Spürt man wenn der Herzschrittmacher anspringt

Herzschrittmacher

Die sechs wichtigsten Fragen

Wie groß ist das Gerät? Ein Herzschrittmacher hat etwa die Größe einer Streichholzschachtel, ist aber flacher. Das Aggregat enthält einen "Impulsgenerator", der den Stromstoß abgibt, sowie die Elektronik, die das Gerät steuert und eine Batterie für die Energieversorgung.

Was muss ich bei Reisen beachten? Schrittmacherpatienten können ihrem gewohnten Leben nachgehen. Reisen mit Auto, Bahn, Schiff oder Flugzeug sind kein Problem. Fernreisen sollten jedoch mit dem Arzt besprochen werden. Auf Flughäfen muss man auf jeden Fall den Herzschrittmacherausweis vorzeigen, um nicht durch die Kontrollschleusen zu müssen und nicht mit Handmetalldetektoren untersucht zu werden.

Gibt es Störimpulse durch Elektrogeräte? Unbedenklich sind Haushaltsgeräte wie Toaster, Mikrowelle, Waschmaschine. Einen Sicherheitsabstand von etwa einer halben bis einer Armlänge wird empfohlen bei Bohrmaschinen, Motoren mit Zündkerzen, Antennen von Amateur- und CB-Funkanlagen. In seltenen Fällen könnten sie störende Impulse aussenden.

Gibt es Probleme durch Handys? Eine Störung des Schrittmachers durch ein Handy ist jedoch durch den Einsatz von speziellen Filtern in neueren Schrittmachern eher ein theoretisches Risiko, betonen die Hersteller. Sicherheitshalber sollte man Mobiltelefone möglichst an der dem Schrittmacher entgegengesetzten Seite an das Ohr halten und das Handy nicht in der Brusttasche der Jacke tragen.

Spürt man den Schrittmacher in der Brust? In der ersten Zeit nach dem Einsetzen wird er manchmal von einigen Trägern bemerkt. Dieses Gefühl verschwindet meist im Laufe der Zeit. Schrittmacher verursachen auch keine Geräusche.

Muss ich auf Sport verzichten? Mit einem richtig eingestellten Schrittmacher sind viele belastbarer als vorher. In den ersten Wochen nach der OP sollte man heftige Arm- und Schulterbewegungen und große körperliche Anstrengungen meiden. Danach ist normaler Sport möglich.

Gute Woche-Newsletter

Alles Gute aus Hamburg in einem Newsletter - jede Woche gute Nachrichten

Rhythmusstörungen Wichtige Adressen Alles über Herzkrankheiten

www.herzstiftung.de : Auf der Webseite der deutschen Herzstiftung sind Informationen zu Herzerkrankungen abrufbar. Infobroschüren zu Herzerkrankungen, unter anderem auch zum Thema Herzschrittmacher, können gegen Einsendung von 1,45 Euro in Briefmarken bestellt werden bei der Deutschen Herzstiftung, Kontaktadressen: Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt am Main, Tel. 069/95 51 28-0, Fax: 069/95 51 28-313, E-Mail:

Informationen im Internet

www.herzschrittmacher-info.de : Die Webseite enthält ausführliche Informationen über Herzschrittmacher und Defibrillatoren sowie eine Sammlung der häufigsten Fragen und Antworten.

Sa., 29.03.2008, 00.00 Uhr

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Klinikserie

Herz-Mythen im Check Kann man mit einem Herzschrittmacher sterben?


Aktualisiert am 19.08.2021Lesedauer: 2 Min.

Spürt man wenn der Herzschrittmacher anspringt

Herz-Mythos: Kann man mit einem Herzschrittmacher überhaupt sterben? (Quelle: angkhan/getty-images-bilder)
Spürt man wenn der Herzschrittmacher anspringt

Rund um das Herz ergeben sich eine ganze Menge Fragen. Zum Beispiel, ob man mit einem Herzschrittmacher überhaupt sterben kann – oder ob kalkhaltiges Leitungswasser den Gefäßen schadet. Typische Herz-Mythen im Check.

1. Herzschrittmacher reagiert auf Herzsignale

Rund 65.000 Menschen bekommen jährlich einen Herzschrittmacher eingesetzt. Und viele stellen sich die Frage, ob sie überhaupt auf natürlichem Weg sterben können, solange dieser intakt ist. Doch die Sorge ist unbegründet. Der Herzschrittmacher registriert selbsttätig, wenn sein Träger stirbt und stellt dann automatisch die Arbeit ein. Somit kann der Betroffene trotz Herzschrittmacher sterben.

