Wann beginnt der Zyklus einer Frau mit Pille?

Pillenpause: Das sollten Sie beachten!

Kann man in der Pillenpause schwanger werden? Nein, wenn die vorgesehene meist siebentägige Pillenpause zwischen zwei Tablettenpackungen gemeint ist. Bei einer längeren Pillenpause kann eine Frau jedoch schwanger werden. Erfahren Sie hier, warum Sie während der vorgesehenen Pillenpause unfruchtbar sind, wie Sie sie verkürzen oder verschieben können und warum eine längere Pillenpause aus medizinischen Gründen nicht mehr empfohlen wird.

Pillenpause

Pillenpause: Natürlicher Zyklus als Vorbild

Als vor über 50 Jahren die Pille auf den Markt kam, hatten sich die Hersteller für das heute noch gebräuchliche 21/7-Einnahmeschema entschieden (21 Tage Pilleneinnahme, 7 Tage Pillenpause). Dieses Schema wurde weniger aus biologischen Gründen, sondern vielmehr aus kulturellen und soziologischen Erwägungen entwickelt.

Denn Empfängnisverhütung war ein großes Tabuthema. Um der Frau – und dem Mann – das Gefühl eines natürlichen Zyklus zu vermitteln, setzte man auf die Pillenpause, in der eine menstruationsähnliche Blutung einsetzt. Man erhoffte sich dadurch mehr Akzeptanz gegenüber dem neuen Arzneimittel.

Der natürliche Zyklus der Frau ist durchschnittlich 28 Tage lang und wird unter anderem von den Hormonen Östrogen und Progesteron (Gelbkörperhormon) gesteuert. Der Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruationsblutung und endet mit dem letzten Tag vor der nächsten Blutung.

Bis etwa zur Hälfte des Zyklus steigt die Menge an Östrogen im Körper an, und es reift in einem Eibläschen (Follikel) in einem der beiden Eierstöcke eine Eizelle heran. Sie wird um den 14. Tag herum freigesetzt (Eisprung) und vom Eileiter aufgenommen. Dann sinkt die Menge an Östrogen, während der Progesteron-Spiegel zunimmt. In dieser Zeit ist eine Frau fruchtbar.

Wird die Eizelle befruchtet, bleibt der Progesteron-Spiegel erhalten und es wird vermehrt Östrogen gebildet: Dadurch können keine weiteren Eizellen heranreifen und die in der ersten Zyklushälfte aufgebaute Gebärmutterschleimhaut bleibt für die Einnistung der befruchteten Eizelle erhalten.

Wird die Eizelle jedoch nicht von einem Spermium befruchtet, sinkt auch die Konzentration von Progesteron: Die Gebärmutterschleimhaut baut sich ab, und die Menstruationsblutung setzt ein.

Diesen natürlichen Zyklus versucht man mit der Pille und der vorgesehenen Pillenpause zwischen zwei Packungen nachzuahmen.

Schutz vor Schwangerschaft auch in der Pillenpause

Die Pille enthält synthetischen Hormone: entweder Östrogen und Gestagen (künstliches Progesteron) oder Gestagen allein. Sie sind so dosiert, dass dem weiblichen Körper eine Schwangerschaft während der 21-tägigen Einnahmezeit vorgetäuscht wird. Es kann also keine Eizelle heranreifen, eine Schwangerschaft ist nicht möglich.

Daneben verändern die eingenommenen Hormone den Zervixschleim, die Funktion der Eileiter und die Gebärmutterschleimhaut in der Art, dass es nicht zur Schwangerschaft kommen kann. Beginnt die siebentägige Pillenpause, setzen sogenannte Hormonentzugsblutungen ein, die der Menstruationsblutung ähneln.

Neben diesem 21/7-Schema gibt es noch geringfügig abweichende Schemata - wie das 22/6-Schema.

Und wie verhält sich der Körper während der vorgesehenen hormonfreien Zeit? Reicht die Pillenpause um schwanger zu werden? Die Antwort lautet: Nein. Denn bei einer Pillenpause sinken zwar die Hormonspiegel und eine Eizelle kann bis zu einem gewissen Grad heranreifen. Allerdings reichen die sieben Tage nicht für einen Eisprung aus. Eine Frau kann daher in der vorgesehenen Pillenpause nicht schwanger werden, ein zusätzlicher Verhütungsschutz ist damit nicht nötig.

Unterschied zwischen Pille vergessen und Pillenpause

Viele Frauen fragen sich, warum die vorgesehene siebentägige Pillenpause ungefährlich, das Vergessen einer einzelnen Tablette jedoch riskant ist. Der Grund ist einfach: Bei der Pillenpause ist die Frau sowieso in ihrer unfruchtbaren Phase, eine Schwangerschaft ist daher nicht möglich. Vergisst man jedoch die Pille während der 21 Tage einzunehmen, könnte es durchaus zu einer vollständigen Eizellreifung, Eisprung und damit Befruchtung kommen.

