Anruf von microsoft computer wurde gehackt

Jemand ruft an und behauptet, für den Microsoft-Support zu arbeiten: Es gebe da ein Problem am Rechner. Diese jahrealte Masche gefährdet derzeit wieder allzu gutgläubige Computernutzer. Was dagegen hilft.

06.04.2022, 15.31 Uhr

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Anruf von microsoft computer wurde gehackt

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Mit dem Telefon am Rechner: Bloß keine privaten Daten herausgeben

Foto: Christin Klose / dpa-tmn

Manche Betrugsmaschen werden offenbar nie alt. Die Verbraucherzentrale Bremen warnt derzeit mal wieder vor Kriminellen, die sich am Telefon als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Microsoft-Supports ausgeben. Bei ihren Abzockanrufen setzen die Betrüger darauf, dass in fast jedem Haushalt ein Windows-Computer steht. Das ist der psychologische Türöffner für die Kriminellen, wenn sie etwa fälschlich behaupten, der Rechner der angerufenen Person sei virenverseucht oder seine Lizenzen für Microsoft-Produkte seien angeblich abgelaufen.

Ganz gleich was die Anrufer einem erzählen oder was in Nachrichten steht, die man geschickt bekommt: Ohne Zustimmung seiner Kundinnen und Kunden rufe Microsoft weder an noch verschicke das Unternehmen E-Mails, erklären die Verbraucherschützer. Es frage auch keine persönlichen Daten am Telefon ab, schon gar keine Bankdaten.

Wenn jemand nicht gleich auflegt – was für Angerufene die einfachste Gegenwehr ist –, haben die Kriminellen schon einen Teilerfolg erzielt, warnt die Verbraucherzentrale Bremen. Das Ziel der Betrüger sei es, die Angerufenen in ein Gespräch zu verwickeln und in der Leitung halten. Dabei gehe es ihnen darum, sensible Informationen wie E-Mail-Adressen und Kontodaten zu gewinnen, aber auch darum, ihr Opfer dazu zu bringen, eine Fernwartungssoftware zu installieren.

Dabei schrecken die Kriminellen den Verbraucherschützern zufolge auch vor Drohungen nicht zurück. Angerufene sollten sich von so etwas aber keinesfalls einschüchtern lassen. Auch in diesem Fall hilft eins: Auflegen. So entgeht man noch mehr Ärger.

Unbedingt Notizen machen

Ist so eine Fernwartungssoftware erst einmal auf dem Rechner, können die Betrüger diese nutzen, um Schadsoftware wie Trojaner zu installieren oder um Daten abschöpfen. Ebenso können sie das Gerät sperren oder verschlüsseln und dann für die Freigabe Geld vom Nutzer erpressen.

Wer bereits Daten preisgegeben oder im Auftrag Dritter Software installiert hat, sollte den Betrugsfall bei der Polizei anzeigen, raten die Verbraucherschützer. Wichtig sei, dass man sich dafür den Namen des angeblichen Anrufers, den Namen der angeblichen Firma, Datum und Uhrzeit sowie den vorgeblichen Grund des Anrufs und die Telefonnummer des Anrufers notiert habe.

Mit denselben Angaben können und sollten belästigende Anrufe, aber auch unerlaubte Werbeanrufe zudem der Bundesnetzagentur gemeldet werden . Die kann auf Basis solcher Meldungen Rufnummern sperren oder auch Unternehmen mit Strafen belegen.

Hatten Sie auch schon einmal einen Microsoft-Mitarbeiter am Telefon, der Ihnen helfen wollte, Viren von Ihrem Computer zu löschen? Achtung, hier sind Betrüger am Werk! Am Ende werden Sie nur zur Kasse gebeten! Immer wieder melden sich Betroffene bei uns.

Anruf von microsoft computer wurde gehackt

© Minerva Studio - Fotolia.com

Das Wichtigste in Kürze

  1. Vermeintliche Microsoft-Mitarbeiter wollen Verbraucherinnen und Verbraucher angeblich dabei unterstützen, ihren Computer von Viren und Trojanern zu befreien.
  2. Mittels einer Software verschaffen sich die Betrüger Zugang zu den Rechnern und verlangen für ihre „Dienstleistung“ bis zu 250 Euro.
  3. Betroffene sollten ihren Computer schnell vom Netz trennen und ihn überprüfen lassen, Passwörter ändern und Strafanzeige bei der Polizei erstatten.

Stand: 27.09.2021

Immer wieder erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher angeblich Telefonanrufe von Microsoft. Die vermeintlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen helfen, ein Computerproblem zu beheben. Doch am Ende werden die Betroffenen nur zur Kasse gebeten. Die Masche ist bekannt als „Microsoft-Technical-Support Calls“.

Angerufen und abgezockt von Microsoft?

Die Anrufer behaupten, dass die persönlichen Computer der Verbraucherinnen und Verbraucher beispielsweise mit Viren oder Trojanern infiziert sind und sie diese Computerprobleme beheben sollen. Folgt man den Anweisungen per Telefon und spielt eine Software zur Fehlerbehebung auf den PC, erhalten die Betrüger direkten Zugang zu dessen Computer.

Gut zu wissen

Oft sprechen die Anrufer Englisch mit einem Akzent oder nur gebrochenes Deutsch. Zusätzlich zu den Fake-Anrufen nutzen die Betrüger mittlerweile auch vermehrt E-Mails, infizierte Webseiten und Pop-ups.

Opfer sollen bis zu 250 Euro für eine angebliche Reparatur überweisen. Wird nicht gezahlt, drohen die Täter mit dem Löschen von Computerdaten, sperren den Zugriff oder kapern den Rechner gänzlich und verschaffen sich Zugang zu sensiblen Daten wie Kontoverbindungen und Passwörtern. So schilderte uns Frau S. aus Hamburg ihre Erlebnisse wie folgt:

„Heute habe ich bis 16 Uhr allein 5 Anrufe erhalten, die angeblich von Windows sind. Vor ein paar Monaten war ich darauf reingefallen, hatte den Anruf angenommen, die Anrufenden angebliche schädliche Viren von meinem Computer entfernen lassen. Zum Glück habe ich keine Visacard, so dass ich keine Bankverbindung angeben konnte. Aus Ärger wurde mein PC mit einem Passwort gesperrt. Ich musste ihn in einen Computerladen bringen, wo man die Dateien gottlob sichern konnte. Aber es war selbst für die Profis in dem Laden nicht ganz einfach. Nun sind die Kriminellen also wieder aktiv.“

Microsoft ruft Verbraucherinnen und Verbraucher eigenen Angaben zufolge niemals unaufgefordert an, um schadhafte Geräte zu reparieren. Selbst auf offizielle Support-Anfragen erfolgen Hilfestellungen fast ausschließlich per E-Mail. Neben der Erstattung einer Strafanzeige können Sie auch Microsoft direkt über den Vorfall informieren.