Wie viel Geld braucht man um nicht mehr zu arbeiten?

Wie viel Geld braucht man für ein erfülltes Leben? Pauschal lässt sich das nicht beantworten, denn natürlich hat jeder seine eigene Vorstellung davon, was für ein gutes Leben notwendig ist. Wer von einem Selbstversorger-Leben im minimalistischen Stil träumt, muss selbstverständlich weniger Lebenshaltungskosten einplanen als jemand, der sich die Zukunft im luxuriösen Traumhaus und mit Sportwagen vor der Tür ausmalt.

Wird unbegrenzt Geld ausgegeben, reicht auch ein sehr großes Vermögen mitunter nicht lange. Das haben unter anderem schon etliche Lottogewinner schmerzlich erfahren müssen. Geschichten von Menschen, die Millionen gewannen und dennoch schon nach wenigen Jahren wieder pleite waren, sind nicht selten. Der Glaube, dass ein wirklich großer Betrag automatisch die finanzielle Unabhängig sichert, ist also ein Irrglaube. Stattdessen braucht es eine kluge Strategie.

Die 4%-Regel

Einen mathematischen Ansatz, um den eigenen Bedarf an Vermögen zu ermitteln, bietet die sogenannte 4%-Regel. Sie besagt, dass das 25fache der jährlichen Ausgaben vorhanden sein muss, um dauerhaft von den Renditen eines Vermögens leben zu können. Oder anders ausgedrückt: 4 % des Vermögens können jährlich ausgeben werden, ohne dass es schrumpft. Wer also minimalistisch lebt und mit 1000 Euro im Monat auskommt, braucht 12.000 Euro pro Jahr. Diese 12.000 dürfen nur 4 % des Gesamtvermögens ausmachen. 300.000 Euro, also 25 mal 12.000 Euro, wären in diesem vereinfachten Szenario das Startkapital für die finanzielle Unabhängigkeit.

Die 4%-Regel ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn sie geht von festen, immer gleich bleibenden Ausgaben aus. Lebenssituationen können sich aber ändern. Ereignisse wie ungeplanter Familienzuwachs, Pflegebedürftigkeit oder Scheidung können die Kalkulation schnell zunichtemachen. Ein etwas größerer finanzieller Puffer ist also durchaus empfehlenswert, wenn man wirklich nur von aufgebautem Vermögen leben möchte.

Kapital aufbauen

Den Zielwert für das Startkapital zur finanziellen Unabhängigkeit zu erreichen, ist die eigentliche Herausforderung. Am einfachsten geht es selbstverständlich mit einem großen Lottogewinn. Leider ist die Wahrscheinlichkeit, dass es damit klappt, wirklich sehr gering. Auf das Glück zu vertrauen, reicht also in den allermeisten Fällen nicht.

Es muss ganz klassisch Geld verdient werden. Je mehr man verdient und ansparen kann, desto besser und schneller lässt sich das Ziel erreichen. Ohne ein gesundes Maß an Fleiß und diszipliniertes Sparen wird es mit dem Vermögensaufbau schwierig.

Ist erstmal etwas Geld vorhanden, kann es sich durch geschickte Geldanlagen selbst vermehren. Je nach Anlageform besteht aber natürlich auch ein gewisses Verlustrisiko. Um keine Totalverluste zu riskieren, müssen Investments breit gestreut werden. Sich dabei nur auf Anlageberater zu verlassen, ist nicht immer empfehlenswert. Wer Geld anlegen und irgendwann vielleicht wirklich von den Renditen leben können möchte, sollte sich also entsprechende Kenntnisse zulegen.

Insgesamt ist der klassische Weg zur finanziellen Unabhängigkeit also kein ganz einfacher, unter den richtigen Voraussetzungen ist das Ziel aber durchaus nicht unerreichbar.

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Wie viel Geld braucht man um nicht mehr zu arbeiten?
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Wie viel Geld braucht man um nicht mehr zu arbeiten?

Autor: Daniel Herndler

Email: [email protected]

Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen

Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.

