Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit nach einer ICSI schwanger zu werden?

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Seit Jahren sammeln Institute Zahlen zur Reproduktionsmedizin, also der intrauterinen Insemination (IUI) oder der In-Vitro-Fertilisation (IVF) und ICSI-Behandlung. Wir erklären Dir, wie viel Prozent der Behandlungen zu einer Schwangerschaft führen und von welchen Faktoren die Erfolgsrate abhängig ist. Erfahre alles über die Erfolgschancen einer künstlichen Befruchtung.

In diesem Artikel

  • Erfolgschancen der Insemination (IUI)
  • Erfolgschancen der IVF und ICSI
  • Wie beeinflusst das Alter die Erfolgsrate?
  • Weitere Einflussfaktoren für den Erfolg
  • Erfolgschancen realistisch einschätzen
  • Gesundheitliche und psychische Belastung

Wägen Paare ab, ob sie eine reproduktionsmedizinische Behandlung durchführen lassen sollen, so spielt die Aussicht auf Erfolg eine große Rolle. Denn niemand möchte sich einem so langwierigen Prozess unterziehen, wenn er nicht berechtigte Hoffnung auf Erfolg hat. Um diesen Paaren eine Orientierung und damit eine Entscheidungsgrundlage zu geben, sammeln einige Institute Zahlen zu den Erfolgen der Behandlungen in Deutschland. Die ermittelten Erfolgsraten sind natürlich Durchschnittswerte und nicht auf einzelne Paare übertragbar. Aber sie lassen interessante Rückschlüsse auf die eigenen Behandlungsmöglichkeiten zu und dienen als Basis für ein Gespräch mit dem eigenen Frauenarzt.

Erfolgschancen der Insemination (IUI)

Die Erfolgswahrscheinlichkeit einer intrauterinen Insemination (IUI) liegen pro Behandlungszyklus etwa bei zehn Prozent. Die Erfolgsaussichten nehmen leider mit der Anzahl der Behandlungen ab. So ist in der Regel eher eine der ersten drei Behandlungen erfolgreich, bei späteren Behandlungen sinken die Chancen deutlich. Es werden aber oft bis zu sechs Behandlungen durchgeführt, wenn ein Paar die Behandlung nicht vorzeitig abbricht. Nach sechs Behandlungszyklen konnte in der Regel etwa 25 bis 35 Prozent der Paaren geholfen werden. Ist eine Insemination nicht erfolgreich, kann über eine weitere Behandlung mit einer der assistierten Reproduktionstechniken, wie der IVF oder der ICSI, nachgedacht werden. Sie sind aufwendiger und teurer, aber können auch dann vielleicht noch den Kinderwunsch erfüllen.

Erfolgschancen der IVF und ICSI

Jedes Jahr veröffentlicht das Deutsche IVF-Register  in seinem “Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie” Zahlen rund um die IVF. Hierzu gehören auch Erfolgsraten der Behandlungen. Laut ihrer Zahlen über mehrere Jahre kann man davon ausgehen, dass 25 bis 30 Prozent der In-Vitro-Fertilisation (IVF) und ICSI-Behandlung erfolgreich sind. Im Großen und Ganzen sind also die Chancen auf Erfüllung eines Kinderwunsches pro IVF-Behandlungszyklus nicht geringer als die Chancen eines gesunden Paares, ein Kind zu zeugen. Unabhängig von der Anzahl der Versuche führt bei rund der Hälfte aller Paare die künstliche Befruchtung zu einem Kind. Werden alle therapeutischen Möglichkeiten ausgeschöpft und sind die Bedingungen günstig, so konnte sogar etwa sechzig bis achtzig Prozent aller Paare zu einem Kind verholfen werden. Falls, wegen eines Verschlusses der Eileiter oder einer schweren Form der männlichen Unfruchtbarkeit, eine Befruchtung außerhalb des Körpers notwendig ist, verringert sich die Wahrscheinlichkeit innerhalb von vier Behandlungszyklen schwanger zu werden. So liegen die Erfolgsraten dann eher bei fünfzig bis sechzig Prozent.

Wie beeinflusst das Alter die Erfolgsrate?

Mit steigendem Alter sinkt die Aussicht auf eine erfolgreiche Kinderwunschbehandlung. Das zeigen auch die vom Deutschen IVF Register (DIR) für 2018 veröffentlichten Erfolgsraten. So sind die Erfolgsaussichten für IVF und ICSI Behandlungen bei jüngeren Frauen deutlich höher als die Durchschnittswerte.

