Als hitler das rosa kaninchen stahl film

Germany, Switzerland, Czech Republic , 2019 / 119 min / Deutsche Originalfassung / Drama, Historienfilm

Die Neuverfilmung von Judith Kerrs Bestseller von 1971 über die Flucht ihrer Familie aus Nazi-Deutschland.

Der Abschied von Berlin fällt Anna schwer. Welches Kuscheltier soll sie mitnehmen? Warum darf ihre geliebte Haushälterin Heimpi nicht mit in die Schweiz? Und wie lange wird Annas Familie wegbleiben müssen? Dass die jüdische Familie nicht länger bleiben kann, ist hingegen klar. Seitdem Adolf Hitler vor ein paar Tagen zum Reichskanzler ernannt wurde und den Nationalsozialisten die Macht in Deutschland übertragen wurde, hat sich die politische Lage zugespitzt. Als bekannter Kritiker der Nationalsozialisten ist Annas Vater besonders in Gefahr. So sucht die Familie erst einmal Zuflucht in einem kleinen Dorf in der Schweiz. Aber die Hoffnung auf bessere Zeiten wird bald zerschlagen. Kaum hat sich Anna eingelebt, wird sie ein weiteres Mal mit ihrer Familie umziehen müssen.

„Ein schön gestalteter Film, nachdenklich und gefühlvoll, vorzüglich besetztes Schauspielerkino für Jung und Alt. […] Die Geschichte des kleinen Mädchens […] ergreift. Caroline Link bringt sie in einem ruhigen, aber doch fesselnden Erzählfluss auf die Leinwand; sie überlädt ihre junge Hauptdarstellerin nicht, sondern stellt ihr, auch in den Nebenrollen, glänzende Schauspieler zur Seite“ Thomas Morawitzky, Stuttgarter Zeitung, 25/12/2019

„Oliver Masucci in der Rolle von Annas Vater ist das schauspielerische Zentrum des Films. Er spielt Arthur Kemper berührend zwischen Müdigkeit, Hoffnung, Resignation und dem erkennbar pädagogischen Optimismus eines Menschen, der seinen Kindern Halt geben will. Caroline Link gelingt es zu zeigen, welche Anpassungsarbeit es erfordert, diesen Halt im Haltlosen immer wieder neu zu finden.“ Katja Nicodemus, NDR, 10/01/2020 

„Buch und Film brechen damit die großen Ereignisse auf die Lebenswelt von Kindern herunter. […] Als Hitler das rosa Kaninchen stahl [ist] einer der eindrucksvollsten jüngeren Filme, die sich darum bemühen, sensibel, kindgerecht und ehrlich über die NS-Zeit zu erzählen.“ Stefan Stiletto, Filmdienst, Dezember 2019

„Caroline Link […] hat mit Als Hitler das rosa Kaninchen stahl nun eine neue, erfreulich nah an der Vorlage bleibende, aufgrund der Flüchtlingssituation aber dennoch erstaunlich aktuell wirkende Version geschaffen.“ Oliver Kube, Filmstarts.de, Dezember 2019

„Die beeindruckende Kraft und Wirkung des Films liegt vor allem darin, dass die Kempers als eine deutsche Familie porträtiert werden. Von den Nazis als Juden ausgegrenzt und verfolgt, sehen sie sich selbst aus der Mitte der Gesellschaft herausgerissen, die ihre ist, die viel eher ihre ist, als diejenige der Faschisten. Mit der verwunderten, vom Verlust des Berliner Lebensumfelds verwundeten Anna fragt sich auch das Publikum, aufgrund welcher Logik, mit welchem Recht so etwas geschehen kann.“ Bianka Piringer, Kino-Zeit, Oktober 2019

„Caroline Link hütet sich davor, die Fluchtgeschichte der Kempers allzu eng mit heutigen Flüchtlingsgeschichten zu assoziieren. Judith Kerr hat stets betont, dass sie als Kind die Dramatik der damaligen Ereignisse nicht begriffen hat, und so verzichtet auch der Film auf Naziaufmärsche oder Hitleransprachen und beobachtet die historischen Geschehnisse ganz konsequent aus Annas Sicht. Auf diese Weise erreicht der Film auch ein jüngeres Publikum, für das bisher noch kaum ein adäquates Angebot zur Auseinandersetzung mit dem Thema existiert.“ Katrin Hoffmann, epd Film, 23/12/2019

