Wie kann man sich vor zecken schützen

Mit diesen Tipps könnt ihr euch vor den kleinen Blutsaugern besser schützen ...

1. Temperatur checken

Zecken lieben feuchtwarmes Wetter. Was aber nicht heißt, dass sie gleich das Zeitliche segnen, wenn es abkühlt. Bei Frost verfallen sie nur in eine Art Starre und überwintern unter Laub- und Schneedecken. Schaut vor der Tour auf das Thermometer: Oberhalb von 6° C werden Zecken bereits aktiv, und Ihre Alarmglocken sollten läuten.

2. Hochrisikogebiete kennen und mit Vorsicht betreten

Büsche, Farne und Grashalme in hohen Wiesen: Hier fühlen sich die fiesen Gliederfüßer wohl. Wer sich in ihrem Terrain bewegt, lädt sie zum Surfen ein – diese Zeckengebiete meiden! – Außerdem sollte man vor der Tour aktuelle FSME-Karten (die Gebiete mit hoher Infektionsgefahr zeigen) konsultieren. Mehr dazu: zecken.de/de/fsme/fsmerisikogebiete-europa

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Zecken lauern nicht überall gleichermaßen. Besonders im Süden der Republik wie in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz sind sie sehr verbreitet und angriffslustig. Doch auch in Italien, Frankreich und Österreich treten die kleinen Sauger immer häufiger auf. Karten über das Verbreitungsgebiet finden sich im Internet auch unter www.zecken-radar.de. Besonders wohl fühlen sich Zecken in der Nähe von Bächen und Wäldern, aber wie bereits erwähnt auch in kniehohem Gras, Sträuchern und Büschen. Dort warten sie auf einen Wirt, den die Zecken über Wärme und Geruch wittern und an den sich die Zecken dann anhängen. Dass Zecken sich von Bäumen fallen lassen, ist hingegen ein Gerücht.

3. Auf Tour die richtige Kleidung tragen

Wer lange Hosen und ein langärmeliges Hemd oder eine Softshelljacke trägt, bietet den Blutsaugern weniger Angriffsfläche. Günstig sind helle Farbtöne, hier entdeckt man die schwarzen Tiere am ehesten. Dunkle Outfits geben den Zecken dagegen eine optimale Tarnung. Auf hellem Stoff erkennt man die nur 2,5 bis 5 Millimeter großen Spinnentiere viel schneller.

Übrigens: Zecken sind flinke Krabbler. Augenblicke genügen, und Ihre Montur ist infiltriert. Daher am besten geschlossene Kleidung tragen, zudem die Hosenbeine in die Socken stecken Schuhe mit einem hohen Schaft erhöhen den Schutz vor den Eindringlingen, vor allem, wenn man die Hose mittels Gummiring am Schuhschaft fixiert. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sollte man sich am Abend gründlich absuchen lassen. Zecken setzen sich gern an geschützten Stellen mit dünner Haut wie den Achsel- und Schambereich, den Kniekehlen und am Haaransatz fest.

So seid ihr darüber hinaus auch noch für jedes Wetter gerüstet:

4. Getragene Kleidung nicht mit ins Zelt nehmen

Nicht immer finden Zecken sofort den Weg in die Haut. Aber Zecken wandern gerne so lange in Hemd und Hose umher, bis sich die Chance auf eine Mahlzeit ergibt. Man sollte daher auf Tour getragene Kleidungsstücke daher draußen vor dem Zelt. Wer teilt sich seinen Schlafplatz schon gerne mit einer Zecke aus dem Unterholz?

5. Empfehlenswerte Mittel gegen Zecken

Nackte Hautpartien schützt man mit Abwehrsprays. Bei der Stiftun Warentest schnitten »Zecken-Stopp« von Antibrumm (siehe unten, Wirkstoff: Icaridin/Citriodiol) und »S-quitofree«von DM (Wirkstoff: PMD) mit »sehr gut« ab. Man sollte das Präparat 15 bis 20 Zentimeter von der Haut entfernt langsam und gleichmäßig aufsprühen.

