Was sind die Hauptfiguren von Frau Holle?

Frau Holle ist ein Märchen der Gebrüder Grimm. Das Märchen handelt von einer Witwe und ihren zwei Töchtern: die eine schön und fleißig, die andere hässlich und faul. Die beiden Töchter treten in die Dienste der Frau Holle und erhalten jeweils ihren gerechten Lohn für ihre Arbeit.

Zusammenfassung von Frau Holle

Eine Witwe hat zwei Töchter: Eine davon schön und fleißig, die andere hässlich und faul. Weil die hässliche Tochter aber ihre leibliche Tochter ist, hat sie diese viel lieber und die schöne Tochter muss alle Arbeit verrichten. Jeden Tag muss die schöne Tochter am Brunnen sitzen und so viel spinnen, dass ihre Finger blutig sind.

Was sind die Hauptfiguren von Frau Holle?

 

372 Bewertungen

Kinder- und Hausmärchen: Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Drei Bände in einer Kassette (Deutsch) Gebundene Ausgabe

Auf Amazon kaufen

An einem Tag, als die schöne und fleißige Tochter am Brunnen sitzt und spinnt, fällt ihr die Spule in den Brunnen. Daraufhin läuft sie zur Stiefmutter und erzählt ihr, was geschehen ist. Die Stiefmutter aber schimpft sehr mit ihr und schickt sie los, die Spule wieder aus dem Brunnen zu holen. Das Mädchen läuft zum Brunnen und springt vor lauter Not in den Brunnen hinein und verliert die Besinnung.

Als das Mädchen wieder erwacht, liegt es auf einer schönen Wiese und die Sonne scheint auf tausende Blumen. Es geht ein Stück und kommt zu einem Backofen voller Brot. Das Brot im Backofen ruft und bittet das Mädchen, es aus dem Backofen herauszuholen. Es holt das Brot aus dem Backofen und geht dann weiter.

Kurz darauf kommt das Mädchen zu einem Baum, an dem viele Äpfel hängen. Der Baum ruft ihm zu und bittet es, die Äpfel herunterzuschütteln. Da schüttelt es den Baum, bis kein einziger reifer Apfel mehr an ihm hängt. Als es alle Äpfel zu einem Haufen zusammengelegt hat, geht es weiter.

Nach einiger Zeit kommt das Mädchen an einem kleinen Haus an. Aus dem Hause guckt eine alte Frau. Die alte Frau ruft dem Mädchen zu und verspricht ihm, dass es ihm gut gehen solle, wenn es seine Arbeit in ihrem Hause ordentlich verrichte. Sie stellt sich als Frau Holle vor und erklärt dem Mädchen, dass es ihr Bett immer ordentlich aufschütteln müsse, sodass die Federn fliegen und es in der Welt schneit.

Das Mädchen verbringt einige Zeit bei Frau Holle und erledigt alle Aufgaben und Dienste zur vollen Zufriedenheit. Obwohl es dem Mädchen bei Frau Holle viel besser geht als zuvor, verspürt es bald Heimweh und bittet Frau Holle, gehen zu dürfen. Wegen ihrer treuen Dienste begleitet Frau Holle das Mädchen bis zu einem großen Tor. Das Tor öffnet sich und als das Mädchen darunter steht, regnet Gold auf es herab, sodass es überall davon bedeckt ist. Für seinen Fleiß gibt Frau Holle dem Mädchen auch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war.

Das Tor schließt sich und das Mädchen befindet sich wieder oben auf der Welt, nicht weit vom Hause seiner Mutter. Es läuft nach Hause und weil es überall mit Gold bedeckt ist, wird es von seiner Stiefmutter und der Schwester gut aufgenommen. Es erzählt, was ihm passiert ist und die Mutter beschließt daher, ihrer faulen Tochter das gleiche Glück beschaffen zu wollen. Die faule Tochter muss sich an den Brunnen setzen und spinnen. Diese wirft die Spule in den Brunnen und springt selber hinein.

Die faule Tochter erwacht ebenfalls auf der schönen Wiese und geht weiter zu dem Backofen. Das Brot im Backofen ruft ihr zu und bittet sie, es herauszuholen. Die faule Tochter aber möchte sich nicht dreckig machen und geht weiter. Auch der Apfelbaum ruft ihr zu und bittet sie, die reifen Äpfel herunterzuschütteln - vergeblich.

