Procol harum - homburg deutsche übersetzung

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Erstellt: 04.01.2018Aktualisiert: 02.11.2018, 03:13 Uhr

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Vor 50 Jahren landete die britische Rockband Procol Harum mit dem Song „Homburg“ einen riesigen Hit. Besungen wird darin der Homburg-Hut. Doch sonderlich gut kommt der Träger einer solchen Kopfbedeckung in diesem Lied nicht weg.

Der spätere britische König Edward VII. machte ihn bekannt in Adelskreisen, Adenauer trug ihn, ebenso der US-Präsident Dwight D. Eisenhower bei seiner Amtseinführung im Jahr 1953 und auch Al Pacino als „Pate“ im gleichnamigen Film machte mit ihm eine gute Figur. Die Rede ist vom „Homburg“, dem Hut, der von der 1806 in unserer Stadt gegründeten Hutfabrik Möckel gefertigt wurde. In der britischen Oberklasse wurde er zum Statussymbol und ist wahrscheinlich dort auf der Insel bekannter als hierzulande.

Eine damals als sehr progressiv geltende englische Rockband namens Procol Harum, die sich 1967 in London gründete, nahm 1968 den „Homburg“ als Titel eines ihrer bekanntesten Songs. Die Band hatte kurz zuvor ihren Nummer-1-Hit mit „A Whiter Shade Of Pale“. Mit Bach-ähnlichen Orgelklängen von Gary Brooker (Gesang und Klavier) stachen sie vom damaligen Mainstream ab und fanden einen sehr speziellen unverkennbaren Sound. Woher der Bandname herrührte, ist übrigens nicht so ganz klar. Die Spekulationen reichen von dem Namen einer Katze bis hin zu dem (etwas fehlerhaft) ins Lateinische übersetzten Satz „Jenseits dieser Dinge“. Das schmälerte jedoch nicht den Erfolg der Band, die dann mit dem Titel „Homburg“ den zweiten großen Hit hatte, der sich vor fast genau 50 Jahren in den internationalen Charts mehrere Wochen unter den Top Ten hielt.

Der Text von „Homburg“ – wie schon bei „A Whiter Shade Of Pale“– ist nicht leicht verdaulich, was Übersetzung und Interpretation angeht. Da spielte bei Texter Keith Reid wohl die eine oder andere Droge eine Rolle, nicht ungewöhnlich damals.

Der Titel rührt von dem Refrain her, in dem es übersetzt heißt: „Du solltest besser Deinen Homburg abnehmen“. Der Homburg ist hier zweifelsohne ein Statussymbol, ein Merkmal für Überheblichkeit und Arroganz. So könnte man es interpretieren aus den vorhergehenden Textzeilen, bei dem der Angesprochene in einem zerwühlten Bett erwacht und sich neu einsortiert.

Wie auch immer: Vor 50 Jahren war es eine späte Ehrung für den Hut, der zum Bekanntheitsgrad unserer Stadt beigetragen hat. Zumindest sind Zylinder, „Melone“ oder Stetson niemals ähnlich erfolgreich besungen worden.

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Ihre mehrsprachigen Geschäftsfreund
Hat ihre Koffer gepackt und floh
So dass nur Asche gefüllten Aschenbecher
Und der Lippenstift, Schotterbett
Der Spiegel, auf Reflexion
Hat wieder geklettert an der Wand
Für den Boden sie stieg
Und die Decke fand, war zu groß

Ihre Hosenbündchen sind schmutzig
Und sind Ihre Schuhe falsch geschnürt
Sie würden ausziehen besser Ihre Homburg
Weil Ihr Mantel

Stadt Uhr auf dem Marktplatz
zu lang ist für die Stunde
Stände warten, wenn seine Hände wenden sie sich beide nach hinten
und am Treffen wird verschlingen
sich selbst und auch keine Narren
Wer die Zeit
und die Sonne und Mond
wird Schatten zu sagen wagt und die Wegweiser nicht mehr zu unterschreiben

