Kann man braune Thuja noch retten?

Ihre Thuja wird auf einmal braun? Nicht immer ist eine Krankheit Schuld. Zu viel Sonne im Sommer oder das Streusalz im Winter können ebenfalls dafür verantwortlich sein. Wie Sie herausfinden, was für die Braunverfärbung Ihrer Thuja verantwortlich ist, erfahren Sie hier.

Kann man braune Thuja noch retten?

Die Thuja gehört zu den Nadelgehölzen, obwohl sie als Zypressengewächs gar keine Nadeln besitzt.

Foto: iStock/Photo_Russia

Die Thuja, auch Lebensbaum genannt, wird bei uns als Heckenpflanze sehr geschätzt. Obwohl die Thuja als Zypressengewächs keine Nadeln besitzt, gehört sie zu den Nadelgehölzen. Sie besitzt sogenannte Schuppenblätter – kleine, eng am Trieb anliegende Blättchen. Der Lebensbaum als Hecke ist ein komplett blickdichter, immergrüner Sichtschutz aus Pflanzen. Sie wächst sehr schnell und ist außerdem winterhart. Obwohl der Lebensraum als robust gilt, kann er sich auch zum Sorgenkind entwickeln: Wenn die Thuja plötzlich braun wird abstirbt. Die gängigsten Ursachen für braune Triebe erläutern wir hier.

Die Verfärbung der Thuja im Winter

Zum Winter hin verfärben sich Lebensbäume, um sich dem extrem kalten und trockenen Wetter ihrer nordamerikanischen Heimat anzupassen. Also sorgen Sie sich nicht, wenn Ihre Thujahecke zum Winter rostbraun wird. Thuja-Wildarten, wie der Abendländische Lebensbaum oder der Riesen-Lebensbaum, zeigen sich in einer bronzefarbenen Winterfärbung. Zuchtformen verfärben sich weniger stark oder behalten sogar ihren grünen Farbton.

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Thuja wird braun: Daran kann es liegen

1. Streusalz

Wenn Ihre Thujahecke dicht an der Straße steht, kann sie bei der Verwendung von Streusalz Schaden erleiden. Die Thuja reagiert nämlich empfindlich auf Salz. Ein typischer Streusalzschaden ist die Verbräunung der Zweigspitzen im Bodenbereich der Pflanze. Hier ist die Salzkonzentration sehr hoch und die Thuja wird zudem noch von Spritzwasser getroffen. Bei durch Salz hervorgerufenen Schäden schneiden Sie die Pflanze am besten gründlich zurück und brausen sie danach ab. Durch eine gut gemeinte Wässerung verlagert sich das Salz in tiefere Bodenschichten.

2. Überdüngung

Die Thuja kann ebenfalls braun werden, wenn Sie zu viel Blaukorn gedüngt haben. Dieser Dünger sorgt nämlich ebenfalls dafür, dass sich der Salzgehalt im Bodenwasser erhöht.

Kann man braune Thuja noch retten?

Die rechtzeitige Identifikation der Krankheit ist ausschlaggebend für die erfolgreiche Bekämpfung.

Foto: iStock/Magdevski

3. Eingetrocknete Thuja-Triebe

Trockenheit bedeutet für alle Thuja-Arten nichts Gutes. Sie sprechen, wie andere immergrüne Pflanzen auch, verzögert auf den Wassermangel an. Die genaue Ursache für die eingetrockneten, gelbbraunen Triebe lässt sich dann nur noch vermuten. Sollten Sie Ihre Thujahecke einmal zu trocken gehalten haben, wässern Sie diese gründlich. Zusätzlich sollte der Boden gewissenhaft mit Rindenmulch bearbeitet werden – so schützen Sie die Hecke vor erneutem Austrocknen. Im Sommer ist es möglich, dass bei zu viel Sonne und zu wenig Wasser sporadische Blattverbrennungen auftauchen.

4. Saurer Boden schadet der Thuja

Ein zu hoher Gehalt von Mangan im Boden sorgt ebenfalls für braunschwarze Nadelverfärbungen bei der Thuja. Um den zu sauren Boden zu retten, vermengen Sie diesen zunächst mit kohlensaurem Kalk. Etwa drei Monate später mischen Sie noch reifen Kompost dazu und der Boden hat wieder ein ausgeglichenes Nährstoffverhältnis. Bevor Sie jedoch einfach so drauf los kalken, überprüfen Sie den pH-Wert des Bodens mit einem Test-Set aus dem Gartenfachmarkt.

Krankheiten an Blättern und Trieben

Die Thuja ist mehr oder weniger anfällig für verschiedene Pilzkrankheiten. Das Pestalotia-Triebsterben ist wohl am bekanntesten. Der Pilz Pestalotiopsis funerea ist ein Schwächeparasit. Für ihn charakteristisch ist das Absterben der Zweige von außen nach innen. Schwarzbraune, stecknadelkopfgroße, runde Fruchtkörper bilden sich auf den Trieben. Diese produzieren dann immer weiter Sporen des Pilzes.

