Was hilft gegen Klee im Rasen Hausmittel?

Der Weißklee zählt zu den hartnäckigsten Rasenunkräutern. Hier stellen wir verschiedene Methoden vor, um Klee aus dem grünen Teppich zu entfernen.

Wenn sich der Weißklee im Rasen breit macht, ist es nicht so einfach, ihn ohne den Einsatz von Chemie wieder loszuwerden. Es gibt jedoch zwei umweltverträgliche Methoden – welche das sind, zeigt Ihnen MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteurin Karina Nennstiel in diesem Video
Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera: Kevin Hartfiel/Schnitt: Fabian Heckle

Wenn sich Klee im Rasen breitmacht, löst das bei den wenigsten Hobbygärtnern Glücksgefühle aus. Vor allem junge Eltern wollen das Unkraut bekämpfen, denn die nektarreichen weißen Blüten locken viele Bienen und Hummeln an. Wenn dann die Kinder barfuß im Garten toben, endet das oft mit schmerzhaften Insektenstichen.

Der Weißklee (Trifolium repens) ist das häufigste Unkraut auf Rasenflächen. Die Pflanzen sind mit ihrem gedrungenen Wuchs perfekt an das Leben im Rasen angepasst, denn sie bleiben so klein, dass die Messer des Rasenmähers sie kaum erfassen. Und haben sie erstmal eine kleine Lücke im Rasen erobert, sind sie kaum noch aufzuhalten: Klee breitet sich über kurze Ausläufer aus und verdrängt mit seinen breiten Blättern über kurz oder lang die lichtbedürftigen Rasengräser. Er hat den großen Vorteil, dass er dank einer Symbiose mit Knöllchenbakterien seinen eigenen Stickstoffdünger produzieren kann. Wenn die Rasengräser durch regelmäßige Düngung nicht ähnlich gut mit Nährstoffen versorgt werden, halten sie dem Konkurrenzdruck nicht Stand.

Wenn möglich, sollten Sie den Klee gar nicht bekämpfen, denn er ist eine wertvolle Bienenweide. Stört er Sie zu stark, bearbeiten Sie die Klee-Nester zunächst mit einem Handvertikutierer. Säen Sie frisches Rasen-Saatgut nach und decken Sie es dünn mit Rasenerde ab. Stechen Sie den Klee mit dem Spaten aus, füllen Sie die Mulde mit Mutterboden auf und säen Sie neue Rasensamen aus. Decken Sie größere Kleeflächen für zwei bis drei Monate mit schwarzer Folie ab. Vertikutieren Sie anschließend gründlich und säen Sie die Flächen nach. Wichtig: Verwenden Sie keine chemischen Rasenherbizide!

Wie kann man Klee im Rasen vorbeugen?

Mit einer fachmännischen Rasenanlage und -pflege kann man verhindern, dass sich Klee im Rasen ansiedelt. Für die Aussaat des Rasens sollten Sie eine hochwertige Samenmischung wählen. Nur speziell gezüchtete Rasengräser, wie sie in den Rasenmischungen der Markenhersteller enthalten sind, bilden eine so dichte Grasnarbe, dass sie dem Klee kaum eine Chance geben, Fuß zu fassen. Billigmischungen wie der "Berliner Tiergarten" enthalten preiswerte Futtergräser, die statt auf dichtes Wachstum auf schnellen Biomasse-Zuwachs getrimmt sind. Solche Flächen produzieren nicht nur viel Rasenschnitt, sondern sind oft nach wenigen Jahren mit Klee und verschiedensten anderen Rasenunkräutern durchsetzt. Ein weiterer kritischer Faktor ist auch die Bodenbeschaffenheit. Vor allem in Gärten mit lehmigen, undurchlässigen Böden hat das Gras oft das Nachsehen. Es kommt mit Bodenverdichtungen nicht so gut zurecht wie Weißklee und anderes Unkraut. In solchen Fällen sollten Sie den Boden vor der Rasenanlage tiefgründig lockern und viel Sand und Humus in die Erde einarbeiten.

