Alle menschen sind gleich dickmanns

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Der Einkaufswagen der Beiden war gut gefüllt. Die Mutter bat ihren Sohn noch eine Packung Klopapier zu holen. Der Junge kam zurück und warf eine Familienpackung Klopapier auf den Wagen. Im letzten Moment konnte die Mutter die Eierpackung auffangen, die ebenso wie die Spaghetti und die Mini-Schokoküsse, dem außergewöhnlichen Wurfgeschoss im Wagen Platz machten und schwungvoll durch die Luft flogen. 

Plötzlich stand der Junge mit großen Augen und offenen Mund da und zeigte mit seinem Finger auf ein dunkelhäutiges und offensichtlich gehbehindertes Mädchen: "Die ist ja ganz schwarz und kann nicht richtig laufen, Mama!".  

Mit hochrotem Kopf, brachte die Mutter des Jungens nur ein Wort heraus: "Kinder!". Sie zuckte verlegen mit den Schultern. "Schon gut", sagte die Mutter des Mädchens und ging mit ihrer Tochter an ihnen vorbei.
 
"Wieso ist die so anders Mama?", fragte der Junge, während er den Beiden hinterher schaute. Seine Mutter bückte sich zu ihm runter und hielt die Packung Schokoküsse, die beim herunterfallen etwas ramponiert war, in der Hand. Sie öffnete die Schachtel und sie sahen fein aufgereihte weiße, braune und schwarze Mini-Schokoküsse. 

"Schau genau hin." sagte sie.  "Mit den Schokoküssen ist es ähnlich wie mit uns Menschen, es gibt uns in verschiedenen Farben.  "Aber 4 sind angedätscht." sagte der Kleine. Sie lachte und sagte: "Ja es gibt weiße, braune, schwarze, angedätschte und welche, die heil sind. Aber eines haben sie alle doch gemeinsam!"  "Was denn, Mama??" fragte der Junge. "Die Füllung, innen sind sie alle gleich. Egal, ob sie angedätscht sind oder nicht. Sie schmecken lecker. Probier mal!"  

Sie gab ihm einen heilen und einen angedätschten schwarzen Schokokuss. "Und, schmeckt der anders?", fragte sie ihn. "Er ist genauso lecker!", grinste ihr Sohn. "Und wie ist das bei den Menschen?", wollte er wissen.  "Na ganz einfach, uns gibt es auch in vielen Farben, und manche von uns können nicht gut laufen oder sehen oder sprechen. Aber wir alle können fühlen und lieben, Liebe geben und Glück schenken. Jeder auf seine eigene Art und Weise. ❤  

Autor: Unbekannt
 

Ich habe mich entschieden Euch heute am "Tag der guten Nachricht" diese Geschichte weiterzugeben. Weil sie mir Mut macht. Trotz vielem Elend und Leid in unserer Welt, trotz furchtbarer Sachen die sich Menschen gegenseitig an tun: Es liegt an jedem Einzelnen von uns, wie wir uns verhalten und welches Vorbild wir abgeben!! 

Auf Anfrage des stern erklärte Storck-Unternehmenssprecher Bernd Rößler selbstkritisch: "Ich möchte eigentlich nur drei Worte dazu sagen: blöd und peinlich." Wer für das Bild und den damit einhergehenden Shitstorm verantwortlich ist, sei unterdessen noch nicht geklärt. "Wir haben - trotz der Feiertage – schnell reagiert und das Bild gelöscht. Wir wollten nicht, dass sich das noch weiter verbreitet", so der Sprecher zur Löschung des Facebook-Posts.

Der Begriff des «Mohrenkopfs» sorgte in den letzten Tagen für Diskussionsstoff. Doch wie umgehen andere Hersteller des Gebäcks das Rassismus-Problem im Namen?

