Du bist so krank, dass du deiner Arbeit kaum noch nachgehen kannst? Wir zeigen, wann du vorzeitig aus deinem Job ausscheiden kannst. InhaltVoraussetzungen Krankheiten Gründe für eine Ablehnung Tipps für die Beantragung Frührente wegen Krankheit: Das Wichtigste in KürzeWerbung Welcher Arzt bescheinigt die Erwerbsminderung? Was muss ich tun, um die Erwerbsminderungsrente mit 57 Jahren oder früher zu erhalten? Wir zeigen dir in diesem Artikel, wie deine Chancen stehen und wie du sie verbesserst. Welche Voraussetzungen gelten, wenn ich Erwerbsminderungsrente möchte?Wenn du einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen möchtest, fragst du dich sicher, ab wann du mit einer Genehmigung rechnen kannst. Zu den Voraussetzungen gehören:
Erfüllst du die Bedingungen, bekommst du von der Deutschen Rentenversicherung die volle Erwerbsminderungsrente ausgezahlt. Erfüllst du die Voraussetzungen nur teilweise, weil du immerhin bis zu sechs Stunden täglich in irgendeinem Job arbeiten kannst, bekommst du die Rente wegen Erwerbsminderung zumindest teilweise. Sie soll dein Einkommen ergänzen. Übrigens: Bis 2001 gab es statt der Erwerbsminderungsrente die sogenannte Erwerbsunfähigkeitsrente. Um sie zu erhalten, mussten PatientInnen deutlich weniger Voraussetzungen erfüllen. Wie lange muss man krank sein, um Erwerbsminderungsrente zu bekommen?Ab wann sollte frau die Erwerbsminderungsrente nun beantragen? Um sie zu bekommen, solltest du – als gesetzlich Krankenversicherte – deinen Anspruch auf Krankengeld zunächst voll ausschöpfen, nachdem du sechs Wochen lang die Lohnfortzahlung deines Arbeitgebers bekommen hast. Das bedeutet, du bekommst anschließend erst einmal bis zu 72 Wochen lang Geld von deiner Krankenkasse. Wenn sich währenddessen und trotz Reha-Maßnahmen herausstellt, dass sich deine Gesundheit dauerhaft nicht mehr erholen wird, kommt die volle Erwerbsminderungsrente in Betracht. Bist du noch drei bis sechs Stunden am Tag einsatzfähig, solltest du die Teilerwerbsminderungsrente beantragen. Tu das am besten noch während der Reha-Maßnahmen. Wann bekommt man die Erwerbsminderungsrente?Frauen, die die Erwerbsminderungsrente im Jahr 2020 erstmalig erhalten haben, waren laut Deutscher Rentenversicherung (DRV) durchschnittlich knapp 53 Jahre alt. In diesem Alter machen die Gelenke vielleicht schon nicht mehr mit oder aber die Psyche streikt. Wusstest du, dass Frauen statistisch gesehen häufiger berufsunfähig werden als Männer? Sie leiden zum Beispiel öfter an psychischen Erkrankungen. Sie sind – gemeinsam mit Nervenkrankheiten – laut einer 2022 veröffentlichten Studie von Morgen & Morgen die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit (31,88 %). Darauf folgen Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates (20,33 %), Krebs und andere bösartige Geschwülste (17,77 %), Unfälle (8,38 %), Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems (7,03 %) und sonstige Erkrankungen (14,58 %). Lass uns im Einzelnen betrachten, welche dieser Erkrankungen von der Deutschen Rentenversicherung als Grund für eine Erwerbsminderungsrente anerkannt werden. Werbung Bei welchen Krankheiten steht mir eine Erwerbsminderungsrente zu?Wie schwer ist es, die Erwerbsminderungsrente zu bekommen?Für einige ist es ziemlich schwierig, die Frührente wegen Krankheit bewilligt zu bekommen. Im Jahr 2020 haben 350.844 Menschen eine Erwerbsminderungsrente bei der Deutschen Rentenversicherung beantragt. Davon wurden nur 184.973 Anträge bewilligt. Etwa die Hälfte der Anträge, und zwar 153.805, wurden abgelehnt. Woran liegt es, dass so viele AntragsstellerInnen scheitern? Wartezeit nicht erfülltZum einen erfüllen sie die Wartezeit häufig nicht. Mindestens fünf Jahre lang muss man in der DRV versichert sein, davon mindestens drei Jahre lang pflichtversichert. Eine Ausnahme bilden junge Menschen und BerufseinsteigerInnen. Alle anderen haben kaum eine Chance auf eine Erwerbsminderungsrente, sollten sie den Punkt der Wartezeit nicht erfüllen. Wenn du dir nicht sicher bist, ob das bei dir der Fall ist, dann wende dich direkt an die Deutsche Rentenversicherung und frage dort nach. ÄrztInnen bescheinigen Erwerbsunfähigkeit nichtEs kann aber auch sein, dass du dir einen normalen Berufsalltag nicht mehr vorstellen kannst, dein Arzt oder deine Ärztin das aber ganz anders sieht. Die Deutsche Rentenversicherung wird dich zum Amtsarzt schicken und Gutachten von ihm und deiner Haus- oder Fachärztin anfordern. Es ist durchaus möglich, dass dir der Amtsarzt bescheinigt, dass du mindestens drei oder sechs Stunden am Tag irgendeiner Beschäftigung nachgehen kannst. In