Wann lohnen sich steuerklasse 3 und 5

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Wann lohnen sich steuerklasse 3 und 5

Die Steuerklasse 3 - Vorteile und Nachteile

Die Steuerklassen 3 und 5 gibt es nur in Kombination miteinander. Daher können auch nur verheirate Steuerpflichtige diese Lohnsteuerklassen beantragen. Vorteilhaft sind sie vor allem dann, wenn die Höhe des Verdienstes sich sehr voneinander unterscheidet. Mit unserem Steuerklassenrechner können Sie genau ermitteln, wann Sie sich für die Steuerklasse 3 entscheiden sollten.

Lohnsteuerklasse 3 – eine von sechs Steuerklassen für Arbeitnehmer

Die Lohnsteuer eines angestellten Steuerpflichtigen wird direkt an der Quelle, nämlich bereits bei der Lohn- und Gehaltszahlung errechnet. Arbeitgeber behalten sie ein und überweisen sie direkt an das Finanzamt. Was sich einfach anhört, hat einen Haken – es können nur die persönlichen Verhältnisse des eigenen Arbeitnehmers einbezogen werden. Ist dieser verheiratet, kann der Verdienst des anderen Partners nicht berücksichtigt werden. Das deutsche Steuersystem beruht jedoch auf dem Gedanken, dass einkommens­kräftige Steuerzahler auch einen entsprechend großen Anteil an der Steuerlast tragen sollen. Steuerpflichtige, die in einer Familie Kinder erziehen und daher auch Einkommens­nachteile in Kauf nehmen müssen, sollen entlastet werden. Ehen und auch gleich­geschlechtliche Lebens­gemeinschaften werden daher mit Freibeträgen in der Einkommensteuer besonders steuerlich gefördert. Um diese jedoch auch in den monatlichen Vergütungs­abrechnungen bereits wirken zu lassen, wurden Steuerklassen eingeführt. Für verheiratete und gemeinsam veranlagte Steuerzahler gibt es diese Möglichkeiten:

  • beide Ehegatten versteuern ihren Verdienst in der Steuerklassen 4
  • sie wählen die Steuerklasse 4 im Faktorverfahren
  • sie beantragen die Kombination der Lohnsteuerklassen 3 und 5

Daneben können sie sich hier auch noch zu Steuerklasse 1, Steuerklasse 2 sowie Steuerklasse 6 informieren.

Hilfreiches Video zu den Steuerklassen 1-6

Nun folgt ein Video zum Thema "Welche Steuerklasse ist die richtige?" von den netten Kolleginnen von "Wir lieben Steuern". Nach einer allgemeinen Einführung wird auf die Steuerklassenwahl Steuerklasse 1 (Minute 1:07), Steuerklasse 2 (Minute 1:34), Steuerklassen 3&5 (Minute 1:57), Steuerklassen 4&4 (Minute 2:34), Steuerklasse 4 mit Faktor (Minute 2:54) eingegangen.

Wann kann man die Steuerklasse 3 beantragen?

Heiraten zwei Steuerpflichtige, so werden sie nach der Eheschließung in die Steuerklasse 4 eingruppiert. Das geschieht übrigens automatisch mit dem Datenabgleich der Meldebehörden der Kommunen mit dem Finanzamt. Als Arbeitnehmer sollten Sie den Arbeitgeber über die Hochzeit und den nun geänderten Familienstatus informieren. Dann erhalten Sie die folgende Lohn- und Gehaltsabrechnung mit der Steuerklasse 4. Vergleichen Sie den monatlichen Lohnssteuerabzug mit Hilfe unseres Vergleichsrechners der Steuerklassenkombinationen und entscheiden Sie sich für einen Wechsel in die Steuerklassen 3 und 5, müssen Sie einen Antrag beim Finanzamt stellen. Wann Sie das tun, bleibt Ihnen überlassen. Begründet werden muss Ihr Wunsch nicht. Füllen Sie dazu das Formular „Antrag auf Steuerklassenwechsel bei Ehegatten/Lebenspartnern“ aus und reichen Sie es unterzeichnet ein.