  • Bei Frauen im Alter von 30 Jahren liegt die Erfolgsrate nach Einsetzen zweier “idealer” Embryonen laut dem DIR bei 40 Prozent,
  • ab dem 31. Lebensjahr nimmt die Schwangerschaftsrate bereits ab. So liegt die Erfolgsquote bei 36-jährigen Frauen bei 35 Prozent pro Behandlungszyklus,
  • bei 41-jährigen nur noch bei 19 Prozent.

Der Einfluss des Alters auf die Erfolgsaussichten der Behandlung ist also hoch. In unserem Beitrag “Häufige Gründe für weibliche Unfruchtbarkeit” kannst Du nachlesen, warum das Alter so eine große Rolle spielt.

Weitere Einflussfaktoren für den Erfolg

Auch andere Faktoren wie

  • Lebensgewohnheiten,
  • die Anzahl bisheriger Behandlungen,
  • vorherige Fehlgeburten und mehr

können Einfluss nehmen auf die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Behandlung. Es ist daher wichtig, dass die Ursachen der Unfruchtbarkeit möglichst genau diagnostizierst werden. Dein Frauenarzt/Deine Frauenärztin muss sich dafür ein ganzheitliches Bild von Dir verschaffen.

Erfolgschancen realistisch einschätzen

Jedes Paar sollte sich darüber bewusst sein, dass eine erfolgreiche Befruchtung nicht mit einer erfolgreichen Schwangerschaft gleichzusetzen ist. Es kann, wie bei jeder anderen Schwangerschaft auch, zu einem frühen Abort kommen (19 Prozent bei einer 34-jährigen Frau, 59 Prozent bei einer 44-jährigen Frau) oder einer Eileiterschwangerschaft.

Wie bei dem Versuch auf natürlichem Wege schwanger zu werden, benötigst Du auch bei der Kinderwunschbehandlung Geduld, denn es kann mehrere Behandlungszyklen dauern, bis Du schwanger bist. Dazu kommt die Belastung der regelmäßigen Arztbesuche, Untersuchungen und Eingriffe.

Gesundheitliche und psychische Belastung

Eine künstliche Befruchtung ist mit gesundheitlichen und psychologischen Risiken verbunden. Deshalb ist es so wichtig, dass Ihr Euch vorher sehr genau über die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten informiert und bewusst entscheidet. Paare sollten sich klar darüber sein, was eine solche Behandlung bedeutet und sich Strategien zum Umgang mit der Belastung überlegen. Denn jetzt ist es besonders wichtig, sich mit dem Partner auszutauschen und über Ängste und Empfindungen zu sprechen.

Womöglich kann auch ein Psychologe oder ein Arzt unterstützend zur Seite stehen. Auch Selbsthilfegruppen oder der Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen. Es ist wichtig, dass Ihr die Behandlung mit so wenig Stress wie möglich absolviert. Denn auch Stress wirkt sich nachteilig auf die Fruchtbarkeit bei Mann und Frau aus. Achte also darauf, dass es Euch dabei so gut wie möglich geht.

Wie viele ICSI Versuche bis zum Erfolg?

Nach der zweiten Behandlung liegt die aufsummierte Schwangerschaftsrate bereits bei 52 Prozent, nach drei Versuchen bei gut 61 Prozent. Nach vier Behandlungen sind knapp 66 Prozent, also etwa zwei von drei Kinderwunschpatientinnen schwanger.

Wie viele Icsis bis schwanger?

Mehr als 30% aller Behandlungen mittels künstlicher Befruchtung führen zu einer Schwangerschaft. Die Erfolgschance steigt entsprechend, wenn eine Intracytoplasmatische Spermieninjektion oder eine In-vitro-Fertilisation mehrmals durchgeführt wird. Bei der Insemination liegt die Erfolgschance bei etwa 10 Prozent.

Wie oft ICSI bis es geklappt hat?

Die durchschnittliche Geburtenrate pro Behandlungszyklus wird für die ICSI mit 15 bis maximal 20 % angegeben (mehr unter „Die Chancen der Kinderwunsch-Behandlung“). Die Aussichten, nach einer ICSI-Behandlung ein Kind zu bekommen, hängen jedoch stark von den persönlichen Voraussetzungen des Paares ab.

Wie hoch ist die Befruchtungsrate bei ICSI?

Die Befruchtungsrate der Eizellen durch ICSI ist sehr hoch (> 65 %) und damit sogar fast 15 % höher als bei der herkömm lichen Befruchtung der Eizelle mit ausreichend beweg- lichen Spermien in vitro, bei der jeweils ein Spermium aus eigener Kraft in die Eizelle ein dringen muss.

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