Was bedeuten die abkürzungen auf der fritzbox bei der priorisierung

Dieser Artikel richtet sich an Nutzer, die die Fritzbox-Oberfläche nicht zum ersten Mal öffnen. Dennoch hier der unvermeidliche Hinweis für Anfänger: Die Konfiguration erreichen Sie mit jedem Browser, der sich im selben Netz befindet. Verwenden Sie entweder den Hostnamen http://fritz.box oder die Adresse http://192.168.178.1 (falls Sie den Standardadressraum nicht angepasst haben).

AVM FRITZ!Box 7590 AX

Was bedeuten die abkürzungen auf der fritzbox bei der priorisierung

Das Geheimnis der Kernhardware

Bei kleinen, stromsparenden Geräten mit Embedded Systems ist es üblich, über die Kernhardware (CPU und RAM) den Mantel des Schweigens zu breiten. NAS und Router machen da keine Ausnahme – und die Fritzbox auch nicht. Hersteller AVM stellt WLAN-Leistung, Gigabit-LAN-Switch, USB 3.0-Ports oder Fritz-OS-Funktionen ins Rampenlicht, aber nirgends CPU und RAM.

Die Site https://boxmatrix.info, deren Zuverlässigkeit wir anhand von Stichproben bestätigen können, nennt für die meisten Modelle 512 MB RAM, zum Teil noch weniger, ganz selten ein ein GB oder mehr (Fritzbox Cable 6690). Als Prozessoren arbeiten in älteren Modellen ARM-CPUs, in jüngeren kleine Intel-CPUs mit einem, meist zwei Kernen, die typischerweise mit einem GHz takten, oft weniger, sehr selten mehr. Damit liegt die Leistung einer Fritzbox weit unter der eines Raspberry Pi.

Andererseits spricht die Fünf-Jahres-Garantie dafür, dass AVM weiß, was diese Hardware im Dauerbetrieb aushält. Das liegt aber nicht zuletzt daran, dass 95 Prozent der Nutzer gar nicht auf die Idee kommen, optionale Funktionen des Routers zu aktivieren.

Praktische Konsequenzen? Handauflegen oder ein Kontrollblick unter „System –› Energiemonitor –› Statistik“ kann bei intensivem Fritzbox-Einsatz nicht schaden. Handwarm ist ein Router immer, falls er dauerhaft heiß läuft, ist Zurückhaltung zu empfehlen:

  • Als Medienserver („Heimnetz –› Mediaserver“) ist die Fritzbox schlicht unterdimensioniert.
  • Als NAS-Server („Heimnetz –› USB/Speicher“) kommt die Fritzbox nur dann ernsthaft in Betracht, wenn USB 3.0 vorliegt. Das ist nicht bei allen Modellen der Fall. Für die NAS-Funktion sorgt ein kleiner Samba-Server, der die Hardware im Homeoffice- oder Familienumfeld nicht überfordern sollte.
  • Wer die DECT-Leistung verringert („Telefonie –› DECT –› DECT-Funkleistung verringern“ und „DECT Eco“), senkt die Gerätetemperatur – nach unserer Erfahrung ohne Reichweitenprobleme.
  • Das Funknetz kann man nachts komplett abschalten („WLAN –› Zeitschaltung“).
  • LAN-Ports mit langsamen Clients und kaum genutzte USB 3.0-Anschlüsse lassen sich auf einen langsameren „Green Mode“ schalten („Heimnetz –› Netzwerk –› Netzwerkeinstellungen“).
  • An der Fritzbox angeschlossene TV-Receiver, die permanent aufzeichnen (absichtlich oder versehentlich), machen die Fritzbox zum Heizkörper. Kontrollieren Sie die Receivereinstellungen.

Fritzbox-Router im Vergleich: Welches ist das beste Modell?

Mitschnitt, Leistungsmessung und Support

Einige Optionen sind in der Fritzbox-Konfiguration fast unauffindbar versteckt. Unterhalb der linken Navigationsspalte finden Sie Links wie „Ansicht“, „Inhalt“, „Handbuch“. Der Punkt „Inhalt“ führt zu einer Sitemap der gesamten Oberfläche und darunter finden Sie den Link „Fritz!Box Support“ (die Seite lässt sich auch direkt aufrufen mit http://fritz.box/html/support.html). Auf dieser Support-seite gibt es zwei interessante Optionen:

Was bedeuten die abkürzungen auf der fritzbox bei der priorisierung

Wireshark-Paketmitschnitte: Das muss man wollen, können – und erst mal finden. Die Fritzbox-Oberfläche bietet diese Option standardmäßig nicht an.

