Schatten auf der niere was kann das sein

Nierenzyste | Symptome, Diagnose & Behandlung

27.04.2021

Bei einer Nierenzyste handelt es sich um einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum in oder an der Niere. Eine einzelne Nierenzyste verursacht in der Regel keine Beschwerden und ist harmlos. Treten jedoch mehrere Zysten in der Niere auf, können sie unangenehme Schmerzen verursachen und erfordern eine Therapie. In diesem Fall wird von einer Zystenniere (polyzystische Nierenerkrankung) gesprochen.

Nierenzysten treten bei Menschen unter 50 Jahren sehr selten auf. Die Häufigkeit von Nierenzysten steigt mit zunehmendem Alter.

Erfahren Sie hier alles Wissenswerte zu Nierenzysten.

ICD-Codes für diese Krankheit: N28.1, Q61

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Nierenzyste Fälle in Deutschland

4.396 Fälle im Jahr 2020
4.477 Fälle im Jahr 2023 ( Prognose )

Das prognostizierte Fallzahlwachstum basiert auf Angaben zur Bevölkerungsentwicklung der statistischen Bundes- & Landesämter. Die Berechnung erfolgt je Altersklasse, sodass demographische Effekte berücksichtigt werden. Die Fallzahlen basieren aus einer Vernetzung von unterschiedlichen öffentlich zugänglichen Quellen. Mittels Datenanalyseverfahren werden diese Zahlen aufbereitet und unseren Usern zugänglich gemacht.

Artikelübersicht

  • Definition: Unterschiedliche Typen von Nierenzysten
  • Ursachen für Nierenzysten
  • Symptome bei einer Nierenzyste
  • Diagnose einer Nierenzyste
  • Behandlung der Nierenzyste

Die Medizin unterscheidet vier verschiedene Typen von Nierenzysten (nach Bosniak):

  • Typ 1 und 2: Gutartig, verursachen fast nie Probleme und besitzen keine oder nur hauchdünne Wände. In seltenen Fällen wird eine solche Nierenzyste sehr groß und muss behandelt werden.
  • Typ 3: Die Niere besitzt eine unregelmäßige bzw. verdickte Wand. Da sie sich zu einer bösartigen Zyste entwickeln kann, sollte in jedem Fall eine chirurgische Maßnahme erfolgen.
  • Typ 4: Bösartige Erkrankung (Nierenkrebs).

Schatten auf der niere was kann das sein
Eine ca. 30 mm große Nierenzyste in computertomographischer Darstellung. Die Zyste ist auf den beiden unteren Bildern markiert und gut erkennbar

Für die zufällige Entstehung einzelner Nierenzysten sind keine speziellen Ursachen bekannt. Zystennieren sind in der Regel erblich bedingt und werden autosomal dominant vererbt. Die Chance, dass ein erkrankter Elternteil das defekte Gen weitergibt, liegt bei 50 %. Tritt dieser Fall ein, leidet auch das Kind an der Erkrankung. Es spielt dabei keine Rolle, ob es zusätzlich ein gesundes Gen vom anderen Elternteil erhalten hat.

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Funktionsweise der autosomal-dominanten Vererbung. Der Gendefekt auf dem Chomosom ist in rot gekennzeichnet

Nierenzysten können sich auch durch langjährige Dialyse bilden.

Eine einzelne Nierenzyste bleibt oft ein Leben lang unbemerkt, da sie keine Beschwerden auslöst. Wenn eine Zyste sehr groß wird, kann sie Schmerzen in der Nieren- oder Bauchgegend verursachen. Darüber hinaus treten bei großen Zysten häufig Symptome wie Rückenschmerzen, Blut im Urin oder Bluthochdruck auf.

Bei Zystennieren sind folgende Symptome typisch:

  • Nierenschmerzen
  • Bluthochdruck
  • Blut im Urin
  • häufige Infekte der Harnwege
  • Darmdivertikel (Ausstülpungen)
  • Zysten in anderen Organen (z.B. Leber, Milz)
  • Aneurysmen (Erweiterungen von Blutgefäßen)
  • Herzklappenfehler (selten)

Je größer die Nierenzysten sind, desto stärker sind die Beschwerden ausgeprägt.