Ihre Hosenbündchen sind schmutzig
Und Ihre Schuhe sind falsch
Sie sollten Ihre Homburg
Weil Ihr Mantel ist auch lange

Ihre Hosenbündchen sind schmutzig
Und Ihre Schuhe sind falsch
Sie sollten Ihre Homburg
Weil Ihr Mantel ist zu lang
Oh, sind die Hosenbündchen schmutzig
Und sind Ihre Schuhe falsch
Du solltest besser nehmen Sie Ihre Homburg
Weil Ihr Mantel ist zu lang

Ihre Hosenbündchen sind schmutzig ...

Homburg Songtext auf Deutsch von Procol Harum durchgeführt und Urheberrechte sind Eigentum der Autoren, Künstler und Labels. Sie sollten beachten, dass Homburg Songtext auf Deutsch durchgeführt von Procol Harum ist nur für didaktische Zwecke, und wenn Sie den Song mögen, sollten Sie die CD kaufen.


Surrealists of Rock : The Story of Procol Harum

Deutchlandfunk Rock et Cetera : 6 March 2000


Surrealisten des Rock : Die Geschichte von Procol Harum : von Steffen Graefe (Autor, Sprecher, Produzent)

Ein Freund von Gr�ndungsmitglied Gary Brooker hatte eine Siamkatze, die "Procol Harum" gerufen wurde. "Procol Harum"? Das klang irgendwie verr�ckt und skurril - gerade die richtige Bezeichnung f�r eine Band im Zeitalter des Flower Power. Einige besonders kluge Fans wiesen dann sp�ter daraufhin, da� "procul" - allerdings mit "u" geschrieben - plus "harum" eine Wendung aus dem Lateinischen sei, die so etwas wie "weitab von allen Dingen" bedeutet. Fern von allem bis dahin Geh�rten klang auch der Song, der bereits drei Wochen nach seinem Erscheinen Platz 1 der britischen Top Ten eroberte. Der surrealistische, kaum �bersetzbare Titel lautete: "A whiter shade of Pale", "ein weisserer Schatten von Bl�sse".

Musik 1 (1:36 Min.):

"A whiter shade of pale". (Brooker/Reid) (edel/Essex GEMA: cub 9802-2 --- LC 2745 --- Take 1) - wird halb ausgespielt

O-Ton 1 (Gary)/ �bersetzung:

Es war chaotisch. Auf den internationalen Starrummel waren wir ziemlich schlecht vorbereitet...

Autor:

Gary Brooker, Songwriter, Pianist, S�nger und Gr�nder der Procol Harum

O-Ton 2/�bersetzung:

... Ziemlich hastig kleideten wir uns neu ein. Und gleich fing auch die Presse an, �ber uns zu l�stern: Wir seien nur eine Sessiongroup, wurde orakelt, und "A whiter shade of pale" sei ja nichts weiter als eine Adaption von Bach. Die Leute glaubten allen Ernstes, wir h�tten diesen Titel von Johann Sebastian Bach gestohlen. Das war allerdings ganz und gar nicht so. Wir wollten nur, da� es ein wenig klassisch klingt. (S. 8)

Mit diesem Song mu�te ich bei den Plattenfirmen hausieren gehen. Wir wurden keineswegs begeistert empfangen. Ein Manager meinte: "Das ist ja viel zu lang, viel zu langsam. Und �berhaupt: Was soll denn dieser merkw�rdige Text? Den kann doch niemand verstehen!" Schlie�lich konnten wir das St�ck doch noch unterbringen. Dann ging alles sehr schnell. Ich glaube, drei Wochen nach der Produktion konnte man die Platte bereits in den L�den kaufen. Und vier weitere Wochen sp�ter waren wir bereits in der ganzen Welt die Nummer 1.

