Was tun wenn sich Wasser im Körper sammelt?

Mit Wassereinlagerungen fühlen wir uns wie verhext: alles ist irgendwie schwer und aufgedunsen. Dann in enge Kleidung oder High-Heels schlüpfen? Nein, danke! Meist erleben wir diesen Status quo nach Alkohol am Vorabend oder während der Periode oder Schwangerschaft. Doch es gibt noch andere Ursachen für den lästigen Wasserstau. Und manchmal sind die Wasseransammlungen im Körper sogar so schlimm, dass ein Arzt aufgesucht werden sollte. Wir verraten dir fünf mögliche Gründe für Einlagerungen von Wasser und wann es Zeit wird, einen Arzt zu konsultieren. Außerdem: Sieben Tipps, um den Körper am besten zu entwässern. Übrigens Spoiler: Mit Abnehmen hat das rein gar nichts zu tun!

Wassereinlagerungen erkennen: Symptome

Was sind überhaupt Wassereinlagerungen? „Der Körper besteht vor allem aus Flüssigkeiten, die sich auf verschiedene Räume verteilen. Ein so genanntes Ödem bezeichnet den Austritt von Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe. Denn steigt der Druck in den Gefäßen an, wird Flüssigkeit in das umliegende Gewebe gepresst.“, sagt Sophie Schulze, Dermatologin in der Bodensee Laserklinik. Die Folge: das Gewebe schwillt an, es kommt zu Spannungsgefühlen und einer Umfangsvermehrung. Die meisten Ödeme hinterlassen beim Eindrücken außerdem sichtbare Dellen. Doch welche Gründe gibt es für zu viel Wasser im Körper?

Wasser im Körper: Fünf Ursachen für die Einlagerungen

Du leidest häufig unter eingelagertem Wasser und kannst dir die Ursache nicht erklären, wie diese entstehen? Wir nennen dir fünf mögliche Gründe für Wasseransammlungen im Körper und verraten, bei welchen Anzeichen es Zeit wird, einen Arzt aufzusuchen:

1. Grund: Du isst zu viel Salz

Gehörst du vielleicht zu den Menschen, die einfach alles salzen - sogar ohne vorher das Essen probiert zu haben? Dann solltest du bei Wassereinlagerungen vielleicht hier ansetzen und auf das weiße Gold in deiner Ernährung verzichten, oder zumindest weniger davon zu dir nehmen. Denn das Lebensmittel Salz bindet Wasser im Körper und kann so Wasser im Körper begünstigen. Frische Kräuter geben den Mahlzeiten Geschmack auf gesunde Weise. Und wenn es gar nicht ohne geht, dann baue doch mal Himalaya Salz in deine Ernährung ein. Das ist gesund, denn es enthält zusätzlich Mineralstoffe.

2. Grund: Du bekommst deine Periode

An den Tagen vor den Tagen merken viele Frauen, wie sich ihr Körper verändert. Oft fühlt man sich aufgebläht. Hierfür sind vor allem die Hormone Östrogen und Progesteron verantwortlich. Auch wenn es ziemlich nervig ist, sich regelmäßig jeden Monat so zu fühlen, als würde sich der eigene Körper in Wackelpudding verwandeln – besteht hier zumindest kein Grund zur Sorge. Und glücklicherweise verschwinden die Wassereinlagerungen vor und während der Periode meist wieder genauso schnell, wie sie gekommen sind. Einige Frauen haben auch eine vermehrte Wassereinlagerung direkt nach dem Eisprung.

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3. Grund: Es ist heiß!

Im Frühling klickst du dich durch die Bademodentrends und kannst es kaum erwarten, deinen neuen Bikini im Hochsommer stolz zu präsentieren. Zu Hause beim Anprobieren sitzt er dann noch wie angegossen, doch im Freibad angekommen denkst du, dass das vorher doch irgendwie anders aussah? Nein, du hast nicht blitzartig zugenommen! Die Hitze ist schuld. Ist der Körper dehydriert, hält das Gewebe häufig Wasser zurück.

