Blutdruck oberer und unterer wert fast gleich

Synonyme: RR-Amplitude, Pulsdruck, Pulsamplitude

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Definition
  • 2 Hintergrund
  • 3 Physiologie
  • 4 Abweichungen
    • 4.1 Vergrößerte Blutdruckamplitude
    • 4.2 Verminderte Blutdruckamplitude
  • 5 Klinik

1 Definition

Die Blutdruckamplitude ist die Differenz zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck. Bei einem Blutdruck von beispielsweise 140/90 mmHg beträgt die Blutdruckamplitude also 50 mmHg.

2 Hintergrund

Die Blutdruckamplitude wird auch als Pulsdruck oder Pulsamplitude bezeichnet. Sie ist proportional zum Schlagvolumen und umgekehrt proportional zur Compliance der Aorta. Das Integral der Blutdruck-Zeit-Kurve ist das Produkt aus mittlerem arteriellen Blutdruck (MAD) und Zeit oder auch der Quotient aus MAD und Herzfrequenz.

3 Physiologie

Die Höhe der Blutdruckamplitude wird maßgeblich durch die Gefäßelastizität, das Schlagvolumen und die Dauer der Diastole bestimmt. Physiologischerweise dehnen sich die herznahen Gefäße während der Systole aus und führen durch ihre Windkesselfunktion zu einer Reduzierung der Blutdruckamplitude zwischen Systole und Diastole. Eine verringerte Gefäßelastizität v.a. der Aorta und der großen Arterien bedingen im Umkehrschluss eine erhöhte Blutdruckamplitude. Einen ähnlichen Effekt hat die Vergrößerung des Schlagvolumens, wenn die Windkesselfunktion der großen Arterien ausgeschöpft ist.

4 Abweichungen

Die normale Blutdruckamplitude beträgt in Ruhe etwa 40 mmHg. Der Wert kann entweder vergrößert oder vermindert sein. Dabei ist zu beachten, dass eine größere Blutdruckamplitude unter körperlicher Belastung physiologisch ist. Werte bis zu 65 mmHg gelten als normal, bis zu 75 mmHg als "leicht erhöht". Ab 75 mmHg ist die Blutdruckamplitude "moderat" erhöht, bei mehr als 90 mmHg "stark erhöht". Mit jeder Pulsdruck-Steigerung um 10 mmHg steigt das kardiovaskuläre Risiko um etwa 20 Prozent.

4.1 Vergrößerte Blutdruckamplitude

Ursachen für eine vergrößerte Blutdruckamplitude sind u.a.:

  • Arteriosklerose der großen Gefäße
  • Aorteninsuffizienz
  • Ductus Botalli apertus
  • Periphere Shunts
  • Aortendissektion
  • Periphere Vasodilatation (Nitratgabe)
  • Hyperthyreose
  • Anämie
  • Schwangerschaft
  • Erhöhter intrakranieller Druck

4.2 Verminderte Blutdruckamplitude

  • Aortenstenose
  • Herzinsuffizienz
  • kardiogener Schock

Bei einem Widerstandshochdruck (arterielle Hypertonie) ist die Blutdruckamplitude in der Regel nicht verringert.

5 Klinik

Eine hohe Blutdruckamplitude erhöht das kardiovaskuläre Risiko, da sie in den Blutgefäßen zu vermehren Scherkräften führt. Dadurch wird ein Aufreißen arteriosklerotischer Plaques begünstigt.

Diese Seite wurde zuletzt am 15. März 2021 um 08:08 Uhr bearbeitet.

