Wie kriege ich meinen Hund dazu nicht mehr zu Bellen?

Hunde bellen, wuffen, knurren, jammern, winseln und dies in allen möglichen Tonlagen und Lautstärken. Doch wenn der Geräuschpegel eine bestimmte Grenze übersteigt und über einen langen Zeitraum anhält, wird die Geduld der Menschen schnell auf die Probe gestellt. 

Auch wenn Hunde hauptsächlich mit Hilfe der visuellen Kommunikation miteinander oder mit uns Menschen kommunizieren, gehört die akustische Kommunikation doch auch zum ganz natürlichen Verhaltensbereich von Hunden.

Übermäßiges Bellen hat häufig sehr viel mit dem Sozialpartner Mensch zu tun. Durch unbewusstes Verstärken fördert der Mensch ungewollt das Bellverhalten des Hundes. Bestes Beispiel hierfür ist das Verhalten vieler Hunde an der Tür, wenn es klingelt. Kein Welpe, welcher im Alter von ca. 8 Wochen zu seiner neuen Familie kommt, wird beim Ertönen der Türklingel zur Tür rennen und bellen. Er wird sich zunächst einmal im Hintergrund halten, wird seinen Menschen beobachten und abwarten, was passiert. Sehr häufig wird der Welpe aber vom Menschen mit zur Tür genommen und darf dort direkt als erstes den Besuch begrüßen. Dieser ist natürlich vom entzückenden Fellbündel begeistert und wird sich sofort mit dem kleinen Hundekind beschäftigen. Der Mensch wird, wenn überhaupt, nur mit einem kurzen „Hallo“ begrüßt. Der Hund kommt so mit der Zeit immer mehr zu der Überzeugung, dass die Türklingel „seinen“ Besuch ankündigt. Einige Wochen später wird der junge Hund bereits mit dem ersten Ton der Klingel zur Tür rennen, in freudiger Erwartung. Der Mensch kommt hinterher und ist natürlich viel zu langsam. Es dauert und dauert, bis die Tür endlich geöffnet werden kann. Der Hund steht vor der Tür und wartet, und wird dabei immer ungeduldiger und aufgeregter. Je nach Veranlagung des Hundes ist es bis zum freudig erregten Begrüßungsbellen nun nicht mehr weit… Und wenn der Mensch dieses Bellen jetzt auch noch mit den Worten: „Ja wer kommt denn da?“ kommentiert, ist die Verstärkung perfekt, Bellen beim Ertönen der Türklingel ist spätestens jetzt erlernt und ein festes Ritual.

Aber auch forderndes Verhalten ist in vielen Situationen Ursache für lautstarkes Bellen. Der Hund hat Spaß am Apportierspiel und Du wirfst ihm gerne den Ball. Diesen bringt er auch freudig zu Dir zurück, woraufhin er aufgeregt darauf wartet, dass Du den Ball nun endlich wieder wirfst, damit das Spiel von vorne losgehen kann. Die Erregung durch das Spiel führt gerade bei bellfreudigen Rassen dazu, dass es ihnen gar nicht schnell genug gehen kann. Dauert es zu lange, bis der Mensch den Ball erneut wirft, beginnt der Hund zu bellen. Den meisten Menschen ist es unangenehm, wenn ihr Hund fordernd bellt. Viele versuchen dann das Bellen zu unterbinden, indem sie den Hund beruhigen (Ist ja gut, ich werfe doch gleich wieder…) oder ihn korrigieren (Hör auf jetzt damit!). Beides hilft meist wenig, denn für den Hund bedeutet die Reaktion des Menschen auf sein Bellen nur, dass er einen Teilerfolg hatte: Der Mensch hat zumindest bemerkt, dass der Hund etwas wollte. Somit lohnt es sich weiter zu bellen, die Bemühungen zu verstärken. Der Mensch gibt auf und wirft, denn dann ist endlich Ruhe… Dass damit jedoch ein Kreislauf gestartet wird, der das Bellen des Hundes immer weiter verstärkt, ist vielen Menschen gar nicht klar. Auch wenn es schwer fällt: Um das Bellen einzudämmen, darfst Du Deinen Hund nicht bestätigen, indem Du in dem Augenblick seine Forderung erfüllst und den Ball wirfst. Ignoriere stattdessen Deinen Hund, werfe den Ball nicht, spreche ihn nicht an, schaue ihn nicht einmal an. Warte solange, bis Dein Hund ruhig und entspannt ist, erst dann geht es mit dem Spiel weiter.

Ausführliche Informationen zu vielen möglichen Problemen mit dem Hund sowie deren Ursachen und Lösungsansätze findest Du im Buch „Problem gelöst mit Martin Rütter“.

Hundebellen - Ursachen klären und das Anti-Bell-Training starten

Die Anlässe bzw. Auslöser für das Bellen des Hundes variieren und auch die Art des Bellens ist natürlich den jeweiligen Situationen angepasst. Vom freudig erregten Bellen bei der Heimkunft des Napffüllers bis hinzu zum aggressiven Anbellen von vermeintlich bedrohlichen Personen kann das Bellen verschiedenartig ausfallen.