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4. Grund: Deine Schilddrüse weist eine Unterfunktion auf

Die Schilddrüsenunterfunktion entsteht durch einen Mangel an Schilddrüsenhormonen, wodurch der Körper mit genau diesen Hormonen nicht ausreichend versorgt wird. Oft wird die Schilddrüsenunterfunktion als solche erst spät erkannt, weil die Symptome von den Betroffenen nicht direkt zugeordnet werden können. Neben Ödemen kann es auch zu ständiger Müdigkeit, verminderter Leistungsfähigkeit, Haarausfall und unregelmäßigen Monatsblutungen kommen. Lasse dich bei diesen Anzeichen von einem Arzt richtig durchchecken. Denn unbehandelt kann die Schilddrüsenunterfunktion auch schwerwiegendere Folgen haben.


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5. Grund: Du bist schwanger

Eine Schwangerschaft bringt viele körperliche Veränderungen mit sich. Dazu gehören auch Einlagerungen von Wasser. Während der Schwangerschaft wird vermehrt das Hormon Progesteron ausgeschüttet, das wiederum für die Ausweitung der Gefäße und den Wasseraustritt ins umliegende Gewebe verantwortlich ist. 

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Wann zum Arzt bei Wassereinlagerungen?

„Ein Arzt sollte immer dann aufgesucht werden, wenn die Einlagerungen nicht verschwinden, sondern größer werden oder besonders lange anhalten. Wasseransammlungen im Bauch sollten grundsätzlich medizinisch abgeklärt werden”, weiß Dermatologin Sophie Schulze. Auf eine ernste Ursache zurückführen lassen sich außerdem warme, schmerzhafte Schwellungen, Fieber, Atemnot, Bewusstseinsstörungen und Gliedmaßen, die kälter oder erwärmt sind und eine bläuliche beziehungsweise rötliche Farbe aufweisen.

Wo kann es im Körper zu Einlagerungen kommen?

Wasserstauungen in den Beinen

Doch wer ist betroffen von Wasseransammlungen? Expertin Sophie Schulze erklärt: „Über die Venen wird sauerstoffarmes Blut entgegen der Schwerkraft zurück zum Herzen befördert. Langes Sitzen oder Stehen führt zu einer einseitigen Belastung und erschwert die Situation – das Blut staut sich in den Beinen.“ Noch schlimmer wird das Ganze im Sommer: bei Hitze erweitern sich die Blutgefäße, die Blutzirkulation verlangsamt sich und die Venen verlieren an Elastizität. Das Ergebnis sind angeschwollene Beine, Knöchel und Füße.

Wassereinlagerungen im Gesicht

Als würden wir uns während der Menstruation nicht schon genug gestraft fühlen, führen die Hormonveränderungen auch noch zu Einlagerung von Wasser vor und während der Periode (auch eine Wassereinlagerung direkt nach dem Eisprung ist möglich). Und nein, nicht nur an den Beinen können die Wasseransammlungen auftreten, sondern im ganzen Körper – inklusive Gesicht! Allergiker können ein Lied davon singen: geschwollene Augen. Und auch alle anderen sind sicher den ein oder anderen Morgen aufgewacht, haben in den Spiegel geblickt und sich gefragt, wer diese Person ist, die ihnen da gegenübersteht. Geschwollene Augen entstehen unter anderem durch einen erschwerten Lymphabfluss, verursacht durch die flache Position im Liegen während der Nacht.

Wasseransammlungen im Bauch

Wassereinlagerungen am Bauch sind in jedem Fall ernst zu nehmen. Sie können Zeichen eines Eiweißmangels sein, aber auch ein Leberschaden oder eine Herzschwäche sind mögliche Auslöser eines Wasserbauchs. Daher solltest du mit Wasser am Bauch unbedingt von einem Arzt untersuchen lassen.

Den Körper entwässern: Diese sieben Tipps helfen gegen Wassereinlagerungen und schwere Beine

1. Entwässerung mit Fitness, Sport und mehr Bewegung im Alltag

Regelmäßige Spaziergänge und Sport machen nicht nur gesund und helfen beim Abnehmen, sie halten auch die Venen und den Blutkreislauf in Schwung. Wer lange im Büro sitzen muss, kann unter dem Schreibtisch kleine Fitness-Übungen machen: Füße anheben und kreisen, mit den Füßen wippen oder die Beine auf den Papierkorb legen, um den Rückfluss zu erleichtern. Wichtig: Beine nicht überschlagen, sondern die Füße entspannt nebeneinander stellen.

