20 märz tag und nacht gleich lang

Astro-Highlights im März Die Tag-und-Nacht-Gleiche läutet den Frühling ein

20 märz tag und nacht gleich lang

Mit der Tag-und-Nacht-Gleiche im März beginnt der Frühling

© mauritius images / Sebastian Frölich

Im März erläutert Prof. Thomas W. Kraupe, warum der März-Vollmond in diesem Jahr nicht als „Ostermond“ gilt und was für den Wechsel der Jahreszeiten verantwortlich ist. In Kooperation mit dem Planetarium Hamburg erklärt der Astrophysiker und Direktor des Sternentheaters, regelmäßig die astronomischen Highlights des Monats

Zweimal im Jahr sind Tag und Nacht genau gleich lang – es kommt zur sogenannten Tag-und-Nacht-Gleiche, englisch Equinox. Während sie bei uns im September den Übergang vom Sommer auf den Herbst markiert, verabschiedet sie am 20. März den Winter. Auf der Nordhalbkugel beginnt der Frühling.

Für den Wechsel der Jahreszeiten ist die Schrägstellung der Drehachse der Erde verantwortlich. Während eines Umlaufs um die Sonne ist für einige Monate die Süd- und für einige die Nordhalbkugel stärker zu ihr geneigt. So verändern sich auch die Tageslänge und die Mittagshöhe der Sonne.

20 märz tag und nacht gleich lang

Am 20. März, um 16.33 Uhr Mitteleuropäischer Zeit, kreuzt die Sonne die Äquatorebene der Erde nordwärts. Jenseits des Atlantiks über dem Mündungsdelta des Amazonas steht sie nun genau senkrecht über dem Erdäquator. Mit einer Sonnenhöhe von 90 Grad kommt es dort zum Phänomen des sogenannten „schattenlosen Mittags”. Bei uns stand die Sonne vier Stunden zuvor zur Mittagszeigt immerhin fast halb so hoch am Firmament. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Mittagshöhe der Sonne stetig zu.

Längere Tage

Mit Ausnahme von Nord- und Südpol geht die Sonne am 20. März überall auf der Erde im Ostpunkt auf und im Westpunkt unter. Nun werden auch unsere Tage wieder länger als die Nächte. Um das vermehrte Tageslicht vermeintlich noch besser ausnutzen zu können, stellen wir eine Woche später unsere Uhren eine Stunde vor. Nun beginnt die Nacht bei uns sogar noch später.

20 märz tag und nacht gleich lang

Professor Thomas W. Kraupe studierte Mathematik und Physik an der Universität München. Seit dem Jahr 2000 leitet er als Direktor das Planetarium Hamburg und hat es zum erfolgreichsten Sternentheater im deutschsprachigen Raum gemacht. An dieser Stelle wird er nun monatlich die Highlights am Sternenhimmel erklären, die uns erwarten.

© Wolfgang Köhler

Wurm- statt Ostermond

Noch im vergangenen Jahr galt der Märzvollmond als Ostermond. Da unser Trabant seine Vollmondstellung aber bereits am 18. März erreicht, ist er nicht der erste volle Mond im Frühling. Dieser läutet traditionell das christliche Osterfest ein. Den Überlieferungen des Neuen Testaments zufolge wird der Feiertag zur Auferstehung Christi am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond begangen.

Und dieser findet 2022 am 16. April statt – ganz passend am Karsamstag. Der Vollmond im März ist damit einfach nur der letzte Vollmond im Winter. Amerikanische Ureinwohner sahen ihn als Zeichen des kommenden Frühlings und nannten ihn Wurm-Mond. Denn zu dieser Zeit des Jahres kamen vermehrt Erdwürmer aus dem Boden und lockerten das Erdreich auf.

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Wann ist Tag und Nacht gleich lang 2022?

September. Und für die nächsten Jahre gilt: Die September-Tagundnachtgleiche wird in den Jahren 2020, 2021 und 2025 am 22. September und in den Jahren 2018, 2019, 2022, 2023 und 2024 am 23. September sein.

Warum sind am 21 März Tag und Nacht gleich lang?

Die Tagundnachtgleiche (oder Äquinoktium) ist der Zeitpunkt, an dem die Erdachse einen rechten Winkel mit den Sonnenstrahlen bildet, dadurch werden Tag und Nacht auf der ganzen Welt (fast) gleich. Die Rotationsachse unseres Planeten ist um 23,5 Grad geneigt.

Wann ist der Tag und die Nacht gleich lang?

Zwei Mal im Jahr – im März und im September – ist Tag-und-Nacht-Gleiche (siehe Grafik). Zu diesen beiden Zeitpunkten erleben alle Orte auf der Erde genau 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht. Ab Ende März ist die Nordhalbkugel zunehmend der Sonne zugewandt, was sich in längeren Helligkeitsphasen darstellt.

Sind am Äquator Tag und Nacht immer gleich lang?

Je näher man zum Äquator kommt, desto geringer werden die Unterschiede. Und genau am Äquator dauern Tag und Nacht immer zwölf Stunden. Ganz anders ist rings um den Nordpol: Dieser ist ein halbes Jahr lang zur Sonne hin geneigt, so dass es dort ein halbes Jahr lang ununterbrochen hell ist.