Was passiert wenn zu viel sauerstoff im blut ist

Die Sauerstoffsättigung kann von bestimmten Faktoren beeinflusst werden, z.B. vom pH-Wert des Blutes oder der CO2-Konzentration.

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Inhaltsverzeichnis

  • Zusammenfassung
  • Sauerstoffsättigung im Überblick   
  • Was sind Sauerstoffsättigung und Blutsauerstoff?
  • Warum wird die Sauerstoffsättigung gemessen?
  • Wie wird die Sauerstoffsättigung gemessen?
  • Normalwerte Sauerstoffsättigung und Blutsauerstoff
  • Wann ist die Sauerstoffsättigung zu hoch?

Die Sauerstoffsättigung gibt den prozentuellen Anteil des Hämoglobins (Blutfarbstoff) an, der mit Sauerstoff gesättigt ist. 

Zusammenfassung

  • Die Sauerstoffsättigung bezeichnet den Prozentsatz des Blutes, der mit Sauerstoff gesättigt ist.
  • Der Blutsauerstoff oder Sauerstoffpartialdruck ist eine Labormessgröße, die bei einer Blutgasanalyse bestimmt wird.
  • Beide Werte sind voneinander abhängig.
  • Die Sauerstoffsättigung kann mittels Pulsoxymeter gemessen werden.
  • Bei gesunden Menschen liegt die Sauerstoffsättigung zwischen 94 bis 98 Prozent.

Sauerstoffsättigung im Überblick   

ArtProzentsatz des Blutes, der mit Sauerstoff gesättigt istBestimmung der Sauerstoffsättigunglabordiagnostisch im Blut oder mittels PulsoxymeterNormwert Sauerstoffsättigung (SpO2)94 bis 98 Prozent

Was sind Sauerstoffsättigung und Blutsauerstoff?

  • Sauerstoffsättigung: Die Sauerstoffsättigung des Blutes (SpO2) bezeichnet den Prozentsatz des Blutes, der mit Sauerstoff gesättigt ist.
  • Blutsauerstoff (Sauerstoffpartialdruck): Sauerstoff ist zu einem geringen Anteil im Blutserum gelöst. Dieser gelöste Sauerstoff übt einen gewissen, messbaren Druck aus – den sogenannten Sauerstoffpartialdruck (pO2).

Sauerstoffsättigung und Blutsauerstoff sind voneinander abhängig: Ist der Blutsauerstoffwert zu niedrig, ist auch die Sauerstoffsättigung zu niedrig – und umgekehrt.

Warum wird die Sauerstoffsättigung gemessen?

Bei einer Lungenerkrankung gelangt nicht genug Sauerstoff über die Lunge ins Blut – die Sauerstoffsättigung sinkt. Man spricht von einem Sauerstoffmangel im Blut (Hypoxämie). Folgende Erkrankungen können zu einer zu niedrigen Sauerstoffsättigung führen:

  • Asthma bronchiale
  • COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
  • Lungenemphysem

Auch eine verringerte Atmung kann die Sauerstoffsättigung verringern. Mögliche Gründe dafür sind:

  • Kreislaufstörungen
  • Herzfehler
  • geringer Sauerstoffgehalt in der Umgebungsluft (z.B. im Hochgebirge)
  • erhöhter Sauerstoffverbrauch durch körperliche Anstrengung

Ist die Sauerstoffsättigung zu niedrig, ist eine Sauerstofftherapie notwendig. Dabei wird Sauerstoff über eine Nasenbrille oder Maske zugeführt. In manchen Fällen sind Intubation und künstliche Beatmung notwendig.

Wie wird die Sauerstoffsättigung gemessen?

Die Sauerstoffsättigung kann im Rahmen der Blutgasanalyse labordiagnostisch im Blut bestimmt oder mittels Pulsoxymetrie gemessen werden. Der Blutsauerstoff bzw. Sauerstoffpartialdruck wird im Rahmen der Blutgasanalyse labordiagnostisch im Blut bestimmt.

