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Bei Insektenstich hat Zitronensaft nicht nur den Effekt, dass Juckreiz und Schwellung gelindert werden. Professorin Karen Nieber verrät, welche Hausmittel gegen Insektenstiche helfen.
Veröffentlicht: 23.06.2014, 15:27 Uhr
Frage: Wie lassen sich Reaktionen nach Insektenstichen (Biene, Wespe) mindern?
Professor Karen Nieber:(...) Im Normalfall tragen neben dem Kühlen des Insektenstichs auch bewährte Hausmittel zur Linderung der Beschwerden bei. Der Juckreiz und eine beginnende Schwellung können durch Zitronensaft gelindert werden. Hierzu wird eine Fruchtscheibe auf die Einstichstelle gelegt, sodass die Säure für einige Minuten einwirken kann.
So wird nicht nur die Wunde gekühlt, sondern durch die Maßnahme werden auch giftige Substanzen zerstört, auch wirkt die Zitronensäure ansatzweise hemmend auf Bakterienwachstum, sodass eventuelle Entzündungen im Keim vorgebeugt werden. Ähnlich wirkt eine Zwiebelscheibe.
Auch die Wirkstoffe des reinen Aloe-vera-Gels zählen zu den Erste-Hilfe-Maßnahmen, denn das klare Gel verfügt über eine große Bandbreite an Eigenschaften.
Der Pflanzensaft wirkt leicht antibiotisch und damit entzündungshemmend, während durch das Einwirken und Verdunsten des Mittels ein angenehmer und Juckreiz lindernder und kühlender Effekt auf der entsprechenden Hautstelle eintritt.
Ebenso verhält es sich mit Teebaumöl. Es sollen wenige Tropfen Teebaumöl auf etwas Watte geträufelt und damit der Insektenstich betupft werden. Gegen das Jucken kann auch Lavendelöl helfen, das ebenfalls auf den Stich getupft wird.
Vorsicht bei starken allergischen Reaktionen
Auch Spitzwegerich lindert den Juckreiz und beugt einer Schwellung vor, ebenfalls die in der Apotheke erhältliche Arnikasalbe. Diese Salbe ist gut zur Behandlung geeignet und unterstützt die Heilung.
Kampfer- und Menthollösungen kühlen den betroffenen Bereich, mildern den Juckreiz und beruhigen die Haut. Gewürznelkenöl lindert den Juckreiz und wirkt entzündungshemmend.
Allerdings sind die pflanzlichen Mittel nicht geeignet bei einer starken allergischen Reaktion. Eine gesteigerte örtliche Reaktion (schwere Lokalreaktion) persistiert über mehrere Tage und kann eine nichtinfektiöse Lymphangitis sowie milde Allgemeinbeschwerden hervorrufen.
Solche Reaktionen treten bei bis zu 25 Prozent der Bevölkerung auf. Hauptverantwortlich ist das Histamin. Es wird lawinenartig freigesetzt, wenn der Organismus in Kontakt mit einem Stoff tritt, auf den er allergisch reagiert.
Örtliche Stichreaktionen können im Bereich der Luftwege eine bedrohliche Obstruktion auslösen. Bei allergischen Reaktionen ist eine Behandlung mit entsprechenden Medikamenten (Antihistaminika, Kortikoide, Adrenalin) notwendig.
Professor Karen Nieber: Lehrstuhl Pharmakologie für Naturwissenschaftler, Institut für Pharmazie, Uni Leipzig
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„Erstmal ist wichtig ist zu wissen, dass ein Bremsenstich hierzulande normalerweise nicht gefährlich ist, sondern nur schmerzhaft“, betont Habbes. Um die unangenehmen Begleiterscheinungen der Quälgeist-Attacke zu lindern, hat sie einige Tipps parat.
Hitze kann helfen
Wer schnell reagieren kann, wenn ihn eine Bremse erwischt hat, dem hilft als Hausmittel ein heißer Löffel. „Für den Juckreiz und die Entzündung sorgt ein eiweißhaltiger Stoff, der mit dem Bremsenspeichel unter die Haut gelangt“, erläutert die Amtsapothekerin. „Ab Temperaturen von über 40 Grad Celsius wird dieses Eiweiß zerstört.“ Wer einen Teelöffel und beispielsweise heißes Wasser zur Hand hat, kann den Löffel erhitzen und mehrmals binnen weniger Minuten auf die Stichstelle drücken. „Aber Achtung: Der Löffel sollte nur so heiß sein, dass man sich nicht verbrennt“, sagt Habbes und rät dazu, zunächst kurz anzutesten, ob man die Temperatur verträgt.
Salbe lindert Juckreiz, Schmerz und Schwellung
Zu einem späteren Zeitpunkt hilft Kühlen gegen die Schwellung. Wirksam sind beispielsweise Kühlpads oder Essigumschläge. „Dazu nimmt man ein sauberes Tuch und gibt Wasser und Haushaltsessig darauf“, rät Birgit Habbes. Der Umschlag sollte gewechselt werden, sobald er warm geworden ist. Auch eine Salbe gegen Insektenstiche aus der Apotheke lindere Juckreiz, Schmerz und Schwellung. „Falls sich der Stich entzündet, sollte man allerdings zum Arzt gehen“, sagt Habbes.
Schnelle ärztliche Hilfe ist nötig, wenn jemand allergisch auf Bremsenstiche reagiert und beispielsweise Atemnot bekommt oder einen Schock erleidet. „Dann sollte ohne zu zögern der Notruf 112 gewählt werden“, betont Habbes und rät allen, die wissen, dass sie allergisch auf Insektenstiche reagieren, ihre Notfallmedikamente immer dabeizuhaben und auch Begleiter in die Anwendung einzuweisen.
- Birgit Kalle -