Wann gibt es die nächste Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst?

Angesichts der hohen Inflation fordern die Gewerkschaften kräftige Gehaltserhöhungen für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten. Die GEW vertritt in der Tarifrunde vor allem den Sozial- und Erziehungsdienst.

Wann gibt es die nächste Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst?
10,5 Prozent – mindestens 500€ mehr Gehalt fordern die Gewerkschaften für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen.

11.10.2022

In der Tarifrunde 2023 fordern die Gewerkschaften 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro mehr Gehalt monatlich für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten. Das teilte die GEW am Dienstag in Berlin mit. „Wir brauchen spürbare Gehaltserhöhungen. Alles wird teurer. Im Supermarkt, an der Tankstelle, beim Bäcker: Auch die Beschäftigten im öffentlichen Dienst spüren die Inflation in ihrem Geldbeutel“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern während der Pressekonferenz der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes zur kommenden Tarifrunde.

„Sie sind Profis - und sie brauchen mehr.“ (Maike Finnern)

„Sie sind hoch motiviert und engagiert. Gerade in Krisensituationen zeigt sich, welche Bedeutung ihre tägliche Arbeit für unsere Gesellschaft hat. Kitas, Jugendhilfe und Sozialarbeit sind wichtige Stützen. Sie sorgen dafür, dass die Menschen Beruf und Familie auch in diesen schwierigen Zeiten miteinander vereinbaren können. Sie sind Profis - und sie brauchen mehr“, sagte die GEW-Chefin.

Hohe Inflation frisst Gehälter

Finnern appellierte an die Verantwortung der öffentlichen Arbeitgeber den engagierten Beschäftigten gegenüber: „Die historisch hohe Inflation frisst die Gehälter auf – deshalb müssen die Löhne kräftig rauf!“

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Drei Verhandlungsrunden

Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen sind drei Verhandlungsrunden geplant. Die Termine sind: 24. Januar, 22./23. Februar und 27. bis 29. März 2023.

Die Gewerkschaften verhandeln für rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Im Organisationbereich der GEW wird für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich verhandelt, beispielsweise für Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialarbeiterinnen und -arbeiter.

Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Vor der anstehenden Tarifrunde für den Öffentlichen Dienst stellen die Gewerkschaften ihre Forderungen vor: Die Löhne sollen um 10,5 Prozent steigen. Hintergrund ist die hohe Inflation. Ab Januar wird verhandelt.

Die Gewerkschaften ver.di und Deutscher Beamtenbund-Tarifunion fordern für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 10,5 Prozent. Es solle mindestens 500 Euro mehr geben bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Die Ausbildungsvergütungen sollen den Angaben zufolge um 200 Euro monatlich angehoben werden. Das spätere Ergebnis soll auf Beamte bei Bund und Kommunen übertragen werden.

Der Tarifvertrag läuft Ende des Jahres aus. Für Januar, Februar und Ende März 2023 sind bereits drei Verhandlungsrunden vereinbart.

Reallohnverlust soll vermieden werden

Die Gewerkschaften begründen die Lohnforderung unter anderem mit der hohen Inflation. "Die Beschäftigten sollen die Sicherheit bekommen, dass sie keinen Reallohnverlust hinnehmen müssen", hatte dbb-Chef Ulrich Silberbach bereits gesagt.

Ver.di-Chef Frank Werneke hatte betont, dass neben dem Inflationsausgleich ein starkes Augenmerk auf die unteren Gehaltsklassen gelegt werden solle. "Bei der Forderungsfindung wird daher sicherlich auch ein Mindestbetrag eine wichtige Rolle spielen", sagte Werneke der Nachrichtenagentur dpa.

Arbeitgeber: Forderung "schlicht nicht leistbar"

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) bezifferte die Mehrkosten für einen Abschluss in Höhe der Gewerkschaftsforderung auf rund 15,4 Milliarden Euro. Die Umsetzung der Forderungen sei "in dieser Form schlicht nicht leistbar", erklärte VKA-Präsidentin Karin Welge. Durch den geforderten Mindestbetrag von 500 Euro monatlich würden laut VKA die Gehälter in den unteren Entgeltgruppen um mehr als 20 Prozent steigen.

Warnstreiks gelten angesichts der unterschiedlichen Positionen als wahrscheinlich. So könnten im Rahmen der Tarifauseinandersetzung im Winter beispielsweise Erzieherinnen und Erzieher oder Busfahrerinnen und Busfahrer in den Ausstand treten, so wie dies in vorangegangenen Tarifrunden bereits der Fall gewesen war.

Wann gibt es die nächste Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst?

Eine Lohnerhöhung von 2,8% erst ab Dezember 2022 und eine steuerfreie Corona-Regelung in Höhe von 1.300 Euro bis März 2022 sind die wesentlichen Eckpunkte des Tarifabschluss.

Wann beginnt die Tarifrunde 2022?

Tarifverhandlungen öffentlicher Dienst: Start im Januar 2023 Doch weil der letzte TVöD-Abschluss aus dem Jahr 2020 eine Laufzeit von insgesamt 28 Monate hat und am 31. Dezember 2022 ausläuft, startet die Tarifrunde erst im neuen Jahr.

Was fordert Verdi 2022 Öffentlicher Dienst?

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver. di) fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Wie oft steigt das Gehalt im öffentlichen Dienst?

Mit den in der Regel alle zwei Jahre stattfindenden Tarifverhandlungen werden – häufig rückwirkend – die Entgelte erhöht und teilweise auch Einmalzahlungen vereinbart.