  • Blutgasanalyse: labordiagnostische Methode zur Beurteilung der Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff durch die Lungen (Oxygenierung) sowie dem Verhältnis zwischen Säuren und Basen im Blut (Säure-Basen-Haushalt). Für die Untersuchung wird Blut abgenommen.
  • Pulsoxymeter: misst die Sauerstoffsättigung durch einen Clip am Finger. Der sogenannte Pulsoxymeter enthält auf einer Seite eine Lichtquelle, die den Finger durchleuchtet. Auf der anderen Seite misst eine Elektrode, welche Anteile des Lichts durch den Finger durchgedrungen sind. Je nach Qualität der Sauerstoffsättigung, dringen unterschiedliche Anteile des Lichts durch den Finger. Daraus berechnet der Pulsoxymeter den Sättigungswert. Diese Methode kommt z.B. bei der Überwachung von Narkose- und Intensivpatienten zum Einsatz.

Normalwerte Sauerstoffsättigung und Blutsauerstoff

  • Sauerstoffsättigung (SpO2): 94 bis 98 Prozent
  • Blutsauerstoff (pO2): 65 bis 100 mmHg

Wann ist die Sauerstoffsättigung zu hoch?

Bei besonders schneller und tiefer Atmung (Hyperventilation) kann die Sauerstoffsättigung auf bis zu 100 Prozent ansteigen. Dies birgt allerdings die Gefahr eines zu geringen Kohlendioxid-Gehalts im Blut, was zu einer Verschiebung des Blut-pH-Wertes führen kann.

Autor:innen:

  • Silke Brenner
  • Mag. Birgit Guth
Redaktionelle Bearbeitung:
  • Michael Leitner
Zuletzt aktualisiert:

9. November 2022

Erstellt am:

4. Oktober 2018

Stand der medizinischen Information:

28. September 2021


Quellen:

Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Sauerstoffsättigung (letzter Zugriff: 27.10.2022)

Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Sauerstoffpartialdruck (letzter Zugriff: 27.10.2022)

DocCheck Flexikon: Sauerstoffsättigung (letzter Zugriff: 27.10.2022)

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Was passiert wenn der Körper zu viel Sauerstoff bekommt?

Kurzfristig kommt es hierdurch zu zentralnervösen Symptomen, welche man Paul-Bert-Effekt nennt. Diese sind Tunnelblick, Ohrgeräusche, Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Persönlichkeitsveränderungen, Erregung, Angst, Verwirrtheit, Sauerstoffkrämpfe und Fieber.

Bei welchem Sauerstoffgehalt im Blut wird es kritisch?

„Nach Angaben der Studienautoren kann sich eine zusätzliche Sauerstoffgabe bereits schädlich auswirken, wenn die Sauerstoffsättigung im Blut vor der Gabe bei 94 bis 96 Prozent liegt. Mit zunehmender Sauerstoffsättigung im Blut steigt das Sterberisiko der Patienten stetig an.

Wann ist der Sauerstoffgehalt gefährlich?

Normalerweise enthält Luft 21 % Sauerstoff. Es wird gefährlich, wenn deren Sauerstoffgehalt unter 18 % fällt. Unter 10 % Sauerstoff schwindet das Bewusstsein ohne Warnung, Gehirnschädigung und Tod folgen in wenigen Minuten, wenn nicht sofort eine Wiederbelebung erfolgen kann.

Wann ist die Sauerstoffsättigung zu hoch?

Die Sauerstoffsättigung im Schlaf sollte, genauso wie im Wachzustand, bei einem gesunden Menschen zwischen 95 und 100 % liegen – dieser Richtwert gilt unabhängig von Alter oder Geschlecht. Von einem Sauerstoffmangel im Blut (Hypoxämie) spricht man jedoch erst, wenn die Sauerstoffsättigung unter 90 % fällt.