„Als Hitler das rosa Kaninchen stahl erzählt von den ersten Jahren des NS-Regimes, ohne auf stereotype Bilder zurückzugreifen. Historische Ereignisse werden eher am Rande erwähnt, aber nicht gezeigt. Insgesamt geht es dem Film weniger darum, eine Vielzahl an Fakten zu vermitteln, als vielmehr am Schicksal einer konkreten Familie zu zeigen, wie sich das Leben damals angefühlt haben mag und welche Auswirkungen die politischen Veränderungen im Einzelfall haben konnten. […] Auf universelle Art macht Als Hitler das rosa Kaninchen stahl am Beispiel des Schicksals von Anna und ihrer Familie die Situation von Menschen auf der Flucht spürbar. […] So kann er zum einen als Anregung dienen, sich mit der Situation von Menschen auf Flucht ganz allgemein zu beschäftigen, zum anderen bietet er bereits jüngeren Schüler*innen die Möglichkeit, etwas über das NS-Regime zu erfahren und historische Fakten zu vermitteln.“ Stefan Stiletto, Vision Kino, 21/12/2019

„Von Caroline Link neu und brillant verfilmt: Judith Kerrs Kinderbuch Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. […] Das zunehmende Grauen in Deutschland wird bei dieser Reise ins Exil zwar an keiner Stelle gezeigt, hallt jedoch zu jedem Moment in der Familie wider: als vage Stimmung der Bedrohung, als Ungewissheit, was als Nächstes kommt, als verschlüsselte Postkarte aus der Heimat oder, im Falle der neunjährigen Anna und des zwölfjährigen Max, als andauerndes Heimweh und das Gefühl, erwachsener sein zu müssen, als man eigentlich ist. Die Regisseurin Caroline Link (Nirgendwo in Afrika, Der Junge muss an die frische Luft) versteht es, ihren Film so zu inszenieren, dass er sowohl für Kinder wie für Erwachsene funktioniert.“ Nina Pauer, Die Zeit, 17/12/2019 

„Kein dämonischer ‚Führer‘ tritt hier auf, und keine Nazikolonnen marschieren durchs Bild. ‚Ich wollte nicht diese schon tausendmal gezeigten Szenen‘, sagt die Regisseurin […] ,Keine verkleideten Komparsen als blonde, hochgeschorene, grimmig schauende SA-Schläger! […] Judith Kerr lässt die Täter nicht eigens auftreten. Die Bedrohung bleibt trotzdem im Hintergrund immer präsent‘, betont Caroline Link. […] [Die] neunjährige Hauptdarstellerin Riva Krymalowski ist als Judith Kerrs Alter Ego von Anfang an eine Wucht.“ Peter von Becker, Der Tagesspiegel, 16/12/2019

Warum heißt der Film Als Hitler das rosa Kaninchen stahl?

In der Begründung heißt es, Als Hitler das rosa Kaninchen stahl sei ein insbesondere auf die Filmerfahrungen eines jüngeren Publikums zugeschnittener Film, der nicht nur die NS-Zeit und den Holocaust thematisiert, sondern vor allem auch Flucht, Vertreibung und Heimatlosigkeit: „Themen, die heute mehr denn je zu ...

Wo kann man den Film als Hitler das rosa Kaninchen stahl sehen?

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Ist das Buch Als Hitler das rosa Kaninchen stahl eine wahre Geschichte?

Das Kinder- und Jugendbuch mit autobiografischen Zügen galt lange Zeit als Standardwerk für den Schulunterricht zur Einführung in das Thema Anfänge des Dritten Reiches und Flüchtlingsproblematik. 1974 wurde der Roman mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis als „herausragendes Kinderbuch“ ausgezeichnet.

Was symbolisiert das rosa Kaninchen?

Hitlers Raubzug in Annas Kinderzimmer symbolisiert die Gewalt und den Schrecken dieser unruhigen Zeit – die Gegenwart. Der Verlust des rosa Kaninchens steht als Metapher für die den Verlust der Heimat – die Vergangenheit, und der neue Stoffhund für die Zukunft.