Der Pilz Didymascella thujina löst die Schuppen- oder Nadelbräune aus. Hauptsächlich ältere Blattschuppen werden von dieser Krankheit betroffen. Auf den befallenen Schuppen erscheinen im Frühjahr dann runde bis ovale, braunschwarze Fruchtkörper. Auch diese bilden weitere Sporen und infizieren damit andere Pflanzen. Der Pilz breitet sich vorwiegend in Bereichen mit hoher Luftfeuchtigkeit aus und tritt deshalb häufiger an den unteren, im Schatten liegenden Teil der Thuja auf. Das Kabatina-Triebsterben ist eine andere weit verbreitete Krankheit der Lebensbäume. Dieser Pilz trifft meistens die jungen, weichen Triebspitzen und lässt diese absterben. Besonders empfindlich für diese Krankheit sind Pflanzen auf sauren Böden.

Durch das rechtzeitige Erkennen und konsequente Bekämpfung der Krankheiten stellen diese für die Thuja meist keine größeren Gefahren dar. Hierzu schneiden Sie die befallenen Pflanzen einfach zurück und behandeln diese im Abstand von zwei Wochen mit passenden Fungiziden. Um Pilzbefall vorzubeugen, sorgen Sie am besten schon bei der Einpflanzung dafür, dass der Boden humusreich und locker ist. Auch eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung ist hier von Bedeutung.

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Bei durch Salz hervorgerufenen Schäden schneiden Sie die Pflanze am besten gründlich zurück.

Foto: iStock/BasieB

Thuja-Wurzelfäule

Die gefährlichste Krankheit für die Thuja ist die Wurzelfäule. Das komplette Rindengewebe der Wurzeln wird von ihr zerstört. Anfangs färben sich die Triebe gelb, dann braun. Zum Schluss sterben die Thujas komplett ab. Junge Thujas überleben im Normalfall nicht einmal eine Saison mit der Wurzelfäule. Auch wenn anfangs nur einzelne Pflanzen in der Hecke betroffen sind, kann sich die Wurzelfäule sehr schnell ausbreiten. Deshalb sollten sie befallene Pflanzen umgehend aus der Hecke entfernen.

Auch hier ist die rechtzeitige Bestimmung der Krankheit ausschlaggebend für ihre erfolgreiche Bekämpfung. Mit Fungiziden können Sie gegen den Pilz vorgehen. Sie sollten vor der Neupflanzung jedoch den Boden austauschen, da sich die Pilzsporen sehr lange im Boden halten und so wiederum die neue Pflanze infizieren können. Der Wurzelfäule können Sie vorbeugen, indem Sie einen guten Boden für die Thujas anlegen und die Hecke gut pflegen.

Schädlinge an der Thuja

Durch das Fressen der Rinde von jungen Thuja-Trieben sorgt der Dickmaulrüssler für eine Verbräunung der Triebspitzen. Gegen ihn können Sie mit Nematoden vorgehen. Ebenfalls zu braunen Stellen an der Thuja führen die Larven der Thuja-Miniermotte. Sie frisst Gänge in die Blattschuppen. Um die Larven loszuwerden, schneiden Sie Ihre Hecke öfters zurück.

Im Gegensatz zum Thuja-Borkenkäfer richten diese Insekten im Normalfall aber keine größeren Schäden an. Er kann das Rindengewebe des Lebensbaum so stark beschädigen, dass dieser abstirbt. Ein sicheres Indiz für diesen Schädling sind kleine Bohrlöcher im Stamm. Wenn der Borkenkäfer eine Thuja-Pflanze erst einmal befallen hat, hilft hier nur noch ausgraben, häckseln und entsorgen – möglichst im Winter, da Sie so den überwinternden Käfer direkt mit entsorgen.

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Foto: iStock/dropStock

Kann eine braune Thuja wieder grün werden?

So wird die Thuja-Hecke wieder grün Sie schneiden einfach alle befallenen Triebe ab. Dabei dürfen Sie aber nicht hinter den grünen Bereich oder gar ins Altholz schneiden. Dort treibt der Lebensbaum nicht mehr aus und bleibt kahl. Ist der halbe Baum betroffen, lässt sich die Thuja häufig nicht mehr retten.

Was tun wenn eine Thuja braun wird?

Wässern Sie eine zu trocken gehaltene Thujahecke gründlich und mulchen Sie den Boden mit Rindenmulch, um ihn vor dem Austrocknen zu schützen. Wenn der Boden zu trocken ist, treten nach dem Rückschnitt im Juni bei starker Sonneneinstrahlung außerdem gelegentlich Blattverbrennungen auf.

Wann ist eine Thuja kaputt?

Die Thuja-Wurzelfäule tritt vor allem im Herbst auf und die Pflanzen sind nicht mehr zu retten.

Kann man Thuja radikal zurückschneiden?

Schonender ist es für Ihre Thuja-Hecke, wenn Sie über mehrere Jahre verteilt radikal schneiden. Dabei entfernen Sie nicht alles Grün auf einmal, sondern kürzen die grünen Triebe so weit wie möglich zurück. Es sollten noch einige wenige Zentimeter frischer Blättchen stehenbleiben.