Bei starkem Regen steigt die Gefahr für Aquaplaning. Was Sie im Ernstfall tun können und wie Sie das Risiko verringern, erfahren Sie hier. Show
Aquaplaning – was tun? Die wichtigsten Tipps
Wenn das Fahrzeug aufschwimmt und Aquaplaning plötzlich auftritt:
Warnsignale: Vorboten für AquaplaningVerkehrsschild: Erhöhte Schleuder- oder Rutschgefahr © ADAC
Prävention: Was Sie vor Fahrtantritt tun können
Ursachen für AquaplaningWassertiefeJe höher der Wasserstand auf der Straße, desto niedriger ist die Grenzgeschwindigkeit, bis zu der noch Grip und damit Kontrollierbarkeit gegeben ist. Diese Grenzgeschwindigkeit wird auch Aufschwimmgeschwindigkeit genannt. FahrgeschwindigkeitMit steigender Geschwindigkeit nimmt die Gefahr für Aquaplaning zu. Ab etwa 80 km/h ist das Risiko eines Aufschwimmens auf dem Wasserfilm deutlich erhöht, aber auch unterhalb dieser Geschwindigkeit ist Aquaplaning möglich. Übrigens: Die Aufschwimmgeschwindigkeit wird im Rahmen des ADAC Reifentests für jeden Testreifen gemessen und dient der Beurteilung der Aquaplaning-Eigenschaften des jeweiligen Reifenprofils. Die Tests werden bei einer Wassertiefe von 7 Millimetern durchgeführt und ergeben für Reifen mit Ausgangsprofiltiefe (ca. 8 Millimeter) Geschwindigkeitswerte von ca. 75 bis 85 km/h. Lediglich bei schmalen Neureifen (155 Millimeter) kann die Aufschwimmgeschwindigkeit bei Werten über 90 km/h liegen. Besonders während und nach starken Regenfällen können sich Wassermassen auf der Straße sammeln, deren Tiefe oft deutlich über 7 Millimetern liegt. Zudem fahren die wenigsten Fahrzeuge auf neuwertigen Reifen mit Ausgangsprofiltiefe. ReifenbreiteBreite Reifen neigen eher zu Aquaplaning als schmale Reifen. Das Wasser vor dem sich drehenden Reifen kann nicht ausreichend schnell seitlich abfließen und staut sich als eine Art Bugwelle davor. Je breiter der Reifen ist, umso mehr Wasser muss verdrängt werden und umso weiter sind die Fließwege des Wassers. Das bedeutet, dass breitere Reifen unter sonst gleichen Bedingungen tendenziell niedrigere Aufschwimmgeschwindigkeiten aufweisen. Damit auch breite Reifen gegenüber Aquaplaning einigermaßen unempfindlich sind, bedarf es großer Anstrengungen der Reifenhersteller. ProfiltiefeNutzt sich der Reifen ab, nimmt auch die Profiltiefe ab. Je mehr Profil vorhanden ist, desto geringer ist das Aquaplaningrisiko. Um den Kontakt zwischen den Profilblöcken und dem Untergrund sicherzustellen, muss das Wasser in den Profilrillen aufgenommen und abgeleitet werden. Das Volumen der Rillen zwischen den Profilblöcken ist dabei direkt abhängig von der Profiltiefe. Studien haben gezeigt, dass bei Profiltiefen von ca. 3 Millimeter und weniger selbst auf lediglich feuchten Straßen besonders beim Bremsen bei 100 km/h Aquaplaning entstehen kann, da beim Bremsen die Raddrehzahl abnimmt und die Profilblöcke zusätzlich zusammengedrückt werden. Das freie Volumen für ein sicheres Abfließen des Wassers verringert sich durch die Bremslast. ReifendruckDas Aquaplaningverhalten eines Reifens ist sehr stark vom korrekten Reifendruck abhängig. Je niedriger der Reifendruck, umso leichter schwimmt der Reifen auf. Aber auch zu viel Reifendruck kann das Risiko erhöhen. StraßenbeschaffenheitAquaplaning kann grundsätzlich auf allen Straßen mit erhöhtem oder hohem Wasserstand