Pillenpause verkürzen oder auslassen

Da die Pillenpause nicht zwingende biologische Gründe hat, können Frauen sie auch verkürzen oder komplett auslassen. Aufgrund der zum Teil gefährlichen Nebenwirkungen der Pille sollte dies aber mit dem Frauenarzt besprochen werden.

Pillenpause verkürzen

Wenn Ihre kommende Blutung auf den Urlaub oder ein sportliches Ereignis fällt, können Sie die Pillenpause verkürzen: Nehmen Sie die erste Tablette der nächsten Tablettenverpackung einfach ein paar Tage eher ein. Die kommende Monatsblutung setzt entsprechend früher ein. Allerdings verschiebt sich auch der Wochentag der ersten Tabletten-Einnahme, was Sie bei den künftigen Tablettenpackungen berücksichtigen müssen. Lesen Sie bitte auch in der beiliegenden Packungsbeilage Ihrer Pille nach oder fragen sie Ihren Arzt.

Pillenpause auslassen

Möchte eine Frau für mehrere Monate keine Blutung haben, kann sie die Pille auch durchgängig nehmen. Aber Achtung: Nicht jedes Präparat eignet sich dafür. Für die Dauereinnahme sollten nur Mikropillen mit einer niedrigen Hormondosis pro Tablette eingenommen werden.

Die Pille kann dann sechs, neun oder zwölf Wochen durchgängig eingenommen werden. Danach folgt eine siebentägige Pillenpause, in der die Hormonentzugsblutung einsetzt. Besprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt die Möglichkeiten der Dauereinnahme und ob Ihr Pillenpräparat dafür geeignet ist.

Längere Pillenpause nicht empfohlen

Zu den sehr gefährlichen Nebenwirkungen der Pille gehört die Bildung von Blutgerinnseln, die mitunter zu einem lebensgefährlichen Gefäßverschluss (Thrombus) führen können. Die Gefahr für einen Gefäßverschluss ist gerade im ersten Jahr der Anwendung erhöht oder wenn nach einer Pillenpause von mehr als vier Wochen erneut die Pille eingenommen wird. Setzen Sie die Pille also nicht vorschnell ab, um sie nach wenigen Monaten wieder einzunehmen.

Allerdings ist eine Pillenpause oder ein Wechsel der Pille sinnvoll, wenn Sie das Präparat nicht gut vertragen oder der Verdacht auf gefährliche Nebenwirkungen gegeben ist. Auch vor größeren Operationen kann eine Pillenpause notwendig werden. Der behandelnde Arzt wird Sie hierzu beraten.

Autoren- & Quelleninformationen

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Autor:

Dr. Daniela Oesterle

Dr.  Daniela Oesterle

Dr. rer. nat. Daniela Oesterle ist Molekularbiologin, Humangenetikerin sowie ausgebildete Medizinredakteurin. Als freie Journalistin schreibt sie Texte zu Gesundheitsthemen für Experten und Laien und redigiert wissenschaftliche Fachbeiträge von Ärzten in deutscher und englischer Sprache. Für ein renommiertes Verlagshaus verantwortet sie die Publikation zertifizierter Fortbildungen für Mediziner.

Quellen:

  • Bundesverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 03.11.2015)
  • Edelman, A. et al.: Continuous or extended cycle vs. cyclic use of combined hormonal contraceptives for contraception (Review). The Cochrane Library 2014, Issue 7
  • Glaeske, G. & Thürmann, P. Pillenreport. Ein Statusbericht zu oralen Kontrazeptiva. 2015

Wie ist der Zyklus wenn man die Pille nimmt?

Durch die Pilleneinnahme baut sich - ähnlich wie im natürlichen Menstruationszyklus - die Gebärmutterschleimhaut auf. Da in der Einnahmepause keine Hormone zugeführt werden, sinken die Hormonspiegel im Blut ab. Das ist ein Signal für die Gebärmutter, die aufgebaute Schleimhaut abzustoßen. Eine Blutung setzt ein.

Wann hat man einen Eisprung wenn man die Pille nimmt?

Vor allem Pillen, die Kombinationen von Östrogenen und Gestagenen enthalten, unterdrücken die Regelung durch die übergeordneten Steuerhormone. Die Eireifung unterbleibt, insbesondere entfällt der LH-Anstieg. Damit findet normalerweise auch kein Eisprung, also keine Ovulation, mehr statt.

Wann beginnt Periode bei pillenpause?

Dabei nehmen Frauen 21 Tage lang je eine Tablette ein, die aus den Hormonen Östrogen und Gestagen besteht. Anschließend machen sie eine siebentägige Pause. In dieser Woche setzt die Regelblutung ein.