1. Kassensturz: Wie viel Geld hast Du für Deinen Ausstieg zur Verfügung? (sofort oder später durch Ersparnisse, Auszahlungen von Lebensversicherungen, Verkäufe, Renten, etc.) Zahlt Deine Firma Dein Gehalt während eines Sabbaticals weiter oder eine Abfindung, wenn Du kündigst? Wie sind die Bedingungen bei Altersteilzeit?

2. Geldbedarf: Mancher Aussteiger lebt von nur 300 Euro/Monat und ist glücklich und zufrieden. Wer jedoch höhere Komfort-Ansprüche hat, auf bestimmte Konsumgewohnheiten und Absicherungen nicht verzichten will oder langfristige Zahlungsverpflichtungen hat, wird ein deutlich größeres Budget einplanen müssen.

Wieviel Geld brauchst Du also wirklich zum Leben bzw. für Dein geplantes Vorhaben? Um einen realistischen Überblick über Deinen monatlichen Geldbedarf zu bekommen, empfehlen wir, über einen längeren Zeitraum alle laufenden Ausgaben getrennt nach Kostenart (z.B. Lebensmittel, Kleidung, Freizeit, Versicherungen, Auto, Wohnen, Sonstiges) aufzuschreiben. Bedenke auch, für welche Dinge Du nach Deinem Einstieg in den neuen Lebensabschnitt kein Geld mehr ausgeben wirst (teures Auto, modische Klamotten, Kosmetika, ... )

Wieviel kannst Du zukünftig einsparen und welche größeren Sonderausgaben (z.B. Wohnmobil, Flug) kommen auf Dich zu? Eine Reduzierung der Lebenshaltungskosten um mehr als 50% ist in vielen Bereichen ohne weiteres möglich!

3. Verkäufe: Überlege mal, welche materiellen Dinge Du besitzt, welche Du davon wirklich benutzt und welche, ganz nüchtern betrachtet, Ballast darstellen. Ein Blick in Garage, Keller und Kleiderschrank gibt schnell eine Antwort. Wie oft schon haben wir Geld ausgegeben für Dinge, die wir nicht brauchen, eventuell sogar um Menschen zu beeindrucken, die uns nichts bedeuten? Mehr Lebensqualität durch weniger Besitz?! Einiges kannst Du bestimmt verkaufen oder verschenken. Vielleicht willst für Dein neues Leben sogar Auto, Haus oder Wohnung verkaufen?

4. Finanzierungsplanung: Wer nicht bis 67 arbeiten möchte, für längere Zeit aussteigen oder auswandern will, muss frühzeitig den notwendigen Geldbedarf abschätzen! Für einen erfolgreichen Ausstieg brauchst Du einen realistischen Plan für die Finanzierung.

Welches Startkapital brauche ich für den geplanten Ausstieg? Wie lange kann ich mir einen Ausstieg ohne Einkommen leisten? Wie wirken sich Einsparungen, Teuerungsrate und Zinsniveau aus? Wieviel muss ich weiterhin dazuverdienen? Welche Sonderausgaben kann ich mir leisten? Reicht das gesparte Geld bis zum Erreichen des Rentenalters?

Diese und viele andere Fragen lassen sich schnell beantworten.

Wir haben hierfür ein PC-Programm erstellt, welches Anfangskapital, voraussichtliche Einnahmen und Ausgaben, Teuerungsrate und Zinsen berücksichtigt. Mit diesem Programm kann man schnell und einfach verschiedene Situationen (z.B. Alter, Startkapital, Einkommen, Erbschaft, Abfindung, Betriebs-/Rente, ...) durchspielen und sofort sehen, wie sich die Ersparnisse von Jahr zu Jahr entwickeln und wie lange sie jeweils im besten oder schlechtesten Fall reichen. Wir benutzen dieses Programm ständig selbst, um den finanziellen Überblick über die kommenden Jahre zu behalten.