Das Gerät registriert über Sonden die bestehende Erregung und schickt schwache Ströme, um den Rhythmus anzupassen, erklärt das Patientenmagazin "HausArzt". Bleiben diese natürlichen Signale des Herzens aus, erkennt dies das Gerät. Es arbeitet dann nicht mehr weiter.

2. Schädigt zu viel Kalk im Trinkwasser dem Herzen?

Dass Kalk im Trinkwasser die Herzkranzgefäße verkalkt, stimmt nicht. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen kalkhaltigem Trinkwasser und Herzproblemen.

"Kalkreiches Trinkwasser zählt nicht zu den Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit wie etwa Rauchen, hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, ungünstige Cholesterinwerte, Bewegungsmangel oder auch Übergewicht", erklärt Professor Harald Klepzig gegenüber der Deutschen Herzstiftung. Kalkablagerungen in den Gefäßen seien die Folge einer koronaren Herzkrankheit und nicht deren Auslöser.

3. Die Verstopfung der Arterie dauert Jahre

Zwar stecken hinter einem Herzinfarkt oft verstopfte Herzgefäße und man spricht dann von Gefäßverkalkung, doch dies hat nichts mit Kalk zu tun. Die Ablagerungen, auch Plaque genannt, bestehen aus Cholesterin, Fetten und Entzündungszellen sowie anderen Substanzen aus dem Blut. Ist eines der großen Herzkranzgefäße betroffen, führt dies meist zu schweren Herzrhythmusstörungen und anschließend zum Tod.

Das Tückische: Die Verstopfung zieht sich oft über mehrere Jahre hin, ohne dass irgendwelche Anzeichen auf die verengten Gefäße hindeuten. Ein gesunder Lebensstil reduziert das Risiko. Faktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck sollten vermieden werden.

4. Ist Sex bei schwachem Herzen tabu?

Da herrscht oft Verunsicherung bei Männern, die einen Infarkt überlebt haben, aber dennoch weiterhin ihr Sexualleben genießen wollen. Allerdings ist die Herzfrequenz beim Sex nicht höher als beim Rasenmähen oder leichter Hausarbeit.

Wer allerdings im Ruhezustand oder bei leichter Anstrengung, wie etwa Treppensteigen, schon Herzrasen oder gar Atemnot verspürt, sollte vorsichtig sein und lieber zum Arzt gehen.

  • Ohne Medikamente: Cholesterinwerte natürlich senken
  • Wenn es eng ums Herz wird: Angina Pectoris: Das sind typische Symptome
  • Gesunde Hitze: Wie Saunieren das Herz-Kreislauf-System stärkt

5. Bleibt beim Sprung ins kalte Wasser das Herz stehen?

Und was ist dran an der Warnung, an heißen Tagen nicht ins kalte Wasser zu springen? Das ist ein Mythos. Bei einem plötzlichen Temperaturwechsel kommt es zwar zu einer entsprechenden Alarmreaktion des Körpers, diese führt jedoch nur in sehr seltenen Fällen zu einem Herztod. Vorsichtig sein sollten allerdings Patienten mit vorgeschädigten Herzen und bekannten Gefäßverkalkungen. Diese sollten sich langsam an kaltes Wasser gewöhnen.

Kann man den Herzschrittmacher spüren?

Moderne Herzschrittmacher sind so klein und leicht wie möglich. Sie werden Ihr Gerät also in der Regel wenig spüren, wenn die Operationswunde einmal verheilt ist. Auch zu sehen sind die Geräte normalerweise kaum: Sie verschwinden meist nahezu in der Hauttasche, sind also unter der Kleidung praktisch unsichtbar.

Wann springt der Herzschrittmacher an?

Dabei überwacht der Schrittmacher kontinuierlich den Herzrhythmus und springt nur dann ein, wenn die Herzfrequenz unter einen bestimmten Wert abfällt. Heute gibt es eine Vielzahl verschiedener Herzschrittmacher, die je nach vorliegender Erkrankung individuell für den Patienten ausgewählt und eingestellt werden.

Wie kann man prüfen ob der Herzschrittmacher funktioniert?

Die Schrittmacher-Kontrolle wird mit Hilfe der sogenannten Telemetrie durchgeführt. Hierbei werden Informationen vom Schrittmacher auf das Programmiergerät, einem kleinen Computer, übertragen, indem eine Empfangsspule, der „Kopf“, von außen über den Schrittmacher gelegt wird.

Welche Probleme können bei Herzschrittmacher auftreten?

Was sind Risiken und Nebenwirkungen eines Herzschrittmachers? Die wichtigsten Komplikationen, die bei der Herzschrittmacher-Operation auftreten können, sind zum einen solche, die bei jeder Operation auftreten können: Blutungen, Thrombosen (Blutgerinnsel) oder die Verletzung eines Nerven.