Mögliche Beschwerden und Ursachen
Hier haben wir für Sie eine Übersicht über die häufigsten Enddarm-Erkrankungen zusammengestellt. Zur Beschreibung klicken Sie bitte auf den jeweiligen Namen:
- Abszess
- Analekzem
- Analthrombose
- Darmkrebsvorsorge
- Hämorrhoiden
- Marisken
- Fisteln
- Fissuren
- Tumore/Polypen
- Kinderproktologie
- Stuhlinkontinenz
- Beckenbodensenkung
- Entleerungsstörungen
- Reizdarmsyndrom
- Colitis ulcerosa / Morbus Crohn
Bei Enddarmerkrankungen können vielfältige Ursachen vorliegen, die Beschwerden sind oft uncharakteristisch. Lästiges Nässen (feuchter After) und Jucken, Wundsein, sowie Brennen beim Stuhlgang, Schmerzen und Blutungen, Druck im Damm und das Gefühl unvollständiger Stuhlentleerung, gelegentlich ein permanenter Stuhldrang sind die häufigsten Hinweise auf eine Erkrankung. Die Beschwerden wechseln, teils heftig und wieder nachlassend.
Problematisch ist bei Hämorrhoidalleiden, daß ihre Auswirkungen zwar durch Analtampons oder Salben vorrübergehend gelindert werden können, die Hämorrhoiden selbst jedoch ohne spezielle Behandlungsmaßnahmen nicht wieder verschwinden, sondern an Größe zunehmen und somit zu immer ausgedehnteren Beschwerden führen.
Eine häufiges Problem: der "Innere Vorfall". Hier rutscht der Mastdarm in den Afterkanal hinein, gleichzeitig treten Beckenboden und After zu weit nach unten. Dabei kann Darmschleim austreten und die Afterhaut reizen. Äußerst unangenehm sind dabei Druck und Stuhldrang im Enddarm, wobei Pressen auf der Toilette den Vorfall noch verstärkt und in der Folge eine zunehmende Inkontinenz bedingen kann.
Enddarm-Leiden, insbesondere »echte« Hämorrhoiden sind außerordentlich weit verbreitet. Hinzu kommen Abszesse und Fisteln, innere und äußere Vorfälle, Fissuren (»Afterrisse«), Thrombosen (»äußere Hämorrhoiden«), Hautleiden sowie eine Reihe seltener Krankheiten, wie funktionelle Darmstörungen, chronische Entzündungen und gutartige Geschwülste (Polypen), aber auch bösartige (Darmkrebs).
1) Äußerer Schließmuskel
2) Innerer Schließmuskel
3) Mastdarm
4) Hämorrhoidale Schwellpolster
5) Afterdrüsen
6) Krypten
Dt. End- und Dickdarm-Zentrum Mannheim
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Der Enddarm besteht aus dem unteren Bereich des Dickdarms (Rektum bzw. Mastdarm) sowie dem Analkanal (Analöffnung bzw. After).Was sind Beschwerden an Anus und Enddarm?
Der Analkanal ist 3–5 cm lang. Auf etwa 2 cm Länge befindet sich eine Grenzlinie im Analkanal. Unterhalb (distal) dieser Grenzlinie befinden sich Nerven, die Schmerzen übertragen. Oberhalb (proximal) dieser Grenzlinie befinden sich keine Schmerzfasern. Somit können Schmerzen nur im äußersten Bereich des Analkanals wahrgenommen werden. Im Bereich der Analkanalöffnung, also Anus oder After, ist die Haut ebenfalls sehr schmerzempfindlich.
Typische Beschwerden an Anus und Enddarm sind Schmerzen und andere Beschwerden, die im Analkanal bzw. um die Analöffnung lokalisiert sind und im Zusammenhang mit Stuhlgang auftreten. Zu den möglichen Symptomen zählen Blutungen (hellrotes Blut), Schmerzen, Brennen und Jucken. Zu den Enddarmbeschwerden gehört auch die Stuhlinkontinenz, d. h. die Unfähigkeit, Stuhlabgang zurückzuhalten.
Beschwerden dieser Art sind ein häufiges Beratungsproblem in der hausärztlichen Praxis. Frauen sind stärker betroffen als Männer.
Was kann die Ursache sein?