Hat das Bellen des Hundes ein ungewöhnliches Ausmaß angenommen, gilt es zunächst zu ergründen, warum bzw. in welchen Situationen der Hund bellt. Auch für den Hundetrainer Martin Rütter ist dies die zentrale Frage, die am Beginn eines jeden Trainings zwangsläufig stehen muss.

Wie der Hundeprofi aus seiner langjährigen Erfahrung weiß, stecken hinter dem unverhältnismäßigen Bellen des Vierbeiners die unterschiedlichsten Ursachen. Von erlerntem Verhalten über Frustration oder Angst bis hin zu mangelnder körperlicher und geistiger Auslastung gibt es unzählige Gründe für das Fehlverhalten des Hundes.

Daher macht es erst dann Sinn das "Anti-Bell-Training" in Angriff zu nehmen, wenn die Ursachen zweifelsfrei abgeklärt sind. Zumal das jeweilige Training natürlich tunlichst punktgenau auf den Hund abgestimmt sein muss. Die zweibeinigen Begleiter werden in das Hundetraining ebenfalls involviert, denn nicht selten sind sie die Ursache des tierischen Problems.

Beispielsweise ist das Bellen vieler, insbesondere kleiner Hunde, ungewollt antrainiert. Bekommt der Welpe anfangs grenzenlose Aufmerksamkeit, wenn er todesmutig das Grundstück verteidigt oder Besucher "ankündigt", wird er dieses Verhalten natürlich pflegen und intensivieren. Im Laufe der Zeit wird es dann immer schwieriger dem Hund die passenden Grenzen zu vermitteln.

Aber auch Angst, übertriebener Wachinstinkt oder schlicht grenzenlose Langeweile können einen Hund dazu bewegen das eine oder andere Dauerkonzert anzustimmen. Also vielfach Gründe, an deren Ursachen der Halter meistens nicht ganz unschuldig ist. Nicht selten kann eine geregelte Tagesstruktur für den Hund bereits Wunder bewirken.

Dauerbellen beim Klingeln an der Haustüre – der Klassiker

Hunde bellen aus den unterschiedlichsten Gründen. Ergründen sie diese und trainieren Sie langanhaltendes Bellen ab.

GettyImages James Brokensha Photography

Grundsätzlich sollten Sie bereits bei dem Welpen damit beginnen, unerwünschtes Bellen in die richtigen Bahnen zu leiten. Aber auch mit einem älteren Hund ist das Training durchaus möglich. Die meisten Vierbeiner sind bis ins hohe Alter durchaus lernfähig und vor allem willig. Das Bellen, wenn es an der Tür klingelt ist vermutlich der absolute Klassiker.

  • Gewöhnen Sie den Hund von Anfang an daran, dass es genügt, wenn er mit einem kurzen Bellen Ihre Aufmerksamkeit erregt hat.

  • Der Hund soll lernen, dass Sie übernehmen, wenn er seinen Job gemacht hat. Optimalerweise geht der Hund anschließend von selber auf seinen Platz, während Sie die Türe öffnen.

  • Ist der Besuch drinnen, wartet der Hund bis sich alle gesetzt haben und dann darf er die Gäste begrüßen – so zumindest das perfekte Szenario. Natürlich ist es auch kein Weltuntergang, wenn der Vierbeiner sich über einen Neuankömmling so freut, dass er ihn gleich begrüßen muss. Auch hier gilt wie überall im Leben: Keine Regel ohne Ausnahmen.

  • Aber generell sollten Sie schon versuchen, den Hund so zu erziehen, dass das Klingeln an der Türe nicht für permanente Aufregung sorgt. Das ist letztendlich nicht nur für Sie und Ihre Gäste entspannter, sondern auch für den Hund selber.

Klare Ansagen helfen

Wie gewöhne ich meinem Hund das Bellen ab Martin Rütter?

Auch wenn es schwer fällt: Um das Bellen einzudämmen, darfst Du Deinen Hund nicht bestätigen, indem Du in dem Augenblick seine Forderung erfüllst und den Ball wirfst. Ignoriere stattdessen Deinen Hund, werfe den Ball nicht, spreche ihn nicht an, schaue ihn nicht einmal an.

Warum hört mein Hund nicht auf zu Bellen?

Die Ursachen für das ständige Bellen sind unterschiedlicher Art. Häufig sind Langeweile Deines Hundes oder mangelnde Aufmerksamkeit der Auslöser. Auch wenn der Vierbeiner nicht ausgelastet ist und zu wenig Bewegung bekommt, kann er das unerwünschte Verhalten an den Tag legen.

Warum bellt mein Hund auf einmal so viel?

Das Rufen nach Aufmerksamkeit Der Hund will Aufmerksamkeit. Zum Beispiel, wenn der Hund im Garten spielen will und vor der Tür steht und bellt oder quiekt, um dies mitzuteilen. Oder wenn der Besitzer sich mit anderen Menschen unterhält, der Hund aber Aufmerksamkeit will, kann er diese durch Bellen erlangen.

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