(S.8) Das war nicht nur in England so. In der ganzen Welt wurde dieser Song ein Riesenhit. Ich kann mir das kaum erkl�ren. Irgendwie ber�hrte er etwas in den Menschen.

Musik 2 (0:30 Min.):

"A whiter shade of pale". (zweite H�lfte des Songs)

Zitator:

Wir �bersprangen das Fandango-Licht
Und rollten Wagenr�der �ber den Flur
Ich f�hlte mich ein wenig seekrank
Aber die Leute schrien und wollten mehr
Der Raum dr�hnte gewaltig
Und die Decke flog von dannen
Sie sagte: "Es gibt keine Gr�nde f�r dies oder das,
und die Wahrheit ist durchsichtig."
So wanderte sie durch meine Spielkarten,
und ich wollte nicht zulassen, da� sie mir
als eine der 16 vestalischen Jungfrauen begegnete,
die dich doch nur verlassen,
um andere Gestade aufzusuchen.
Autor:

Auf den Internetseiten von www.procolharum.com finden noch heute heisse Debatten �ber die m�glichen Interpretationen dieses Textes statt. Rock goes Klassik. Die Durchmischung von sogenannter ernster und leichter Musik w�re noch einige Jahre fr�her undenkbar gewesen, sogar f�r Gary Brooker selbst, der ja vorher jahrelang ziemlich unscheinbar im Mainstream des Rhythm and Blues geschwommen war. Seine schon 1958 gegr�ndete Truppe "The Paramounts" orientierte sich an den von Ray Charles, Charles Mingus und Elvis Presley vorgegebenen Mustern.

Musik 3 (2:05):

Paramounts. "Poison Ivy". (Leiber/Stoller). GEMA: EMI 7243 496436 2 8 --- LC 0542--- Take 1

O-Ton 3/ �bersetzung (teilweise dar�ber):

(S. 4)Wir spielten eigentlich nur Coversongs, nur die Musik von anderen Leuten (S. 5) Nur drei oder viermal schrieben wir mit den Paramounts die "B"-Seite. Das ging dann so: Zwei Stunden sa�en wir im Studio, um die A-Seite der Single zu produzieren. Dann blieben noch 35 Minuten �brig. Der Produzent sagte: "So, Boys, jetzt habt ihr noch Zeit, euch ein St�ck f�r die "B"-Seite der Platte auszudenken." So dachten wir uns also irgendetwas aus und nahmen es in den noch verbleibenden 30 Minuten auf Band auf. Das Ergebnis konnte man nicht mehr als Musik bezeichnen. Es war ziemlicher Mist. Das war jedenfalls nicht die Art und Weise, wie ich mir vorstellte, Songs zu schreiben.

(S.4) Ich hatte von dem ganzen Zeug bald die Nase voll. Darum stieg ich aus, als ich 19 Jahre alt war.

Autor:

Das war 1964. Gary Brooker geriet in eine tiefe Lebenskrise. Er hatte den Glauben an sich selbst verloren, gammelte rum, starrte in die Luft und zehrte von dem letzten Geld, das er mit den Paramounts verdient hatte. Da lernte er eines Tages �ber seinen Freund Guy Stevens den Lyriker Keith Reid kennen.

O-Ton 4/�bersetzer:

(S. 4u) Keith lie� mir einen Umschlag mit zw�lf Gedichten zukommen. Guy kam auf die Idee, da� ich f�r diese Texte die Musik schreiben sollte. Ich f�hlte mich zun�chst �berfordert, denn ich hatte ja bisher noch niemals selber richtig komponiert... (S.5) Dann las ich einen der Texte von Keith und fand ihn interessant. Ich setzte mich ans Klavier und suchte nach einer Melodie.

Autor:

Auf diese Weise entstanden die ersten Songs, darunter auch "Salad days are here again", ein St�ck, das sp�ter auf der ersten Langspielplatte ver�ffentlicht wurde.