auftreten. Wegen der höheren gefahrenen Geschwindigkeiten kommt es jedoch vorrangig auf mehrspurigen Bundesstraßen und Autobahnen zu kritischen Fahrsituationen. Eine große Rolle spielen Straßenbelag, -neigung und Unebenheiten. Besonders bei Spurrillen und auf Straßen ohne ausreichende Quer- oder Längsneigung tritt Aquaplaning häufiger auf. Wer haftet bei Aquaplaning-Unfällen?Trotz bester Ausrüstung und vorausschauender Fahrweise sind Aquaplaning-Unfälle häufig nicht zu vermeiden. Doch wer haftet nach einem Unfall? Grundsätzlich liegt die Verantwortung beim Autofahrer. Gemäß Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) muss er die Geschwindigkeit seines Fahrzeugs insbesondere den Straßen-, Sicht- und Wetterverhältnissen anpassen. Helfen Allradantrieb, ESP oder ABS gegen Aquaplaning?Weder Allradantrieb noch Antiblockiersysteme (ABS) verhindern Aquaplaning, und auch ESP hilft nur bedingt, weil die Problemzone zwischen Reifen und Fahrbahn entsteht, also das Kraftpotenzial für Lenkung und Bremsung betroffen ist. Erst am Ende der Aufschwimmphase kann das ESP dazu beitragen, die Fahrstabilität wiederzuerlangen. Einzige Ausnahme: Wenn nur ein Rad betroffen ist, kann ESP die anderen drei Räder regulieren, das Fahrzeug wieder unter Kontrolle bringen und so ein Schleudern vermeiden helfen. Aquaplaning beim MotorradAquaplaning setzt bei Motorrädern in der Regel erst bei einer etwas höheren Geschwindigkeit ein, weil die Kontur der Motorradreifen im Gegensatz zu Pkw-Reifen rund ist und sich der Wasserkeil nicht so schnell aufbauen kann. Dennoch sollten Motorradfahrende schon früh ihre Fahrweise den Regenbedingungen anpassen, denn oft bildet sich ein schmieriger Film auf der Straße, der besonders in Kurven zu Stürzen führen kann. Fachliche Beratung: Ruprecht Müller, ADAC Technikzentrum Wie verhalten Sie sich jetzt richtig Ich bleibe zunächst auf dem rechten Fahrstreifen?Um einen Unfall zu vermeiden, musst du vorerst auf dem rechten Fahrstreifen bleiben. Du willst nach links abbiegen. Das Motorrad wird links an dir vorbeifahren. Um noch rechtzeitig auf die Linksabbiegerspur einfädeln zu können, musst du abbremsen.
Wie verhalten Sie sich jetzt ich bremse ab?Bremse ab und vergrößere diesen wieder. Auch kann es nicht Schaden, aufgrund des Fahrstils des Überholenden etwas mehr Abstand zu halten. Du solltest unbedingt abbremsen, um ausreichend Sicherheitsabstand zu haben. Bremse ab und vergrößere den Abstand zum Überholenden.
Wie verhalten Sie sich jetzt richtig Ich weiche nach links aus Ich bremse ab Ich beschleunige aufgrund meines Vorrangs?Wie verhalten Sie sich jetzt richtig?. Ich weiche nach links aus. Links kommt dir ein Motorrad entgegen. ... . Ich beschleunige aufgrund meines Vorrangs. Du solltest nicht immer auf deinen Vorrang bestehen. ... . Ich bremse ab. Das noch parkende blaue Fahrzeug möchte auf die Straße einfahren und hat dich offensichtlich übersehen.. Wie verhalten Sie sich jetzt richtig Ich reduziere meine Geschwindigkeit Ich lenke stark nach rechts?Wie verhalten Sie sich jetzt richtig?. Ich vermeide ruckartige Lenkbewegungen. Ruckartige Lenkmanöver sollten auf glatten Fahrbahnen unbedingt vermieden werden.. Ich lenke stark nach rechts. Durch starkes Einlenken könnte dein Fahrzeug ins Rutschen geraten.. Ich reduziere meine Geschwindigkeit.. |