Was passiert wenn man benzin statt diesel getankt hat

Schätzungsweise gibt es jährlich 10'000 Falschbetankungen in der Schweiz. In rund 5'000 Fällen leistet die TCS Patrouille Hilfe, indem sie das betroffene Auto zum TCS-Stützpunkt oder in die Garage abschleppt und das Benzin-/Dieselgemisch absaugt. Wer falsch getankt hat, den Motor startet und mit dem Auto weiterfährt, muss unter Umständen mit Reparaturkosten in der Höhe von CHF 3'000.- bis CHF 5'000.- oder mehr rechnen.

Falsch getankt - was tun?

Wer den Irrtum noch während des Tankens bemerkt, sollte auch bei kleineren Mengen das Fahrzeug nicht mehr starten und die Zündung nicht mehr betätigen.

Um den Tankstellenplatz frei zu machen, empfiehlt der TCS das Auto wegzuschieben und die TCS-Pannenhilfe via 0800 140 140 anzurufen. Der TCS Patrouilleur schleppt das Fahrzeug in der Regel an einen nahegelegen Stützpunkt, je nach Herstellervorgabe und Region auch in eine Garage. Wenn nicht andere Hilfesuchende auf den Patrouilleur warten, wird das unbrauchbare Gemisch mit professionellen Einrichtungen abgesaugt und durch eine spezialisierte Firma entsorgt. Die Entsorgungskosten sind abhängig von der Gemisch-Menge. Sie werden dem Hilfesuchenden in Rechnung gestellt.

Um Irrtümer zu vermeiden, rüsten europäische Autohersteller ihre Modelle zunehmend mit verwechslungssicheren Einfüllstutzen aus. Zudem bieten Garagen und Auto-Zubehörshops spezielle Tankdeckel an.

Diesel schmiert – Benzin blockiert

Meist wird bei einer Falschbetankung anstelle von Diesel Benzin getankt. Das Gegenteil kann wegen der unterschiedlich grossen Zapfhahnen fast nicht passieren – höchstens mit einem neutralen Reservekanister.

Wenn ein Dieselfahrzeug mit Benzin betrieben wird, konsumiert der Motor noch den Rest an Dieselkraftstoff, dann wird durch die Treibstoffpumpe das Benzin zum Aggregat gefördert. Nun hat Diesel spezielle Schmiereigenschaften, die verhindern, dass die ultrapräzisen Feinbauteile in den mit Hochdruck arbeitenden Einspritzsystemen moderner Dieselmotoren verhocken und blockieren.

Doch Benzin hat die gegenteilige Eigenschaft, es wirkt reinigend und zerstört den im Dieselmotor für den Betrieb notwendigen Schmierfilm. Falls nun der Motor heftigst zu Nageln und Stocken beginnt, ist unbedingt anzuhalten und Hilfe anzufordern.

TCS-Tipps wenn Sie falsch getankt haben

  • Bemerkt man, dass aus Versehen der falsche Treibstoff getankt wurde, darf das Fahrzeug auf keinen Fall gestartet werden.
  • Erkennt man den Fehler wie heftiges «Nageln» erst während der Fahrt, sollte man sofort anhalten, den Motor abschalten und nicht mehr anlassen.
  • Das Benzin-Diesel-Gemisch kann teure Folgeschäden am Motor/Treibstoffsystem verursachen, was mit Umtrieben und hohen Instandsetzungskosten verbunden ist. Das Treibstoff-Gemisch ist auf jeden Fall abzupumpen und fachmännisch zu entsorgen.
  • Zwar empfehlen die Fahrzeughersteller bei Falschbetankung den sofortigen Stillstand und einen umgehenden Garagenbesuch. Doch zumindest bei 30 Jahre alten Fahrzeugen gibt es Entwarnung: Motoren mit indirekter Diesel-Einspritzung verzeihen die Falschbetankung mit Benzin, sofern erst wenige Liter eingefüllt wurden. Zur Sicherheit Betriebsanleitung konsultieren oder den Garagisten fragen.
  • Achtung: Das Diesel-Benzin-Gemisch ist leicht entzündbar (Explosionsgefahr!).

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Falsch getankt (Benzin/Diesel): Was tun? Das tun bei Falschbetankung

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Falsch betankt

Bei einer Falschbetankung gilt grundsätzlich: Im Zweifel das Auto besser stehen lassen. >> Mehr zum Thema Ratgeber

Inhalt
  1. Falsch getankt (Super bzw. Benzin statt Diesel): Motor nicht starten
  2. Benzin in Diesel getankt: Fehlbetankung passiert selten
  3. E10 statt Super (E5)
  4. Fehlbetankung: Super/Benzin statt Super Plus getankt
  5. Adblue im Dieseltank
  6. Falsch getankt: Kfz-Versicherung übernimmt nicht den Schaden

Zur falschen Zapfpistole gegriffen und daher versehentlich Super beziehungsweise Benzin in den Diesel oder andersherum getankt? Vorsicht: Bei modernen Motoren droht ein Schaden, der Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro nach sich ziehen kann. Was also tun, wenn man den falschen Kraftstoff getankt hat? AUTO ZEITUNG gibt hilfreiche Tipps!