Einzelne Nierenzysten ohne Beschwerden werden meist nur zufällig entdeckt. Der Arzt kann die Größe und den Typ der Zyste mithilfe bildgebender Verfahren bestimmen. Dazu gehören

  • Ultraschall (Sonographie),
  • seltener Computertomographie (CT) oder
  • Röntgenuntersuchungen.

Bei Nierenzysten des Typs 3 oder 4 wird eine Computertomographie mit Kontrastmittel eingesetzt, um einen bösartigen Tumor auszuschließen. Eine Nierenspiegelung (Renoskopie) gibt zusätzlich Aufschluss darüber, ob es sich um einen Nierentumor handelt. Auch Blut- und Urinuntersuchungen sind hilfreiche Methoden, die mögliche Harnwegsinfektionen und eine eingeschränkte Nierenfunktion anzeigen können.

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Der Arzt kann mithilfe von Ultraschall Nierenzysten diagnostizieren

Die Therapie einer Nierenzyste ist davon abhängig, wie groß die Zyste ist und ob sie Beschwerden verursacht. Einzelne harmlose Nierenzysten bedürfen normalerweise keiner Behandlung.

Eine ursächliche Therapie der Zystennieren ist bisher nicht möglich. Die Behandlung zielt daher auf die Linderung der Symptome ab:

  • blutdrucksenkende Medikamente bei hohem Blutdruck: Da ein zu hoher Blutdruck die Niere zusätzlich belastet, ist eine regelmäßige Kontrolle des Drucks bei Nierenzysten sehr wichtig
  • gesunder Lebensstil: Patienten sollten zum Beispiel auf das Rauchen verzichten, Übergewicht vermeiden und eine salzarme Ernährung anstreben
  • Antibiotika bei Harnwegsinfektionen

Ist eine einzelne Zyste so groß, dass sie Nierengewebe verdrängt, ist eine operative Entfernung oder eine Punktierung möglich. Bei einer Punktion saugt der Arzt die Flüssigkeit aus der Zyste mithilfe einer dünnen Hohlnadel ab. Die entleerte Zyste verklebt er im Anschluss mittels einer Chemikalie. Diese minimal-invasive Methode hat den Vorteil, dass keine Schnitte notwendig sind, allerdings kehren die Nierenzysten oft zurück.

Eine weitere minimal-invasive Methode zur Entfernung der Nierenzysten sieht vor, die Zystenwand über nur wenige Millimeter große Schnitte abzutragen. Um ein Wiederkehren der Zysten zu verhindern, werden die verbliebenen Ränder der Zyste mit elektrischem Strom verödet.

Wenn die Nierenzysten die Nierenfunktion beeinträchtigen oder zum Versagen bringen, muss eine Blutreinigung mithilfe der Dialyse erfolgen. Längerfristig ist in diesem Fall eine Nierentransplantation notwendig.

Kann man mit Ultraschall Nierenkrebs erkennen?

Die Ultraschalluntersuchung ist die wichtigste Untersuchungsmethode zur Feststellung eines Nierenkarzinoms. Erfahrene Ärzte können damit in über 90 Prozent der Fälle einen Tumor von einer gutartigen Zyste unterscheiden.

Wie macht sich ein Tumor in der Niere bemerkbar?

Hierzu gehören Schmerzen in der Flanke und zum Rücken hin oder auch Blut im Urin. Selten sind Nierenkarzinome auch als Geschwulste tastbar. Ungewollter Gewichtsverlust, Blutarmut (Anämie) sowie anhaltendes oder öfter auftretendes, leichtes Fieber und Müdigkeit gelten ebenfalls als Warnzeichen.

Kann ein Nierentumor auch gutartig sein?

Diagnostik und Therapie bei Nierentumoren. Gutartige Geschwülste der Niere sind selten. Meist handelt es sich bei Nierentumoren um bösartige Krebsformen (Karzinome), die unbehandelt das Leben durch Einwachsen in ihre Umgebung und durch die Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) gefährden.

Wohin streut Nierenkrebs als erstes?

Metastasen treten beim Nierenzellkarzinom am häufigsten in der Lunge, im Skelettsystem und in den Lymphknoten, seltener im Gehirn und in der Leber auf.