Wie wirken sich Durchblutungsstörungen in den Beinen aus?

Gesundheit Kreislauferkrankung

Durchblutungsstörungen – Das sollten Sie wissen

Veröffentlicht am 21.03.2015 | Lesedauer: 4 Minuten

Die Durchblutung kann sowohl in den Venen als auch in den Arterien gestört sein Die Durchblutung kann sowohl in den Venen als auch in den Arterien gestört sein

Die Durchblutung kann sowohl in den Venen als auch in den Arterien gestört sein

Quelle: picture-alliance / akg-images

Kribbeln in den Fingern oder Schmerzen in den Beinen deuten auf verengte Gefäße hin. Die Organe werden dann nicht richtig durchblutet. Bei manchen Symptomen raten Experten dringend zum Arztbesuch.

Mal betrifft es nur das äußerste Fingerglied, mal den ganzen Zeh: weiß und taub, offensichtlich nicht gut durchblutet. Manchmal äußern sich Durchblutungsstörungen auch durch ein stechendes Kribbeln. Alarmsignale wie diese sollte man ernst nehmen – zumindest, wenn die Symptome regelmäßig auftreten und länger anhalten. Denn dann könnte eine Krankheit dahinterstecken. „Häufen sich solche Beschwerden, sollten Betroffene zur Abklärung der Ursachen einen Arzt aufsuchen“, rät der Hamburger Mediziner Wolfgang Wesiack, der auch Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten ist.

Durchblutungsstörungen treten nicht nur bei Älteren auf, sondern bei Menschen aller Altersklassen. Vor allem ein ungesunder Lebenswandel – Rauchen, wenig Bewegung, zu fettes Essen – erhöht das Risiko. Wenn das Blut etwa durch verengte oder verstopfte Arterien nicht frei im Körper zirkulieren kann, werden Gewebe und Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt.

Häufig sind die Beine betroffen

„Zu Durchblutungsstörungen kann es an vielen Stellen im Körper kommen“, sagt die Apothekerin Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbande (ABDA) in Berlin. Vor allem kleine Gefäße können vergleichsweise leicht verstopfen.

Durchblutungsstörungen sind Erkrankungen der arteriellen oder der venösen Gefäße – oder beides. Nicht selten ist das Blut in den Beinen nicht richtig im Fluss. Viele Betroffene haben ständig kalte Hände und Füße oder Wadenkrämpfe. Durchblutungsstörungen kommen aber auch in der Herzgegend oder im Gehirn vor – dort können sie gravierende Folgen haben. „Dies führt in der Konsequenz zum Schlaganfall oder zum Herzinfarkt“, betont Wesiack. Er warnt davor, Durchblutungsstörungen zu unterschätzen.

„Gefäßerkrankungen, die sich daraus entwickeln können, stehen nach wie vor an erster Stelle der Todesfälle, noch vor den Krebserkrankungen“, sagt Wesiack. Schlecht durchblutete Gliedmaßen können absterben und müssen dann amputiert werden, wenn die Störung nicht behandelt wird.

Vor allem für Herz und Gehirn gefährlich

Die Warnzeichen sind ganz unterschiedlich: „Schmerzen und ein Engegefühl im Brustbereich können Anzeichen für Probleme in der Herzgegend sein“, sagt die Münchner Heilpraktikerin Ursula Hilpert-Mühlig. Sie ist Vizepräsidentin des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker mit Sitz in Bonn. Wenn zum Beispiel die Arme und Beine taub sind, kann das ein Zeichen für Durchblutungsstörungen im Gehirn sein. „Auch Seh- und Sprachstörungen oder Schwindel können hier Symptome sein“, sagt Sellerberg. Wenn das Blut im Darm nicht mehr richtig zirkuliert, merken Betroffene das häufig an Bauchschmerzen nach dem Essen.

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Quelle: Infografik Die Welt

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Quelle: Die Welt

Weit verbreitet sind nach Expertenangaben Durchblutungsstörungen der Arterien. Etwa an den Beinen können Engstellen oder Verschlüsse auftreten und mitunter für heftige Schmerzen sorgen. In der Fachsprache ist in solchen Fällen von einer „peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK)“ die Rede. Beim Gehen schmerzen die Beine dann schnell; wenn man wieder zur Ruhe kommt, wird es besser. Umgangssprachlich wird die pAVK deshalb auch „Schaufensterkrankheit“ genannt: Wie man beim Einkaufsbummel immer wieder vor den Fenstern der Geschäfte anhält, legen auch die Betroffenen wegen der schmerzenden Beine immer wieder Zwischenstopps ein.