diesem Fall wärst du eine von jenen, deren Antrag auf eine (volle) Erwerbsminderungsrente abgelehnt wird. Mangelnde MitwirkungDer dritte Grund, der sehr häufig zu einer Ablehnung des Antrags führt, ist die mangelnde Mitwirkung der AntragsstellerInnen. Sie sind in diesem Fall den Aufforderungen der DRV nicht nachgekommen. So kann es zum Beispiel sein, dass sie nicht zum Termin bei den GutachterInnen der Deutschen Rentenversicherung erschienen sind. Fast jeder zehnte Antrag auf Erwerbsminderungsrente wird aus Gründen wie diesen abgelehnt. Sichere dir jetzt dein Whitepaper!Wie bekomme ich meine Erwerbsminderungsrente durch? (Checkliste und Antrag)Es ist kein leichtes Unterfangen, den Antrag durchzuboxen. Diese Tipps sollen dich bei deinem Vorhaben unterstützen. KontenklärungStelle bei der DRV einen Antrag auf Kontenklärung. Melde ihr anschließend fehlende Versicherungszeiten. Krankheitsverlauf dokumentierenDokumentiere deine Krankengeschichte lückenlos. Am besten erstellst du dazu eine Tabelle. Lass dir von deinen ÄrztInnen Kopien von Bescheinigungen und Gutachten ausstellen. AntragsstellungNun geht es ans Eingemachte. Du stellst bei der Deutschen Rentenversicherung einen Antrag auf die Erwerbsminderungsrente. Hier findest du die passenden Formulare. Du kannst auf der Homepage der Deutschen Rentenversicherung auch einen eAntrag stellen. Wenn du Hilfe brauchst, dann wende dich am besten an die VersichertenberaterInnen der Rentenversicherung oder einen Sozialverband. Die Mitgliedschaft im VdK oder SoVD kostet nur wenige Euro im Monat. Auch Gewerkschaften unterstützen ihre Mitglieder bei der Antragsstellung. Die DRV braucht außerdem
Bereite dich auf das Gutachten des Amtsarztes vorDie Deutsche Rentenversicherung wird nach Antragsstellung versuchen herauszufinden, ob du eine Simulantin bist, dein Leiden also nur vorgibst. Deswegen reichen ihr die Gutachten deiner (Fach-)ÄrztInnen nicht aus. Sie wird dich zur Untersuchung zu einem Amtsarzt oder eine Amtsärztin schicken. Vor allem dann, wenn dich psychische Leiden dazu veranlasst haben, die Erwerbsminderungsrente zu beantragen, solltest du dich auf kniffelige Fragen vorbereiten. Wie “rentenbescheid24.de” berichtet, könnten dich dann Fangfragen wie “Ich fühle mich morgens nach einem guten Schlaf am besten, obwohl ich depressiv bin” erwarten. Du sollst dann “ja” oder “nein” ankreuzen. Wer dann mit “ja” antwortet, dem könnte vorgeworfen werden, dass er gar nicht depressiv ist. Denn depressive Personen schlafen in der Regel nicht gut. Lege Widerspruch gegen abgelehnte Anträge einHäufig wird die Frührente nicht beim ersten Versuch genehmigt. Gegen den Ablehnungsbescheid der DRV solltest du sofort Widerspruch einlegen. Eine Begründung sowie weitere benötigte Dokumente kannst du nachreichen. Wichtiger ist es, die Frist für den Widerspruch einzuhalten. Akteneinsicht fordernBeantrage die Einsicht in die Unterlagen, die zur Ablehnung der DRV führten. Dazu gehören etwa medizinische Gutachten. Klage einreichenKlappt es weiterhin nicht, bleibt dir noch der Gang vors Sozialgericht. Das Gericht bestellt dann in der Regel einen neuen Gutachter oder eine neue Gutachterin. Sollte er oder sie dir recht geben, bewilligt die Deutsche Rentenversicherung dir die Erwerbsminderungsrente in der Regel, bevor das Gericht ein Urteil fällt.
Frührente wegen Krankheit: Wann sich ein Antrag lohntWerbung Wenn es dir schon lange körperlich oder seelisch sehr schlecht geht und keine Besserung in Sicht ist, dann solltest du einen Antrag auf Frührente stellen. Hoffentlich hast du auch eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung, die die finanziellen Einbußen etwas ausgleicht. Doch vielleicht findest du ja eine Möglichkeit, zumindest teilweise in einem anderen Beruf zu arbeiten. So profitierst du vom sozialen Gefüge durch KollegInnen und findest eventuell zu neuer Stärke, weil du deinen Lebensunterhalt zumindest zu einem gewissen Teil selbst bestreitest. Wenn du die Erwerbsminderungsrente teilweise oder voll beziehen möchtest, solltest du dich auf einen langen Weg bis zu Genehmigung einstellten. Auch werden diese Art von Renten nicht unbegrenzt bewilligt, sondern nur für einen gewissen Zeitraum. Du musst diesen Kampf also eventuell regelmäßig alle paar Jahre ausfechten. Denn ein Anspruch auf die Erwerbsminderungsrente besteht nur, so lange körperliche oder psychische Leiden vorliegen. Falls dir die Rente also befristet bewilligt wird, solltest du es nicht versäumen, deinen Antrag auf Weiterzahlung etwa sechs Monate vor Ablauf der Frist bei der DRV abzugeben.
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