Dieses hilfreiche Berechnungsprogramm kannst Du gerne mit Deinen Daten in einer Demoversion online auf einem PC ausprobieren oder als Vollversion gegen eine kleine Spende für Greenpeace bzw. SOS-Kinderdorf von uns bekommen.

5. Einnahmen: Wenn Erspartes und die Zinseinkünfte nicht ausreichen, bringen gelegentliche Jobs nicht nur zusätzliches Geld aufs Konto. Es gibt viele interessante Tätigkeiten, die Spaß machen und bei denen man auch ordentlich dazulernen kann. Wenn wir in Deutschland sind, verdienen wir Geld als Skilehrer, Wanderführer und als Referenten an der Volkshochschule. Als Auszeit von der Auszeit sind diese Jobs für uns eine willkommene Abwechslung.

"Gelegenheitsjob und Saisonarbeit" klingt für viele in Deutschland nach minderwertiger Arbeit, für andere ist das der Schlüssel für große Flexibilität und mehr Freizeit. Auswanderer haben in vielen Länder die Möglichkeit, eine Arbeitsstelle anzunehmen. Die Internetseiten der jeweiligen Botschaft geben Auskunft über die jeweiligen Voraussetzungen für eine Einwanderung und eine Arbeitserlaubnis.

6. Steuern: Als Aussteiger und Geringverdiener zahlst Du keine Einkommensteuer mehr, wenn Deine gesamten steuerpflichtigen Einkünfte innerhalb des Grundfreibetrages (10.908 Euro/Jahr pro Steuerpflichtigem) liegen. Für die Zinsen Deiner Ersparnisse werden sogenannte Kapitalertragssteuern fällig, die deutsche Banken automatisch abführen. Bis zu einer Grenze von 1000 Euro bzw. 2000 Euro für Verheiratete kann man sich bei den Banken mit Freistellungsaufträgen von dieser Steuer befreien lassen. Liegen Deine Zinseinnahmen über diesen Grenzen, kannst Du Dir die abgeführten Kapitalertragssteuern trotzdem vom Finanzamt zurückholen. Wenn Du beispielsweise in letzten Jahr 3000 Euro Zinseinnahmen hattest und weitere 5000 Euro verdient hast, liegst Du unter der Freibetragsgrenze und erhältst über eine Einkommenssteuer-Erklärung alle gezahlten Einkommenssteuern - also auch die gezahlten Kapitalertragssteuern - vom Finanzamt zurück. Dazu musst Du natürlich etwas Papierkram leisten und die Zinsbescheinigungen der Banken und andere Einkommensnachweise einreichen.

Wie viel Geld muss man haben um nie mehr zu arbeiten?

Startkapital ermitteln. Im letzten Schritt multiplizieren Sie Ihre berechneten jährlichen Ausgaben mit dem Faktor 25. Planen Sie also etwa mit 50.000 Euro im Jahr, benötigen Sie 1,25 Millionen Euro, um nie wieder arbeiten zu müssen und sich trotzdem keine finanziellen Sorgen mehr zu haben.

Wie lange kann man mit 100.000 Euro Leben?

Wer beispielsweise 100.000 Euro auf der Hohen Kante hat, kann 35 Jahre lang monatlich 430 Euro beziehungsweise jährlich 5200 Euro abheben, bevor das Kapital restlos verbraucht ist.

Wie lange reichen 500000 Euro zum Leben?

Mit 500.000 Euro in Aktien kann man für den eigenen Ruhestand eine ganze Menge anfangen. Vielleicht ein Beispiel: Das Verkaufen des Portfolios und das Verwenden von 2.500 Euro jeden Monat würde 200 Monate oder 16,6 Jahre reichen. Damit kann man eine gewisse Zeit überbrücken.

Sind 30.000 Euro viel Geld?

Es stellt sich nämlich heraus: Wer als 33 Jahre alter Single 30.000 Euro angespart hat, der gehört schon zum reichsten Drittel der Deutschen. Die obere Hälfte beginnt in diesem Alter schon mit rund 7000 Euro. Doch selbst im Alter haben die Deutschen keine großen Reichtümer angehäuft.