Urahne großmutter mutter und kind gedicht

*) Am 30. Juni 1828 schlug der Blitz in ein von zwei armen Familien bewohntes Haus der württembergischen Stadt Tuttlingen, und tötete von zehn Bewohnern desselben vier Personen weiblichen Geschlechts: Großmutter, Mutter, Tochter und Enkelin, die erste 71, die letzte 8 Jahre alt. Siehe Schwäb. Merkur, 8. Juli 1828, Nr. 163. (Anm. Schwabs in der 1. Aufl. der Gedichte.)

Inhaltsverzeichnis

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Erläuterungen

Hintergrund

Die Ballade Das Gewitter von Gustav Schwab entstand im Jahr 1828 und wurde als Reaktion auf ein Unglück verfasst, das sich im kleinen Tuttlingen im Sommer des gleichen Jahres ereignete. Ein Blitz schlug in ein Haus ein und tötete am Morgen des 30. Junis zwischen 7 und 8 Uhr vier Menschen – Großmutter, Mutter, Tochter und Enkelin.

Schwab nahm durch eine Zeitungsnotiz vom Unglück Kenntnis und verfasste daraufhin das sechsstrophige Werk, das ursprünglich den Titel Der Feiertag trug, unter dem es im Morgenblatt für gebildete Stände einige Monate später veröffentlicht wurde.

Dennoch wurde es im Laufe des Jahrhundert als Das Gewitter populär und findet sich unter diesem Titel und in oben stehender Form auch in zahlreichen Lesebüchern der Grundschulen des endenden 19. sowie beginnenden 20. Jahrhunderts wieder.

Die Ballade erzählt vom Schicksal der Opfer, wobei Tod und Leben kontrastiert werden. So zeigt das Gedicht die Pläne und Vorhaben der einzelnen Protagonisten, nur um ebendiesem Streben in der letzten Strophe Einhalt zu gebieten und alles einem Schlag zu beenden.

Liste rhetorischer Figuren — Hier sind rhetorische Figuren (auch Stilmittel und Stilfiguren) aufgelistet. Für eine Definition siehe rhetorische Figur. A Bezeichnung Beschreibung oder deutsche Bezeichnung Beispiele Accumulatio (auch Akkumulation) Anhäufung thematisch… …   Deutsch Wikipedia

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  • Klimax (Sprache) — Die Klimax ist ein rhetorisches Mittel (altgriechisch κλίμαξ, wörtlich „Treppe“, „Leiter“) und besteht aus einer stufenartigen Steigerung von Ausdrücken, d. h. aus einem Übergang vom weniger Bedeutsamen zum Bedeutsamen, vom weniger… …   Deutsch Wikipedia

  • Antiklimax — Das rhetorische Mittel Klimax (altgriechisch κλίμαξ, wörtlich „Treppe“, „Leiter“) besteht aus einer stufenartigen Steigerung von Ausdrücken, d. h. aus einem Übergang vom weniger Bedeutsamen zum höchst Bedeutsamen, wodurch die Gesamtaussage… …   Deutsch Wikipedia

    Das Gedicht habe ich aus dem Buch die Kunst des Sprechens und des Vortrags von Demetrius Schrutz, Max Hesses Verlag Berlin 1920. Es hat sechs Strophen und ist sehr makaber:

    Das Gewitter von Gustav Schwab

    Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
    in dumpfer Stube beisammen sind.
    Es spielet das Kind, die Mutter sich schmückt,
    Großmutter spinnet, Urahne gebückt
    sitzt hinterm Ofen im Pfühl

    Wie wehen die Winde so schwül!

    Das Kind spricht: „Morgen ist´s Feiertag!
    Wie will ich spielen im grünen Hag,
    Wie will ich springen durch Tal und Höh´n,
    Wie will ich pflücken viel Blumen schön;
    Dem Anger, dem bin ich so hold!“

    Hört ihr´s, wie der Donner grollt?

    Die Mutter spricht: „Morgen ist´s Feiertag!
    Da halten wir alle ein fröhlich Gelag,
    Ich selber, ich rüste mein Feierkleid;
    Das Leben, es hat auch Lust nach Leid,
    Dann scheint die Sonne wie Gold!“

    Hört ihr´s, wie der Donner grollt?

    Großmutter spricht: „Morgen ist´s Feiertag!
    Großmutter hat keinen Feiertag,
    Sie kochet das Mahl, sie spinnet das Kleid,
    Das Leben ist Sorg´ und viel Arbeit;
    Wohl dem, der tat was er sollt´!“

    Hört ihr´s, wie der Donner grollt?

    Urahne spricht: „Morgen ist´s Feiertag!
    Am liebsten morgen ich sterben mag;
    Ich kann nicht singen und scherzen mehr,
    Ich kann nicht sorgen und schaffen schwer,
    Was tu´ich noch auf der Welt?“

    Seht ihr, wie der Blitz dort fällt?