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Blutdruck oberer und unterer wert fast gleich
Blutdruck oberer und unterer wert fast gleich
Bei der Bewertung der Blutdruckwerte setzt derzeit ein Umdenken ein. W�hrend jahrelang der diastolische Blutdruck im Mittelpunkt des Interesses stand, mehren sich nun Hinweise darauf, dass die Gef�hrdung des Patienten vor allem vom systolischen Blutdruck abh�ngt.
Riskant f�r den Patienten scheint insbesondere eine hohe Blutdruckamplitude, also ein hoher Pulsdruck zu sein, wie Dr. Siegfried Eckert (Bad Oeynhausen) darlegte. Der �pulse pressure� erlaube besonders bei �lteren Patienten bessere Hinweise auf das kardiovaskul�re Risiko, weil er sowohl den unteren als auch den oberen Blutdruckwert ber�cksichtige.
Ermittelt wird der Pulsdruck als Differenz zwischen dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck, wobei Werte bis zu 65 mm Hg als normal gelten. Dar�ber sei von einem �leicht erh�hten�, ab 75 mm Hg von einem �moderaten� und bei mehr als 90 mm Hg sogar von einem �stark erh�hten� Pulsdruck auszugehen. Halte man sich vor Augen, dass mit jeder Pulsdruck-Steigerung um 10 mm Hg die Gefahr kardiovaskul�rer Komplikationen um 23 Prozent steige, so sei klar, dass ein erh�hter pulse pressure zumindest ein starker Risikomarker f�r kardiovaskul�re Komplikationen sei, berichtete Eckert.
Die Ursache d�rfte in den bei hoher Blutdruckamplitude im Gef�� wirksamen Scherkr�ften liegen. Diese scheinen � erl�uterte Eckert � ein Aufrei�en vorbestehender arteriosklerotischer Plaques zu erleichtern und damit einen Herzinfarkt zu beg�nstigen. Die Plaqueruptur l�uft dabei nach einem etwas anderen Mechanismus ab als sonst gewohnt.
Denn w�hrend Plaques normalerweise von der Schulter her aufrei�en, kommt es unter hohem Pulsdruck eher zu einem Aufrei�en von der Mitte der L�sion aus. �Es handelt sich um einen zus�tzlichen Mechanismus der Plaqueruptur�, berichtete Eckert. Betroffen sind nicht nur relativ neu entstandene vulnerable Plaques, auch vermeintlich stabile Plaques k�nnen unter den gro�en Druckschwankungen bei hoher Blutdruckamplitude ein- oder regelrecht aufrei�en. Dem sollte therapeutisch Rechnung getragen werden.
Mit Telmisartan auch den Pulsdruck senken
Nicht alle Antihypertonika haben vergleichbar gute Effekte auf den Pulsdruck. Studien weisen darauf hin, dass Calciumantagonisten, Diuretika und ACE-Hemmer g�nstigere Effekte auf die Gef��elastizit�t haben als Betablocker. Als einen geeigneten Wirkstoff, der nachhaltig den Pulsdruck beeinflusst, stellte Dr. Gunther Claus (Melsungen) Telmisartan vor, das als Kinzalmono� und Kinzalkomb� (kombiniert mit 12,5 mg Hydrochlorothiazid) im Handel ist. Der AT1-Antagonist bewirke Studien zufolge eine signifikante Senkung der Pulswellengeschwindigkeit, was ein Ausdruck daf�r sei, dass sich die bei Hypertonikern erh�hte Gef��steifigkeit wieder bessert.
Studien zeigen, dass der AT1-Blocker generell zu einer ausgepr�gten Blutdrucksenkung f�hrt. So wurde in einer Untersuchung bei 818 Hypertonikern durch eine Monotherapie mit 80 mg des Wirkstoffs eine Blutdrucksenkung von im Mittel 15,4 mm Hg systolisch und 11,5 mm Hg diastolisch erwirkt, was zugleich eine Reduktion des Pulsdrucks bedingt. Bei der Kombinationstherapie wurden die Druckwerte um 23,9 mm Hg systolisch und um 14,9 mm Hg diastolisch gesenkt.
�Die Responderraten waren mit 85 Prozent vergleichsweise hoch�, sagte der Wissenschaftler. Mit Tagestherapiekosten von 0,9 Cent pro gesenktem mm Hg l�sst sich mit Telmisartan in der Praxis eine ausgesprochen �konomische Therapie der Hypertonie realisieren. Christine Vetter

Pressekonferenz �Verminderte Gef��elastizit�t � Risikomarker oder bereits Risikofaktor?� in der Deutschen Sporthochschule in K�ln, Veranstalter: Bayer Vital

Wie hoch darf der Unterschied zwischen Systole und Diastole sein?

Ermittelt wird der Pulsdruck als Differenz zwischen dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck, wobei Werte bis zu 65 mm Hg als normal gelten. Darüber sei von einem „leicht erhöhten“, ab 75 mm Hg von einem „moderaten“ und bei mehr als 90 mm Hg sogar von einem „stark erhöhten“ Pulsdruck auszugehen.

Was bedeutet eine kleine Blutdruckamplitude?

Die normale Blutdruckamplitude beträgt in Ruhe etwa 40 mmHg. Der Wert kann entweder vergrößert oder vermindert sein. Dabei ist zu beachten, dass eine größere Blutdruckamplitude unter körperlicher Belastung physiologisch ist. Werte bis zu 65 mmHg gelten als normal, bis zu 75 mmHg als "leicht erhöht".

Welches ist der wichtigere Wert beim Blutdruck?

Mediziner in Deutschland sprechen von Bluthochdruck (Hypertonie) ab einem Wert höher als 140 mmHg. Sinkt der Blutdruck unter 105 mmHg, handelt es sich um Blutniederdruck (Hypotonie). Als optimal gilt ein Blutdruckwert von unter 120 (systolisch) und unter 80 (diastolisch).

Was bedeutet hohe Blutdruckamplitude?

Studien1 belegen, dass das kardiovaskuläre Risiko ansteigt, wenn der Pulsdruckwert dauerhaft größer als 65 mmHg liegt. Der Druckunterschied zwischen Systole und Diastole wird als Pulsdruck, Pulsamplitude oder Blutdruckamplitude bezeichnet. Je höher der Pulsdruck ist, desto starrer sind die Gefäße.