Was macht der unterschied zwischen

Habt ihr schon mal vor dem Fruchtsaftregal gestanden und euch gefragt, warum auf manchen Getränken Saft und auf anderen Nektar steht? Denn auch, wenn in beiden z.B. Orange drin ist, gibt es doch Unterschiede...

Eigentlich gibt es sogar drei verschiedene Möglichkeiten, z.B. eine Orange zu einem Getränk zu verarbeiten.

Es gibt Direktsaft: Er besteht zu 100 Prozent aus Frucht. Die Früchte werden direkt nach der Ernte ausgepresst. Dann wird der Saft kurz auf ungefähr 80 Grad erhitzt. Dadurch werden schädliche Bakterien abgetötet, der Saft bleibt länger haltbar und kann in Flaschen abgefüllt werden.

Es gibt Fruchtsaft aus Konzentrat: Auch er besteht zu 100 Prozent aus Frucht. Aber nach der Ernte wird der frisch gepresste Saft solange eingekocht, bis alles Wasser aus der Frucht verkocht ist. Übrig bleibt dabei eine zähflüssige Masse: das Frucht-Konzentrat. Bei der Weiterverarbeitung wird das Konzentrat wieder mit Wasser verdünnt, und zwar mit genauso viel Wasser, wie vorher von Natur aus schon in der Frucht war. Dazu wird kein Leitungswasser benutzt, sondern reines Wasser, ohne Mineralien - damit das Wasser den Orangengeschmack nicht verfälscht. Das wird vor allem deswegen gemacht, um Transport- und Lagerkosten zu sparen.

Konzentrat braucht viel weniger Platz als frisch gepresste Säfte. Fruchtsaft aus Konzentrat kann daher auch günstiger angeboten werden.

Und dann gibt es noch Nektar. Nektar wird auch aus Fruchtsaft-Konzentrat hergestellt. Aber er enthält viel weniger Konzentrat und viel mehr Wasser. Je nach Obstsorte enthält Nektar zwischen 25 und 50 Prozent Frucht. Und da das im Verhältnis zum Wasser wenig ist und so die natürliche Süße der Frucht nicht ausreicht, kommt noch jede Menge Zucker dazu. Bei dickflüssigen Früchten, wie zum Beispiel Bananen, gäbe es sonst keine Möglichkeit, daraus Saft zu machen. Die muss man mit sehr viel Wasser verdünnen, damit man sie überhaut trinken kann. Oder Brombeeren zum Beispiel. Sie sind für reinen Saft zu sauer. Auch hier wird mit Zucker nachgeholfen.

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Diese Frage ist im Zusammenhang mit den Verantwortlichkeiten des Scrum Teams und der Developer:innen hochrelevant.

Der Scrum-Guide in der deutschen Version sagt auf Seite 5 bzw. Seite 6: 

Das gesamte Scrum Team ist ergebnisverantwortlich (accountable), in jedem Sprint ein wertvolles, nützliches Increment zu schaffen. 

Developer:innen sind jene Personen, die sich der Aufgabe verschrieben haben, jeden Sprint jeden Aspekt eines nutzbaren Increments zu schaffen. 

Was sind mögliche Definitionen für NÜTZLICH and NUTZBAR

  • nützlich läßt sich definieren als "für den Zweck geeignet"
  • nutzbar läßt sich definieren als "gebrauchstauglich"

Sind diese Definitionen hilfreich? Ja vielleicht.


Um diese Unterscheidung zwischen nützlich und nutzbar besser zu verstehen, wollen wir etwas tiefer in die Schichten der Benutzererfahrung für ein Produkt eintauchen. Jedes Produkt gibt der Benutzer:in eine Erfahrung, die man in drei Ebenen aufteilen kann: 

  1. Ästhetisch
    Normalerweise erfahren Benutzer:innen zuerst die Ästhetik eines Produkts. Meistens ist das die Oberfläche, die die Benutzer:innen visuell wahrnehmen. Bei visueller Wahrnehmung geht es um Proportionen, die verwendete Farbpalette und Design Elemente. Wenn diese Aspekte gut umgesetzt sind, dann kann die visuelle Erscheinung Benutzer:innen positiv stimulieren. Diese große Bedeutung des ersten, oft visuellen Eindrucks drückt sich im Englischen Sprichwort "Don't judge a book by its cover" aus, das kritisch darauf hinweist,  dass Menschen basierend auf der äusseren Erscheinung oft Annahmen über innere Qualitäten machen.   
       
  2. Nutzbar
    Um ein Produkt zu nutzen, muss man es verstehen. Und hier kommt die mittlere Ebene zum Tragen: das Produkt muss in der Praxis verwendbar sein. Wenn die Benutzer:innen nicht herausfinden können, wie das Produkt funktioniert, oder es voller Fehler ist, oder es womöglich der Benutzung nicht standhält, dann ist das Produkt nicht nutzbar bzw. nicht verwendbar. Deshalb muss ein Increment nutzbar sein, um Mehrwert zu liefern. Dieser Anspruch der Nutzbarkeit an ein Increment wird durch die Definition of Done sichergestellt.   
     
  3. Nützlich
    Kommen wir zum Kern und dem Innersten unseres Modells. Benutzer:innen wollen ein Problem besser, sicherer, schneller oder kostengünstiger unter Zuhilfenahme des Produkts lösen. Wenn das Produkt das leisten kann, dann ist es nützlich. Um ein nützliches Produkt zu schaffen, muss ein Scrum-Team die Bedürfnisse der Benutzer:innen verstehen und in Produktfunktionalitäten übersetzen, so dass die Benutzer:innen gewünschte Ergebnisse erzielen können 

Alle drei Ebenen sind wichtig für den Produkterfolg. Dennoch kann man leicht vorhersagen, dass ein Produkt sich nicht durchsetzen wird, wenn es nicht nützlich ist, egal wie ästhetisch oder leicht nutzbar/verwendbar es ist. Deshalb nimmt in dem Bild oben der innere Teil "Nützlich" die größte Fläche ein. 

Ist diese Erklärung hilfreich? Schreib es in die Kommentare um einen Dialog zu starten oder komm in eines meiner Trainings für

Professional Scrum Product Owner 

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