Häufige Ursachen
Seltene Ursachen
- Sexuell übertragbare Infektionen können zu lokalen Beschwerden oder zu einer Entzündung im Enddarm (Proktitis) führen.
- Eine sexuell übertragene Proktitis wird durch Analverkehr (Analsex) verursacht.
- Es kommt zu Schmerzen beim Stuhlgang und einer besonderen Empfindlichkeit im Enddarm sowie dem Gefühl, den Darm nach dem Gang auf die Toilette nicht ausreichend entleert zu haben. Es kann zu unwillkürlichen Dick- und Enddarmkrämpfen beim Toilettengang kommen sowie zu Blutungen oder Ausfluss aus dem Rektum.
- Eine Proktitis kann sich auch ohne eine Infektion mit einem Erreger entwickeln, z. B. als Folge einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, einer Strahlentherapie oder einer Allergie.
- Akute
Prostataentzündung (Prostatitis)
- Es kommt zu sehr stechenden Schmerzen in der Leistengegend, die in die Genitalien, den Bauch (Abdomen) oder den Rücken ausstrahlen, Fieber, Schüttelfrost, schlechtem Allgemeinzustand sowie Brennen und häufigem Harndrang.
- Rektumkarzinom
- Macht etwa 2/3 aller kolorektalen Karzinomfälle aus.
- Zu den typischen Symptomen zählen Blut im Stuhl, veränderte Stuhlgewohnheiten, teilweise mit Schmerzen, sowie das Gefühl, sich nach dem Gang auf die Toilette nicht ausreichend entleert zu haben.
- Analkrebs (Analkarzinom)
- Es handelt sich um eine seltene Erkrankung, die bei Menschen mit HIV-Infektion gehäuft auftritt.
- Es treten lokale Symptome und Anzeichen in Form von Juckreiz, Blutungen und Wucherungen in und um die Analkanalmündung auf.
Wann sollten Sie ärztliche Hilfe suchen?
- Bei Blutungen aus dem Enddarm ist eine ärztliche Untersuchung erforderlich.
- Auch lästiger und nicht kontrollierbarer Juckreiz sollte ärztlich untersucht werden.
- Schmerzen im Bereich des Enddarms sollten Sie ärztlich untersuchen lassen.
Untersuchungen
Anamnesegespräch
Ärztliche Untersuchung
- Es wird eine gründliche Enddarmuntersuchung durchgeführt, bei der nach Haut- und Anusveränderungen gesucht wird. Dies erfolgt mittels Untersuchung mit einem behandschuhten Finger im Enddarm und Inspektion des Anus/Analkanals.
- Bei einem Verdacht auf eine andere Grunderkrankung werden umfassende Untersuchungen daran anschließen.
- Unter Umständen kann eine Enddarminspektion (Rektoskopie) empfohlen werden.
- Weitere Untersuchungen sind in der Regel erforderlich, wenn der Verdacht auf eine Infektion, Krebs oder andere zugrunde liegende Krankheiten besteht, die auch andere Organe befallen (können).
- Wenn eine Untersuchung mit speziellen Methoden nötig ist, werden Sie an Spezialist*innen überwiesen.
Was können Sie selbst tun?
- Blutungen aus dem Enddarm sind oft auf Hämorrhoiden zurückzuführen. Darüber hinaus kann es zu einem Gefühl kommen, als ob sich weiche, manchmal sehr empfindliche rundliche Schwellungen im Enddarm befinden. Bei einem solchen Verdacht sollten Sie sich untersuchen lassen, um die Hämorrhoiden behandeln und evtl. andere Krankheiten ausschließen zu lassen.
- Bei den meisten kolorektalen Erkrankungen sollte eine Verstopfung vermieden werden. Stellen Sie einen weichen Stuhlgang sicher. Förderlich dafür sind eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ein regelmäßiger Toilettenrhythmus.
- Übertreiben Sie es nicht mit der Hygiene am Gesäß. Ein zu häufiges Waschen mit Seife schädigt die Hautschutzfunktion und führt zu einer höheren lokalen Empfindlichkeit.
Weitere Informationen
- Anale/rektale Beschwerden – Informationen für ärztliches Personal
Autor
- Markus Plank, MSc BSc, Medizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
Quellen
Literatur
Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Anale/rektale Beschwerden. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.
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