Hat man eine hochwertige Gräsermischung verwendet und den Boden optimal vorbereitet, kommt es bei der Rasenpflege auf regelmäßiges Mähen und Düngen an. Bei Trockenheit sollten Sie Ihren Rasen rechtzeitig wässern. Wenn das Gras im Sommer erst einmal großflächig verbrannt ist, hat es gegen den Klee und anderes Unkraut ebenfalls oft das Nachsehen.

Anzeige

Jetzt pflanzen für bunte Blüten im Frühjahr

Einige Blumenzwiebeln können Sie jetzt schon in die Erde setzen, damit sie im Frühjahr anfangen zu blühen! Diese sind nicht nur hübsch, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen.

Kleine Klee-Nester aus den Rasen entfernen

Hat sich der Klee durch mangelhafte Rasenpflege vereinzelt im grünen Teppich angesiedelt, kann man ihn mit einem Vertikutierer bekämpfen. Die Klee-Nester werden in Längs- und Querbahnen mit einem Handvertikutierer tief vertikutiert und vom Klee so viele Ausläufer wie möglich entfernt. Wenn Sie keinen Vertikutierer besitzen, können Sie auch einen robusten Eisenrechen verwenden.

Mühsamer, aber gründlicher ist das flache Ausstechen des Weißklees aus dem Rasen. Dazu umstechen Sie die Klee-Nester zunächst mit einem Spaten und heben die Soden mitsamt dem Wurzelwerk flach ab. Die Klee-Soden können Sie auf dem Kompost entsorgen. Nachdem Sie das Unkraut entfernt haben, füllen Sie die entstandene Mulde mit normalem Mutterboden auf und verdichten diesen vorsichtig mit dem Fuß.

In beiden Fällen säen Sie die Bereiche mit frischen Rasensamen nach. Danach decken Sie diese 0,5 bis 1 Zentimeter hoch mit humusreicher Rasenerde oder normaler Blumenerde ab und halten sie gleichmäßig feucht. Sobald das neue Gras aufgelaufen ist, wird die gesamte Rasenfläche gedüngt. Der ideale Zeitraum für diese Methode ist der Frühherbst. Der Boden ist noch warm und feucht, der Klee wächst aber nicht mehr so stark. Alternativ können Sie auch im Frühling, ab etwa Mitte April, nach dieser Methode das Unkraut im Rasen bekämpfen.

Klee mit schwarzer Folie abdecken

Eine bequeme, aber langwierigere Methode zum Entfernen von Klee ist das Abdecken der entsprechenden Rasenbereiche. Man verwendet am besten eine schwarze Mulchfolie und beschwert die Ränder, damit sie nicht hochwehen kann. Es dauert etwa zwei bis drei Monate, bis die Pflanzen mangels Licht eingegangen sind. Länger sollten Sie den Rasen auf keinen Fall abdecken, da auch das Bodenleben unter dem Sauerstoffmangel leidet. Nach dem Entfernen der Folie wird der Boden noch einmal tief vertikutiert oder durchgehackt, eingeebnet und anschließend mit frischem Saatgut nachgesät.

Auf chemische Rasenherbizide verzichten

Es gibt für den Garten selektiv wirkende Rasenherbizide, die nur die Rasenunkräuter beseitigen und auf die Gräser keine Wirkung haben. Vom Einsatz dieser chemischen Mittel raten wir aus ökologischen Gründen ab. Ohne anschließende Bekämpfung der Ursachen für das Kleewachstum ist das zudem reine Kosmetik. Die Präparate wirken gegen rhizombildende zweikeimblättrige Pflanzen wie den Weißklee außerdem nicht gut. Da sie über die Blätter aufgenommen werden, sollte es während und nach der Ausbringung warm und trocken sein. Wenn Sie Rasenherbizide in Trockenperioden ausbringen, ist es ratsam, den Rasen ein paar Stunden vorher gut zu wässern.

