In der Nacht auf den 30. Oktober werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt auf Winterzeit. Ihr dürft eine Stunde länger schlafen! Aber freut euch nicht zu früh: Abends werdet ihr die Stunde vermissen. Was bringt die Zeitumstellung überhaupt?
Stand: 29.09.2022
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Uhren zurück auf Winterzeit Immer am letzten Sonntag im Oktober werden unsere Uhren auf Winterzeit (MEZ), die Normalzeit, zurückgedreht: Um drei Uhr nachts zurück auf zwei Uhr.
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In der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober 2022 werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt von 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr und ihr dürft länger schlafen. Eine geschenkte Stunde? Von wegen! Im Frühjahr habt ihr sie verliehen, jetzt bekommt ihr sie zurück. Doch bringt das Drehen an der Uhr denn überhaupt etwas? Es sollte doch längst Geschichte sein.
Zeitumstellung soll abgeschafft werden
<!-- --> Winterzeit 2022 Tipps rund um die Zeitumstellung
Im März 2019 entschied das Parlament der Europäischen Union mehrheitlich, die Zeitumstellung abzuschaffen, nachdem bei einer Befragung der Bevölkerung Europas 84 Prozent für eine Abschaffung stimmten. Allerdings nahmen nur 4,6 Millionen Menschen an der Befragung teil - etwa 1 Prozent der Bevölkerung. Zwei Drittel davon waren Deutsche.
zum Modulartikel Zeitumstellung Was der Mini-Jetlag mit eurer Gesundheit macht
Danach sollten eigentlich die einzelnen EU-Staaten klären, ob sie lieber die Sommerzeit oder die Normalzeit, die Winterzeit, behalten wollen. Zu befürchten ist, dass es einen "Flickenteppich" verschiedener Zeitzonen in Europa geben könnte. Im März 2021 sollte eigentlich zum letzten Mal die saisonale Zeitumstellung auf Sommerzeit erfolgen. Doch seither landet das Thema nicht mehr auf der Tagesordnung in Brüssel. Das Interesse daran scheint nicht sonderlich groß in den verschiedenen Staaten.
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Possoch klärt: Macht uns die Zeitumstellung müde, dick und doof? Challenge💡
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MESZ - Mitteleuropäische Sommerzeit
Tatsächlich ist die Winterzeit die "normale" Zeit und heißt offiziell deshalb auch Normalzeit. Dass ihr euch den ganzen Sommer lang eine Stunde früher aus dem Bett quält, wurde euch behördlich verordnet und geschieht so alljährlich seit dem 6. April 1980. Nach der Ölkrise 1973 hatte man gehofft, mit der Sommerzeit Energie einzusparen, indem man das Tageslicht besser ausnutzt. In dieser Hinsicht hat sich die MESZ allerdings nicht ausgezahlt.
Zwar wird durch die Sommerzeit an der Abendbeleuchtung gespart, doch steigt der Energiebedarf in den Morgenstunden – vor allem in den Randmonaten April und Oktober verbrauchen wir nun mehr Energie als vorher, allein, um unsere Wohnungen morgens zu heizen.
Zeitumstellung in der ganzen EU: Mit Nachbars im Garten sitzen
... und im Herbst wieder eine Stunde zurück.
Neben der Energieersparnis ging es den Deutschen aber auch um das Angleichen an die Nachbarländer. Immerhin stellen Frankreich und Italien schon seit 1966 bzw. 1967 ihre Uhren um. Die Bundesrepublik war mit Dänemark das letzte damalige EG-Land, das sich der Regelung anpasste. In der Europäischen Union wurden schließlich die Zeiten, in denen die Sommerzeit gilt, für alle Länder vereinheitlicht. So stellen wir Europäer seit 1996 alle in der gleichen Nacht unsere Uhren um: immer am letzten Märzwochenende vor und am letzten Oktoberwochenende zurück.
Herren über rund 100 Millionen Funkuhren
Atomuhr CS2 in Braunschweiger PTB
Sie überwachen die gesetzliche Zeit – die Forscher des Fachbereichs Zeit und Frequenz in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. "Wir geben offiziell für Deutschland an, wie spät es ist", so Ekkehard Peik, der Leiter des Fachbereichs. Bei der Zeitumstellung auf die Winterzeit senden die Braunschweiger über einen Funkturm in Mainflingen im Landkreis Offenbach ein Signal, das rund hundert Millionen Uhren vom Wecker bis zur Bahnhofsuhr um eine Stunde zurückspringen lässt. Auch Ampelanlagen und Kraftwerke machen diesen Zeitsprung mit.
Im Braunschweiger Zeitlabor wird unter größten Sicherheitsvorkehrungen mit hochpräzisen Atomuhren gearbeitet. Dabei werden Cäsium-Atome durch Blechzylinder geschossen und mit Mikrowellenstrahlen in eine bestimmte Schwingung versetzt, bei der sich der Zustand der Atome ändert. "Die Frequenz ist der Taktgeber der Uhr", so Peik.
Vergangene (Sommer-)Zeiten
Benjamin Franklin wollte mit der Sommerzeit Kerzen sparen.
So richtig neu war die Idee einer Sommerzeit auch 1980 schon nicht mehr. Bereits im Jahr 1783 hatte der US-Politiker Benjamin Franklin die Idee, per Zeitumstellung Kerzenlicht einzusparen. In Deutschland gab es den Wechsel von der Winter- auf die Sommerzeit erstmals im Deutschen Reich in den Kriegsjahren 1916 bis 1918 und noch einmal zwischen 1940 und 1949.