    Sie hören´s nicht, sie sehen´s nicht,
    Es flammt die Stube in lauter Licht:
    Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
    Vom Strahl miteinander getroffen sind.
    Vier Leben endet ein Schlag

    Und morgen ist´s Feiertag!

    Viel Spass bei der Lektüre - WolfD

    irgendwie kommen sie alle durch das Gewitter um. So schauerlich es auch sein mag, ich würde es gern ganz haben.Marlene


    Karl antwortete am 29.01.02 (19:43):

    Heinz Ehrhard:

    Das Unwetter *

    Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
    in dumpfer Stube beisammen sind.

    's ist Mittwoch. Da hoert man von ferne
    ein leises Grollen. Mond und Sterne
    verhuellen sich mit schwarzen, feuchten
    Wolkenschleiern. Blitze leuchten.
    Und es sind versammelt in dumpfer Stube
    Urahne, Großmutter, Mutter und Bube.

    Das Gewitter kommt naeher mit Donnerschlag -
    und nur noch fuenf Minuten bis Donnerstag!

    Es heult der Sturm, es schwankt die Mauer,
    der Regen prasselt, die Milch wird sauer;
    in dumpfer Stube, jetzt wissen wirs schon,
    sind Urahne, Großmutter, Mutter und Sohn!

    Ein furchtbarer Krach! Der Blitz schlaegt ein,
    der Urahne hoert was und sagt: "Herein!"
    Die dumpfe Stube entflammt und verglimmt
    mit Urhammel, Großbutter, Butter und Zimt.

    * Frei nach Ludwig Uhland, dem Erfinder der gleichnamigen Strasse


    Karl antwortete am 29.01.02 (19:44):

    Gefunden mit Google auf folgender Seite:
    /seniorentreff/de/sonstiges/suchen.html

    So könnt ihr alle schnell alles finden ;-)

    (Internet-Tipp: /seniorentreff/de/sonstiges/suchen.html)


    Karl antwortete am 30.01.02 (10:13):

    Noch eine andere Variante des Gedichts:
    Grossmutter, Mutter und Kind in einer Stube beisammen sind

    (Internet-Tipp: https://www.geburtskanal.de/index.html?Page=https://www.geburtskanal.de/Aktuelles/Unterhaltsames/Urahne.shtml)


    Marlene Wieland antwortete am 01.02.02 (16:41):


    Es ist nicht zu glauben. Innerhalb eines Tages habe ich nicht nur die Originalfassung des Gedichtes "DasGewitter" von Gustav Schwab, sondern auch die Verballhornung von Heinz Erhard mit dem Titel das "Unwetter". Vielen vielen Dank,auf die Senioren ist eben Verlass!!!!! Herzlichst Marlene

    -----
    Marlene antwortete bereits am 30.01.02 unter neuem Thema "Gewitter". Ich habe mir erlaubt den Beitrag hierher zu kopieren (admin)


    Margot Saß antwortete am 02.02.02 (22:50):

    DAS GEWITTER (soweit ich es noch zusammenkriege)
    Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
    in dunkler Stube zusammen sind.
    Es spielet das Kind, die Mutter sich schmückt,
    Großmutter spinnet, Urahne gebückt
    sitzt hinter dem Ofen im Pfühl.
    Was wehen die Lüfte so kühl.
    Das Kind spricht: Morgen ist Feiertag.
    Wie will ich spielen im grünen Hag,
    wie will ich pflücken viel Blümlein schön,
    ich will mit Mutter spazieren gehn. . . . . .

    Nu weeß ich doas Gedichtla doch nie weiter. Wenns ma wieda eifällt, soag iechs Dir no.
    Iech grieß Dich o scheen,
    Marusa


    Fips antwortete am 15.02.02 (16:55):

    https://www.gutenberg.aol.de/ ist eine weitere empfehlenswerte Adresse zum Schmoekern und,um z.B. Gedichte zu finden (Stichwort "Urahne" genuegte, um bei Gustav Schwab "Das Gewitter" zu landen)

    (Internet-Tipp: https://www.gutenberg.aol.de/)


    Hans-Jürgen antwortete am 15.02.02 (17:17):

    Liebe Marusa,

    Deine letzten Zeilen: "Nu weeß ich doas Gedichtla..." klingen nach Schlesisch, wie ich es aus meiner Kindheit in Erinnerung habe. Wenn ich mich darin nicht täusche, macht Dir vielleicht das Gedicht vom "Schläs'schen Sträselkucha" (siehe unten stehenden Link) ein wenig Freude, mit google gefunden.

    Herzliche Grüße, Hans-Jürgen.

    (Internet-Tipp: https://https://www.witz.dgerth.com/frames/angebot/witze/sprueche/straeselkuche.html)