Muss man Klee im Rasen überhaupt bekämpfen?

Wenn man keine kleinen Kinder hat, die regelmäßig im Garten spielen, sollte man den Klee im Rasen einfach wachsen lassen. Viele Hobbygärtner legen keinen großen Wert auf einen gepflegten Rasen. Im Gegenteil: Sie freuen sich, wenn er sich im Lauf der Zeit in einen niedrigen Blütenteppich verwandelt. Ökologisch gesehen hat diese Variante nur Vorteile: Die Blüten im Rasen locken zahlreiche Insekten an und können den Garten, je nach persönlichem Geschmack, auch optisch aufwerten.

Der Weg vom Rasen zum Blütenteppich ist einfach und erspart Ihnen viel Pflegeaufwand: Verzichten Sie auf regelmäßiges Düngen, vertikutieren Sie Ihren Rasen nicht und lassen Sie der Natur ihren Lauf. Das Mähen des Rasens können Sie ebenfalls einschränken: Je seltener und stärker Sie den Rasen mähen, desto größere Lücken entstehen in der Grasnarbe. In diesen siedeln sich dann je nach Bodenart Weißklee, Gänseblümchen, Ehrenpreis, Günsel und andere Blütenpflanzen an. Die artenreichsten Blütenteppiche entstehen übrigens auf sandigen, eher nährstoffarmen Böden.

Microclover statt Rasen

Klee hat gegenüber Rasengräsern den Vorteil, dass er auch bei Trockenheit lange grün bleibt und mit wenigen Nährstoffen auskommt. Findige Saatgutzüchter aus Dänemark haben deshalb aus dem heimischen Weißklee eine kleinblättrige, sterile Sorte namens Microclover entwickelt und als Mischung mit herkömmlichen Rasengräsern ausgesät. Das Ergebnis: Ein sattgrüner, trittfester Rasen, der selten gemäht und kaum gedüngt oder gewässert werden muss.

Anzeige

So schön leuchtet altes Holz

Bringe den Herbst/Winter zum Leuchten mit unserer DIY-Holzlampe! Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Holzlampe in ein paar einfachen Schritten nachbauen können.

Empfehlungen aus dem MEIN SCHÖNER GARTEN-Shop

Verwandte Artikel

Wie werde ich den Klee im Rasen los?

Manche Kleearten lassen sich durch Vertikutieren, sowie regelmäßiges Mähen und Bewässern, bekämpfen. Wenn sich hartnäckige Arten, wie der Sauerklee oder Hornklee, im Rasen ausbreiten, müssen die befallenen Bereiche meist komplett entfernt werden. Diese Kleearten sind sehr resistent – oft auch gegen Düngemittel.

Was fehlt dem Rasen Wenn Klee wächst?

Oft mangelt es vor allem an Stickstoff – ein Defizit, das der Klee besser verkraften kann, da er eine Symbiose mit Bakterien eingeht, die Stickstoff binden. Zur Vorbeugung von Klee sollte der Rasen daher regelmäßig gedüngt werden. Gegen den Stickstoffmangel hat sich Hornmehl bewährt.

Wie bekommt man Klee und Unkraut aus dem Rasen?

Gegen Weißklee hilft beispielsweise regelmäßiges Düngen, da sich der Klee vor allem auf nährstoffarmen Rasen ausbreitet. Hornmehl gleicht den Stickstoffmangel aus, bietet dem Klee jedoch keine weitere Wachstumsgrundlage, da es frei von Phosphat ist. Im Herbst eignet sich hingegen ein Kalium-haltiger Dünger.

Was tötet Klee?

Kalken des Rasens zur Vorbeugung gegen Klee ist ein zweischneidiges Schwert. Um gegen Weißklee und Sauerklee vorzugehen, wirkt Rasenkalk effektiv, da das Präparat den pH-Wert anhebt. Haben Sie es indes mit kalkliebendem Hornklee zu tun, greifen Sie dem Unkraut mit dem Mittel sogar noch unter die Arme.

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte