Bei nicht wenigen Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen bestehen deutliche Einschränkungen der beruflichen Teilhabe, die durch adäquate Rehabilitationsmaßnahmen positiv beeinflusst werden können. Im Reha-Antrag sollte die Indikation zur Rehabilitation adäquat herausgearbeitet werden.
© bo68 - iStockphoto, mauritius images / Wild Strawberries / Alamy
Für Deutschland wird eine Prävalenz der rheumatoiden Arthritis von 0,8 bis 1 Prozent angenommen. Ähnlich hoch wird die Prävalenz der Spondylarthritis eingeschätzt (0,8 Prozent) [1, 2]. Bei Patienten mit entzündlichen Arthritiden sind Einschränkungen der sozialen und beruflichen Teilhabe in vielen Untersuchungen belegt [3]. Bei der rheumatoiden Arthritis besteht schon während der ersten 2 bis 3 Jahre der Erkrankung ein deutlich erhöhtes Risiko, erwerbsunfähig zu werden [4]. Allerdings haben sich die Therapieoptionen sowohl bei der rheumatoiden Arthritis als auch bei den Spondylarthritiden in der letzten Zeit deutlich verbessert und es konnte ein Rückgang der Inzidenz der Erwerbsminderungsrenten sowohl bei der Spondylitis ankylosans als auch bei der seropositiven rheumatoiden Arthritis verzeichnet werden [5].
Bewilligte Reha-Maßnahmen
In Deutschland stellen Erkrankungen des Bewegungsapparats den größten Anteil der Indikationen zur medizinischen Rehabilitation der deutschen Rentenversicherung dar [6]. Im Jahr 2018 wurden durch die Rentenversicherung 832.936 stationäre medizinische Rehabilitationsleistungen erbracht; die meisten entfielen auf Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (nach ICD 10 M00-M99) [7]. Entzündlich-rheumatische Systemerkrankungen machen innerhalb dieser Gruppe einen Anteil von ca. 8 Prozent aus und führen damit ebenso häufig zu stationären Rehabilitationsleistungen wie Adipositaserkrankungen, Diabetes mellitus oder Krankheiten des Verdauungssystems [7]. Die wichtigsten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, bei denen eine stationäre Rehabilitationsleistung durch die Rentenversicherungsträger im Jahr 2018 durchgeführt wurde, sind in Abbildung 1 dargestellt [7].
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Orientierungshilfe bezüglich des Grades der Behinderung bei rheumatischen Erkrankungen
Der Grad der Behinderung (GdB) für erworbene Schäden an den Haltungs- und Bewegungsorganen wird erheblich bestimmt durch:
- Auswirkungen der Funktionsbeeinträchtigungen (u. a. Bewegungsbehinderung, Minderbelastbarkeit)
- Mitbeteiligung anderer Organsysteme und dadurch auftretende Beschwerden
Für entzündlich-rheumatische Erkrankungen gibt es folgende Anhaltspunkte:
Entzündlich-rheumatische Krankheiten der Gelenke und/oder der Wirbelsäule …GdB… ohne wesentliche Funktionseinschränkungmit leichten Beschwerden10… mit geringen Auswirkungen
(leichtgradige Funktionseinbußen und Beschwerden, je nach Art und Umfang des Gelenkbefalls, geringe Krankheitsaktivität)20–40
→ ab GdB 30
Gleichstellung möglich… mit mittelgradigen Auswirkungen
(dauernde erhebliche Funktionseinbußen und Beschwerden, therapeutisch schwer beeinflussbare Krankheitsaktivität)50–70
→ ab GdB 50
Schwerbehinderung… mit schweren Auswirkungen
(irreversible Funktionseinbußen, hochgradige Progredienz)80–100
Weiterhin zu berücksichtigen:
- unterschiedliche Häufigkeit von Beschwerden, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen an verschiedenen Tagen und im Tagesverlauf (z. B. Morgensteifigkeit)
- außergewöhnliche Schmerzen (schmerzhafte Bewegungseinschränkungen können schwerwiegender sein als Gelenkversteifungen)
- radiologisch nachgewiesene Gelenkdestruktionen sind irreversible Schädigungen und erfordern einen angemessenen Grad der Behinderung
- Begleiterkankungen (sogenannte Komorbiditäten)
Die Ermittlung des Gesamt-GdB durch alle Funktionsbeeinträchtigungen erfolgt jedoch nicht durch Addition.
Hinweis:
Die Anerkennung einer (Schwer-)Behinderung ermöglicht (in Abhängigkeit von der Höhe des Grades der Behinderung): die Beantragung einer Gleichstellung, die Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen und sonstigen Hilfen. Sie birgt jedoch auch Nachteile, z. B. bei der Arbeitsplatzsuche, weshalb Sie sich vor der Antragstellung stets beraten lassen sollten.