Wer versehentlich zum falschen Zapfhahn gegriffen und falsch getankt hat – also Super oder Benzin statt Diesel, Diesel statt Super beziehungsweise Benzin oder E10 statt Super nachgefüllt hat – sollte schnell handeln. Aus Unaufmerksamkeit oder weil man mit einem fremden Auto wie etwa einem Carsharing-Fahrzeug, einem Miet- oder Firmenwagen fährt, ist so ein Fehler schnell passiert. Hinzu kommt, dass Werbeaufkleber auf den Zapfpistolen häufig größer sind als die Sortenkennzeichnung und einige Bezeichnungen wie "Fuel Save" "Supreme" oder "Ultimate" bei einigen Autofahrer:innen für Verwirrung sorgen können und teilweise sowohl für Benzin als auch für Diesel genutzt werden. Die Angaben zum richtigen Kraftstoff für ihr Fahrzeug finden Autobesitzer:innen üblicherweise im Tankdeckel, im Fahrzeug-Handbuch oder in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein). Grundsätzlich gilt: Wer falsch getankt hat, sollte das Auto besser stehen lassen, um größere Schäden zu vermeiden. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung des Autoherstellers und ein Anruf bei der Werkstatt. "Am besten ist es, wenn der Motor nicht angelassen und der Tank sofort abgepumpt wird", sagt Carsten Graf, Technikexperte beim ADAC. AUTO ZEITUNG erklärt die Hintergründe. >> Hier bei Vergölst einen Inspektions-Termin vereinbaren 

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Falsch getankt (Super bzw. Benzin statt Diesel): Motor nicht starten

Dieselmotoren reagieren empfindlich auf falschen Kraftstoff. Wenn Autofahrer:innen nach dem falschen Tanken den Motor trotzdem starten, muss in der Regel das gesamte Einspritzsystem inklusive Hochdruckpumpe, Injektoren, Kraftstoffleitung und Tank ausgetauscht werden. Die Reparatur kann laut ADAC im schlimmsten Fall mehrere tausend Euro kosten. Wenn der Motor aber aus bleibt, kann es genügen den Tank abzusaugen. Ältere Dieselfahrzeuge mit Wirbel- oder Vorkammereinspritzung halten zwar kleine Mengen Super bei der Fahrt aus, pures Benzin sollte allerdings auch hier nicht verbrannt werden. Bei neuen Modellen mit Common-Rail- und Pumpe-Düse-Triebwerken seit dem Jahr 2000 sollten Autofahrer:innen den Motor nach einer falschen Betankung auf keinen Fall starten. Wenn der Wagen läuft, wischt schon eine kleine Menge Benzin den in Diesel-Fahrzeugen notwendigen Schmierfilm ab. Dies kann häufig zu einem Pumpen-Totalschaden führen. Von dem Irrglauben, dass ein paar Liter Benzin im Diesel vor allem im Winter nicht schaden können, ist übrigens nichts zu halten.

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Benzin in Diesel getankt: Fehlbetankung passiert selten

Seltener passiert Fahrer:innen von Benzinautos ein Fehler an der Zapfsäule. Der Grund ist einfach: Diesel-Zapfpistolen sind in den meisten Fällen breiter als die Einfüllstutzen für Benzin. In die wenigsten Autos kann also fälschlicherweise Diesel getankt werden. Wer den Benzin-Tank trotzdem versehentlich mit dem falschen Treibstoff befüllt, sollte auch in diesem Fall den Wagen besser abstellen. Als Erstes kann nämlich sonst der Katalysator kaputtgehen, größere Mengen können auch Schäden an der Einspritzanlage zur Folge haben. Daher raten Expert:innen, das falsch getankte Benzin-Diesel-Gemisch absaugen zu lassen. Lediglich bei älteren Dieselfahrzeugen, etwa Wirbel- oder Vorkammer-Dieseln, sind einige weniger Liter Benzin meist nicht schädlich, solange sie auf eine gewisse Diesel-Restmenge treffen.

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E10 statt Super (E5)

Meist ist eine einmalige Fehlbetankung mit einer geringen Menge Super E10 statt E5 unbedenklich. Nach Einschätzung des ADAC kann es in vielen Fällen genügen, den Tank mit Super Plus aufzufüllen. Es gibt aber auch Ausnahmen: Viele Autos vor dem Baujahr 2000 und die ersten Benzindirekteinspritzer – beispielsweise die FSI-Motoren aus dem VW-Konzern – sollten kein E10 tanken. Wer sich nach einer Falschbetankung unsicher ist, kann sich bei der DAT informieren, ob das eigene Auto für den Kraftstoff freigegeben ist. Ist dies nicht der Fall und der Tank wurde fälschlicherweise komplett mit dem Kraftstoff E10 gefüllt, kann es zu Schäden kommen, weshalb sich auch in diesem Fall meist ein Abpumpen empfiehlt. Mehr zum Thema: E10-Verträglichkeit bei der DAT überprüfen

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Fehlbetankung: Super/Benzin statt Super Plus getankt

Wer Super E5 statt Super Plus getankt hat, kann in der Regel auf ein Abpumpen verzichten, wenn dem Motor keine hohe Leistung abverlangt wird. Autofahrer:innen sollten ihrem Wagen zunächst keine hohen Geschwindigkeiten, Bergauffahrten und Anhängelasten zumuten, sondern erst einmal  einige Liter Benzin der richtigen Sorte nachtanken.