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Das Wort «Mohrenkopf» ist in der Bevölkerung umstritten. - Pixabay

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mohrenkopf-Debatte entfachte diese Woche auf ein Neues.
  • Die Migros eliminierte die altbekannten Dubler-Mohrenköpfe aus ihrem Sortiment.
  • Doch wie handhaben andere Hersteller die Namens-Frage?

Am Mittwoch verkündete die Migros, dass sie die Dubler-Mohrenköpfe aufgrund des Namens aus dem Sortiment nimmt. Der Begriff sei rassistisch und veraltet, empörten sich Twitter-User über die Genossenschaft und den Schokoladenhersteller.

Auch offline sorgte der Entscheid für grosse Aufregung. Die Junge SVP Zürich und Aargau verteilten am darauffolgenden Donnerstag aus Protest Dubler-Mohrenköpfe an der Bahnhofstrasse.

Doch eine Frage blieb bisher ungeklärt: Wie wird das Gebäck denn von anderen Herstellern genannt?

Begriff «Mohrenkopf» ist selten zu finden

Der Ausdruck des «Mohrenkopf» ist momentan nicht zum ersten Mal in die Kritik geraten. Schon in den 70er-Jahren musste sich auch der Hersteller Dubler gegenüber Kritikern verantworten.

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Die Dubler-Mohrenköpfe wurden aus dem Migros-Sortiment gestrichen. - Keystone

Doch nicht nur die unter die Räder gekommene Dubler AG verwendet den Begriff «Mohrenkopf». Auch der Schokoladenhersteller Othmar Richterich aus Laufen BL bewirbt das Gebäck mit diesem veralteten Begriff. Und auch sie kriegen die Wirkung des Begriffs zu spüren – Manor nimmt ihre Produkte per sofort aus dem Regal. Dies schrieb die Medienstelle des Detailhändlers gestern Donnerstag.

Insgesamt scheint der «Mohrenkopf» wenig verbreitet zu sein in der Schweiz. Viele Hersteller, insbesondere Grosshändler, verzichten auf den umstrittenen Namen. Die Berner Firma Chocolat Ammann verwendete bis ins Jahr 1984 noch den Begriff «Mohrenkönig». Heute scheint der Ausdruck aber auch hier gänzlich verschwunden zu sein.

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Die Basler Richterich benutzt, wie Dubler, noch den Begriff Mohrenkopf. - Screenshot Richterich AG

Nun benutzt der Hersteller die englischen Begriffe «King» und «Prince» um seine Produkte zu beschreiben.

Von «Kuss» bis «Köpfli» ist alles dabei

Die Eigenmarke der Migros ,«M-Budget», bewirbt ihr Dessert mit dem unverfänglichen Begriff «Schaumküsse». Auch der Schokoladenhersteller Frey benutzt diesen Begriff.

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Im Coop wird das Süssgebäck als «Choco-Köpfli» beworben.

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Die Migros nutzt bei der Eigenmarke von «M-Budget» ein Küsschen.

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Der Detailhändler Volg benutzt den Begriff «Choc-o-Schaum» bei seiner Eigenmarke.

Im Coop wird das Süssgebäck als «Choco-Köpfli» beworben. – Screenshot Coop

Ähnlich, aber doch anders löst Volg das Problem: Hier wird nämlich um den «Choc-o-Schaum» geworben. Angelehnt an den «Mohrenkopf» macht es Coop mit den «Choco-Köpfli» der Eigenmarke «Coop Qualité&Prix».

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Mohrenköpfe der Firma Dubler. Das Schoggi-Produkt wird neu Schokokuss genannt. - Keystone

Denn den «Mohrenkopf» schlicht und einfach in einen «Schokokuss» zu verwandeln geht nicht so einfach. In der Schweiz gilt nämlich: «Mohrenköpfe» dürfen nur als «Schokoküsse» bezeichnet werden, wenn sie tatsächlich mit einer Glasur aus Schokolade überzogen sind. Wenn es sich bei der braunen Masse um eine Fettglasur handelt, muss man also von einem «Schaumkuss» sprechen.