Am Haus der Frau Holle angekommen begibt sich die faule Tochter in ihre Dienste. Das Gold vor Augen strengt sie sich am ersten Tag sehr an, die Aufgaben von Frau Holle zu erfüllen. Doch am zweiten Tag beginnt sie zu Faulenzen und am dritten Tag noch mehr. Bald darauf ist die Frau Holle ihrer Faulheit überdrüssig und verkündet, sie wieder nach Hause schicken zu wollen.

Frau Holle führt die faule Tochter ebenfalls zu dem Tor. Als diese aber darunter steht, regnet es anstelle des Goldes Pech auf die faule Tochter herab. Frau Holle verkündet, dies sei für die Belohnung ihrer Dienste und schließt das Tor. So muss die faule Tochter über und über mit Pech bedeckt heimkommen. Das Pech aber haftet an ihr und geht nicht ab, solange sie lebt.

In jedem Kinderzimmer finden sich neben den geliebten Spielzeugen auch Märchenbücher, welche aus der Kindheit kaum wegzudenken sind. Der Reiz an Märchenbüchern liegt auf der Hand, denn durch die meist bunten Bilder wird der Inhalt des Buches einfach und direkt an den Rezipienten vermittelt. Gerade in der heutigen Zeit - dem andauernden Fortschrittes, in welchen Massenmedien sowie das Internet vorherrschend sind ist es kaum zu glauben, dass es Geschichten gibt, die schon seit Jahrhunderten existieren und trotzdem immer wieder weit verbreitet aktuell sind. Hierbei umfassen Märchen im Allgemeinen ein weites Spektrum und haben in den letzten Jahren auf dem Literaturmarkt und in der Filmindustrie einen großen Aufschwung erlebt. Die Geschichten von mutigen Prinzen, armen oder traurigen Mädchen, guten Feen, bösen Hexen und vielen anderen Zauberwesen scheinen den Erwachsenen nie aus dem Gedächtnis zu entfallen und auch die Kinder immer wieder zu begeistern. Aufgrund dieser großen Beliebtheit der Märchen wird in dieser Arbeit auf das Märchen „Frau Holle“ von den Gebrüdern Grimm eingegangen. Im ersten Teil wird das vorliegende Märchen „Frau Holle“ anhand einer Sach- und didaktischen Analyse genauer untersucht. In diese Betrachtung werden sowohl pädagogische als auch psychologische Aspekte miteinbezogen. Im zweiten Teil wird dieses dann anhand einer passenden Unterrichtstunde mit einer methodischen Analyse vorgestellt.

2. Sachanalyse

In diesem Abschnitt wird das Märchen „Frau Holle“ anhand einer Sachanalyse genauer analysiert. In der Sachanalyse besteht die Aufgabe der Lehrkraft darin sich mit dem zu unterrichtenden Stoff auseinanderzusetzen. Dabei wird zuerst der Inhalt des Märchens zusammengefasst, um anschließend die Sprache und Struktur, die Figuren und die Intentionen des Textes näher zu analysieren und zu erläutern.

2.1 Inhaltsangabe

Es handelt sich bei diesem Märchen um eines der bekanntesten Volksmärchen aus der Sammlung der Brüder Grimm. Es wird dabei von einer Witwe und ihren beiden Töchtern erzählt, die eine gut und schön, die andere faul und hässlich. Während letzterer Liebe und Aufmerksamkeit der Mutter zukommt, fristet die gute und schöne Tochter ein Leben als Aschenputtel. Sie ist fleißig mit der Verrichtung von Tätigkeiten im Haushalt beschäftigt und muss von morgens bis abends spinnen, bis ihr die H ände blutig werden. Ein solcher Moment führt dazu, dass sie sich die Hände im Brunnen waschen möchte, wobei ihr die Spule in den Brunnen fällt. Dies beschreibt auch die „Mangelsituation“, in der sich die Protagonisten der Volksmärchen nach Lüthi (1941) häufig befinden. Daraufhin besteht die Stiefmutter darauf, dass das Mädchen die Spindel aus den Brunnen herausholt, weshalb diese in jenen hineinspringt. Durch den Sprung taucht sie in eine andere Welt, in der paradiesische Zustände herrschen ein. Angekommen in der Paradieswelt, werden ihr drei Aufgaben gestellt, was wiederum der klassischen Struktur der Volksmärchen entspricht, wie sie einst von Lüthi (1941) beschrieben wurde. Zunächst erwacht diese auf einer Wiese. Dort kommt sie der Bitte nach, gebackenes Brot aus dem Ofen zu holen, welches die erste der drei Aufgaben darstellt. Die zweite Aufgabe bestand darin, Äpfel vom Baum zu schütteln. Für die dritte Aufgabe diente sie der alten Frau Holle mit den großen Zähnen, schüttelte ihr fleißig das Bett, sodass es auf der Welt zu schneien begann. Von Heimweh geplagt erfüllte Frau Holle ihr den Wunsch nach Hause zurückzukehren, indem sie das Mädchen durch ein Tor führte. Als Belohnung für die Bewältigung der Aufgaben wird sie am Ende mit Gold belohnt und kehrt als Goldmarie nach Hause zu Mutter und Schwester. Aus Eifersucht und Neid macht sich nun auch die faule Tochter auf den gleichen Weg, löst aber keine der gestellten Aufgaben und wird so schließlich von Frau Holle mit Pech bestraft, weshalb sie den Namen Pechmarie erhielt. Hierdurch wird die konstraktive Struktur des Märchens deutlich (ebd.).

2.2 Aufbau, Struktur und Merkmale des Märchens

Das Märchen „Frau Holle“ verfügt sowohl über einen klassischen Aufbau, als auch über die typischen Merkmale eines Märchens. Das Volksmärchen verfügt über einen typischen dreiteiligen Aufbau, welcher aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schluss besteht. Dabei werden in der Einleitung die handelnden Figuren, der Schauplatz und der bevorstehende Konflikt vorgestellt. Wie bereits erwähnt befinden sich dabei die Protagonisten häufig in einer Mangelsituation und der Wunsch dieser zu entfliehen (Lüthi, 1974). Die Fülle menschlicher Möglichkeiten und zwischenmenschlicher Beziehungen spiegelt sich in den Themen und Motiven des Märchens wider. Zentrales Märchenthema ist die Überwindung von Hindernissen, sowie die Lösung von Problemen, die sich den Handelnden in den Weg stellen. Als typische Merkmale des Märchens zeigen sich Motive aus den Gegensätzen wie Gehorsam - Ungehorsam, Lohn - Strafe, Gut - Böse, Begnadung - Versagen. Das vorliegende Märchen ist vor allem durch die Gegensätze der vernachlässigten Stiefschwester, welche Schön und fleißig im Gegensatz zur bevorzugten leiblichen Tochter der Witwe, welche hässlich und faul ist geprägt. Im Hauptteil muss die Hauptfigur, welche in einer Konflikt- oder Notsituation ist, eine Prüfung bzw. eine Aufgabe lösen. Im vorliegenden Märchen werden den zwei Schwestern jeweils dieselben drei Aufgaben gestellt, was wiederum der klassischen Struktur der Volksmärchen entspricht (Lüthi, 1941). Hierbei stellt die Hauptfigur in einem Märchen das Gute da und kämpft meist gegen das Böse. Am Ende des Märchens, im Schlussteil, erwartet den Helden immer ein glückliches Ende, weil es der Hauptfigur durch den Kampf gegen das Böse gelingt, die ursprünglichen Verhältnisse aus der Einleitung wiederherzustellen (Lüthi, 1978). Im vorliegenden Märchen wird die einst vernachlässigte Stieftochter mit Gold überschüttet und wird zur Goldmarie und erfährt Glück in ihrem weiteren Leben. Im Gegensatz dazu wird die zuvor bevorzugte und faule Tochter mit Pech übergossen. Die Goldmarie steht im Märchen von Frau Holle in Rivalität zur Pechmarie, welche sich in der Bevorzugung bzw. Benachteiligung der einen Schwester gegenüber der anderen durch die Mutter zeigt. An dieser Stelle macht sich die parallele Struktur des Märchens fest, welche die Haupthandlung des Märchens ausmacht. Am Ende des Märchens siegt das schöne und fleißige Mädchen und erntet viel Zuspruch und Anerkennung (Drewermann & Neuhaus, 1982). Ferner beginnt ein Märchen mit der für die Gattung typischen Einleitungsphrase „Es war einmal...“. Mit diesen drei magischen Worten beginnt eine Vielzahl von Märchen und öffnet somit die Tür zu sprechenden Tieren, Prinzen, die in Frösche verwandelt werden und guten Feen. Dabei ist von Anfang an die Gewissheit vorhanden, dass am Ende alles gut wird, ganz gleich, in welche Gefahren und Strapazen der Held während der Geschichte gerät (vgl. Neuhaus, 2017, S.12). Ein weiteres Merkmal eines Märchens ist das glückliche Ende für den Protagonisten oder die Protagnisten (Neuhaus, 2017, S.12). Das Böse wird in diesem Fall besiegt und findet meist den Tod. Das Gute, in diesem Fall das schöne und fleißige Mädchen wird zur Goldmarie, erfährt ab dahin nur Gutes. Das Böse, welches in diesem Märchen die faule und hässliche Stiefschwester impliziert wird mit Pech übergossen und erhält den Namen Pechmarie. Auch für sie findet eine Veränderung statt, denn sie wird ab diesem Zeitpunkt von der Gesellschaft verspottet. Ein im Märchen häufig enthaltenes Symbol sind Zahlen, vor allem die Drei und die Sieben tauchen verstärkt auf. Die Verwendung der Zahl drei wird in diesem Märchen eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Dies lässt sich vor allem in der Dreifaltigkeit Gottes im Christentum begründen. Dort besteht die heilige Familie aus drei Personen (Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist). Außerdem besteht die christliche Tugend aus der Liebe, der Hoffnung und dem Glauben. In dem vorliegenden Märchen müssen die zwei Mädchen zuerst drei Aufgaben absolvieren, bevor sie an das ersehnte Tor, welches sie entweder belohnt oder bestraft gelangen. Dieses Ereignis stellt auch einen gewissen Wendepunkt in der Geschichte dar und ist somit ein einschneidendes Erlebnis (Lippert, 2013). Die Drei kann aber auch für die Vater-Mutter-Kind- Beziehung, Einheit von drei Geschwistern, Einheit des Natürlichen oder Göttlichen stehen. Sie findet sich auch in der Dreigliedrigkeit des Handlungsablaufs wieder (drei Episoden, drei Aufgaben). Für Glück und Reichtum im Sinn eines Zugewinns an seelischen Werten oder Weisheit finden sich in Märchen Metalle in vielfältiger Form. Die Wanderung des Helden und seine Prüfungen symbolisieren die Trennung und Isolation auf dem Weg zur Selbständigkeit und zum Erwachsenwerden. Am Ende folgt das Glück oftmals in Form einer königlichen Hochzeit, Symbol der Harmonie zwischen männlichem und weiblichem Prinzip. Auch Orte wie der Wald für das Unbekannte und Geheimnisvolle haben Symbolcharakter. Der abschließende Satz „...und wenn sie nicht gestorben sind.“ bringt Leser oder Zuhörer wieder zurück in die Realität (Drewermann & Neuhaus, 1982).

2.3 Sprache und Beispiele

Die Sprache in Volksmärchen kennzeichnet sich durch einen sehr einfachen, überschaubaren Satzbau. Im vorliegenden Märchen wird ausschließlich im Präteritum erzählt und einige wichtige Situationen werden anschaulich ausgemalt. Der Grund dafür, dass ein Märchen im Präteritum erzählt wird, liegt darin, dass die stattgefundenen Handlungen in der Vergangenheit liegen und sich nicht in der Gegenwart abspielen (Geister, 2010, S.37). Ein weiteres sprachliches Merkmal, auf welches eingegangen werden soll ist, dass die handelnden Figuren in den Märchen in den meisten Fällen nur allgemeine Bezeichnungen (Hexe, Wolf, Königstochter, Königssohn) tragen und ihnen keine spezifischen Namen gegeben werden. Beim vorliegenden Märchen trifft dies nicht ganz zu. Frau Holle erhält einen spezifischen Namen. Im Verlaufe des Märchens erhalten auch die fleißig und faule „Tochter, welche zunächst allgemein gehalten wird, spezifische Namen, Gold - und Pechmarie (ebd.).

Ein Märchen ist außerdem gekennzeichnet durch die festen sprachlichen Formeln am Anfang und/ oder am Ende der Erzählung. Die typische Anfangsformel des Märchens lautet „Es war einmal ...“ und die typische Schlussformel des Märchens lautet „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“ (Neuhaus, 2017, S.12). Durch diese Anfangsformel weiß jedes Kind, dass es sich um ein Märchen handelt und hat somit auch gewisse Erwartungen und Anforderungen an die folgende Geschichte. Hierbei wissen die Kinder, dass ein Märchen immer ein glückliches Ende nimmt. Zudem prägen sie sich die Anfangs- bzw. Schlussformel ein. Das vorliegende Märchen „Frau Holle“ allerdings besitzt weder einen typischen Anfang bzw. Ende (Grimm, 1819). Es beginnt mit den Worten „Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die andere hässlich und faul“ (Riedel, 1995, S. 16). Dabei wird bereits im ersten Satz des Märchens die Rivalität und Unterschiedlichkeit der beiden Haupakteure deutlich. Ebenso endet das vorliegende Märchen nicht mit der typischen Schlussformel „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann Leben sie noch heute.“, sondern mit den sich immer wiederholenden Schrei des Hahnes „Kikeriki, unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hi, das Pech aber blieb fest an ihre hängen und wollte , solange sie lebte nicht abgehen“ (Drewermann et al., 1982, S. 20). Bei diesen Worten wird den Kindern deutlich, dass die Missgunst der Stieftochter ihr Pech und Unglück gebracht hatte.

2.4 Charakterisierung der Figuren

Die spielenden Figuren in einem Volksmärchen repräsentieren meist einen eindimensionalen Charakter und stellen dabei entweder eine gute oder böse Figur dar. Dies ist ein Unterscheidungskriterium zu den Kunstmärchen, welche mehrdimensionale Charaktere beinhalten (Neuhaus, 2017). Im vorliegenden Märchen lassen sich drei Hauptcharaktere unterscheiden, die fleißige und schöne Sieftochter, die faule und hässliche Tochter sowie Frau Holle.

2.4.1 Frau Holle

Frau Holle wird als alte Frau mit großen Zähnen beschrieben, wovor auch die Heldin bei der Begegnung erschrickt. Dies lässt darauf schließen, dass sie auf Grund ihrer großen Zähne furchterregend aussieht. Ferner kann sie als eine Figur der Unterwelt beschrieben werden, da sowohl die Heldin als auch die falsche Heldin mittels eines Brunnens zu ihr gelangen. Riedel (1995) beschreibt Frau Holle dabei zudem als Figur der Oberwelt, da sie einen Einfluss auf den Schneefall auf der Erde hat. Zudem steuert Sie das gesamte Wetter und die Jahreszeiten (vgl. Riedel, 1995, S.42). Ihre Macht wird zudem durch das Eingreifen in das Schicksal der Mädchen nachdem deren Dienst beendet ist deutlich. Der Goldregen für das fleißige Mädchen und der Pechregen für die faule Stiefschwester sind Lohn für ihre Leistung im Reich der Frau Holle. Da beide Figuren dort wie bei ihnen zu Hause handeln, bezieht sich der Lohn indirekt auch auf ihr Verhalten in der menschlichen Welt. Nachdem das Tor verschlossen ist, befinden sich beide Figuren wieder in der oberen Welt. Dort bleibt ihnen der Lohn der Frau Holle ein Leben lang erhalten und beeinflusst damit ihr Schicksal.

Was gibt es für Figuren in Frau Holle?

Frau Holle ist ein DEFA-Märchenfilm aus dem Jahr 1963 von Gottfried Kolditz. Die Rolle der Frau Holle ist mit Mathilde Danegger besetzt, die Goldmarie wird von Karin Ugowski gespielt, die Pechmarie von Katharina Lind und die Witwe von Elfriede Florin.

Wer ist der Held in dem Märchen Frau Holle?

Bei Frau Holle gibt es die Marie gleich doppelt, als Goldmarie (die Heldin) und als Pechmarie (die Antiheldin).

Wie heissen die Schwestern bei Frau Holle?

Frau Holle – Das Märchen von Goldmarie und Pechmarie.

Was ist das Besondere an Frau Holle?

So ist Frau Holle nach dem Volksmund für das Wetter verantwortlich, nicht nur für den Schnee, den ihre je nach Wintersaison mehr oder weniger fleißige Magd aus den Kissen schüttelt. Im Frühjahr schreitet Frau Holle über Felder und Wiesen und lässt die Natur erwachen.