Die 10 schnellsten Pferde der Welt

Diese Rasse ist Luxus auf vier Hufen und kostet schnell mal ein paar Millionen Euro. Kein Wunder, schließlich wurde Englisches Vollblut für die Galopprennbahn gezüchtet. Und damit auf Erfolg programmiert… 7 spannende Fakten über die schnellste Pferderasse der Welt.

Sie gelten als ausdauernd und leistungswillig, sind gleichzeitig nervös und hochsensibel. Doch das Englische Vollblut ist nicht nur aufgrund seines Charakter etwas ganz Besonderes. Auch seine Geschichte ist einzigartig. Denn diese Rasse entstand aus einem einzigen Grund: um zu gewinnen! Und genau das machen sie auch – und zwar auf den Galopprennbahnen auf der ganzen Welt.

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Ihre Gewinner-Gene sorgen auch dafür, dass Englische Vollblüter zu den teuersten Pferden der Welt gehören. Bei Auktionen erreichen sie Rekordsummen bis zu 23 Millionen Euro. Doch längst haben Englische Vollblüter auch abseits des Rennsports eine Fangemeinde. Denn nach der Sportkarriere sind sie mittlerweile beliebte Partner auf vier Hufen. So gibt es sie bei der Vielseitigkeit sowie auf Spring- und Dressurturnieren.

Wenn Du mehr über diese Pferde wissen möchtest – hier kommt das etwas andere Rasseporträt:

1. Gezüchtet, um zu siegen

Die Engländer sind rennverrückt? Definitiv! Und das schon ziemlich lange. Denn bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts gab es in Newmarket die ersten Pferderennen. Doch es dauerte noch ein paar hundert Jahre, bis daraus auch ein ganz großes Geschäft wurde – und eine eigene Rasse entstand.

Denn erst 1791 wurde das erste Gestütbuch herausgegeben. In den General Stud Books wurden damals die Stammbäume von 387 Stuten vermerkt, die alle Nachkommen von den drei Stammvätern des Englischen Vollbluts waren. Übrigens: Wer heute in dieses Buch will, muss nachweisen können, dass die Vorfahren der letzten acht Generationen des Vollblüters ebenfalls Vollblüter waren. Die Größe ist eher Nebensache – ein Englisches Vollblut kann zwischen 1,50 und 1,70 Metern groß sein.

Übrigens: Das Englische Vollblut wird im Englischen „thoroughbred“ genannt – also durchgängig gezüchtet. Im französischen heißt es „pur sang“ – reines Blut. Und das hat seinen Grund: Die Vollblüter von heute werden seit rund 30 Generationen rein gezüchtet. Die Stammbäume mütterlicherseits jedes Vollbluts lassen sich bis in das 17. Jahrhundert zurückführen.

2. Nur drei Hengste gelten als Stammväter

Für die Zucht des Englischen Vollbluts wurden heimische Stuten, vor allem Galloway-Ponys und Stuten des Königshauses, mit knapp 100 orientalischen Hengsten gekreuzt. Und obwohl es so viele Hengst zu Zuchtbeginn um 1750 gab, gelten lediglich drei von ihnen als Stammväter:

  • Byerley Turk, vermutlich ein Achal-Tekkiner,
  • Darley Arabian, vermutlich ein arabisches Vollblut sowie
  • Godolphin Arabian, vermutlich ein Berber.

Heute sind diese drei Hengste bei mindestens 80 Prozent aller Vollblüter der Welt als Vorfahren zu finden. Vor allem Darley Arabian hat sich dabei durchgesetzt. Zu seinen Nachkommen gehört auch der 1764 geborene Eclipse. Er war zu seiner Zeit ein echter Star auf vier Hufen: Mit 18 Siegen  Stück war er damals das erfolgreichste Rennpferd.

Die 10 schnellsten Pferde der Welt
Foto: pixabay.de/GrahamlKemp (Symbolfoto)

3. Englisches Vollblut: Eine Rasse, drei Typen

Rennpferd ist gleich Rennpferd? Von wegen! Beim Englischen Vollblut gibt es gleich drei Typen. Der sogenannte „Stayer“ ist eher großrahmig und wird vor allem für die Langstreckenrennen gezüchtet. Der sogenannte „Sprinter“ ist muskulöser, kompakter und kleiner und wird entsprechend auf kürzeren Rennstrecken eingesetzt. Und dann gibt es noch den „Steepler“, der vor allem für die Hindernisrennen gezüchtet wird. Diese Pferde sind eher grobknochig und gelten als spätreif. Diese Rennen sind übrigens sehr umstritten: Sie haben eine hohe Unfallquote und ein hohes Verletzungsrisiko für die Pferde.

4 Ein bisschen Englisches Vollblut steckt in vielen Rassen

Das Englische Vollblut gilt als Krone der Pferdezucht. Kein Wunder also, dass auch andere Rassen gerne von ihrem Glanz profitieren. Vor allem nach dem zweiten Weltkrieg griffen auch in Deutschland viele Züchter auf die „Renner“ zurück. Durch sie wurden aus schweren Arbeitspferden moderne Sportpferde. Darunter war auch „Ladykiller xx“, der als Rennpferd nur mäßig erfolgreich war. Doch als Vererber wurde er bei den Holsteinern genutzt. Mit großem Erfolg: Seine bekanntesten Söhne sind Landgraf I und Lord.

Und auch bei den Hannoveranern war mit Der Löwe ein Englisches Vollblut ein wichtiger Veredler.