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Adblue im Dieseltank

Bei Autos ohne Fehlbetankungsschutz ist es durchaus möglich, dass fälschlicherweise AdBlue in den Dieseltank gefüllt wird. Wer dies rechtzeitig bemerkt, sollte die Zündung keinesfalls einschalten. Dann kann das intensive Reinigen des Tanks genügen. Ansonsten drohen Folgeschäden, die ähnlich hohe Kosten verursachen können wie eine Fehlbetankung mit Benzin. Denn: Sobald die Zündung eingeschaltet wird, kann AdBlue in das Einspritzsystem gelangen, wo die aggressive Harnstofflösung Rohre und Schläuche angreift. Da die empfohlene Vorgehensweise stark von Hersteller sowie Modell abhängt und teils sehr unterschiedlich ist, sollten Autofahrer:innen in der Bedienungsanleitung ihres Autos nachschauen oder eine Werkstatt kontaktieren. Eine Falschbetankung mit Diesel, der versehentlich in den AdBlue-Tank gefüllt wird, ist übrigens eher unwahrscheinlich. Die Zapfpistole oder auch die üblichen Rohre von Reservekanistern passen schlichtweg nicht in die kleinen AdBlue-Einfüllstutzen.

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Falsch getankt: Kfz-Versicherung übernimmt nicht den Schaden

Verschulden Autofahrer:innen eine Falschbetankung selbst, müssen sie auch für ihren Fehler an der Zapfsäule und den dabei entstandenen Schaden aufkommen. Weder die Kfz-Haftpflicht noch die Voll- oder Teilkasko der Kfz-Versicherung kommt dafür auf, da es sich um einen sogenannten Betriebsschaden handelt. Und auch die private Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für die Folgen einer Falschbetankung nicht. Auch steuerlich absetzbar sind die Reparaturkosten nicht, zumindest nicht als Werbungskosten. Ein entsprechendes Urteil hat der Bundesfinanzhof in München gefällt (Az.: VI R 29/13). Im konkreten Fall musste ein Autofahrer 4200 Euro aus eigener Tasche bezahlen, nachdem er sein Fahrzeug versehentlich mit dem falschen Sprit betankt hatte. Etwas anders ist die Lage, wenn ein Dienstwagen falsch betankt wurde. Hier hängt es von den konkreten Umständen ab, ob verantwortliche Mitarbeiter:innen für die Schäden aufkommen müssen. So ist etwa zu klären, ob das Auto mit Hinweisen zum richtigen Kraftstoff versehen war oder der Arbeitgeber zuvor darüber aufgeklärt hat. In der Regel müssen Mitarbeiter:innen nur dann den Schaden selbst bezahlen, wenn Arbeitgeber nachweisen können, dass sie absichtlich falsch getankt oder grob fahrlässig gehandelt haben.

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Was passiert wenn Benzin statt Diesel getankt?

Je nach Motor und Menge des falschen Kraftstoffs können Sie entweder vorsichtig weiter fahren (und immer wieder richtigen Sprit nachtanken) oder aber Sie müssen den Tank leer pumpen lassen. Schäden an Einspritzanlage und Abgas-Nachbehandlung sind nicht auszuschließen.

Wie viel Benzin darf im Diesel sein?

Re: Wieviel Benzin verträgt ein Diesel? Nach meiner groben Einschätzung bis etwa 80 % Benzin wird die Dieselschmierfähigkeit nicht beeinträchtigen.

Was ist schlimmer Diesel in Benzin oder Benzin in Diesel?

Benzin im Dieselmotor ist dabei wesentlich schlimmer, als umgekehrt Diesel in den Tank eines Benziners zu tanken. „Wenn ich ein Diesel-Fahrzeug habe, sollte ich auf gar keinen Fall Benzin tanken. Die Einspritzanlage wird dann nämlich sehr stark leiden.

Ist es möglich Benzin statt Diesel zu tanken?

Einen Benziner mit Diesel-Kraftstoff zu befüllen ist nur theoretisch möglich – der dicke Diesel-Rüssel an der Zapfsäule passt meist nicht in die enge Tanköffnung der Benziner. Sollte trotzdem Diesel getankt werden, gilt das Gleiche wie beim Diesel – der Motor ist hin.