Musik 4 (2:17 Min.): Salad Days (Are Here Again) - (Brooker/ Reid). (edel/Essex GEMA: cub 9802-2 ---LC 8065 ---Take 9)

Autor:

Sie h�rten Salad days von der ersten Langspielplatte Procol Harums aus dem Jahre 1967. Innerhalb von nur drei Monaten schrieben Keith Reid und Gary Brooker ungef�hr sechzehn Songs. Immer wieder trafen sie sich und nannten sich "Songwriter". Dann �berlegten sie, wer denn diese Musik spielen k�nnte, vielleicht Dusty Springfield oder die Beach Boys? Der Manager von Dusty Springfield winkte ab. Stattdessen bot er Gary an, in der Springfield Band als Organist mitzuspielen. Keith war dar�ber �berhaupt nicht gl�cklich. Aber Gary war v�llig blank. Er mu�te unbedingt irgendwie Geld verdienen. Und das Angebot, in Dusty Springfields Band mitzuspielen, war verlockend. "Warum singst du nicht selbst unsere Songs" fragte Keith. Gary sch�ttelte den Kopf. Nach den Erfahrungen mit den Paramounts konnte er sich nicht mehr vorstellen, jemals wieder als Musiker erfolgreich zu sein. Doch Keith lie� nicht locker und konnte ihn schlie�lich dazu �berreden, auf keinen Fall in Dusty Springfields Band einzutreten, sondern noch einmal einen Versuch mit einer neuen Band zu starten. Das war der Beginn von Procol Harum.

O-Ton 5/�bersetzer:

Wir trafen uns wieder mit Guy Stevenson, den Disk Jockey, den ich bereits erw�hnte. Zu Dritt setzten wir uns dann zusammen, um die Sache miteinander zu diskutieren. Wir fragten uns, welche Art von Band oder Ensemble unsere Musik am besten spielen k�nnte. Wir dachten dabei an Drums, Bass und Blues Guitar. Ich wollte Klavier spielen. Und dann brauchten wir noch jemanden f�r die Orgel. Wir mu�ten nur noch die richtigen Musiker daf�r finden..

Autor:

W�hrend die Band im Sommer 67 an ihrer ersten Langspielplatte arbeitete, f�hrte "A whiter shade of pale" fast �berall in der Welt die Hitparaden an. In Frankreich stand der Song monatelang auf Platz 1, w�hrend er in den USA nur den 5. Platz erreichte. Der Nachfolgehit war schon komponiert, als Gary noch bei den Plattenfirmen um Aufmerksamkeit bettelte. Am 7. Oktober 1967 stieg "Homburg" in die britischen Charts ein und wurde zum zweitgr��ten Erfolg in der Geschichte der Procol Harum.

Musik 5 (3:50 Min.):

"Homburg". (Brooker/ Reid). Repertoire Rec. REP 4667-WY --- LC 8065 - Take 10

Zitator:

Dein mehrsprachiger Gesch�ftsfreund
Hat seine Sachen gepackt und ist geflohen
Aschenbecher voller Asche blieben zur�ck
Und Lippenstifte im ungemachten Bett
Deine Hosenaufschl�ge sind schmutzig
Und deine Schuhb�nder sind falsch geschn�rt
Du solltest lieber deinen Homburg abnehmen
Denn dein Mantel ist viel zu lang.
Die Stadtuhr auf dem Marktplatz
Steht da und wartet, da� die Stunde schl�gt
Ihre Zeiger drehen sich wie H�nde beide r�ckw�rts
Und wenn sie sich treffen
verschlingen sie sich und auch jeden Dummkopf,
der es wagt, die Zeit festhalten zu wollen
Dann werden auch Sonne und Mond zerspringen
Und der Wegweiser zeigt keine Richtung mehr an.

O-Ton 6/ �bersetzung:

A whiter shade of pale hatte uns die Tore ge�ffnet. Nun war eigentlich alles m�glich...

