Welche Nadelbäume verlieren ihre Nadeln nicht

Gefroren: Nicht nur die Kälte setzt den Bäumen im Winter zu, sondern auch der gefrorene Boden. Er verhindert, dass Wasser nachfliessen und vom Baum aufgenommen werden kann. Der Baum muss deshalb mit dem Wasser, das er bereits gespeichert hat, sparsam umgehen. Verflüssigt: Wird es sehr kalt, bildet sich in den Zellen der Nadeln eine Art natürliches Frostschutzmittel. Es bewirkt, dass das darin eingelagerte Wasser nicht gefriert und den Nadeln schadet. Im Lauf der Jahre fallen nach und nach die ältesten Nadeln ab und neue wachsen nach. Im Frühling aber spart ein Nadelbaum viel Energie, weil er keine neuen Nadeln bilden muss. Geschützt: Nadeln sind dicker und robuster als Blätter eines Laubbaums, auch deshalb macht ihnen die Kälte weniger aus. Zudem sind sie oft von einer dünnen Wachsschicht überzogen, die zusätzlichen Schutz vor dem Austrocknen und Erfrieren bietet.

Man unterscheidet Nadel- und Laubbäume je nach Art ihrer Blätter. Die Nadeln eines Baumes können bis zu zehn Jahre alt werden. Nach und nach fallen immer die ältesten Nadeln ab, während gleichzeitig neue Nadeln nachwachsen. Das geschieht das ganze Jahr über. Im Winter können die Pflanzen bei Frost kein Wasser mehr über die Wurzeln aus dem Boden aufnehmen, die Blätter vertrocknen. Die Blätter der Nadelbäume aber sind durch eine feste Oberhaut vor zu großem Feuchtigkeitsverlust geschützt. Zusätzlich sind sie oft noch mit einer dicken, isolierenden Wachsschicht ummantelt. Ihre geringe Oberfläche sorgt zusätzlich dafür, dass nur minimale Wassermengen abgegeben werden. Je kleiner und schmaler das Blatt, desto geringer ist die Wasserverdunstung.

Auch wenn Nadelbäume als immergrüne Pflanzen gelten, gibt es einen, dessen Nadelkleid sich verhält, als wäre er ein Laubbaum. Die europäische Lärche ist der einzige Baum, der seine Nadeln im Winter abwirft. Anders als Kiefer, Tanne und Fichte eignet sich eine Lärche nicht als Weihnachtsbaum. 

© Sandra Borchert

Im Winter verliert sie ihre Nadeln

Die europäische Lärche, mit lateinischem Namen "Larix decidua" gehört zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Zum Winter hin färben sich die dünnen, in Büscheln stehenden Nadeln der Lärche zunächst goldgelb. Später wechseln sie ins Rostbraun.

Der Baum verliert seine Nadeln im Winter komplett. Nur die Zweige mit den kleinen Zapfengruppen bleiben zurück. Sie eignen sich im Winter wunderbar für Dekorationszwecke. Wenn die Natur wieder zum Leben erwacht, bietet die Lärche ebenfalls einen höchst erfreulichen Anblick: In frischem, hellem Frühlingsgrün wachsen ihre Nadeln wieder nach. 

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Interessantes zur europäischen Lärche

Beheimatet ist die europäische Lärche ursprünglich in Bergregionen. Bei Wanderungen in den Alpen können Sie die größten Vorkommen dieses Nadelbaumes erleben. Aber auch in den Karpaten, den Sudeten, der Tatra und in Polen gibt es Lärchenvorkommen. Wenn die Lärchen im Herbst an den Berghängen golden leuchten, bieten sie einen prachtvollen Anblick. 

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Als Zierbaum hat sich die Lärche mittlerweile auch in Ortschaften angesiedelt. An innerstädtischen Standorten ist sie häufig nicht so gern gesehen, denn es bildet sich im Herbst unter dem Baum ein dichter rotbrauner Nadelteppich, der von den Anwohnern beseitigt werden muss. 

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Vorteile des Nadelverlustes im Winter

Lärchen eigen sich sehr gut als Ergänzung zu Laubbäumen in Mischwaldkulturen wie Buchen-, Eichen- und Hainbuchenwäldern. Zudem werden sie in den Bergregionen als Lawinenschutz angepflanzt. Dadurch, dass sie ihre Nadeln im Winter verlieren sowie durch ihre spezielle Holzbeschaffenheit bieten sie Sturm und Schnee wenig Widerstand. Dies ist eine Eigenschaft, die die Lärche in Bergregionen besonders wertvoll macht. 

Der Nadelbaum wächst in jungen Jahren recht schnell. Nach 15 Jahren etwa verlangsamt sich jedoch das Wachstum wie bei den Kiefern üblich. Ein Lärchenbaum kann 200 bis 600 Jahre alt werden und sein Stammdurchmesser erreicht etwa 100 bis 200 Zentimeter. 

Doch. Bei den immergrünen Vertretern wie Kiefern, Tannen und Fichten geschieht dies nur relativ unauffällig. Sie werfen ihre Nadeln, die mehrere Jahre alt werden können, nach und nach ab. Dagegen verlieren Lärchen (Gattung Larix) als einzige Nadelbäume in jedem Herbst ihre gesamten Nadeln. Auf diese Eigenart verweist z. B. der botanische Name der Europäischen Lärche, der Larix decidua lautet: Der Zusatz »decidua« bedeutet »abfallend«. Ihre volle Schönheit entfalten Lärchen im Herbst, wenn sich ihre Nadeln goldgelb färben.

Übrigens: Im Wellnessbereich sind die ätherischen Öle der Nadeln und Zweige von Fichten besonders gefragt. Fichtennadelbäder helfen bei Nervosität, Schlafstörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen. Für die medizinische Anwendung, etwa bei Sportverletzungen, hat sich besonders das Öl der Latschenkiefer (Pinus mugo) bewährt, das ebenfalls aus den Nadeln gewonnen wird.

Welcher Nadelbaum verliert die Nadeln nicht?

Der einzige einheimische Nadelbaum mit dieser Eigenschaft ist die Europäische Lärche.

Welche Tannen verlieren keine Nadeln?

Wahl einer robusten Baumart So gilt gemeinhin, dass Tannen weniger schnell nadeln als Fichten. Zu den beliebtesten und gleichzeitig robustesten Weihnachtsbaum-Arten zählt die Nordmanntanne (Abies nordmanniana).

Welcher Baum verliert im Winter keine Nadeln?

Die steht ihm bei Frost aber nicht zur Verfügung - er müsste verdursten. Ohne ihre Nadeln jedoch kann die Lärche Frost bis zu Minus 40 Grad Celsius unbeschadet aushalten!

Welcher Nadelbaum wird im Winter kahl?

Die Lärche ist eine Besonderheit im Reich der Nadelbäume, denn sie verliert jedes Jahr ihre Nadeln. Aber warum verliert die Lärche im Winter Ihre Nadeln? Vermutlich ist das Abwerfen der Nadeln ein Überlebenstrick der Lärche. Denn sie kam ursprünglich nur im Gebirge vor.

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