie Nina Ruge, Maite Kelly oder Peter Hahne unterstützt.

Die Nikolaus-Legende wurde Teil von Coca-Cola

Nikolaus und Weihnachtsmann erscheinen alle Jahre wieder in Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Dabei war ursprünglich allein der Heilige Nikolaus für das Schenken zuständig. Erst nach der Reformation, die sich fast vollständig von der Heiligenverehrung in der katholischen Kirche abwandte, entstand der Weihnachtsmann. „Der Weihnachtsmann ist der Versuch, aus dem Nikolaus eine weltliche Figur zu machen“, sagte der Theologe und Brauchtumsexperte Manfred Becker-Huberti.

Aus Europa gelangte die Nikolaus-Legende in die USA. Dort wurde der Mann 1931 Teil einer Werbekampagne der Getränkemarke Coca-Cola und mit rotem Gewand und einer rot-weißen Zipfelmütze ausgestattet. Heutzutage ist die Figur des dickbäuchigen, rot-weißen Weihnachtsmanns mit Mütze und Rentiergespann so weit verbreitet, dass selbst die Schokoladen-Nikoläuse kaum mehr die Bischofsmitra des Heiligen Nikolaus tragen. „Dem Weihnachtsmann wurden sämtliche christliche Symbole genommen“, erklärte Becker-Huberti.

( BM/dapd )

Wann stellt man die Schuhe für Nikolaus raus?

Putzen sollte man nicht nur am Abend des 5. Dezember, sondern alle zwei bis drei Wochen. Vor dem Cremen des Leders sollte der Schmutz mit einem feuchten Tuch entfernt werden.

Wann kommt der Nikolaus am 6?

Der Nikolaus ist wohl einer der meistverehrten Heiligen des Christentums. Zahlreiche Legenden ranken sich um ihn. Am 6. Dezember kommt er bei vielen Kindern persönlich vorbei, um sie zu beschenken - in Bayern schon am Vorabend.

Was macht man am 6. Dezember?

Der Nikolaustag findet jedes Jahr am 6. Dezember statt. Doch wer war der Heilige Nikolaus – und warum stellen wir nachts unsere Stiefel vor die Tür? Übrigens: Sowohl Nikolaus' Geburtsort, Patara, und seine Wirkungsstätte Myra liegen auf dem Staatsgebiet der heutigen Türkei.

Was bekommen die Kinder vom Nikolaus?

Es ist ein Geschenkfest vor Weihnachten und immer noch ein Erziehungsmittel, wenn auch in abgeschwächter Form. Die Kinder werden belohnt durch die Süßigkeiten, die sie bekommen. Früher hat man nur Nüsse oder Äpfel oder nützliche Dinge bekommen. Heute gibt es zum Teil richtig große Geschenke.