Wie kann man Partizipation im Kindergarten umsetzen?

  • Kinderrechte in der Kita
  • Kultur macht stark
  • DEKI Kompetenznetzwerk
  • Kinderrechteschulen

  • Home
  • Kinderrechtebildung
  • Mitbestimmung in der Kita

Demokratie lernen von Anfang an

Wie kann man Partizipation im Kindergarten umsetzen?

© H. Lüders

UN-Kinderrechtskonvention, Artikel 12: Berücksichtigung des Kindeswillens „Kinder müssen bei allen Entscheidungen, die sie betreffen, nach ihrer Meinung gefragt werden. Kinder dürfen ihre Meinung frei heraus sagen und diese muss dann auch berücksichtigt werden.“

Wie kann man Partizipation im Kindergarten umsetzen?
Wie kann man Partizipation im Kindergarten umsetzen?

© Kari Bischof-Schiefelbein

„Kinder von Beginn an, aktiv zu beteiligen, bedeutet sie von Beginn an als vollwertige und kompetente Menschen anzuerkennen. Wir müssen für sie von Anfang an Rahmenbedingungen und Strukturen schaffen, in denen sie selbstbestimmt und eigenverantwortlich handeln, entscheiden und mitgestalten können.“

Kari Bischof-Schiefelbein, zertifizierte Pädagogische Fachberatung und Multiplikatorin für Partizipation und Engagementförderung

Wie können Kinder im Kita-Alltag mitbestimmen?

Partizipation bedeutet Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern. Hier gilt es, alle Kinder in ihrer Individualität zu fördern und ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Gleichwohl wird ein Grundstein für das demokratische Verständnis gelegt. Partizipation kann auch schon im Kindergartenalter erfolgen. Die Meinung von Kindern wird dabei in alltägliche Situationen und Entscheidungen einbezogen.

Eine wichtige Voraussetzung für die Partizipation in der Kindertagesstätte ist eine offene pädagogische Einstellung. Die pädagogischen Fachkräfte müssen den Kindern genügend Freiraum geben, um sich selbstbestimmt entfalten zu können. Das Kind steht dabei immer im Fokus des Interesses.

Ein weiterer Grundstein von Mitbestimmung in der Kita ist der respektvolle Umgang miteinander. Alle Kinder müssen erleben, dass ihre Meinungen von pädagogischen Fachkräften und den anderen Kindern respektvoll behandelt werden. Erst wenn Kinder begreifen, dass ihre Meinung und ihre Mitwirkung gefragt sind, können sie lernen, selbstwirksam zu agieren.

Wie kann man Partizipation im Kindergarten umsetzen?

© art-session-fotografie

Demokratie erlernen ist ein Prozess

Die Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern ist ein andauernder Prozess. Dieser wird von den pädagogischen Fachkräften gemeinsam mit den Kindern umgesetzt. Dabei werden konkrete Alltagssituationen, wie die Planung des Tages oder die Raumgestaltung, mit den Kindern zusammen betrachtet. Gemeinsam wird überlegt, wie die Ideen der Kinder integriert werden können, wer welche Aufgaben übernehmen kann, welche festen Regeln und Rahmenbedingungen gelten.

Gleichwohl sind die ausgehandelten Vereinbarungen nicht feststehend. Die Erzieherinnen und Erzieher stehen vor der Aufgabe, feinfühlig auf Veränderungswünsche der Kinder zu reagieren und gegebenenfalls weitere demokratische Prozesse zu aktivieren.

Wie kann Partizipation in der Kita erfolgreich umgesetzt werden?
  • Alle, Kinder und Erwachsene, gehen respektvoll miteinander um.
  • Kinder dürfen in allen Bereichen in der Kita mitbestimmen, die sie selbst betreffen.
  • Es liegt eine Kita-Verfassung vor, mit gemeinsam bestimmten Regeln und Gesetzen.
  • Versammlungen mit allen Kindern und Gruppenkonferenzen finden regelmäßig statt.
  • Bei Entscheidungen wird über Konsens- und Mehrheitsverfahren abgestimmt.
  • Es finden Beteiligungsprojekte zu ausgewählten Themen statt.
  • Pädagogische Fachkräfte haben bei allen Aktionen die Aufgabe der Moderation.
  • Es findet eine partizipative Teamfortbildung für eine langfristige Kita-Entwicklung statt.

LiteraturEmpfehlungen

Hansen, Rüdiger und Knauer, Raingard (2015): Das Praxisbuch. Mitentscheiden und Mithandeln in der Kita. Wie pädagogische Fachkräfte Partizipation und Engagement von Kindern fördern. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh

Danner, Stefan (2012): Partizipation von Kindern in Kindergärten: Hintergründe, Möglichkeiten und Wirkungen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 62. Jahrgang. 22-24/2012. Herausgeber: bpb, Bonn

Hansen, Rüdiger; Knauer, Raingard und Sturzenhecker, Benedikt (2011): Partizipation in Kindertageseinrichtungen. So gelingt Demokratiebildung mit Kindern! Weimar/ Berlin

Höhme-Serke, Evelyn; Priebe, Michael und Wenzel, Sascha (Hrsg.) (2012): Mit Kindern Demokratie leben. Handbuch zur Projektentwicklung und Evaluation. Shaker Verlag, Aachen

Prengel, Annedore (2016): Bildungsteilhabe und Partizipation in Kindertageseinrichtungen. Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte, WiFF Expertise, Band 47. München

Weiterlesen

Das könnte sie auch interessieren

Wie fördere ich Partizipation?

Bedingungen erfolgreicher Partizipation.
Freiwilligkeit: Kinder und Jugendliche dürfen nicht zu Beteiligungsprojekten verpflichtet werden;.
Ernsthaftigkeit: der Transfer von Ergebnissen der Beteiligungsprojekte und die Behandlung der Anliegen der betroffenen Kinder und Jugendlichen muss gewährleistet sein;.

Was ist das Ziel von Partizipation?

Partizipation im Kindergarten meint, dass eine Teilhabe der Kinder an verschiedenen Entscheidungen im Kindergartenalltag stattfindet. Ein wichtiges Erziehungsziel dabei ist, dass die Kinder lernen, ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern.

Wie kann man Kinderrechte umsetzen?

Die Umsetzung des Kinderrechtsansatzes in der Kita findet nach Maywald auf drei Ebenen statt: Pädagogische Fachkräfte müssen hinsichtlich der Kinderrechte Vorbild sein; Kindern müssen ihre Rechte altersgemäß vermittelt werden und Kinder müssen rechtebasierte und demokratische Verhaltensweisen einüben können.

Was beinhaltet Partizipation?

Partizipation ist ein wichtiges Gestaltungsprinzip der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)*. Sie bedeutet, dass sich Menschen (Bevölkerungsgruppen, Organisationen, Verbände, Parteien) aktiv und maßgeblich an allen Entscheidungen beteiligen, die ihr Leben beeinflussen.