IDG

„Paketmitschnitt“ (hierzu führt auch die Abkürzung http://fritz.box/html/capture.html): Mit Start und Stop schneiden Sie hier den Internetverkehr gesamt, nur jenen über Ethernet oder auch nur jenen via WLAN mit. Auch der LAN-Verkehr im Heimnetz ist insgesamt („lan“) zu protokollieren – oder auf einen LAN-Port (der Fritzbox) begrenzt („eth0“, „eth1“…) oder zusätzlich noch auf eine IP gefiltert. Das Protokoll ist allerdings nicht direkt lesbar, sondern muss in Wireshark geladen werden.

Wireshark gibt es in allen Linux-Distributionen in den Standard-Paketquellen, für andere Betriebssysteme unter www.wireshark.org. Der Fritzbox-Mitschnitt kann hier über „Datei –› Öffnen“ geladen werden. Es erfordert gute Netzwerkkenntnisse und Erfahrung mit Wireshark-Filtern (unterhalb der Werkzeugleiste), um aus dem enormen Datenwust die relevanten Infos zu ermitteln. So kann etwa der Filter „http“ Webanfragen filtern oder „ip.addr == 192.168.0.13“ die Datenmenge auf ein einziges Gerät einschränken.

„Durchsatzmessungen“: Auf Smartphones und Tablets wird man zur übersichtlichen „Fritz!App WLAN“ greifen, um die WLAN-Leistung zu messen. Anders liegt der Fall bei PCs und Notebooks. Hier kann das bewährte Iperf genutzt werden. Auf der Fritzbox-Supportseite aktivieren Sie unter „Durchsatzmessungen” die Option „Messpunkt für einen Iperf-Client […] aktivieren“ und bestätigen mit „Einstellung übernehmen“. Das startet den Serverteil der Iperf-Messung. Auf dem Linux-System benötigen Sie ebenfalls das Paket „iperf“, das in allen Paketquellen vorliegt. Die Geschwindigkeit messen Sie dann unter Linux im Terminal:

iperf -c [Fritzbox-IP]

Schalter „-c“ bedeutet, dass Iperf als Client gestartet wird, und die Fritzbox-IP verweist auf die Serverkomponente. Iperf sendet und empfängt dann zehn Sekunden lang Daten und zeigt anschließend das Ergebnis.

Notfall-IP der Fritzbox

Sollte eine Fritzbox über http://fritz.box nicht mehr erreichbar sein, etwa weil Sie eine falsche IP-Adresse eingestellt haben, dann hilft der eingebaute Notzugang. Die Konfiguration lässt sich immer auch über die Adresse 169.254.1.1 aufrufen. Hier können Sie dann Konfigurationsfehler manuell beheben (einschlägig: „Heimnetz –› Heimnetzübersicht –› Netzwerkeinstellungen“ und „Internet –› Freigaben“ und „Internet –› Filter“). Schlimmstenfalls kann die Box unter „System –› Sicherung –› Werkseinstellungen“ komplett zurückgesetzt werden.

Notbetrieb bei Providerstörung

Die Fritzbox bietet über USB die Möglichkeit, einen LTE-Stick anzuschließen und damit online zu gehen. Unter „Internet –› Mobilfunk“ erscheint dann die zusätzliche Option „Mobilfunkverbindung automatisch aktivieren, wenn die DSL-Verbindung unterbrochen wird“. Der Mobilfunk springt automatisch ein, wenn DSL ausfällt.

Ohne LTE-Stick können Smartphones aushelfen. Verbinden Sie das Handy per USB mit der Fritzbox. Auf dem Smartphone aktivieren Sie einen Punkt wie „Drahtlos & Netzwerke –› Tethering & mobiler Hotspot –› USB-Tethering“ (oder ähnlich lautend). Auch jetzt bietet die Fritzbox unter „Internet” den Eintrag „Mobilfunk“. Aktivieren Sie dort den Eintrag „Internetzugang über Smartphone oder USB-Tethering“. Danach kommen alle Geräte über die Fritzbox ins Internet – mit vermutlich geringer Bandbreite allerdings.

Fritzbox per Kommandozeile

Die fb_tools (Fritzbox-Tools) sind eine Sammlung von PHP-Scripts zur Steuerung der Fritzbox über Terminalbefehle. Die Tools können – mit einigen wenigen Ausnahmen – nicht mehr als das, was ein Fritzbox-Nutzer auf der Konfigurationsoberfläche erledigt. Aber man kann damit von außen Infos auslesen und Funktionen starten. Da PHP unter Linux vorliegt, genügt für Debian/Ubuntu & Co. der Download des DEB-Pakets „fb-tools.deb“ von www.mengelke.de/Projekte/FritzBox-Tools und die Installation im Terminal:

sudo dpkg -i fb-tools.deb

Einige einfache Befehle funktionieren ohne Anmeldung:

fb_tools systemstatus
fb_tools getip

Damit erhalten Sie die Basisdaten über Laufzeit, Neustarts und die öffentliche IP-Adresse. Weitere Funktionen setzen aber eine Anmeldung voraus, die dem eigentlichen Befehl mitgegeben wird:

fb_tools sepp:[email protected] anrufliste

Mit dieser Anmeldesyntax sind aber immer noch nicht sämtliche Funktionen realisierbar. Ursache dafür ist die Fritzbox-Option „System –› Fritz!Box-Benutzer –› Zusätzliche Bestätigung –› Ausführung […]zusätzlich bestätigen“. Es ist Ermessensfrage, ob man dies dauerhaft abschalten will. Danach sind etwa folgende Aktionen möglich:

fb_tools […] traffic

Der Mode „traffic“ gibt die Daten aus, die in der Konfigurationsoberfläche unter „Internet –› Online-Monitor –› Online-Zähler“ zu finden sind, und dieses Kommando

fb_tools […] reconnect

macht eine Neuverbindung zum Provider.

Was bedeuten die abkürzungen auf der fritzbox bei der priorisierung

PHP-Fritzbox-Tools: Der Einblick in das Systemprotokoll oder in die Trafficstatistik („Online-Zähler“) gehört zu den einfacheren Kommandos der Fritzbox-Tools.

IDG

Siehe auch: Fritzbox per Kommandozeile steuern – so geht’s

Priorisierung von Geräten

Standardmäßig darf jedes Gerät im Netzwerk die volle Bandbreite beanspruchen. Das ist überall, wo es konfliktfrei funktioniert, der einfachste Zustand. Wenn aber der Arbeits-PC gebremst wird, weil auf Tablets Youtube-Videos laufen, kann die Fritzbox helfen: Der Punkt lautet „Internet –› Filter –› Priorisierung“. Über „Neue Regel“ unter „Priorisierte Anwendungen“ geben Sie das Gerät an, das ungebremst arbeiten soll. Der Vorrang kann auf eine bestimmte Anwendung wie etwa SSH beschränkt werden oder für den privilegierten Rechner global gelten („alle“ unter „Netzwerkanwendungen“). Am zielgenauesten ist eine Priorisierung für wichtige Anwendungen auf einem wichtigen Gerät: Nach „Neue Regel“ muss dann das Gerät und danach eine Netzwerkanwendung wie „SSH“ oder „MS Remote Desktop“ gewählt werden. Durch mehrere Regeln lassen sich auch mehrere Anwendungen auf einem Gerät priorisieren, aber eben nicht blindlings alle.

Die für eine Priorisierung angebotenen „Netzwerkanwendungen“ können über „Internet –› Filter –› Listen” manuell erweitert werden. Nach dem Klick auf „Netzwerkanwendung hinzufügen” legen Sie einen neuen Eintrag ein, beispielsweise für ein Onlinespiel. Darunter müssen Sie allerdings die Protokolle und Ports wissen. Die können Sie entweder individuell recherchieren oder auf der umfassenden Site https://portforward.com/ports.htm) nachlesen.

Was bedeuten die Buchstaben bei der Fritzbox?

So ist jede einzelne FRITZ!Box bereits ab Werk mit einem eigenen WLAN-Netzwerkschlüssel ausgestattet und direkt bei der Inbetriebnahme vor dem Zugriff Unberechtigter geschützt. Als WLAN-Funknetzname (SSID) wird der Produktname verwendet, gefolgt von zwei zufällig generierten Buchstaben (z.B. "FRITZ!Box 7590 XY").

Was bedeutet Echtzeit Priorisierung?

Echtzeitanwendungen Wenn mehrere Geräte eingetragen sind, wird die Datenrate zu gleichen Teilen aufgeteilt. Hinweis: „Internettelefonie“ ist standardmäßig unter den Echtzeitanwendungen eingetragen und wird immer priorisiert. Damit wird sicher gestellt, dass die Verbindung bei Telefonaten immer vernünftig funktioniert.

Was sind priorisierte Anwendungen?

Die Kategorie "Priorisierte Anwendungen" eignet sich für Anwendungen, die eine schnelle Reaktionszeit erfordern, z.B. VPN- und Terminal-Anwendungen oder Online-Spiele. Netzwerkgeräte und -anwendungen in der Kategorie "Hintergrundanwendungen" werden bei ausgelasteter Internetverbindung immer nachrangig behandelt.

Wie kann ich meine Fritzbox schneller machen?

Klicken Sie in der Benutzeroberfläche der FRITZ!Box auf "Heimnetz". Klicken Sie im Menü "Heimnetz" auf "Heimnetzübersicht". Klicken Sie auf die Registerkarte "Netzwerkeinstellungen". Aktivieren Sie den "Power Mode" (1 Gbit/s) für den Anschluss "LAN 1".