Ganz schön knifflig, wirklich nur zu beobachten ohne zu bewerten. Warum dieser erste von insgesamt vier Schritten in der Gewaltfreien Kommunikation so unglaublich wichtig ist und vor allem wie du es schaffst, Urteile und Interpretationen beiseite zu lassen, liest du in diesem Text. Show
Und falls du dich jetzt fragst: Was sind die anderen vier Schritte? Hier gibt es einen Überblick über das Vier-Schritte-Modell in der Gewaltfreien Kommunikation Erinnerung Heute schauen wir uns den ersten Schritt dieses Modells genauer an: die „Beobachtung“. Sie wird unterschieden von der „Bewertung“. Dies ist die erste sogenannte „Schlüsselunterscheidung“ der Gewaltfreien Kommunikation.
Inhalt
Was ist eine „wertfreie Beobachtung“?Die „Beobachtung“, auch „Wertfreie Beobachtung“ oder „Wahrnehmung“, umfasst all das, was wir – und andere ebenfalls – mit den Sinnen wahrnehmen können: sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen. Vereinfacht ausgedrückt: alles, was so beschrieben wird, wie es auch eine Videokamera aufzeichnen könnte, ist eine wertfreie Beobachtung. (Wenn wir anderen Menschen unsere Beobachtung mitteilen, dann kann das tatsächlich ein bisschen so klingen wie die Regieanweisung in einem Drehbuch…) Schlüsselunterscheidung: Beobachtung vs. BewertungBei der Beobachtung richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können.
– Bewertungen Unsere gewohnte Sprache, so wie wir sie im Alltag nutzen, ist gespickt von all diesen Merkmalen. Hier ein paar Beispiele: Bewertung: richtig, schlecht, das sieht schön aus, (zu) viel Wozu dient die „wertfreie Beobachtung“?
Einige Fragen zur BeobachtungVerzichte ich in der GFK grundsätzlich auf Bewertungen?Nein. In der Gewaltfreien Kommunikation versuchen wir nicht, auf Bewertungen zu verzichten. Bewertungen, Interpretationen – das gute alte „Bauchgefühl“ – haben ihren Sinn und Zweck. Sie schützen uns und helfen uns, innerhalb kürzester Zeit die Umgebung einzuschätzen und Entscheidungen zu treffen.
Diesen Formulierungen kann – neben den nachfolgenden drei Schritten – eine klärende und verbindungssuchende Frage folgen: „Ist das für dich auch so?“, „Siehst du das auch so?“, „Kannst du meine Gedanken / meinen Eindruck nachvollziehen?“ Das klingt ja ganz schön sperrig, irgendwie…unnatürlich! Muss das sein?Die förmliche Sprache der Gewaltfreien Kommunikation klingt in unseren Ohren meist fremd. Es ist nicht die „normale“ Sprache, wie wir sie im täglichen Miteinander gebrauchen. Wenn wir im Seminar, im Training oder in der Übungsgruppe das Übersetzen herkömmlicher Formulierungen in eine gewaltfreie Sprache üben, dann tun wir das quasi unter „Laborbedingungen„. Im Trainingskontext sind wir pingelig und legen jedes Wort auf die Goldwaage. Denn im Seminar oder Training geht es darum, die Essenz der Schlüsselunterscheidung zu verstehen und durch vielfaches und häufiges Üben routinierter zu werden im Erkennen und Übersetzen von (teils gut versteckten!) Bewertungen. Wir trainieren unseren „Wahrnehmungsmuskel“ und versuchem, bereits im Einführungsseminar eine gewisse Routine im wertfreien Beobachten zu etablieren. Oder zumindest das Bewusstsein dafür zu schärfen. Sicher möchtest du gerne möglichst bald erste Effekte sehen, oder? Dann schau dir doch mal meine 10 Tipps für schnelle Erfolge mit der Gewaltfreien Kommunikation an. Abschließende BemerkungenWir werden hier und auch an einigen anderen Stellen immer wieder auf folgende zwei Punkte hinweisen, die uns sehr am Herzen liegen: Was ist der Unterschied zwischen Wahrnehmen und Beobachtung?Wahrnehmung ist eine umfassende und ungerichtete Aufnahme von Reizen aus der Umwelt oder aus dem Körperinnern. Beobachtung ist eine bewusste, aufmerksame und selektive Art der Wahrnehmung. - Interpretation ist eine Auswertung einer Beobachtung.
Was ist der Unterschied zwischen Wahrnehmen und Beobachten in der Pflege?Beobachtung in der Pflege bedeutet eine gezielte Aufnahme von Informationen. Unter Wahrnehmung ist der komplette Vorgang der Aufnahme von Sinneseindrücken und die integrative Verarbeitung von Umwelt- und Körperreizen zu verstehen. Beobachtung in der Pflege bedeutet eine gezielte Aufnahme von Informationen.
Was bedeutet Wahrnehmen und Beobachten in der Pflege?Die Beobachtung im Pflegealltag dient dazu, Menschen zielgerichtet und geplant zu pflegen. Im Gegensatz zur unbewussten Wahrnehmung nehmen Pflegekräfte Informationen aufmerksam und mit Absicht auf. Anschließend vergleichen sie diese Informationen mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen.
Was bedeutet interpretieren in der Pflege?Interpretieren heisst, das Beobachtete deuten, bewerten und als gültige Meinung oder Tatsache hinstellen.
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