Autor:

Gary Brooker, Gr�nder, Komponist und Pianist der Band, erinnert sich.

O-Ton 6/ �bersetzung:

Wir wollten ein wirklich gro�es Werk schaffen, nicht nur drei Minuten-St�cke, sondern etwas l�ngeres und substantielleres. Dann setzten wir uns zusammen und dachten intensiv dar�ber nach. Wir wollten es zun�chst "Old magnum Harum" nennen, aber wir hatten gro�e Angst, anma�end zu erscheinen. So nannten wir das St�ck "In held twas in I" Das war eine Art R�tsel.

Musik 6 (2:40):

"In held twas in I" (Brooker/Reid) - Repertoire Rec. REP 4667-WY (Auszug) --- LC 8065 - Take 7

O-Ton-Fortsetzung:

In den Amerika wurde diese Musik sehr popul�r, obwohl sie ganze 18 Minuten lang ist. Trotzdem wurde es immer wieder im Radio gespielt. Die Dj�s konnten sich w�hrenddessen bei einer Tasse Tee etwas entspannen... Ja, damals gab es noch Radio-Stationen, wo du Procol Harum, Ravi Shankar, "I am the walrus" und andere exotische Dinge h�ren konntest, dann wieder ein St�ck von Bach. Die Leute nahmen noch das gesamte breite Spektrum der Musik wahr und waren nicht nur auf einen Stil fixiert.

Atmo 2: "Das Summen des Nirvana" arrangiert vom Autor

Zitator (leicht verfremdete Stimme �ber Atmo):

In der Dunkelheit meiner Nacht werde ich ab und zu von dem fl�chtigen Schimmer des Nirvana ber�hrt, aber es erscheint mir nur so, wie es durch die Brillengl�ser anderer Leute erscheint. So wandere ich also in dem Morast meiner Verzweiflung. Und diese Verzweiflung wird um so schmerzhafter durch die Erkenntnis, da� alles, was ich bin, von mir selbst produziert wurde...

Die ganze Welt um mich herum - sogar die (scheinbar sichere) Decke der K�che - explodiert, f�llt ohne Warnung in sich zusammen. Nur ich selbst bin am Leben geblieben und wundere mich warum und wozu.

In einer Zeit wie dieser, die wahrscheinlich nur f�r mich selbst existiert, aber nichtsdestoweniger wirklich ist, wenn ich sie nur in die Kommunikation mit dir einbringe, und indem ich dir das erz�hle, gewinne ich alles f�r mich und kann meine Seele ertragen. Obwohl meine Worte vielleicht anma�end klingen und Dir die kriecherische Verlegenheit Deines Lebens bewu�t machen, la� mich in deine Erinnerung rufen, wie einst ein Pilger um eine Audienz beim Dalai Lama ersuchte. F�nf Jahre lang sollte er zun�chst in tiefer Meditation verbringen. Nach diesen f�nf Jahren wurde er wieder dem Dalai Lama vorgef�hrt. Der fragte ihn: "Also, mein Sohn, was m�chtest du wissen?" Der Pilger erwiderte: "Ich m�chte den Sinn des Lebens erkennen, Vater." Da l�chelte der Dalai Lama und sagte: "Ja, mein Sohn, das Leben ist wie ein Bienenstock, ist es nicht so?"

Atmo �bergeblendet in Musik 7 (2:24):

"Glimpses of Nirvana". (Brooker/Reid) Repertoire Rec. REP 4667-WY (Auszug) � LC 8065 - Take 7

Autor:

Das war "Glimpses of Nirvana" aus der zweiten, 1968 erschienenen Langspielplatte von Procol Harum: Shine on brightly".