Hermes Arzneimittel GmbH

Anti-Brumm Zecken Stop

Die Sprays und Lotionen mit dem Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) wehren Zecken am effektivsten ab. Es gibt sie in Konzentrationen von zirka 10 bis 50 Prozent. Je höher der DEET-Anteil, desto länger – nicht besser – wirkt das Mittel. Bei Kindern sollte der nicht ganz unumstrittene Inhaltsstoff vorsichtshalber nur in einer zehnprozentigen Lösung angewendet werden. Eine gute, meist verträglichere Alternative sind etwa Produkte mit dem Wirkstoff Bayrepel. Sie eignen sich bereits für Kinder ab zwei Jahren.

6. Den Störenfried schnell wieder los werden

Baxter Deutschland GmbH

Hausmittelchen wie Öl, Klebstoff, Nagellack, Alkohol und Ähnliches töten zwar die Zecke, führen aber dazu, dass sie im Todeskampf noch mehr Krankheitserreger in den Körper absondert. Um den Blutsauger wieder zu entfernen, eignen sich am besten Zeckenzangen oder -karten. Letztere sind im praktischen Kreditkartenformat zu haben und hebeln die Zecke einfach aus der Haut.

Praktisch: Die Anleitung steht auf der Rückseite. Es gibt sie im Internet bereits für unter fünf Euro: www.zecken-karte.de. Neu in der Apotheke: Die Zeckenschlinge Nymphia, die auch kleinste Zecken entfernt (siehe Bild).

Vorsicht: Quetscht man den Hinterleib,gibt der Parasit eventuell erst recht gefährliches Sekret ab. Also mit behutsamem, beständigem Kraftaufwand senkrecht ziehen. Die Stelle desinfizieren und beobachten.

7. Impfung gegen übertragbare Krankheiten

OutDoor / Care Plus

Ein Zeckenbiss kann FSME (Frühsommer-Melingoenzephalitis) und Borreliose auslösen. Beobachten Sie daher nach dem Entfernen der Zecke die Einstichstelle. Bildet sich ein roter Kreis um den Zecken­biss oder treten grippeähnliche Symptome auf, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Eine Impfung gegen FSME ist zwar möglich, empfiehlt sich aber nur bei Menschen, die in einem Hochrisikogebiet wohnen und sehr häufig draußen aktiv sind (beispielsweise Jäger oder Hundehalter), denn die Vakzination kann zu schweren Komplikationen führen. Gegen Borreliose gibt es hingegen noch keine Impfung. Um so wichtiger sind eine schnelle Diagnose und eine fachgerechte Behandlung mit Antibiotika! Ist kein Arzt in der Nähe, können Sie mit dem Care Plus-Tick-Test (siehe Bild) unterwegs selbst testen ob die Zecke, die Sie gebissen hat, mit Borrelien infiziert wurde (B. garinii, B. afzelliien, B. burgdorferi sensu stricto). Ist der Test positiv, dann kann das Ergebnis dem Hausarzt gezeigt werden, um eine adäquate Behandlung mit Antibiotika zu erhalten.

Weitere Tipps:

Was mögen die Zecken nicht?

Lavendelöl, Eukalyptus und Co.: Wirken ätherische Öle gegen Zecken? Den Geruch ätherischer Öle wie von Lavendel, Eukalyptus oder Thymian empfinden wir Menschen meist als sehr angenehm, bei Zecken sind sie eher unbeliebt. Daher soll ein Einreiben mit diesen Mitteln helfen, Zecken abzuwehren.

Wie kann man Zecken fernhalten?

Der richtige Zeckenschutz – was hilft gegen Zecken?.
Halten Sie sich möglichst nicht im hohen Gras oder im Unterholz auf. ... .
Auch Kleidung kann als Zeckenschutz dienen: Tragen Sie geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosen und ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine..

Welcher Duft schreckt Zecken ab?

Ätherische Öle sind ein alt bekanntes Hausmittel gegen Zecken, allerdings müssen diese Linalylacetat, Linalool, Cineol und Camper enthalten, um zu wirken. Einer der angenehmsten ätherischen Öle ist Lavendel.

Was zieht Zecken an?

Da die kleinen Milben aus der Familie der Spinnen keine Augen haben, orientieren sie sich über ihr Haller'sches Organ. Damit können sie Gerüche wahrnehmen, die auf die Anwesenheit eines potenziellen Opfers hindeuten: Ammoniak, Buttersäure, Kohlenmonoxid – das zieht Zecken an.

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