Das deutsche Einkommensteuerrecht sieht eine gemeinsame Veranlagung von Ehegatten vor. Das bedeutet, dass die beiden Einkommen addiert werden und dann gemeinsam besteuert werden. Für die gemeinsame Einkommensteuer ist die Wahl der Steuerklassen eigentlich unerheblich – doch von der Kombination der Steuerklasse 3 und 5 profitieren Arbeitnehmer dann, wenn sie unterschiedlich viel verdienen. Den Vorteil merken Sie bei jeder Lohnabrechnung sofort auf dem Konto. Sie müssen dann nicht erst bis zur Jahres­steuer­erklärung warten, bis sie zu viel gezahlte Steuer erstattet bekommen. Außerdem kann es dann auch nicht passieren, dass dieser Ausgleich vergessen wird. Mit dieser Steuerklassenwahl sind Arbeitnehmer zur Abgabe einer Lohnsteuer­erklärung verpflichtet.

Was bringt die Lohnsteuerklasse 3?

Während die Versteuerung des Verdienstes mit der Steuerklasse 4 für alle Arbeitnehmer geeignet ist, bei denen beide Ehepartner in etwa gleich viel Lohn bzw. Gehalt erhalten, ist die Kombination von Steuerklasse 3 und 5 für den meist typischen Fall geeignet, bei dem die Partner unterschiedliche Gehälter haben.

In Deutschland ist es für viele Ehepaare typisch, dass ein Partner weniger verdient. Meist ist es die Frau, die aufgrund der alten Rollen­verteilung immer noch weniger Geld mit nach Hause bringt oder ihre Arbeitszeit zugunsten der Kinderbetreuung verkürzt hat. Wenn der Unterschied zwischen dem Einkommen der Partner sehr groß ist, dann lohnt sich die Kombination der Lohnsteuerklasse 3 und der Steuerklasse 5. Dabei bekommt der Besser­verdienende die Steuerklasse 3.

Freibeträge der Steuerklasse 3 im Jahr 2022

Bei der Lohnsteuer­berechnung werden in Steuerklasse 3 folgende Freibeträge berücksichtigt:

  • Grundfreibetrag: 20.694 Euro
  • Arbeitnehmer­pausch­betrag bzw. Werbungs­kosten­pauschale): 1.200 Euro
  • Sonder­ausgaben­pausch­betrag bzw. Sozial­ausgaben­pauschb­etrag: 36 Euro
  • Vorsorgepauschale: orientiert sich am Bruttolohn
  • Kinderfreibetrag (inkl. Freibetrag für Betreuungs- oder Ausbildungsbedarf): 8.388 Euro

Beispiel für die Steuerklassen­kombination 4/4 und 3/5

Der Ehepartner 1 verdient 40.000 Euro im Jahr 2022, Ehepartner 2 arbeitet in Teilzeit und erzielt ein jährliches Einkommen von 20.000 Euro. Das Familieneinkommen liegt also bei 60.000 Euro. Beide Partner werden zusammenveranlagt.

Kombination der Steuerklassen 4/4

Nach der Eheschließung ergibt die Zuordnung zur Lohnsteuerklasse IV diese Besteuerung:

Ehepartner 1Ehepartner 2
Verdienst 40.000 € 20.000 €
Steuer in Steuerklasse 4 5.507 € 941 €
Lohnsteuer insgesamt 6.448 €

Das Ehepaar zahlt insgesamt mehr Steuern als erforderlich, wie man gleich anhand der nächsten Tabelle sehen kann. Die Differenz kann es sich mit einer Einkommen­steuer­erklärung zurückholen.

Kombination der Steuerklassen 3/5

Das Paar möchte die Steuerklassenkombination 3 und 5 nutzen und errechnet:

Ehepartner 1Ehepartner 2
Verdienst 40.000 € 20.000 €
Steuer in Steuerklasse 3 2.214 €
Steuer in Steuerklasse 5 3.093 €
Lohnsteuer insgesamt 5.307 €

Der Besserverdienende mit der Steuerklasse 3 wird deutlich entlastet, während der andere Partner einen höheren Steuersatz zugewiesen bekommt. Deutlich wird jedoch, dass jeden Monat bereits mehr Geld auf dem Konto ankommt – bei dem hier ausgewiesenen Unterschied von über 1.000 Euro im Jahr sind das etwas über 80 Euro monatlich. Doch es gibt einen Nachteil – das Ehepaar führt nun insgesamt zu wenig Steuern ab. Daher ist es verpflichtet, eine Einkommen­steuer­erklärung einzureichen. Es ist mit einer Nachzahlung in Höhe von rund 850 Euro zu rechnen, mit der die Differenz zu oben genannten Lohnsteuer aus der gemeinsamen Veranlagung ausgeglichen wird. Unser Steuerklassenrechner zeigt Ihnen übrigens schon bei der Ermittlung der Lohnsteuer, mit welchen Erstattungen oder Nachzahlungen Sie bei welcher Steuerklassen­kombination rechnen können.