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2. Die richtige Ernährung: Entwässerung durch passende Lebensmittel

Kaliumreiche Ernährung unterstützt die Entwässerung des Körpers. Hier eignen sich Tees wie Grüner Tee und Brennnesseltee, aber auch die richtigen Lebensmittel helfen: Reis, Kartoffeln, Kopfsalat, Ananas, Erdbeeren, Spargel und Fenchel wird eine entwässernde Wirkung nachgesagt. Lebensmittel also unbedingt in die tägliche Ernährung einbauen! Psst… Hier gibt’s schnelle Rezepte zum Mitnehmen in der Mittagspause.

3. Körper entwässern durch viel Wasser trinken

Wasser trinken soll gegen Wasser helfen? Klingt zunächst paradox, aber zu wenig Wasser führt tatsächlich zu Einlagerungen. Trink-Tipps: Trinke über den Tag verteilt, besonders im Sommer, genügend Wasser (mindestens zwei Liter), um den Körper mit Flüssigkeit und Mineralstoffen zu versorgen.

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4. Körper entwässern mit Kühlung

Kalte Umschläge und Kompressen sorgen für Abhilfe an warmen Tagen und eine Entwässerung bei entzündungsbedingten Wassereinlagerungen.

5. Körper entwässern mit Wechselduschen

Warm-kalte Wechselduschen, die mit kaltem Wasser enden, regen die Durchblutung an und wirken so vorbeugend gegen Wassereinlagerungen. Kneippen hat denselben Effekt!

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Was tun wenn sich Wasser im Körper sammelt?

6. Beine hochlegen, um Wasser richtig loszuwerden

Wenn möglich, die Beine öfter hochlegen, um sie zu entlasten und Lymphfluss anzukurbeln (geht im Homeoffice doch wunderbar!). Auch die Yoga-Umkehrhaltung Schulterstand oder die Beine an einer Wand hochzulegen, wirkt manchmal Wunder.

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7. Die Schuhsammlung erweitern, um Staus vorzubeugen

Zu enge Schuhe und richtig hohe Absätze können zu dicken Waden (und Füßen) führen. Achte zur Entwässerung darauf, dass du nicht jeden Tag High Heels trägst, sondern auch ab und zu die flachen Sandalen. Noch besser: barfuß laufen, so oft es geht!

Fazit: Wenn du ein paar kleine Änderungen im Alltag vornimmst, könnten lästige Staus bald der Vergangenheit angehören. Insbesondere die richtige Ernährung und Sport, aber auch der Verzicht auf das Trinken von Alkohol können schnelle Abhilfe schaffen – insofern es sich nicht um eine hormonell bedingte Einlagerung handelt. Übrigens: Wenn alles nichts hilft und auch der Arzt nichts findet: Bei Schwangeren werden oft Nadeln gegen Wasseransammlungen gesetzt. Probiere doch einfach einmal Akupunktur aus!

Was entwässert am stärksten?

Entwässernde Lebensmittel So eignen sich besonders Gurken, Melonen, Ananas, Erdbeeren und Spargel zum Entwässern. Aber auch Artischocken, Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Avocados, Kartoffeln und sogar Reis haben eine entwässernde Wirkung.

Warum lagert mein Körper so viel Wasser ein?

Schuld daran sind oft zu langes Sitzen oder Stehen, zu wenig Bewegung, zu viel Salz, Zucker und Alkohol, hormonelle Schwankungen durch Regelblutungen, Wechseljahre oder Schwangerschaft. Das Wasser tritt durch vermehrten Druck aus den Blutgefäßen und dem Lymphsystem aus. Dann sammelt es sich in unserem Körper an.

Wann wird Wasser im Körper gefährlich?

Gefährlich werden kann es, wenn allergisch bedingte Ödeme die Atemwege betreffen, etwa bei stark ausgeprägten Lebensmittelallergien (wie einer Erdnussallergie). Auch Wasseransammlungen im Bauch sind meist durch eine ernste Ursache bedingt und sollten immer ärztlich abgeklärt werden.

Wie bekomme ich die Wassereinlagerung im Bauch wieder weg?

Wassereinlagerungen loswerden: Mit diesen 6 Tipps.
Ausreichend trinken. Klingt vorerst paradox, ist aber logisch. ... .
Viel bewegen. ... .
Durchblutung anregen. ... .
Beine hochlegen. ... .
Ausgewogene Ernährung. ... .
Massagen..