Die Immunphänotypisierung des Blutes beruht auf der selektiven Erkennung von Zelloberflächenantigenen durch Fluoreszenzfarbstoff-markierte monoklonale Antikörper mittels Zytofluorometrie (FACS). Zur Quantifizierung der Lymphozytensubpopulationen dienen monoklonale Antikörper gegen zelluläre Antigene, die linienspezifisch und relativ konstant exprimiert werden (z.B. CD3 für T-Zellen, CD19 für B-Zellen, CD16/56 für NK-Zellen usw.). Andere, variabel exprimierte Antigene geben uns Auskunft über den Aktivierungszustand der Zellen (z.B. HLA-DR auf aktivierten Effektorlymphozyten). Doch unser Immunsystem kennt noch einen anderen Weg zur Virusbekämpfung: die zelluläre Immunantwort mit Hilfe von T-Lymphozyten. Diese gehören zu den weißen Blutkörperchen und spüren vom Virus befallene Zellen auf, um sie zu zerstören und so eine weitere Virusausbreitung im Körper zu verhindern. Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Blasczyk, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und Transplantat Engineering der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), und Prof. Dr. Britta Eiz-Vesper haben genau diesen Aspekt der Virusabwehr untersucht und nachgewiesen, dass die T-Zell-Immunität eine wichtige Rolle für einen dauerhaften Schutz gegen SARS-CoV-2 spielt (siehe Immunity, Online-Veröffentlichung am 9.2.2021). Show „Bislang fehlten Daten zur zellulären Immunität gegen SARS-CoV-2 während der Krankheit und darüber hinaus“, berichtet Prof. Blasczyk. Die Wissenschaftler haben daher Blutproben von COVID-19-Genesenen mit denen von akut Erkrankten und gesunden, nicht-infizierten (SARS-CoV-2-seronegativen) Kontrollgruppen analysiert und sowohl den Antikörperspiegel als auch die Konzentration der T-Lymphozyten verglichen. Dabei stellten sie fest, dass Genesene zwar nicht mehr so viele AntikörperAntikörper Auch der Kontakt mit anderen Mitgliedern der Coronavirus-Familie, die etwa harmlose grippale Infekte auslösen, wirkt sich offenbar günstig auf die SARS-CoV-2-Abwehr aus. „Eine bestehende Immunität gegen solche endemischen Coronaviren hat einen positiven Effekt auf die Entwicklung einer T-Zell-Immunität gegen SARS-CoV-2 und damit vermutlich auch auf den Verlauf von COVID-19“, erklärt Prof. Eiz-Vesper. Besonders interessant sei diese Kreuzimmunität in Hinblick auf Virusmutationen. „Wenn es schon gegen ein weitläufiger verwandtes Coronavirus hilft, könnte der Effekt bei den untereinander viel ähnlicheren SARS-CoV-2-Varianten noch deutlich größer sein“, vermutet die Wissenschaftlerin. In einer nächsten Studie soll diese Frage nun geklärt werden. Außerdem wollen die Wissenschaftler untersuchen, ob T-ZellenT-Zellen Quelle: Medizinische Hochschule Hannover Wann findet die zelluläre Immunantwort statt?Die zelluläre Immunantwort wird durch T-Zellen ausgelöst, die von einem passenden Antigen aktiviert wurden. Dabei vernichten einerseits zytotoxische T-Zellen infizierte Körper- oder Krebszellen und andererseits lösen T-Helferzellen weitere Immunreaktionen aus.
Wann findet die humorale Immunantwort statt?Die humorale Immunantwort setzt ein, wenn eine Infektion des Körpers durch Antigene stattgefunden hat. Makrophagen befinden sich permanent in den Geweben und Gefäßsystemen auf der Suche nach Fremdkörpern.
Was versteht man unter zellulärer Abwehr?Die zelluläre Abwehr ist der Teil unseres Immunsystems, der sich um bereits infizierte Zellen kümmert. Also zum Beispiel um Viren, die bereits vom Blut aus in Zellen eingedrungen sind. Die wichtigste Waffe der zellulären Abwehr sind spezielle weiße Blutkörperchen, die T-Lymphozyten.
Was ist der Unterschied zwischen zellulärer und humoraler Abwehr?Die zelluläre und humorale Immunabwehr
Der Hauptunterschied besteht in den Elementen, welche in den Prozess der Immunreaktion involviert sind. Die zelluläre Abwehr erfolgt durch Zellen (vor allem T-Lymphozyten), wobei bei der humoralen Immunabwehr Antikörper beteiligt sind.
|