O-Ton 7/ �bersetzung:

"Glimpses of Nirvana" ist ein Teil unserer 18 min�tigen Extravaganza mit dem Titel "In held twas in i" Nat�rlich hat dieses St�ck einen Anfang und es kommt zu einem Ende. Und im Anfang ist nichts, ein Vakuum; am Ende aber erheben wir uns in ein herrliches Licht. Es beginnt also mit "Glimpses of Nirvana", als einer Art grundlegendem Summen. Da war nichts und pl�tzlich erhebt sich etwas ins Sein. Das ist der Anfang der Sch�pfung. Und am Ende erreichen wir ein perlenbesticktes Tor. Ich glaube, solche Vorstellungen lagen in der Zeit. Die Leute meditierten und experimentierten mit Bewu�tseinserweiterung. Wir benutzten eine Sitar. Eine indische Frau h�rt man drauf spielen. Und ich spielte Koto, ein japanisches Instrument. Au�erdem h�rt man gregorianische Ges�nge. Es war alles schon enthalten, was heute die Weltmusik ausmacht.

Musik 8 (0:26):

"A salty dog 1969". (Brooker/Reid) � edel comp. Cub 9802 � 2. Take 3 � LC 2745 (Auszug)

Autor:

Sie h�ren einen Auszug aus der Originalfassung von Procol Harum�s "A salty dog", eine Aufnahme aus dem Jahr 1969. Es ist der meistgespielte Titel der Gruppe �berhaupt, und es gibt noch einige andere Versionen dieses Songs. Die eine wurde drei Jahre sp�ter 1972 mit dem Edmonton Symphony Orchester aufgenommen. Experten kritisierten die im Vergleich zur Studioversion mangelhafte Aufnahmetechnik, trotzdem war dieses Konzert mit dem Edmonton Symphonie Orchester der gr��te Langspielplattenerfolg der Gruppe �berhaupt. In den amerikanischen Billboards erreicht die Platte immerhin Platz 5. Vergleichen Sie selbst diese zweite Version von "A salty dog" mit der neuesten Version, die 1997 - 25 Jahre sp�ter - in einer kleinen s�denglischen Kirche mit akustischen Instrumenten aufgenommen und mit einem lateinischen Chorgesang erg�nzt wurde. A salty dog.

Musik 9 (1:11 Min. plus 1:22 Min.):

"A salty dog" -(Auszug) Edmonton Symphony Orchester (Chrysalis/Ariola Eurodisc 252675 LC 1626 --- Take ???)

verblendet mit

"A salty dog" (Auszug) Gary Brooker Ensemble. (GAZZA Rec. 001 --- no LC � Take 6) (Brooker/Reid)

Autor:

Nach dem Senkrechtstart im ersten Jahr ebbte der Erfolg sp�ter ab. Die britischen Fans nahmen es der Band �bel, da� sie sich haupts�chlich in den USA aufhielt. Au�erdem f�rderte es nicht gerade das Image der Gruppe, da� fast jedes Jahr die Musiker ausgewechselt wurden. Procol Harum: Das waren eigentlich nur Gary Brooker und Keith Reid. Gary war der musikalische Kopf, Keith blieb im Hintergrund und schrieb die Texte. Die anderen Musiker geh�rten zur Staffage.

Der Weggang von Matthew Fisher 1969 wirkte sich allerdings kontraproduktiv aus. Die Gruppe brauchte immerhin vier Jahre, bis sie 1973 mit ihrer technisch sehr aufwendig produzierten LP "Grand Hotel" k�nstlerisch wieder an alte Zeiten ankn�pfen konnte. Einer der Titel dieses Albums hei�t "Souvenirs of London". Mit seiner frischen Heiterkeit bildet dieses St�ck einen Kontrast zu den anderen melancholischer get�nten Songs.

Musik 9 (2:07):

"Souvenirs of London". (Brooker/Reid). Chrysalis CHS 2073 � LC ??? --- Take ???

Autor:

"Souvenirs of London" von Procol Harum, eine Aufnahme aus dem Jahre 1973. Diese "Souvenirs" gerieten bald zu Erinnerungen an Procol Harum. Zwar hatte die Band in den folgenden Jahren noch einige kleinere Achtungserfolge zu verzeichnen, doch die gro�en Zeiten waren vorbei. Seit Mitte der siebziger Jahre hatte sich die Musikszene deutlich ver�ndert.

O-Ton 8/ �bersetzung:

Wir schlitterten auf d�nnem Eis, (wie es ein Titel unserer letzten Langspielplatte zum Ausdruck bringt: "skating on thin ice".) Die Welt hatte sich ge�ndert. Disco und Punk waren die neuen Markenzeichen. Das, wof�r Procol Harum stand - ich meine eine sorgf�ltig und gef�hlvoll ausgefeilte Musik - war nicht mehr gefragt. Wir waren eben nicht so aggressiv, und wir ritten nicht auf der no future-Welle wie die Punker - nach dem Motto: Alles ist Schei�e. Unsere Musik war zu feinsinnig und kompliziert gewoben. Wir waren wie die Opfer des "Baumes und des Wurms", (eine Geschichte, die wir auf der B-Seite unserer letzten Langspielplatte erz�hlten.) Es fehlte nicht an musikalischen Ideen, aber die Manager und die Plattenfirma sa� uns im Nacken. Pl�tzlich wurden uns Rechnungen vorgelegt und nach den Verkaufsziffern gefragt. So beendeten wir also (vorl�ufig) das Procol Harum-Projekt mit unserer zehnten LP "Something magic". Wir verabschiedeten uns von der Szene. Danach ging jeder von uns eigene Wege. Es ist wahr, wir schlitterten auf d�nnem Eis. Skatin on thin ice.

Musik 10 (1:36 Min.):

Skating on thin ice. (Brooker/Reid) Essential Rec./ Castle Comm. ESM CD 293 --- Take 2.

Autor:

Skatin on thin ice. Dieser Titel markierte den vorl�ufigen Abschied der Procol Harum im Jahre 1977. In den folgenden Jahren versuchte sich Brooker an einer Solokarriere mit m��igem Erfolg. Dann zog er sich ganz ins Privatleben zur�ck und fr�hnte jahrelang nur noch seinem Hobby als Angler. 1991 kam es zu einem kurzfristigen Revival der Band. Die alten Freunde trafen sich nocheinmal und produzierten ein neues Album: "Prodigal Stranger" mit einigen sch�nen Songs im bekannten Stil. Da der Absatz der CD nicht den Erwartungen der Manager entsprach, k�ndigte die Plattenfirma kurzerhand den Vertrag. Diese Schmach hat die Band nicht verdient. Trotzdem gibt Gary Brooker nicht auf. Zusammen mit Superstars wie Peter Frampton, Ringo Starr und Jack Bruce tingelte er k�rzlich durch Europa. 1995 produzierte er mit dem Londoner Symphony Orchester die "symphonische Musik von Procol Harum". Der Titel des Projekts klingt ziemlich traurig: "The long goodbye", der lange Abschied einer Band, die sich nicht verabschieden will. Hier finden wir auch eine neue konzertante Version von "Pandoras Box", einer Komposition aus dem Jahre 1975.

Musik 11 (2:31 Min.):

Pandoras Box. (Brooker) RCA Victor/ BMG 09026 68029-2. LC 0316. Take 6.

Autor:

Sie h�rten die symphonische Version des Procol Harum-Titels "Pandoras Box" aus dem Jahre 1995. Irgendwie erinnert dieses St�ck an die Peer Gynts Suite von Grieg. Von Abschiedsstimmung ist hier nichts zu sp�ren. Im Gegenteil: Die "B�chse" von Procol Harum birgt noch immer Sch�tze. Oder mit den Worten Gary Brookers.

O-Ton 9 (ohne �bersetzung):

Procol Harum is not quite disappeared at all. It is still there in people�s hearts.

Zitator:

Procol Harum ist noch nicht ganz verschwunden. Die Band lebt weiter in den Herzen der Leute.