5. Nur Rennpferd? Von wegen!

Die können nur schnell laufen? Wer das über das Englische Vollblut sagt, irrt sich! Denn in den Pferden steckt viel mehr. Das bewies zum Beispiel der Hengst Brillant. Er wurde 1952 Dritter im Deutschen Galoppderby und kam dann zu Rosemarie Springer. Sie gewann mit ihm 1960 und 1961 die Deutsche Meisterschaft Dressur der Damen. Auch Josef Neckermann ritt den Hengst. Und Willi Schultheis gewann mit ihm das Deutsche Dressurderby in Hamburg.

Und auch Fritz Thiedemann setzte auf ein Englisches Vollblut: 1952 gelang es ihm, sowohl im Springen (Einzel) als auch in der Dressur (Mannschaft) jeweils eine olympische Medaille zu holen. In der Dressur ritt er dabei mit dem Vollblüter Chronist zu Bronze.

6. Rekorde – auch für die Ewigkeit

Das Englische Vollblut gilt als schnellste Pferderasse der Welt. Kein Wunder, schließlich schaffen die Galopper durchaus mehr als 60 Kilometer pro Stunde auf der Rennbahn, auf kurzer Distanz wurden sogar schon mehr als 70 Kilometer pro Stunde gemessen. Da war es doch klar, dass ein Englisches Vollblut auch ins „Guinness-Buch der Rekorde“ kommt: 2008 bekam Winning Brew (zu Deutsch etwa „Sieger-Gebräu“) den Eintrag als das schnellste Pferd der Welt. Die Stute galoppierte auf einer Strecke von 402 Metern mit 70,76 Kilometern pro Stunde über die Rennbahn.

Ein anderes Englisches Vollblut schaffte einen Sprung für die Ewigkeit. Da der in Chile geborene Hengst auf der Rennbahn nicht erfolgreich war, kam er zu Kavallerie. Doch auch dort fiel er durch – er war zu aufbrausend und nervös. Der Zufall rettete ihn: Beim Freilauf sprang er mühelos über einen zwei Meter hohen Zaun – und so begann seine einzigartige Karriere. Der Höhepunkt: Am 5. Februar 1949 überwand Huaso mit seinem Reiter, dem chilenischen Offizier Alberton Larraquibel, in Santiago 2,47 Meter – ein Weltrekord, der bis heute gilt!

Lohn für diese Leistung: Danach durfte Huaso, damals immerhin schon stolze 16 Jahre alt, in Rente und genoss noch 13 Jahre das Gras der Weide.

7. Geschichten, die um die Welt gingen

Auch im Kino sind Englische Vollblüter Gewinner. Genauer: ihre Geschichten. Dazu gehört zum Beispiel der Disney-Film „Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende“ von 2010. Vorbild für die Geschichte war das Englische Vollblut Secretariat, der auch das Leben von Helen „Penny“ Chenery veränderte. Sie stand nämlich vor der Entscheidung, die Pferdezucht ihrer Eltern zu verkaufen oder sie selbst weiterzuführen. Sie riskierte alles und entdeckte einen echten Champion in ihrem Stall. Secratariat wurde zweimal zum Pferd des Jahres gewählt und wird noch heute von vielen als das beste Rennpferd aller Zeiten bezeichnet.

Drei Jahre später sorgte wieder ein Englische Vollblut für volle Kinosäle: „Seabiscuit“. Der Film erzählt die Geschichte des Englischen Vollbluts, dessen Rennkarriere erst einmal nicht glänzend begann. Der damalige Erfolgstrainer Jim Fitzsimmons hielt ihn für zu faul. Schließlich kaufte der Autohändler Charles Howard Seabiscuit – für gerade mal 8.000 Dollar.

Und dann geschah das Unglaubliche: Unter dem Jockey Red Pollard zeigte der Hengst sein Kämpferherz und wurde zum erfolgreichsten Rennpferd seiner Zeit. Da Seabuiscuit auch in scheinbar ausweglosen Situationen siegte, liebte ihn die Presse. So wurde er zum Symbol der Hoffnung für viele Amerikaner.

Was sind die schnellsten Pferde der Welt?

Das Englische Vollblut gilt als schnellste Pferderasse der Welt. Kein Wunder, schließlich schaffen die Galopper durchaus mehr als 60 Kilometer pro Stunde auf der Rennbahn, auf kurzer Distanz wurden sogar schon mehr als 70 Kilometer pro Stunde gemessen.

Wer ist das schnellste Rennpferd der Welt?

Das schnellste Pferd ist bisher das Rennpferd „Big Racket“. 1945 wurde die Geschwindigkeit von 69,62 Kilometern/Stunde gemessen. Zum Vergleich: ein Warmblut kommt im Renngalopp durchschnittlich auf 36 Kilometer in der Stunde.

Was ist das beste Rennpferd der Welt?

Secretariat (* 30. März 1970; † 4. Oktober 1989) war ein US-amerikanisches Rennpferd, das von vielen als das beste Rennpferd aller Zeiten angesehen wird.

Was ist die stärkste Pferderasse der Welt?

Das stärkste Pferd schaffte es, 44.211 Kilogramm zu ziehen. Das gelang dem Brauereipferd „Monti“ im Jahr 1984. Die schwerste Pferderasse der Welt ist der belgische Brabant. Vertreter dieser Rasse bringen bis zu 1.400 Kilogramm auf die Waage, „Brooklyn Supreme“ wog sogar 1.452 Kilo.