Gibt es eine Alternative zur Steuerklassen­kombination 3 und 5?

Eine Alternative zur Kombination der Lohnsteuerklassen 3 und 5 ist die Wahl der Steuerklassen 4 mit dem Faktorverfahren. Verheiratete Steuerzahler profitieren von diesem Verfahren, wenn die Verdienst­unterschiede zwischen ihnen nicht ganz so hoch sind.

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Quellenangaben

Insbesondere die Informationen folgender Quellen haben wir für die Themenwelt "Steuerklassen" verwendet:

Letzte Aktualisierung am 20.08.2022

Die Seiten der Themenwelt "Steuerklassen" wurden zuletzt am 20.08.2022 redaktionell überprüft durch Michael Mühl. Sie entsprechen alle dem aktuellen Stand.

Vorherige Änderungen am 20.05.2022

  • 20.05.2022: Berücksichtigung des für 2022 rückwirkenden Steuerentlastungspakets im Steuerklassenrechner
  • 10.11.2021: Anpassung des Steuerklassenrechners sowie der dazugehörigen Texte an die Lohnsteuerberechnung für 2022
  • 16.03.2021: Veröffentlichung neuer Ratgeber zu den sechs Steuerklassen: Steuerklasse 1 bis Steuerklasse 6
  • 12.11.2020: Anpassung des Steuerklassenrechners sowie der dazugehörigen Texte an die Lohnsteuerberechnung für 2021
  • Redaktionelle Überarbeitung aller Texte in dieser Themenwelt

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Wann lohnen sich steuerklasse 3 und 5

Wie viel spart man bei Steuerklasse 3 und 5?

Was bei Abgabe einer Einkommensteuererklärung eventuell an Rückzahlung möglich wäre, wird bei der Kombination von Steuerklasse 3 und 5 bereits monatlich berechnet. Insgesamt spart ein Ehepaar durch die Wahl der Steuerklassenkombination 3/5 also keine Steuern.

Warum muss man bei Steuerklasse 3 und 5 nachzahlen?

Verdient der Partner in Steuerklasse 5 im Verhältnis weniger, holt der andere Partner in Steuerklasse 3 den geringeren Steuerabzug nicht immer auf. Daher kann es schnell zu Nachzahlungen kommen, die vom zuständigen Finanzamt, im Rahmen der Einkommenssteuererklärung, für das jeweilige Jahr geltend gemacht werden.

Welche Nachteile hat Steuerklasse 3 und 5?

Die finanziellen Nachteile der Steuerklasse 5 treffen überwiegend verheiratete Frauen. “ Die Hauptnachteile der Steuerklasse 3 und 5 sind: Verheiratete Frauen – oft in Teilzeit – zahlen zu hohe Steuern und erhalten zu niedrige Lohnersatzleistungen gemessen an ihrem eigenen, verdienten Brutto-Einkommen.

Was ist besser Steuerklasse 3 und 5 oder 4 und 4?

In der Steuerklasse 5 ist der Abzug vom Lohn relativ gesehen höher als in den Steuerklassen 3 und 4. Der Grund liegt darin, dass der Grundfreibetrag, die Vorsorgepauschale und der Sonderausgaben-Pauschbetrag nicht berücksichtigt werden. Folglich fallen die angesprochenen Lohnersatzleistungen auch geringer aus.

Wann Steuerklasse 4 4 oder 3 5?

Steuerklassenwechsel für Verheiratete. Nach der Heirat ordnet euch das Finanzamt automatisch in die Steuerklasse 4 ein. Diese ist die richtige Wahl, wenn ihr ein fast gleich hohes Einkommen habt. Wenn du und dein*e Partner*in unterschiedlich viel verdient, ist ein Wechsel in die Kombination 3/5 sinnvoll.

Welche Steuerklasse besser 5 oder 3?

Auf Antrag ist ein Wechsel in die Steuerklasse 3 (für den besser verdienenden Ehepartner) und Steuerklasse 5 (für den Ehepartner ohne oder mit den geringeren Einkünften) möglich. Der Wechsel lohnt sich in der Regel immer dann, wenn der Einkommensunterschied zwischen den Ehepartner mehr als zehn Prozent beträgt.