Sport, Medikamente oder Operation?

Egal, wo im Körper die Durchblutungsstörungen auftreten: „Eine allgemeingültige Therapie gibt es nicht“, betont Hilpert-Mühlig. Denn die Behandlung richte sich immer nach der Ursache. Das können Bluthochdruck oder hohe Blutfettwerte sein – die müssen dann gesenkt werden. „Dies geschieht etwa durch Medikamente, über Bewegung und auch über eine ausgewogenere Ernährungsweise“, sagt Sellerberg.

Bei einem teilweisen oder sogar kompletten Gefäßverschluss kommt neben Arzneimitteln eventuell auch ein operativer Eingriff infrage, damit das Blut wieder freie Bahn hat. Dabei setzt der Operateur beispielsweise einen sogenannten Stent ein. Das ist ein sehr feines Drahtgeflecht, das das Blutgefäß offen hält. Bei Durchblutungsstörungen in den Beinen oder bei Krampfadern verordnet der Arzt dem Betroffenen zum Beispiel Kompressionsstrümpfe.

„Im Falle der Schaufensterkrankheit empfiehlt sich unter anderem auch ein tägliches Gehtraining“, sagt Sellerberg. Für Betroffene heißt das: in raschem Tempo gehen, bis die Beine wehtun. Dann bleiben sie stehen und warten, bis die Schmerzen abklingen – und dann geht es wieder los. Der Effekt: Durch den erhöhten Sauerstoffbedarf der Muskulatur bilden sich sogenannte Umgehungsblutgefäße, die die Durchblutung verbessern.

Umstellung des Lebensstils

Wer nicht raucht oder damit aufhört, senkt das Risiko für Durchblutungsstörungen. Auch bei Übergewicht, Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten und Diabetes sollte man etwas tun. „Hier ist neben einem Abnehmprogramm auch eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Vollkornprodukten und wenig Fetthaltigem ratsam“, erklärt Sellerberg.

Die regelmäßige Einnahme von Knoblauchpräparaten, mit denen Gefäße geweitet werden, kann ebenfalls gegen Durchblutungsstörungen wirken – allerdings nur minimal. „Wichtig ist nicht zuletzt täglich möglichst viel Bewegung, wenn es geht, dann an der frischen Luft“, betont Hilpert-Mühlig. Ob nun Spazierengehen, Fahrradfahren oder anderer Sport: Bewegung hält die Gefäße elastisch – und das Blut bleibt im Fluss.

Welche Schmerzen bei Durchblutungsstörungen in den Beinen?

Anzeichen und Beschwerden Zunächst verursacht eine PAVK keine Beschwerden. Später schmerzen die Muskeln in den Beinen bei Belastung, zum Beispiel beim Gehen. Schmerzen können in der Wade, im Oberschenkel, im Gesäß oder Fuß auftreten. Das hängt davon ab, wo Gefäße verstopft sind.

Wie bemerke ich Durchblutungsstörungen in den Beinen?

Symptome bei Durchblutungsstörungen in den Extremitäten sind zum Beispiel:.
kalte Hände/Füße..
Schmerzen..
Taubheitsgefühle..
blasse Haut..
schlechte Wundheilung..
fehlender Puls im betroffenen Glied, wenn es bereits zu einem Gefäßverschluss gekommen ist..

Wie merkt man verstopfte Arterien im Bein?

Die Symptome der Gefäßverengung Becken / Gefäßverengung Bein im Überblick: belastungsabhängige Schmerzen bei Belastung der unteren Extremitäten. Nachlassen der Beschwerden nach kurzer Pause. Verkürzung der Gehstrecke.

Was für Schmerzen bei Durchblutungsstörungen?

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit mit Durchblutungsstörungen in den Beinen oder Armen verursacht neben Schmerzen oft ein Kältegefühl in der betroffenen Gegend. Hier erfährt der Betroffenen Schwäche sowie eine kurzzeitige Lähmung im Bein oder Arm.